Überfordert mit Viszla Rüden

  • Hallo Looking, also ich habe eine Viszla gewählt, weil ich ursprünglich einen Viszlador haben wollte aber dann beim Besuch bei der Züchterin seiner reinrassigen Mutter begegnet bin und da ist es um mich geschehen. Ich habe dann ja auch fast 1 Jahr gewartet bis er da war.

    Und unser Tagesablauf sieht so aus:

    05:30: Hund darf ins Bett und wir schlafen bis 6:00 Uhr

    Dann gehts runter zum Gassi und anschließend gibts für uns beide Frühstück.

    Dann wird noch was auf der Couch geschmust und so gegen 7 Uhr gehts ab zur Huta, ich fahre dann ins Büro.

    So um 17:00 Uhr hole ich ihn dann ab. In der Huta achten sie schon sehr auf die Ausgeglichenheit Ruhe und Spielphasen.

    Wenn es nicht regnet, gehen wir dann 2x die Woche im Park gegenüber eine große Runde und dann nach Hause.

    Um 18:00 Uhr Abendessen für beide und dann gehts auf die Couch oder etwas zum Spielen (Suchspiel, Karton mit Zeitungspapier und versteckten Lekkerlies).

    Gegen 22:00 Uhr letzte Gassirunde und dann ins Bett.

    Am Wochenende wird länger geschlafen, um 10:30 ist dann Hundeschule, danach meist in den Park und anschließend Besuch bei meiner Mum, die zwei kleine Terrier und Garten hat. Dann Nachhause und eher Ruhe. Sonntags fahren wir Mittags auch nochmal raus in den Park oder Wald.


    Bei der Leinenführigkeit habe ich schon alles probiert. Lekkerlies an die Ferse (Fersensteine), Stehen bleiben beim Ziehen, Lekkerlies wenn bei Fuß gegangen wird. Aber es ist, als würde er mich nicht verstehen.


    Im Büro ist er noch zu aufgeregt, bellt, wenn ich auf Toilette gehe, zeigt jedem seine Decke (was wirklich süß ist, aber manchmal recht unpassend). Ich bin dann in der Regel nicht ganz so konzentriert.

  • Hi,

    Seit wann ist er denn in der HuTa? (also, mit wie vielen Monaten hast du ihn angemeldet?
    Wie lange ist er da? (Uhrzeitmäßig?)
    Wie viele Stunden am Tag verbringst du mit deinem Hund? (das muss nicht aktive Beschäftigung sein - einfach Alltag - er döst, du kochst ... schlaft ihr Nacht im delben Zimmer oder seid ihr Nachts getrennt?)
    Verbringt die "Nanny" mehr Zeit mit deinem Hund? Ist sie vielleicht die Haupbezugsperson für ihn?

  • Ich fürchte, fast jeder Hund wäre platt oder wahlweise drüber bei 10h Huta täglich, selbst wenn es da auch Ruhephasen gibt. Insgesamt klingt das für mich nach viel zu viel (nicht sinnvollem) Programm.

    Wenn es grundätzlich möglich ist, dass dein Hund mit ins Büro kann, würde ich mir die Zeit nehmen und das Büro als Ruheort, an dem ihr gemeinsam den Arbeitstag verbringt, etablieren und trainieren. Das dauert vielleicht eine Weile, wird sich aber ganz sicher lohnen, weil ihr viel mehr Zeit zusammen verbringt, dein Hund langfristig mehr Ruhe bekommt und ihr z.B. gemeinsam eine schöne Mittagspause verbringen könnt. Nur weil es die ersten Mal (mit Welpen?) nicht so gut im Büro geklappt hat, heißt das nicht, dass dein Hund es nicht lernen kann. Du brauchst halt feste Regeln, evtl. Box/Begrenzung, Geduld und Training. Evtl. Zeiten langsam steigern, erstmal nur halbe Tage etc.

  • Wie nutzt du denn die Reizangel?

    Reizangeltraining ist nicht gleich Reizangeltraining.

    In der jagdlichen Arbeit ist das Reizangeltraining vor allem zur Impulskontrollenarbeit und zur Üben des Vorstehens genutzt. Da ist nix mit umgeplanten Hinterherhetzten.

  • Oh meine Götter. Der Hund ist massiv überlastet mit Eindrücken und Unterhaltung. Massiv. Und dazu fehlt die ernsthafte und strukturierte Rassegerechte Beschäftigung.


    Ich geb dir mal durch was meine Hündin am Rand der Agglomeration so macht. Und die ist 3.5 jährig!


    Um 8 oder 9 aufstehen. Futter, Pinkelrunde von ca 10-15 Minuten. Dann wieder schlafen.

    Entweder vor dem Mittag oder Nachmittags einen grösseren Spaziergang im Wald oder Feld von 1 bis 1.5h. Danach wieder schlafen. Ab und an was zum kauen, kuscheln. Ab und an gibts noch ne Einheit Physioübungen. Abends nochmal pinkelrunde. Das wars.


    Dazu kommt, 1-2x pro Woche Mantrailing und einmal Gymnastiktraining. An den Tagen gibts keinen grossen Spaziergang, sondern meistens eine kleinere Runde durchs Quartier. Ab und an geht sie zum joggen mit (statt grosser Spaziergang) und so einmal die Woche gibts einen Ausflug in die Berge oder so. Und das ist das Maximum was geht!


    Ist Vespa in einer Betreuung, mach ich ausser kleinem Quartierspaziergang nix mehr, sonst wird das zuviel.


    Spaziergänge sind entweder an der 10meter Leine im Quartier oder nach Möglichkeit im Freilauf mit Oder ohne Schleppleine in der Natur. Kurze Leine nur kurze Einheiten von max 500m.


    Siehst du den Unterschied? Der Vizsla ist ein sehr reizempfänglicher Hund, was der Hund bei dir aushalten muss, ist schlicht zuviel. Viel zuviel. Wenn du städtisch wohnst erst recht.


    Wielange schläft und döst dein Hund?


    Du hast dich also in was genau verliebt? Was am Vizsla findest du denn toll ausser der Optik? Weil: alles was du anscheinend willst würde ein normaler Begleithund abdecken. Hat man einen Vizsla, lässt man sich darauf ein, sehr viel anzupassen an den Hund. Und ihm Arbeit zu geben.

  • Warum hat es im Büro nicht geklappt? Ich hatte ganz strenge Regeln für meine Kollegen! Der Hund war gar nicht das Problem.


    Wenn Du Deinen Hund 5 Tage die Woche in der HuTa hast, hat er 5 Tage lang (kein gutes) Programm. Dann am Wochenende Hundeschule und Besuch bei anderen Hunden und lange Spaziergänge, dazu üben und spielen. Mein Hund würde sich ein neues Zuhause suchen :winking_face: Das ist ein Wahnsinnsprogramm was Du da für ihn hast.

  • Das hier ist meines Erachtens das sinnvollste und passendste Leinenführigkeitstraining für Hunde die so ticken wie der Vizsla. Weil eben über konditionierte Entspannung gearbeitet wird und nicht über Frust (stehenbleiben). Die Trainerin ist auch hier im Forum:


    Leinenführigkeit und Entspannung


    Und nebenbei: dein Hund stammt nicht vom Züchter, sondern von einer Vermehrerin. Vizsladore sind noch nicht mal eine Rasse, sondern nur Designerhybride. Die Herkunft vom Vermehrer wiederum hat zur Folge, dass dein Hund unter Umständen weniger wesensfest ist und auch gesundheitlich Probleme bekommen könnte.

  • Man kann da sicherlich an einigem schrauben, die wichtigsten ansatzpunkte sind ja schon gesagt.


    Aber, die Frage ist, willst du das?

    Diesen völlig überdrehten Junghund zum ausgeglichenen Bürohund zu machen, wird nicht ganz einfach. Das braucht Zeit und Geduld, und die Arbeitssituation muss das auch hergeben - der Hund wird nicht von Anfang an funktionieren.


    Wenn du jetzt schon so belastet bist, frage ich mich, ob das sinnvoll ist. Es kommt ja noch die Notwendigkeit dazu, mit dem Hund eine vernünftige Beschäftigung aufzubauen. Auch erst mal anstrengend, überhaut erst mal das richtige zu finden. Zumal deine freie Zeit ja sehr knapp ist.


    Deine Gesundheit ist auch wichtig. Du bist nicht der erste, der falsche Vorstellungen von einer Rasse und der Hundehaltung hatte. Einen jungen, gesunden Viszla kannst du gut vermitteln.


    Und sollte es später irgendwann wieder einen Hund geben, dann hast du draus gelernt und kannst einen passenden Hund aufnehmen.


    Manchmal finde ich es am besten, wenn sich die Wege trennen.

  • Arbeitest du 100%? Und du hast den Hund alleine? Ich muss sagen, das finde ich extrem schwierig. Weil nach dem Tag in der Huta kannst du eigentlich nur noch vors Haus pinkeln (also der Hund) und kuscheln, alles andere ist zuviel für den Hund. Und am Wochenende musst du ausgleichen, dass Huta war die ganze Woche. Und rassegerechte Auslastung planen. Ich könnte das nicht und würde es auch nicht wollen. Wenn du den Hund zum Bürohund machen kannst, heisst das aber dann, dass du quasi an keinen Tag der Woche was anderes hast ausser Hund am Feierabend. Und rassegerechte Auslastung. Das geht, aber phu.


    Ich teile mir meine Vizslahündin mit meiner Partnerin und noch das ist eher anstrengend zeitweise. Nicht weil Vespa so viel braucht. Sondern weil es eben auch vieles gibt, was too much ist.

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