Aufziehende Gewitterwolken bei meinen beiden 🐶🐶 ??

  • Hallo,

    ich würde da an ganz vielen Schrauben drehen und auch viel schneller reagieren.


    Ich habe hier vier unkastrierte Rüden gemischten Alters und gerade die Malis neigen dazu Mal einen Bodycheck mitzugeben, zu blocken oder den anderen Hund abzudrängen. Wenn du immer erst eingreift, wenn es schon geschehen ist, wird sich daran aller Wahrscheinlichkeit nichts ändern. Beobachte sehr aufmerksam die Hunde, in wirklich den allermeisten Fällen sieht man vorher was der Hund vorhat und kann intervenieren. Gestempelt wird hier gerne beim Rückruf und da reicht es als Signal wenn der Mali nicht voll Speed ankommt, sondern sein Tempo so ein ganz bisschen zügelt, dann kam schon mein Abbruch. Gleiches gilt für Dazwischen Drängeln im Haus, dem anderen Hund im Weg stehen, etc.


    Hundebegegnungen, Pöbeln am Gartenzaun würde ich getrennt mit den Hunden üben, gerade wenn man zwei Leinenpöbler hat, kann das ja hässliche Eigendynamik entwickeln. Bzw. da reicht es ja aus, dass man zwei Hunde hat, die beim Anblick von Fremdhunden hochfahren.

  • Danke euch für eure Beiträge und Gedanken dazu!

    Mir geht es hier echt viel zu viel noch um die Bedürfnisse des jungen Kerls - klar, sollte er irgendwo ausleben dürfen, aber ansonsten ginge mir hier der Ersthund sowas von vor!

    Da hast du recht. Weil Sammy etwas speziell ist, hab ich ihn eher eng geführt und dem Jungspund wiederum vielleicht zu lange zu viele Freiheiten gelassen.


    Die letzten Wochen hat Sammy auch massiv abgebaut. Irgendwie habe ich mich darauf verlassen, dass es einfach so weiterläuft wie bisher und wohl nicht rechtzeitig erkannt, was sich da anbahnt :frowning_face:


    Jungspund erziehen, dass er entspannt und gechillt ist und vor allem respektvoll mit seiner Umwelt umgeht. Dann hat der verzweifelte Opi seinen Frieden und dann gibts auch keinen Grund mehr für Konflik

    Das liest sich sehr leicht, ist aber für mich gerade ein riesiger Berg :exploding_head:

    Jack ist schon seit er bei uns ist eher schreckhaft, zart besaitet und regt sich wegen Kleinigkeiten schnell auf. Entspannt und gechillt ist er eigentlich nur, wenn er neben mir mit Körperkontakt auf der Couch liegen kann. Hat er vor irgendwas Angst, drückt er sich ebenfalls eng an mich und sucht da Schutz. Für mich passt das irgendwie gar nicht zusammen mit dem Verhalten, das er Sammy gegenüber zeigt :frowning_face:


    ich würde da an ganz vielen Schrauben drehen und auch viel schneller reagieren.



    Wäre es sehr frech von mir, wenn ich euch um Beispiele bitte, wo ihr dran drehen würdet?



    -> Also, wie bringe ich einem sich selbst überschätzenden Terrier-Jungspund bei, dass er nicht der Nabel der Welt ist? Worauf legt ihr Wert, und wie bringt ihr das rüber?



    Gerade heute morgen habe ich sehr genau hingeschaut, und zb beim Anleinen zum morgendlichen Gassi ist mir aufgefallen dass Jack zweimal an Sammy vorbei ist und kurz in die Luft abgeschnappt hat dabei. Geht natürlich gar nicht, hab ich so auch noch nie beobachtet, passt aber zum Rest.


    Ich werd es auch bei unserer Trainerin thematisieren, allerdings hat sie momentan einen Welpen und sehr wenig Zeit... deshalb wäre ich sehr dankbar, wenn ihr mir hier virtuell etwas auf die Sprünge helfen könntet.


    Gerade liegt Sammy neben mir und Jack wurde in seine offene Stoffbox neben der Couch geschickt. Zweimal ist er vorher auf die Couch gesprungen und zögerlich runter, dafür musste er jetzt 2x knurrend zur Terrassentür rennen, weil er vorgab, was gehört zu haben.


    Da wartet viel Arbeit und Korrektur auf mich :see_no_evil_monkey:    :weary_face:

  • Ich lese hier sehr viel, dass der Senior zum Prellbock geworden ist und sich nahezu zahnlos gar nicht richtig zur Wehr setzen kann.


    Ich muss gestehen, ich habe ein ganz großes Herz für Senioren-Hunde und es tut mir in der Seele weh, wie ein alter Hund sich gegen ein volles Temperamentbündel durchsetzen soll. Wenn man sich vorstellt, dass das Augenlicht, das Gehör und vor allem die Kraft beim alten Hund schwindet und dann soll er sich einem solchen Powerpaket entgegen stellen.


    Ich würde dem Jungspund einen Maulkorb verpassen (willst Du ja tun) und ihm ansonsten keinen persönlichen Freiraum gönnen. Er bekommt seinen Platz zugewiesen!


    Für den Senior würde ich eine spezielle Ruhezone einrichten; wo er sich zurückziehen kann und der Jungspund nie hin darf. (Das könnte z.B. eine abgeteilte Zimmerecke sein. Reich des Seniors und das musst Du dahingehend auch für ihn schützen.


    Ein alter Hund braucht einfach menschlichen Schutz. Im freien Hunderudel würde er vertrieben oder sogar totgebissen. Im menschlichen Zusammensein kann der Hund nicht flüchten. Er ist gezwungen auszuhalten und mit letzter Kraft sich zu verteidigen. Das ist doch kein schönes restliches Leben!

  • seinen Platz geht und dort lernt, runterzufahren

    Fast übersehen.... das ist tatsächlich etwas, was ich noch gar nicht mit ihm geübt habe, danke! Also, auf seinen Platz gehen im Gang/Hausflur und dort bleiben.


    Beiden Hunden ist es nämlich sehr wichtig, immer ungefähr dort zu sein, wo ich bin. Sammy ist eh schon immer mein Schatten, und Jack mäandert halt irgendwo in der Peripherie mit herum.


    Da könnte ich ansetzen.



    Zusätzlich trenne ich die beiden jetzt konsequent, wenn wir nicht da sind und wenn wir nachts oben schlafen. Sammy darf ins Wohnzimmer, Jack bleibt im Gang/ Hausflur.

  • Für mich passt das irgendwie gar nicht zusammen mit dem Verhalten, das er Sammy gegenüber zeigt

    Du hast weiter vorn geschrieben, dass er sich anderen Hunden gegenüber durchaus sehr höflich und angemessen verhalten kann.

    Von daher würd sich mein Mitleid da eher insgesamt in Grenzen halten.


    Hausflur gebe ich persönlich zb nur frei zum Rumliegen, wenn der Hund keine lustigen Wer bewegt wen Spielchen spielt.


    Jeder Hund darf sich gern mit mir in einem Raum aufhalten. Aaaaaber:

    Ich habe zb einen eigene Komfortbereich und den beanspruche ich für mich. Sonst würde ich hier ständig irgendeinen Hund irgendwo seeeehr nah an mir dran haben.

    Jeder Hund lernt, dass Distanz, räumlich und emotional- kein Weltuntergang ist.


    Genauso achte ich darauf, ob ein Kontakt höflich ist oder bedrängend. Gibt ja zwischen ankuscheln und ankuscheln genauso Unterschiede wie bei ner Kontaktaufnahme.


    Hab ich nen Graf Rotz, der durch die Gegend poltert, gibt's auch durchaus ne Hausleine dran. Sich dazwischen drängeln gibt's nicht. Gar nicht.


    Usw.


    Generell ist bei mir nicht nur ruhiges Verhalten, sondern auch sehr, sehr höfliches Verhalten wichtig.

  • Wäre es sehr frech von mir, wenn ich euch um Beispiele bitte, wo ihr dran drehen würdet?

    Wachten im Garten und in der Wohnung wäre gestrichen

    Und ich würde schauen, dass der Hund nicht nur unter Spannung seinen Platz hält, aber eigentlich wirklich gerne doch noch Randale schieben will, sondern akzeptiert hat, dass bellen, knurren, zur Tür sprinten einfach nicht mehr angesagt ist


    Viel Struktur in Tagesabläufe bringen, alleine auch damit du ein bisschen besser kontrollieren kannst, wo es überall hakt.


    Ich bin eigentlich kein Freund von "nur atmen dürfen" und feste Liegeplätze zuweisen, aber wenn sich hier ein (neuer) Hund wie offene Hose benimmt geschieht genau das. Er hat seinen Liegeplatz in der Wohnung und da bleibt er. Kein Einfordern vom Futter, kein Rumgedrängeln wenn es zum Spaziergang geht, kein Generve wenn man andere Hunde sieht, kein Einfordern von Aufmerksamkeit etc. Auf der anderen Seite muss man dann natürlich auch dafür Sorgen dass der Hund zu seinem Recht kommt.

  • Hier hat jeder Hund unterschiedliche Freiheiten. Aktuell sind es vorübergehend tagsüber 3 Stück (alles LZ DSH). Ein Welpe (10 Wochen), meine 21 Monate alte Hündin und ein 28 Monate alter Rüde.


    Der Rüde darf am meisten. Der ist nämlich einfach ein Schatz. Darf überall liegen, dackelt mir auch nicht hinterher (ich hasse das) und ist einfach entspannt.

    Meine Hündin ist bisschen tagesformabhängig, manchmal gibt es hier den ganzen Tag striktes "da liegst du und sonst nichts", manchmal darf sie es sich aussuchen, aber auch da gibt es Verbotsbereiche für sie (im Giebel die Straße stalken zum Beispiel).

    Und der Welpe lernt grade wie es hier läuft, was ich will und was ich nicht will. Das unterschiedet sich gar nicht von den anderen.


    Hundekontakte leite ich auch immer an. Durchaus auch mit Nachdruck und sehr ernst, je nach Situation und nach Hund.

  • Bei mir dürfte der Junior ab jetzt gerade mal atmen ohne ausdrückliche Erlaubnis.

    +1


    Würde ich genauso machen. Ich habe während Hunters Rüpelphase sehr viel mit Gehorsam gearbeitet. Gerade so Situationen wie an der Terrassentür. Da mussten beide Hunde absitzen und warten, bis ich die Tür vollständig geöffnet habe. Und dann bekam erst Newton die Erlaubnis und danach Hunter.


    Ich könnte mir vorstellen, dass da schon Einiges zwischen den Hunden gelaufen ist, bevor du überhaupt merkst, dass es ein Problem gibt. Deswegen würde ich beide gut beobachten um zu lernen, die Hunde zu lesen und zu analysieren, wo überhaupt das Problem ist. Und dann eben schon beim kleinsten Anzeichen zu unterbinden.


  • Das mit dem nur atmen ist hier immer gerne schnell gesagt, bringt doch aber bitte mal Beispiele was ihr damit genau meint.

  • Das mit dem nur atmen ist hier immer gerne schnell gesagt, bringt doch aber bitte mal Beispiele was ihr damit genau meint.

    Ich hatte ja schon ein Beispiel genannt. Heute dürfen Beide wieder gleichzeitig zur Terrassentür raus flitzen. Einfach, weil es da heute kein Problem mehr gibt. Als Hunter in seiner Rüpelphase war, hat er gemeint, er müsste Newton verprügeln, wenn er als erster zur Tür raus ist. Also hatte ich es es fortan eben so gemacht, dass beide Hunde absitzen mussten und dann auf Kommando nacheinander rausgelassen wurden.


    Beim nächsten Neuzugang werde ich das von Anfang an (zumindest im ersten Lebensjahr des Neuzugangs) etwas strenger handhaben und hoffen, dass solche Probleme dann gar nicht auftreten werden.

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