Mein Hundemädel Sandy ist heute über die Regenbogenbrücke gegangen

  • Das Cushing ist vielleicht daran Schuld, es dem Krebs leichter gemacht zu haben, weil das Immunsystem mit Cushing unterdrückt wird. Und dann kommt noch das stark erhöhte Risiko von nicht kastrierten Hündinnen für Mammakarzinome hinzu. So ein liebes Hundemädchen wurde von so schweren Krankheiten (Mammakarzinom, Verdacht auf Leukämie und Verdacht auf erste Ableger in Lunge, stark erhöhte Blutungsgefahr wegen zu dünnem Blut und viel zu wenig Blutplättchen, riesige Vergösserung von Milz, vergrösserte Leber usw.) heimgesucht. Das macht mich sehr traurig und fassungslos.

    Du weisst es ja sehr genau... Deine Sandy war rettungslos todkrank, kein Wundermittel auf der ganzen Welt hätte ihr Leben retten können. Bitte akzeptiere doch diese Tatsache und grüble nicht weiter über hätte, würde, wäre, wenn... nach. Das ist eine unnötige Spirale in Deinem Kopf, die Dich nur immer weiter plagt und niemandem etwas bringt.

    Übrigens wollte ich noch erwähnen, dass die Sache mit den Blutplättchen wohl mit der Vergrösserung der Milz zusammen hängt (eine Folge von Cushing), also auch hier ein "point of no return"... da war nichts zu retten, nichts rückgängig zu machen, kein Wundermittel auf der ganzen Welt hätte Deine Sandy noch retten können.


    Jetzt geh schlafen und träum von Deiner jungen, aktiven Sandy und lass sie in Ruhe davonziehen auf ihrer rosa Wolke. :smiling_face:

    Dann hat es also deiner Meinung nach daran gelegen, weil man mit dem Latein am Ende war und deshalb sie Sandy aufgaben und nicht herumdokterten wie z.B. bei einem alten Hund mit Gelenkserkrankungen. Du bist dir also sicher, auch einem anderen Hund mit den selben Erkrankungen wäre es so ergangen wie Sandy?

    Ja, genau das meine ich.

    Sandy litt nicht "einfach nur" an altersgemässen Gelenkserkrankungen, die man mit entsprechenden Medikamenten, Schmerzmitteln, etc. noch eine gewisse Zeit in Schach halten könnte und so einem alten Hund noch halbwegs eine Lebensqualität geschenkt hätte, sondern ihre vielzähligen Krankheiten waren unumkehrbar, unheilbar, rettungslos...

  • Fühle dich mal gedrückt, wir können nachvollziehen was da in einem abgeht.

    Denke an die schönen Zeiten die ihr hattet und das sie es immer gut hatte,

    Ganz lieb von dir. Vielen lieben Dank.



    Uns hat geholfen einer neuen

    Fellnase ein zu Hause zu geben.


    Das hatte man mir auch schon gesagt, ich solle mir wieder einen kleinen Hund zulegen, dies würde helfen. Ich bekam auch schon den Tipp, mich nach einem ähnlichen Hund wie Sandy, umzusehen. Das ist alles sehr nett gemeint, und könnte mich wieder auf andere Gedanken bringen, doch ich bringe das Sandy gegegnüber nicht fertig, eine neuen Hund zu holen. Es fühlt sich für mich an, als wäre Sandy ersetzbar. Das bringe ich nicht übers Herz, Sandy durch einen anderen Hund zu ersetzen.


    Wenn ich sage mein Hund sei mir das Liebste, sagen manche das sei Sünde, mein

    Hund blieb mir im Sturme treu, so mancher Mensch nicht mal im Winde!


    Wahre Worte!


    Bei keinem anderen Haustier ist die Bindung zwischen Mensch und Tier so eng wie zwischen Mensch und Hund.

  • Von mir auch noch mein ganz herzöihes Beileid

    Ich bin nun schon etwas älter und habe schon einige Verluste erltten... Menschen und Tiere. Mal war ich mehr oder weniger traurig, mal hat es mir förmlich den Boden unter den Füßen weggerissen. Aber die Trauer war mit einer Ausnahme tatsächlich bei meinen Hunden am schlimmsten.

    Ich habe aber gelernt, dass einen Grübeln und Selbstvorwürfe nicht weiter bringen. Letztendlich muss man einfach akzeptieren, dass das Leben endlich ist und dass manche früher sterben. Ich persönlich glaube, im Augenblick unserer Geburt steht schon fest, wann und wie wir gehen.

    Deine sandy ist nicht ersetzbar, sie war einzigartig.

    Aber es kann ein neues Glück geben, wenn du loslässt.

    Sandy würde es wollen. Oft schicken unsere Hunde uns ja "Sternenstaub"

    Alles Liebe für dich, ich wünsche dir, das sd u deinen Frieden mit sandys Tod amchen kannst

  • Dann hat es also deiner Meinung nach daran gelegen, weil man mit dem Latein am Ende war und deshalb sie Sandy aufgaben und nicht herumdokterten wie z.B. bei einem alten Hund mit Gelenkserkrankungen. Du bist dir also sicher, auch einem anderen Hund mit den selben Erkrankungen wäre es so ergangen wie Sandy?

    Wann darf denn ein Hund deiner Meinung nach sterben? Dein Hund war sterbenskrank und alt. Ab einem gewissen Zeitpunkt ist jede weitere Behandlung auch nur noch leidverlängernd und experimentell, weil manche Krankheiten und Symptome eben einfach nicht mehr heilbar sind PUNKT. Ist es das was du für Sandy gewollt hättest? Dass die Ärzte Sandy als Versuchskarnickel nehmen und ihr bewusst Behandlungen zu kommen lassen, die ihr im Endeffekt nichts mehr bringen außer mehr Leid? Nur weil du nicht los lassen kannst? Ist es wirklich das, was du gewollt hättest?

  • Ich denke, es wäre sinnvoller, wenn Du erst Mal an Deinen Problemen arbeiten würdest.

    Ist Trauer ein "Problem"? Definitiv NEIN!! Es ist ein Prozess den man durchläuft und sehr individuell vonstatten geht.


    Ich finde es sehr anmaßend so mit Yves zu sprechen, nur weil er in dieser Trauer alles ableuchtet, versucht zu verstehen und ja, in diesem absoluten Schmerz kann man auch ungerechte Gedanken haben, gegen Ärzte und Behandlungen. Das ist auch oft nicht bösartig gemeint, es spiegelt einfach die Hilflosigkeit, den immensen Schmerz, die Zerrissenheit und die tiefe Liebe zu seinem Tier wider. Trauer beginnt meistens genau dort, wo man sich Fragen stellt: Warum, weshalb, hatte man selber, hätten die Ärzte, warum sie / er und noch tausend Gedanken die folgen und die vielen Gefühle, die sich unkontrolliert ihre Bahnen suchen. Das ist für viele Menschen ein normaler Prozess, egal ob es sich um einen geliebter Hund oder einen geliebter Mensch handelt.


    Yves, ich drücke dich ganz lieb, ich kann dein Gedankenkarussell verstehen und ich weiß auch, dass man dieses momentan schlecht steuern oder gar stoppen kann. Die Trauer ist sehr individuell, auch was die Intensität und Dauer betrifft und man muss sie durchlaufen, verstehen lernen, loslassen. Du machst nichts falsch und vielleicht hilft dir wirklich ein Gespräch mit einem Psychologen.


    Unsere beiden Weisen mussten vor 2 und 3 Jahren eingeschläfert werden und es riss uns auch den Boden unter unseren Füßen weg. Wir sprechen heute nicht mehr mit anderen Leuten, weil sie nicht mehr verstehen wie lange Trauer anhalten kann, Tränen die auch heute noch vergossen werden und unser Herz immer noch krampft .... Liebe und Trauer haben kein Verfallsdatum. Wir können gut verdrängen, wir können ab und an auch wieder teilweise über sie lachen, doch dann kommen wieder diese Tage, Momente, Orte ... wo die Tränen einfach laufen. Ob das mal aufhört, keine Ahnung, es ist nicht steuerbar und ich glaube nicht jeder Trauernde braucht einen Psychologen, sondern ZEIT, die einem die Umwelt oft nicht zugesteht!!!!! Und das ist ein PROBLEM!


    Yves, unser Rowdy ( Jack Russel Mix) hatte auch Krebs. Ein Chondrosarkom ( nicht operabel), das von der LWS über die Hüfte wuchs, dazu noch eine chronische Pankreatitis, die Leber war mit Tumoren durchzogen. Bei all den Diagnosen, ging es ihm noch unglaublich gut, da war er schon 15 Jahre alt.

    Er hatte eine gute Lebensqualität, was uns immer wichtig war. Wir wussten ab diesem Zeitpunkt auch, das sein Leben nun endlich war. Doch er war ein Terrier, er kämpfte sich vergnügt durch die Zeit, ich unterstützte ihn mit Nahrungszusatzmittel so gut es ging. Der Tumor wuchs und wuchs. Wir besprachen uns mit den Ärzten und tasteten uns an den richtigen Zeitpunkt heran. Wir waren uns einig, wenn der Tumor so groß würde, das er nicht mehr richtig laufen oder die Haut anfangen würde zu reißen, wäre der Zeitpunkt gekommen.

    Wir umsorgten ihn, fuhren noch mehrmals in Urlaub und versuchten jede Minute zu genießen ... aufzusaugen. Ich schoss in dieser Zeit viele Bilder von ihm, viele Glückskonserven! Ich durchlief vorab schon Trauerprozesse, heulte mir die Seele aus dem Laib, denn ich musste dem überlaufenden Ventil einfach Luft geben, um ........... im entscheidenden Moment stark sein zu können, den Abschied.


    Die Zeit kam näher, Rowdy nun 17 Jahre alt, ja ein stolzes Alter. Die Last des Tumors wurde zusehend größer. Wir versuchten noch eine letzte OP, um die last vom Tumor zu reduzieren, die Hoffnung das ein Teil davon ein Lipom sei, doch so war es nicht.

    Ich versuchte meine Gedanken zu ordnen, bestellte eine Urne nach meinen Vorstellungen, rund wie eine Seifenblase. Dann rief ich das Bestattungsunternehmen an, besprach alle Details und sprach mit unserem TA ab, das er im entscheidenden Moment zu uns nach Hause kommt.

    Rowdy ging es gut, er war albern und verfressen, wie immer. Doch die Last des Tumors war nicht mehr zu tragen, die Haut bildete kleine Risse und Wunden ............. es war Zeit. Puh, schon laufen wieder die Tränen.

    Als der TA kam, lag er in seinem Bettchen, stand nicht mehr auf und legte sein Köpfchen zur Seite, er war bereit zu gehen und schlief friedlich in unseren Armen ein. Ich verstreute Rosenblätter um ihn herum, legte eine Rose auf ihn.


    Im Krematorium wurde er liebevoll empfangen und ich orderte eine CD von seiner Bestattung, denn ich brauchte es für mich, mein Wissen das er würdevoll bestattet wurde. Ja, das wurde er!!

    Vorab planten wir schon das die Asche aufgeteilt würde, an drei Orten wo er glücklich war, der vierte Teil verblieb in der Urne. So haben wir es auch mit unserer geliebten Buffy gemacht und so werden wir es auch mit Fussel tun.


    Wir haben wunderschöne Zeichen erhalten von unseren Weisen, teils als wir die Asche verstreuten, teils im Urlaub. Ja, es gibt mehr zwischen Himmel und Erde, da bin ich mir sehr sicher!

    Und nein, wenn ein alter Hund stirbt ist es nicht leichter, schmerzärmer .......... geliebt ist geliebt.


    Mein Mann hat auch Krebs, kann nur noch palliativ versorgt und begleitet werden. Wir genießen weiterhin die Momente, die Urlaube, die Zeit die bleibt ...........


    Mir kann niemand mehr was von Trauer, Liebe, Schmerz erzählen und schon gar nicht, ob das ein Problem darstellt und wie Trauer zu bewältigen ist!


    Yves ich wünsche dir viel Kraft und die wird es brauchen und Zeit .......... viel Zeit!!!!

  • Du empfindest es also als einen normalen Trauerprozess (und nicht als Problem), wenn jemand schreibt, er habe das Beduerfnis dem toten Hund zu folgen, habe, er befaende sich in einem seelischen Ausnahmezustand, er habe jeden Lebenswillen verloren, usw. und der sich (den Texten nach) extreme Vorwuerfe macht?


    Kein einziger hier hat geschrieben, dass die Trauer ein Problem ist! Gewisse Aussagen sind es aber sehr wohl und das sehen wohl auch entsprechende Stellen so. Sonst haette es naemlich nicht so schnell einen Termin gegeben.

    Und ja..in dieser Situation jetzt einen neuen Hund zu nehmen, waere mAn ein riesen Fehler, u.a. weil das eigentliche Problem nicht geloest wird!

  • Du empfindest es also als einen normalen Trauerprozess (und nicht als Problem), wenn jemand schreibt, er habe das Beduerfnis dem toten Hund zu folgen, habe, er befaende sich in einem seelischen Ausnahmezustand, er habe jeden Lebenswillen verloren, usw. und der sich (den Texten nach) extreme Vorwuerfe macht?

    Ja, das kann im ersten Moment dazu gehören, hatte ich auch.

    Wann und ob psychologische Hilfe benötigt wird ist auch individuell und sollte dann auch in Anspruch genommen werden, ich brauchte es nicht.

    Ich weiß nicht ob Yves alleine lebt oder niemand da ist, der im Halt geben kann, ich hatte es ja. Er möchte ja, soweit ich gelesen habe, diese Hilfe in Anspruch nehmen.


    Manche Aussagen sind mir hier einfach zu vorwurfsvoll und empathielos, das hilft ihm bestimmt nicht.

    Es ist ja nicht so das er nicht versteht, was man bei manchen Antworten auch sieht, doch er muss es erst langsam verarbeiten, begreifen, loslassen und das geht nicht innerhalb ein paar Tage.

  • Yves, du merkst es ja selber: Was dir da gerade passiert, geht weit über den Tod deines kleinen Hundes hinaus. Du stehst, vielleicht, zum ersten Mal in deinem Leben, vor diesem ganz großen WARUM? Warum konnten Sandy, die Tierärzte und ich alles geben, und der Tod hat sie doch genau dann geholt, als es ihm passte? Warum ist man da generell so machtlos?


    Genau das ist die philosophische Frage, aus der ganze Weltreligionen entstanden sind. Wenn dich das jetzt so dermaßen umtreibt, wäre es sicher eine gute Idee, zusätzlich zu anderen Hilfen das Gespräch mit z.B. einem Pastor zu suchen, egal, ob dir Kirche irgendwas bedeutet. Einfach, um diese tiefe philosophische Frage: Warum ist das Leben endlich, warum stehe ich so hilflos vor dieser Tatsache, warum kann ich damit nicht klarkommen? mal mit jemandem zu erörtern, der dir da viel mehr Erfahrung bieten kann als ein Hundeforum, und dem diese Fragestellung viel vertrauter ist wir es je sein könnten.


    Vielleicht ist das - sich mit erfahrener, professioneller Hilfe einer großen Lebensfrage stellen, durch diese Krise kommen und lernen - etwas, das Sandy dir noch mitgeben will? Bei meinen Tieren hatte ich manchmal tatsächlich den Eindruck, es wäre so.

  • Den Rat zu geben, sich in einem schwierigen Trauerprozess helfen zu lassen, finde ich alles andere als emphatielos. Im Gegenteil.

    Trauer ist individuell, ja.

    Dennoch gibt es, besonders, wenn man beruflich damit umgeht, immer wieder klare Zeichen, wenn ein Trauernder auf eine ungesunde Art im Trauerprozess stecken bleibt. Das kann, darf und muss man sogar ansprechen, wenn man diese kleinen Zeichen erkennt.


    Trauer ist die Wundheilung der Seele. In einem Wut-Stadium (die quälende Frage nach der Schuld) stecken zu bleiben, bedeutet, die Wunde daran zu hindern, eine Kruste zu bilden. Das ist ein extrem selbstquälerischer Prozess, der enormen körperlichen und seelischen Schaden beim Trauernden anrichten kann.


    Der Rat, sich professionell helfen zu lassen, ist das empathischste, was man in diesem Moment tun kann.

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