Was würdet ihr tun? Warten oder einem anderen Hund die Chance geben?

  • Ihr schreibt, der Hund aus Kasachstan tut Euch leid. Mitleid mit einem Hund haben und ihm mit diesem Gefühl begegnen ist nicht gut. Alle Hunde brauchen einen verlässlichen Menschen, der sie ruhig und sicher führt und nicht mit ihnen leidet.

    Es ging wohl eher darum, dass trotz Zusage - nun - ein anderer Hund einziehen soll. Jetzt kommt der Winter und die Anzahlung bleibt für eine Pflegestelle liegen. Weil Mitgefühl.


    Das es für das Tier "Dumm gelaufen" ist , ist Offensichtlich. Auch ist es nicht die erste Vermittlung welche hier auf Basis von Vorurteilen zerschossen wurde.

  • Ja. Warum nicht ?! Ich reise gern. Ist doch Spannend.

    Das sicher, ein großes Abenteuer auf jeden Fall, gerade im Moment, mit Corona und so...


    Und der Hund? wie kriegst du den nach Hause?

    Das ist eine lange Flugstrecke, mit mehrmaligem Umsteigen (bzw. Umgeladen werden in der Hundebox, in der der Hund viele Stunden verharren muss). Oder vielleicht im Auto? 5000 km über Land ist für einen Hund, der das nicht kennt, sicher auch schön.


    Ich finde es gut, dass der TE hier doch umzudenken scheint. Mich hätte noch interessiert, um was für einen Hund (Rasse bzw. Typ, Größe, Alter..) es sich handelt.

  • Boomerang


    Hier fragt jemand um Rat und bekommt Antworten - die ihm die Antwortenden nach bestem Vermögen geben - die Einen auf Basis eigener Erfahrungen, andere aus grundsätzlichen sachlichen Erwägungen heraus. Und Vorurteile und Ressentiments sind auch dabei, das ist menschlich :ka: Hier wird nichts „zerschossen“. Am TE ists, zu entscheiden, was er aus den Bedenken und Erfahrungen für sich mitnimmt und zu welchem Entschluss er komm, er wird sein Leben mit dem einziehenden Hund verbringen und plant dafür vor. Ist doch gut, dass er plant.

  • Ich würde ja mal behaupten, die Orga hat sich die Vermittlung mit ihrer eigenen Schlamperei ganz allein selber versaut.

    Hätte man sauber gearbeitet, wär der Hund schon längst in D und niemand hätte über eine Alternative auch nur nachdenken müssen.

    Ob das jetzt negativ oder positiv gewesen wäre, egal ob Hund oder Halter sei jetzt mal dahingestellt.

  • Ihr schreibt, der Hund aus Kasachstan tut Euch leid. Mitleid mit einem Hund haben und ihm mit diesem Gefühl begegnen ist nicht gut. Alle Hunde brauchen einen verlässlichen Menschen, der sie ruhig und sicher führt und nicht mit ihnen leidet.

    Es ging wohl eher darum, dass trotz Zusage - nun - ein anderer Hund einziehen soll. Jetzt kommt der Winter und die Anzahlung bleibt für eine Pflegestelle liegen. Weil Mitgefühl.


    Das es für das Tier "Dumm gelaufen" ist , ist Offensichtlich. Auch ist es nicht die erste Vermittlung welche hier auf Basis von Vorurteilen zerschossen wurde.

    Die Zusage hing mit einem Zeitplan zusammen, war davon abhängig. Für das Tier dumm gelaufen? Womöglich, womöglich aber auch nicht. Keine Ahnung wie groß der Gefallen ist dem man ein Tier tut ihn von Kasachstan nach Deutschland zu karren und in das Lebensgerüst eines Bürohundes (natürlich nicht grundsätzlich negativ) zu zwängen.


    Ich würde auch dem Tierschutzhund vor Ort eine Chance geben.

    Kein Grund für ein schlechtes Gewissen. Vielleicht ist es auch eine glückliche Fügung dass die TSO das verbockt hat.

  • Es ging wohl eher darum, dass trotz Zusage - nun - ein anderer Hund einziehen soll. Jetzt kommt der Winter und die Anzahlung bleibt für eine Pflegestelle liegen. Weil Mitgefühl.

    Genau so war es gemeint. :thumbs_up:


    Das es für das Tier "Dumm gelaufen" ist , ist Offensichtlich. Auch ist es nicht die erste Vermittlung welche hier auf Basis von Vorurteilen zerschossen wurde.

    Joa, das könnte ich mir Vorstellen, da es quasi eine breite Front gegen den Import gab.

    Aber alles ok, jeder hat seine Meinung nach besten Wissen&Gewissen geäußert, darum hatte ich ja auch gebeten. :thumbs_up:

    Aber es muss nicht immer zu 100% schlecht laufen.


    In meinem Fall hatte ich z.B. auch mit einer Frau gesprochen, die bereits 5 Hunde weitervermittelt und einen 6. selbst aufgenommen hat. Alles lief bestens, bei allen. Anscheinend haben sie jemanden vor Ort, der die Hunde mit einem guten Auge auswählt.

    Langer Transport, ist richtig, er dauert insgesamt über 1 Woche, da die Hunde über Moskau müssen, allerdings, so wurde uns mitgeteilt, werden regelmäßig Pausen gemacht, mehrere Tage Stopp-Over in Moskau, wegen Untersuchung, etc.

    Habe Bilder von der Ankunft und der Übernahme der neuen Besitzer gesehen.

    Die Hunde sahen zwar bissi müde/mitgenommen aus, aber nicht so, als das sie die Aktion nicht gut verkraftet hätten.

    Bevor jetzt ein Aufschrei kommt: Diese Tortur kann man einem Tier doch nicht zumuten!!!

    Wenn ich die Wahl hätte, mein Leben in nicht so guten Umständen verbringen zu müssen oder nach einer längeren Reise in ein neues, schöneres Leben anzukommen. Da würde mir die Wahl nicht schwer fallen.


    In unserem Falle, ist halt leider alles dumm gelaufen und normalerweise wäre diese Frage gar nicht auf gekommen...daher gehe ich in 2 Stunden mal Hugo beschnüfflen. :winking_face:


    Nochmal Danke an alle Beteiligten. :man_raising_hand:

  • Als Anfänger nen Direktimport zu nehmen ist schon sehr gewagt. Wenn er dann noch bestimmte Voraussetzungen erfüllen muss umso mehr.


    Wir haben hier häufiger Themen wo der Hund in den man sich auf dem Foto so verliebt hat entweder völlig anders als beschrieben ist, oder ein Herdenschützer.

  • Ich finde es auch gut, dass du dem Tierheimhund in deiner Nähe eine Chance geben willst :gut: . Mit Direktimporten ist es halt immer so eine Sache: Es kann sehr gut gehen, aber auch zu einer totalen Katastrophe werden und man weiss einfach nicht, was einen erwartet.



    Wenn ich die Wahl hätte, mein Leben in nicht so guten Umständen verbringen zu müssen oder nach einer längeren Reise in ein neues, schöneres Leben anzukommen. Da würde mir die Wahl nicht schwer fallen.

    Wenn ein Hund im Tierheim stark leidet, z.B. weil er von anderen Hunden gemobbt/attackiert wird, mit der Unruhe im Tierheim nicht umgehen kann, aus Stress oder Unterforderung Übersprungshandlungen/stereotypisches Verhalten zeigt etc., hast du damit sicher recht. Für solche Hunde "lohnt" sich der lange Transport und ihr neues Leben wird vermutlich eine massive Verbesserung für sie sein. Es gibt aber auch Hunde, die im Tierheim im Grunde ganz gut klarkommen, in der Gruppe mit den anderen Hunden keine Probleme haben und froh sind, dass sie keinen engen Kontakt zu Menschen haben müssen, weil sich vor diesen fürchten. In solchen Fällen kann es halt auch sein, dass man dem Hund keinen Gefallen tut, wenn man ihn in eine fremde Umgebung mit komplett fremden und für ihn potenziell gefährlichen Menschen verfrachtet (auch wenn die neuen Besitzer sehr liebevoll sind und nur das Beste für den Hund wollen). Natürlich gibt es auch sehr viele Zwischenformen davon, also Hunde, bei denen man nicht so klar sagen kann, ob es für sie besser ist, sie im Ursprungsland zu belassen oder sie nach Deutschland zu bringen. Das zeigt sich dann oft erst mit der Zeit.


    Ich habe selber auch einen Direktimport (Spanien) und habe in den ersten Monaten teilweise wirklich mit mir gehadert und daran gezweifelt, ob es richtig war, diesen Hund in die Schweiz zu holen. Ich war zwar selbst in Spanien vor Ort, konnte ihn mehrere Tage lang kennenlernen und Spaziergänge mit ihm unternehmen, aber in seinem neuen Zuhause war er wegen den komplett anderen Lebensumständen ein total anderer Hund. Er zeigte massive Unsicherheit und teilweise Aggression gegenüber meinem Vater, bei dem ich damals vorübergehend lebte, und stand daher drinnen die ganze Zeit total unter Stress. Das hat mich komplett unvorbereitet getroffen, weil er im Tierheim überhaupt nicht so war, sondern sich gegenüber allen Menschen sehr freundlich und offen gezeigt hatte. Draussen war er sehr reaktiv gegenüber vielen verschiedenen Reizen und daher waren die Spaziergänge sowohl für ihn als auch für mich alles andere als erholsam. Mit dem Verhalten draussen hatte ich teilweise gerechnet und konnte damit umgehen, aber die Situation drinnen hat mich oft fast verzweifeln lassen und ich habe mehr als einmal gedacht: "Was habe ich dem armen Hund nur angetan, dass ich ihn hierher gebracht habe."

  • Es ist ja nicht grundsätzlich die Aufnahme eines Hundes "zerschossen" worden (--- zerschossen - breite Front --- ist ja wie im Krieg hier...). Es bleibt ja dabei, dass ein Tierschutzhund aufgenommen wird. Sonst wäre es dann für den "dumm gelaufen".


    Hundeimport aus Kasachstan bleibt für mich absolut fragwürdig, und Direktimport für Anfänger mit Ansprüchen auch.

  • Wenn ich die Wahl hätte, mein Leben in nicht so guten Umständen verbringen zu müssen oder nach einer längeren Reise in ein neues, schöneres Leben anzukommen. Da würde mir die Wahl nicht schwer fallen.

    Puh... das ist sehr porblematisches Territorium.

    Nur weil du der Meinung bist, dass das Leben hier in D "schöner" sei, muss ein Hund diese Ansicht noch lange nicht teilen. Unser Lebensumfeld verlangt Hunden vieles ab und kann sehr einschränkend sein. Für viele Hunde ist das halbwilde Leben in den Ursprungsländern das schönere Dasein, auch wenn es größere Risiken für sie birgt.

    Das gefährliche an dieser "hier geht es ihnen besser" Gedanken, ist, dass die Halter dann oftmals die Probleme nicht erkennen können/wollen, die solche Hunde mit ihrem neuen Lebensumfeld haben.

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