Was würdet ihr tun? Warten oder einem anderen Hund die Chance geben?

  • Nein!

    Es geht nicht um 'hat a- j gelernt und den Rest kann er nicht lernen'.

    Es geht um die Entwicklung des Gehirns, die durch Reizarmut anders/falsch ablaeuft. Dadurch entstehen irreparable Schaeden.

    Vielleicht sagt dir Hospitalismus/Kaspar-Hauser-Syndrom eher was?

  • Auf gut Deutsch, was Hänschen net lernt, lernt Hans nimmermehr.

    im Prinzip ja.

    Ich habe mit Bonnie meinen 4ten sogenannten Angsthund, mir macht das nichts aus, weil ich damit umgehen kann. Ich bin aber auf FB in einer "Angsthundegruppe" und ich würde mal sagen, wirklich sehr viele Menschen sind ganz einfach komplett überfordert mit ihrem Direktimport und haben auch null Plan, wie man dann mit diesem Hund umgeht, leider steigt diese Zahl, weil halt zuviele meinen "oh diese treuen Augen und ein bissi Dutzi und der deutsche arrogante Wohlstand, und schon hab ich ein liebes Vorzeigehundi und alle finden mich toll, weil ich ja einen Hund vom TS hab".

    Und die Wahrheit ist halt die Hölle auf Erden, hauptsächlich für viele falsch vermittelte Hunde, aber auch tw für die Halter (nur hab ich für die dann kein Mitgefühl, gebe ich zu)


    Hier geht es nicht um "Auslandshund shitstorm 1-2-3" (ziemlich blöde Reaktion ernsthaft), sondern es geht darum, sich wirklich klar darüber zu sein, daß Hunde nicht nur lieb kuscheln möchten und dann wird alles gut.

    Es gibt genügend Orgas, wo Hunde auch bereits im Ausland schon an Pflegestellen sind oder eben hier in Dtl, eingeschätzt werden können und passend ausgesucht werden können, ohne daß sich Menschen oder Hunde verbiegen müssen bis zum seelischen Notfall. Und dann ist es wirklich Tierschutz

  • Nur nochmal dazu, weil ich denke, dass du es falsch verstanden hast. Es hat nicht geklappt mit den Schreibern des Threads. Der Hund ist jetzt bei anderen Haltern, was man daran sieht, dass sie mehrere Hunde aus dem TS haben und auch schon lange vor dem Elfos. Das ist ein großer Unterschied ob man schon Erfahrung mit Hunden und im speziellen mit solchen Hunden hat oder nicht.

  • Ich bin ja prinzipiell nicht gegen den Import, habe/hatte selbst ingesamt 6 Hunde aus dem Auslands-TS und würde das auch wieder so tun. Aber einen Direktimport wirds bei mir auch nicht mehr geben. Da ist es hier einfach zu wichtig dass bestimmte Bedingungen stimmen und es passt, und das lässt sich nunmal besser vorhersagen wenn der Hund schon hierzulande in einer Pflegestelle sitzt und besucht werden kann, und grob eingeschätzt werden kann - auch wenn sie nach Wochen und Monaten immer noch mal etwas auspacken, aber das grobe Einschätzen geht dann in aller Regel schon in der Pflegestelle. Oder eben im Tierheim. Allerdings auch nicht, wenn der Hund erst 3 Tage da ist.


    Ängstlichkeit kann im Alltag sehr schwierig werden. Ich habe selbst eine Galga adoptiert die sich als sehr viel ängstlicher rausstellte, als ich zunächst gedacht hatte. Mit meiner damaligen Erfahrung ging ich hin und wusste zwar um ihre Ängste, dachte aber auch an meinen Podenco der anfangs auch sehr ängstlich war, sich aber dann wirklich um 180 Grad gedreht hat und sehr selbstbewusst wurde. So dachte ich, ginge es mit ihr auch. Nein, ist nicht. Nach wie vor hat sie Angst vor fremden Menschen. Es ist händelbar, aber man muss wissen wie. Sie wird nie ein Hund sein der locker flockig mit in den Baumarkt geht oder den man mal eben problemlos mit ins Restaurant nimmt. Für sie ist das Stress. Und sie hat hier ja auch noch andere Hunde, die selbstbewusster sind und an denen sie sich orientieren kann.


    Bei einem Hund der mit ins Büro soll - was ja wirklich schön ist, wenn das so möglich ist - würde ich eher schauen dass ich einen etwas gefestigteren Hund nehme. Die gibts auch im Tierschutz. Aber ich würde eben gucken dass er in meiner Nähe ist, man ihn schon einschätzen kann und würde ihn vorab kennenlernen wollen. Oder auch, da ja Zeit vorhanden ist, einen Welpen vom Züchter. Auch das geht in eurem Fall. Von dem Direktimport würde ich gänzlich absehen und bei dem Junghund im Tierheim bin ich auch skeptisch, da er wohl auch sehr unsicher bis ängstlich ist. Gut möglich, dass diese Baustelle euch lange begleitet. Nicht alle tauen dann auf und sind dann "normal".

  • Ok, danke, ich hab es verstanden.

    Auf gut Deutsch, was Hänschen net lernt, lernt Hans nimmermehr. :thinking_face:

    Nein, nicht so, wie es allgemein verstanden wird.


    In den ersten Lebenswochen bildet das Gehirn beim Hund durch erlebte und verarbeitete Reize unendlich viele neuronale Verknüpfungen aus. Unter Anderem die, die für das Speichern, Verarbeiten und Generalisieren von Lernerfahrungen sind. Und die bilden sich wirklich nur innerhalb dieses engen Zeitfensters. Wenn in diesen wenigen kritischen Wochen das nicht hinreichend geschehen kann, weil z. B. für die „normale“ Entwicklung unerlässliche Reize fehlen oder wegen Ruhe-/Schlafmangel die Möglichkeit fehlt, die erlebten Reize zu verarbeiten, dann nimmt die Fähigkeit zum Lernen selbst Schaden. Das kannst Du nicht mit einem Kind vergleichen, das als Erwachsener auf einmal was komplett Anderes machen soll (wiewohl auch das Schwierigkeiten mit sich bringt :smile:). Das Lerndefizit ist (mit gaaanz viel Vorsicht genossen) eher vergleichbar, wenn man es denn unbedingt mit Menschen vergleichen will, mit einem Menschen, der eine Behinderung hat, die sich auf das Kognitionsvermögen auswirkt.


    Und dazu kommen wie gesagt epigenetische Faktoren bei Hunden, die für ein anderes Umfeld „gemacht“ sind.

  • Nur nochmal dazu, weil ich denke, dass du es falsch verstanden hast. Es hat nicht geklappt mit den Schreibern des Threads. Der Hund ist jetzt bei anderen Haltern, was man daran sieht, dass sie mehrere Hunde aus dem TS haben und auch schon lange vor dem Elfos. Das ist ein großer Unterschied ob man schon Erfahrung mit Hunden und im speziellen mit solchen Hunden hat oder nicht.

    Da hast du falsch gedacht, ich habe den gesamten Ablauf sehr wohl verstanden und ich weiß, dass der Hund jetzt bei einem anderen Halter ist und nun seit über 4 Jahren dort glücklich. Es hat ein positives Ende für den Hund gegeben, nicht für den Erst-Halter. Deshalb hatte ich geschrieben:

    "Danke für den Link, habe mir alles durchgelesen....und nach dem jetzigen Stand von Elfos geschaut...hat ja doch noch geklappt, mit neuen Haltern, aber war halt ein sehr gutes Beispiel, wie es wohl vielen geht."

  • Ok, danke, ich hab es verstanden.

    Auf gut Deutsch, was Hänschen net lernt, lernt Hans nimmermehr. :thinking_face:

    Wirkt auf mich, als hättest Du es noch nicht verstanden. Hier noch mal was zum Weiterlesen:



    Und, was für Dich anscheinend überhaupt keine Rolle spielt, für den Hund allerdings eine sehr, sehr große:

    Die genetische Veranlagung. Du traust Dir einen Herdenschutz- oder Hirtenhundmix genauso zu wie einen Spaniel(-Mix). Finde ich krass, denn da liegen Welten zwischen. Ich persönlich könnte mich auf einen davon z. B. gar nicht einstellen. Der wäre in meinem Umfeld komplett deplatziert.

  • Gut gemeinter Tierschutz ist leider oft nicht wirklich gut.

    Ich halte es wie mit dem Essen: regional und nachhaltig.

    Warum denn nicht einem Hund von einem seriösen Züchter ein gutes Leben bieten?

    Was hat mansch davon dann auf der Hundewiese mit dem evt HSH oder deprivierten Hund aufzutrumpfen, wie super man ist, weil man genau den jetzt vom Ende der Welt hier her verschleppt hat?

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