natürlicher Tod wegen Altersschwäche

  • Meine Kira ist letztes Jahr gestorben.

    Sie hatte Krebs ja- ein Insulinom, das lange nicht erkannt wurde und immer wieder zu extremer Unterzuckerung führte, aber ihre Lebensqualität war bis zum letzten Tag gut.

    Sie hat gefressen, ist an guten Tagen auch größere Spaziergänge mitgelaufen, sie war absolut sauber bis zum Ende, für mich war ein einschläfern nicht mal als Gedanke vorhanden.


    An ihrem letzten Tag hat sie das Futter verweigert und sich im Garten versteckt.

    Den Arzt Termin am nächsten Tag hat sie nicht mehr erlebt… ein letztes Mal lag sie morgens in der Sonne im Garten, kam dann rein und ist auf ihrer Decke in meinen Armen friedlich eingeschlafen.


    Ja das gibt es - Hunde die natürlich sterben und offensichtlich nicht furchtbar leiden müssen.


    Kira wurde 12,5 Jahre alt, ich vermisse sie immer noch sehr…

  • Das kommt drauf an.....


    Gibt ja Leute, die sagen, der kann nimmer Treppe laufen, das ist keine Lebensqualität mehr. Aber dann müß0te man 110 ÜProzent dr über-50-Jährigen Menschen auch einschläfern.... Mal ehrlich, wer von uns hat ab nem gewissen Alter nicht mal mit dem Rücken oder der Hüfte, den Knien oder sonstwas zu tun? Natürlich beinträchtigt das die Lebensqualität - aber (meist) nicht so entscheidend, daß derjenig nicht mehr leben würde wollen.


    Ich denke, es ist einfach auch eine Frage des Ausmaßes der Beeinträchtigung, die das Tier erlebt. Meine Frieda wurde 18,5 Jahre alt. Sie konnt bis zum letzten Tag laufen, fraß gerne, hat sich gern verwöhnen lassen, war auch nicht krank. Stand selbständig auf und meldete, wenn sie mal mußte. Allerdings konnte sie natürlich am Schluß keinen Marathon mehr laufen. Da hieß es, ganz viel schlafen, zwischendurch rausgehn, kurz Pipi, paar Schritte laufen, bissel schnuppern - ok, reicht schon wieder. OK- wenn der Hudn mir sagt, er hat genug, dann darf er natürlich wieder ins Körbchen, fertig. Sie hat halt mehr gschlafen, langsamer gelebt, war alt. Aber sie zeigte keine Schmerzen, war vom Skelett her topfit, zeigte Lebenswillen und Freude - also kein Grund, zu euthanasieren. Selbst als ich dann alle 2 Stunden mit ihr runter mußte, weil sie nicht mehr so lang einhalten konnte - aber sie hat gezeigt, daß sie mal mußte.


    Hat man so nen Hund, kann ihn aber nicht ins Büro mitnehmen, und hat nicht die Möglichkeit, den alle 2 Stunden rauszubringen, sodaß er im eigenen Urin liegen müßte - dann würde man wohl eher sagen, ok - hergeben in dem Alter ist nicht mehr, so auf dem Endspurt quasi, antun will ich es ihm auch nicht. Aber eigentlich ist sowas auch für mich keine Indikation für eine Euthanasie. Die ergäbe sich daraus, daß man zB Schmerzen, die das Tier hat, nicht mehr in den Griff bekommt. Oder wenn es nicht in Würde leben kann, weil es zB laufend und ohne es zu merken, Urin oder gar Kot verliert und darin liegen muß. Oder sich nur noch wundliegt, weil es nicht mehr viel laufen kann.


    Meine Frieda hat den Tag, an dem sie gehen wollte, selbst ausgesucht. Hat sich hingelegt, ist nicht mehr aufgestanden, hat kein Pipi mehr gemeldet (aber auch nicht gepieselt). Ich merkte, sie ist am Gehen, und am Nachmittag dann bin ich mit ihr zum Doc, weil es noch zu dauernd schien, und er meinte, man sollte ihr helfen, da bereits ORganversagen vorliegen dürfte, da muß ich nicht dem Leiden noch stundenlang zusehen. Denn die nicht genommenen Stunden wären für den Hund auch kein Gewinn mehr gewesen, im Gegenteil. Vermeidbares Leid.


    Mogli, mein 8jähriger Kater war unheilbar krank, dem wuchsen knöchere Auswüchse an der Halswirbelsäule, die die Nerven abklemmten, er konnte die Vorderbeine irgendwann gar immer bewegen. Er hat mit mir kommuniziert, gekuschelt, hat mir gezeigt, er muß mal. Ja - bis zum Klo kam er noch, aber nimmer rein, mußte danbenpieseln.

    War ansonsten topfit, ist auf Spielangebote eingegangen im Liegen, hat Knuddeln genossen. Aber Fakt war, sowas ist nicht heilbar, und selbst, wenn man sowas abgeschliffen kriegt, es wächst nach. Also nur Verlängerung de Leidens. In dem Moment, in dem ich das erfuhr, war meine Entscheidung gefallen. Ich bin jemand, der bis zum letzten Moment kämpft, wenn er merkt, das Tier spielt mit. Aber sobald mir klar ist, daß es ein aussichtsloser Kampf ist, bin ich gut in der Lage, das zu akzeptieren, und dem Tier mit einer Euthanasie weiteres Leiden zu ersparen. Er hat sich beim Doc vertrauensvoll in meine Armbeuge gekuschelt, bis er gegangen war, und lag mir ganz ruhig im Arm. Es war aber hier auch leicht, zu entscheiden, weil die Diagnose einfach endgültig war. Klar hätte ich noch paar Tage warten können, bis meine Tochter ich hätte verabschieden können, oder er halt auch mit den Hinterbeinen nicht mehr hochgkommen wäre, aufs Sofa gepieselt hätte, oder erstickt, weil irgendein Nerv keine Impulse mehr an die Atemmuskulatur weitergibt, der abgestorben ist. Aber muß ich dem Tier das antun? Muß ich den nochmal it heimschleppen, in dem Wissen, in 2 Tagen isses eh rum? Was bringen die paar Tage dem Tier noch, wenn sich der Zustand weiter verschlechtert.....


    Mein zweiter Kater wurde 14, hat einfach aufgehört zu fressen, sich hingelegt und das war´s dann. Keine Schmerzen, nur noch geschlafen, die ersten Tage hatte er noch getrunken, das hat er dann auch irgendwann eingestellt. War er wach, hat er mal kurz geguckt, aber man hat schon gemerkt, es interessiert ihn alles gar nicht mehr. Der hatte einfach abgeschlossen. Der durfte tatsächlich von alleine gehen, was er dann irgendwann im Schlaf auch gemacht hat. Tatsächlich zog sich das länger, als ich gedachte hatte - und es war hart, zu sehen. Weil man das Tier natürlich liebt. Aber auch das gehört zum Leben dazu: diese Entscheidung des Tiers irgendwann zu akzeptieren, und ihm die Zeit zu geben für sein Sterben. Man muß in der Zeit (immer!) da sein, falls man feststellt, das Tier bekommt Schmerzen und ihm geht es schlecht (allein die Augen sprechen da ja viel) - aber bei allem "Da sein" nicht dauernd stören, wenn es sich zurückgezogen hat. Ganz ehrlich: für mich ist keine von beiden Varianten leichter.....


    Die Entscheidung zur Euthanasie wird natürlich erleichtert, wenn man weiß, das Tier ist unheilbar krank, und es wird immer schlimmer. Dann besser heut als morgen einschläfern. Auch ein Tier mit einem Milztumor o.ä. - da würde ich genau aufpassen, immer wieder angucken lassen. Weil wenn der platzt, sind das Höllenschmerzen, und das Tier verblutet innerlich. Nur, weil ich ihm noch ein paar Tage "schenken" wollte..... Das tu ich keinem Tier an!


    Aber nur einschäfern, weil es altersbedingt schwer läuft, bissel "Rücken" hat, oder ab und an nimmer ganz dicht ist und reinpieselt- das wäre jetzt für mich kein Grund für eine Euthanasie. Auch ich selbst werde nicht jünger, und die Zipperlein damit nicht weniger. Aber das hält sich im Normalfall immer noch im Rahmen des Erträglichen, und ist kein Grund, gleich das ganz Leben zu beenden...

  • Danke für die vielen Antworten zum Thema.


    Und um es noch mal klar zu sagen (das war vielleicht etwas Missverständlich)

    Es ging nicht darum, einen alten Hund einfach so, einzuschläfern, weil er jetzt vielleicht 15, 17, oder 20 Jahre alt ist, oder weil er „unbequem“ geworden ist.


    VG Feli

  • Und da möchtest Du ernsthaft nachfragen, was die durch die Bank weg hundegeschädigten Foristen hier dazu meinen? :???:


    Erinnert mich an eine Zeile aus einem Lied der Rodgau Monotones „ … und hab zu ner ganzen Rotte Harleyfahrer ‚Japaner sind besser‘ gesagt …“ :lol:

  • Ich habe meinen 15,5 Jahre alten Papillonrüden beim Sterben begleitet. da ich schon mehrere

    Hunde hatte und habe und ein guter Beobachter bin, habe ich einen Tag vorher gemerkt, dass er die Nacht nicht überleben wird. Er war schon dement, aber sonst nicht krank, nur alt. Einschläfern kam nicht infrage. Ich habe die halbe Nacht bei ihm gesessen, ihn gestreichelt und den "kleinen Prinzen" vorgelesen. Gegen 2.30 Uhr kamen drei tiefe Atemzüge und er ging heim.

    Er war von 4 Hunden der erste, der von selber ging. Seit diesem Tag kenne ich den Unterschied von unsagbarem Schmerz und stiller Trauer. Er hatte sein Leben gelebt, ein schönes Alter erreicht und bis zum letzten Moment bei und bleiben können. Das machte den Abschied leichter.

  • Der Dackel meiner Stiefmutter wurde 18,5, war bis zum Schluss total lebhaft (hatte zwar schon ein paar OPs hinter sich und keine Zähne mehr), aber er nahm total gut am Leben teil.


    An seinem letzten Tag hüpfte er aus dem Körbchen, fiel und und war tot.

    Für sie war es natürlich total schlimm, weil er immer an ihrer Seite war, aber sie war überglücklich, dass es so kam.

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