Golden Retriever eher Showlinie und Kinderwunsch unmöglich?

  • Huhu,

    auch von mir nochmal ne Story zu so blöd kann es laufen:

    Wir hatten als unser erster Sohn grad 2 Jahre alt war, einen neuen Welpen dazu genommen. Weiteres Kind war eigentlich nicht geplant und einer der alten Hunde verstorben. Also zog der Welpe ein und die ersten 4 Monate lief alles supi, toller Hund mit Hummeln im Hintern, alles klasse und als ich es plötzlich mit massiver Übelkeit zu tun bekam, kam die Überraschung: Schwanger.


    Nicht geplant, trotzdem toll und das läuft schon. Dummerweise hatte ich mit wirklich massiver Übelkeit zu tun über fast 4 Monate und pünktlich zur Pubertät des Hundes lag ich mit vorzeitigen Wehen im Krankenhaus und vorbei war der Spaß.

    Gute 3 Monate haben meinMann und ich gekämpft um irgendwie alles zu wuppen, aber es ging nicht. Ich durfte zwar nach Hause, aber nix tun und letztendlich haben wir den Hund unter Tränen abgegeben.

    Er kam zu super netten Nachbarn von uns und ihm ging es dort bis zu seinem Tod super, aber für uns war es schwer.


    Man steckt da nie drin, wie sich grade so eine Schwangerschaft entwickelt.


    Schaut nach was kleinem, gemütlichen und sollte Warteliste und Schwanger werden zusammen fallen, verschiebt das Abenteuer Hund einfach ein bisschen. :)

  • So ich bin es wieder ;)

    Danke für die Erfahrungsberichte.


    Ich hatte weiter oben ja schonmal geschrieben, dass wir jetzt als Kompromiss gedacht haben, dass wir uns auf die Warteliste setzen lassen und im Fall des Falles dann absagen, sollte ich dann zufällig schwanger sein.

    Was haltet ihr eigentlich von diesem Kompromiss?


    Bei den Eigenschaften eines Hundes sind uns beiden Kinderfreundlichkeit sehr wichtig, relativ leicht zu erziehen (klar, jeder ist individuell), freundlich, gefallen wollen. Und ja, klar geht man auch etwas nach der Optik.

    Hier wurden schon sehr viele Alternativvorschläge genannt. Ich habe da auch den Überblick verloren, aber diejenigen, die dann bei meinem Mann nicht 100%ig rausfallen sind Schapendoes und Sheltie. Mir selbst gefallen ja auch (fast) alle Hütehunde. Aber die muss man dann auch dementsprechend beschäftigen, klar.

    Und Spaniels fallen bei meinem Mann komplett raus. (schade eigentlich)

    Ich glaube, da spielt auch sehr viel der mutmaßliche Border-Collie-Mix mit, den seine Mutter jahrelang hatte. Also ich meine bei der Hundeauswahl seinerseits.

    Saski05 ist das denn jetzt so, dass DU dir einen Golden Retriever nicht zutraust? Das hatte ich ursprünglich nicht so verstanden.

    Nein, so ist es nicht. Ich hatte ursprünglich nur Bedenken, was denn ist, wenn der Hund mal getragen werden muss (Krankheit?) oder wie das mal mit Notbetreuungen aussieht. Denn ich sehe es im Bekanntenkreis, dass die meisten lieber einen "kleinen" Hund mal betreuen als einen großen. Obwohl wir jetzt schon Zusagen von 2 Menschen haben, die auch den Goldie nehmen würden.

    Ich bekam hier im Forum tatsächlich etwas mehr "Angst", was dann die Pubertät und so angeht, also in die Leine springen usw., dass man das dann als zierliche Frau nicht mehr schafft. Illusorischer(?)weise dachte ich, dass man so etwas schon vorher gut "wegerziehen" könnte. Geht das?

    Allgemein würde auch ich seeeehr darauf achten, dass wir üben, in die Hundeschule gehen, etc. Denn dass ich überlege, einen Hund mit aufzunehmen, grenzt eigentlich an ein Wunder. Ich habe leider einige "negative" Hunde-Begegnungen. Z.B. als 15jährige von einem Hund vom Fahrrad gezogen worden. Die Familie hatte einem ca. 11jährigen einen relativ großen Hund an die Leine gegeben, ich fuhr mit dem Fahrrad dran vorbei, Hund sprang auf mich, zog mich vom Fahrrad, in meinem (Gott sei Dank) sehr lockeren Pulli war ein Loch von den Zähnen.

    oder Z.B. vor ein paar Wochen erst. Ich gehe an einem Bauernhof vorbei spazieren, plötzlich schießt ein Hund um die Ecke, Frauchen ruft ihn panisch zurück, rennt hinterher. Hund hört nicht, springt mir an die Kehle, ich merke schon seinem Atem am Hals, Frauchen zieht ihn in dem Moment am Halsband zurück. Das war ein kleinerer als der Golden Retriever. Rasse kann ich jetzt nicht sagen. Also das waren die zwei schlimmsten Begegnungen.

    Aber auch sonst weiß ich, wie sch.... es ist, wenn Hunde nicht hören und man als Spaziergänger oder Fahrradfahrer da vorbei muss. Daher war für mich immer klar, dass wir sehr, sehr gut mit dem Hund übern müssen, damit es klappt. Diese Sprüche "Der macht nichts" nützen jemanden, der Angst hat, nicht.

    Und nein, ich habe jetzt keine Angst vor Hunden. Also generell nicht. Wenn ich aber das Gefühl habe, ein Hund kommt unkontrolliert auf mich zugerannt, dann habe ich doch dementsprechend etwas Respekt, wenn ihr wisst, was ich meine.


    Auch wenn ein Welpe insgesamt ein Favourit wäre, so würden wir auch schon einen älteren aufnehmen. Aber da muss eben schon klar sein, dass er kindergeeignet ist und nicht traumatisiert oder so. Also so Fälle, wo ein Hund wegen Allergie abgegeben werden muss, das Herrchen krank geworden ist, etc. Sicherlich kämen generell auch Tierschutzhunde in Frage, da habe ich aber wirklich schon sehr viel Schlechtes gehört. Da wurde man teilweise angelogen, weil der Hund halt (natürlich auch verständlicherweise) unbedingt vermittelt werden sollte. Die Fälle, wo jemand quasi aus nachvollziehbaren Gründen einen gut sozialisierten Hund abgeben muss, sind selten oder man bekommt sie nicht mit, weil das über Mundpropaganda geht.

    Ein Kollege hat so allerdings seinen Traumhund bekommen. Aber das ist viel Glückssache.

  • Kinderfreundlichkeit macht man, die ist in keiner Rasse drin (oder versaut sie sich, zB durch übergriffige Kinder, die den Hund als Spielzeug missbrauchen dürfen). Wobei man da dann fairerweise sagen muss dass eine etwas griffigere Rasse ggf viel eher die Linie zieht und dem Kind auch evtl mit Zähnen klar macht „so nicht“ als zB ein Labi, bei dem Aggression zuchtbedingt nicht erwünscht ist (aber auch der hat 42 Zähne!).

    Also, Kinder erziehen, egal ob die eigenen, Besucherkinder oÄ ordentlich mit dem Hund umzugehen, dann hat man gute Chancen einen kinderfreundlichen Hund zu haben und zu behalten.


    Natürlich legt man vor der Pubertät schon viele Weichen, trotzdem werden die allermeisten Hunde dann mal testen, ob alles noch so gilt bzw können einfach kognitiv viele Dinge einfach nicht mehr abrufen. Wenn er Kopf gerade von Hormonen geflutet wird müssen sie „neu“ lernen, dass auch dann eine Leinenführigkeit, der Rückruf etc geht, sich reinsteigern ins andere Geschlecht (meistens die Jungs, die Mädels nur in der Läufigkeit) nicht erwünscht ist etc.

  • Ich hatte weiter oben ja schonmal geschrieben, dass wir jetzt als Kompromiss gedacht haben, dass wir uns auf die Warteliste setzen lassen und im Fall des Falles dann absagen, sollte ich dann zufällig schwanger sein.

    Was haltet ihr eigentlich von diesem Kompromiss

    Als Züchter halte ich davon nichts, denn es kostet Zeit und Mühe, die richtigen Menschen zu finden für seine Welpen und in Kontakt zu bleiben, die fortschreitenden Pläne mitzuteilen usw usf. Davon ab nimmt man dann anderen Menschen die Chance, sich auf einen Welpen zu freuen und die ganze Anfangszeit zu genießen.

    Vor allem, wann gedenkt man wieder abzuspringen?


    Also wenn, dann ganz klar kommunizieren an den Züchter und dann kann er sich selbst entscheiden, ob er auf so eine Situation bock hat: Entweder das Baby ist auf dem Weg, dann sagen wir wieder ab, oder der Welpe zieht als erstes ein und dann haben wir als Anfänger Baby und Junghund gleichzeitig.

  • Kann ich verstehen. Ich bzw. wir suchen ja jetzt nach einem Kompromiss.

    Auf der einen Seite halte ich es schon für zu viel Panikmache, jeden Züchter jetzt, also von mir aus zu sagen: "Jaaaaa, evtl. könnten wir in den nächsten 5 Jahren schwanger werden, wir sind jetzt schon am Üben" Und ich denke auch tatsächlich, dass die Frage nach Kinderplanung übergriffig ist, auch wenn ich es auf der anderen Seite verstehen kann.

    Dann kann ich auf der anderen Seite auch verstehen, wenn hier sehr viele Stimmen kommen, dass wir kein Baby und Hund gleichzeitig bekommen sollten.

    Wir wünschen uns halt auch schon sehr lange einen Hund, jetzt noch einmal zusätzlich mindestens 5 Jahre warten, ist halt auch schon sehr lange.


    Vielleicht noch als Anmerkung: Also man steht ja so in der Regel ein halbes bis ein Jahr auf der Warteliste (bis zur WElpenabgabe). Ich persönlich würde es für vertretbar halten, wenn man bis zu 3 Monate vor Abgabe absagen würde, hätte man in diesem Moment einen positiven Schwangerschaftstest. Dann bleibt noch genug Zeit für den Züchter, jemand Neues zu suchen. Ansonsten würde ich kurzfristig natürlich nicht absagen und hoffen, dass man in den 9 Monaten Schwangerschaft zumindest schon ein bisschen erziehen könnte.

    Wäre so ein Vorgehen immer noch so ein No-Go für einen Züchter?

    Irgendwie will ich auch vermeiden, dass man sich über zu viele ungelegte Eier Sorgen macht. Ich meine, manche werden ja auch ungeplant schwanger, was dann? Oder ein Familiennotfall.

    Ich weiß, das ist alles ein sehr kontroverses Thema...

  • Ich hatte weiter oben ja schonmal geschrieben, dass wir jetzt als Kompromiss gedacht haben, dass wir uns auf die Warteliste setzen lassen und im Fall des Falles dann absagen, sollte ich dann zufällig schwanger sein.

    Was haltet ihr eigentlich von diesem Kompromiss?

    Ich würde da einfach mit offenen Karten spielen und das auch so zum Züchter sagen, wie es ist.


    Dem Züchter gegenüber ist es nicht unbedingt fair, angelogen zu werden und anderen Interessenten abzusagen, weil ihr ja auf der Warteliste steht. Das ist viel vergebener Aufwand,


    Und selbst wenn ihr euch auf eine Warteliste setzen lasst - ja, und dann? Was, wenn drei Tage nach Ankunft des Welpen bei euch der Test positiv ist? Ich würde mich an eurer Stelle wirklich erstmal auch in der Praxis mehr mit Hunden beschäftigen, um da Erfahrungen zu sammeln. Vielleicht könntet ihr auch erstmal Pflegestelle für Hunde werden.

  • Wie gesagt, anlügen würde ich bei direkten Fragen auf keinen Fall. Die Frage ist nur, ob man direkt sagen 'muss', dass es sein könnte, dass... Da waren ja ganz am Anfang auch einige Stimmen, die gemeint haben, dass man ja nicht ungefragt alles erzählen muss. Auch ein Paar, das jetzt keine Familienplanung hat, kann diese ja drei Jahre später plötzlich haben oder so. Also es geht jetzt nicht ums Anlügen oder so.

    Und das mit der Pflegestelle: Geht das denn überhaupt als Hundeanfänger? Da muss man doch erfahren sein, oder?

    Und ja, wenn drei Tage nach Ankunft des Welpen der Test positiv wäre, dann wäre das halt so und wir müssten da durch. Ich glaube ja auch, dass wir das schaffen würden, weil wir auch sonst trotz einiger Umstände, gut organisiert sind. Wir suchen jetzt nur aufgrund der vielen Vetos einen Kompromiss

  • Voraussetzung für "in der Schwangerschaft erziehen" ist halt, dass du eine problemlose Schwangerschaft hast. Und dann hast du immer noch Junghund (der in die Pubertät kommt, jede Erziehung vergisst, und das Rad neu erfindet) mit Baby.


    Und es ist was anderes, wenn es halt passiert ala Verhütung hat versagt, oder wenn ihr es halt drauf ankommen lasst. Ich würde nach wie vor eins von beidem pausieren, je nachdem, was dein Alter da zulässt. Beides zusammen kann halt schnell überfordern.

  • Ich persönlich für mich würde es wissen wollen und dann überlegen, ob ich darauf Lust hätte. Ich zb reagiere auch recht allergisch drauf, wenn man ohne zu kommunizieren sich bei mehreren Züchtern bewirbt und dann dort zuschlägt, wo der erste Welpe geholt werden kann. Verstehe durchaus, dass man sich nicht auf einen Wurf verlassen möchte, aber dann klar drüber sprechen. Mir ist das diesmal passiert und ich hab mich echt geärgert, dass ich ewig Kontakt gehalten habe und dann sah ich nur bei FB, dass da jetzt ein Welpe eingezogen ist.


    Ich weiß nicht, ob dir das klar ist: von der Wurfankündigung bis die Welpen abgegeben werden, ist das irre viel Aufwand mit den Interessenten (zumindest so, wie wir es machen). Da dauert das Erstgespräch mindestens 1h, eher 2h. Dann laden wir alle Leute ein, damit sie sich die Hunde und wir die Menschen ansehen können. Dann werden die permanent auf dem Laufenden gehalten. Dann ist die Geburt, fast täglich Videos oder Bilder und ab der 4. Woche kommen alle 1-2x vorbei, haben Nachfragen, wollen Hilfe beim Aussuchen und Vorbereiten.

    Mach das mal bei einem 10er Wurf Welpen, wo du ca 15 Leute einlädst und blechweise Kuchen backst. Da hast du in 4 Wochen bis zu 20 Besuche neben den Welpen, die schon ein Vollzeitjob sind, neben dem richtigen Job (ja die meisten Züchter arbeiten), neben Haus, Familie usw. Jetzt mit der Coronalage haben wir zB ausschließlich einzeln mit Test eingeladen und da waren die Zahlen nur halb so hoch wie heute, Entwicklung nicht absehbar.

    Das macht echt Spaß und als Züchter stellt man sich natürlich immer darauf ein, dass irgendwer abspringt und sich da was tut. Aber das ganz bewusst offen zu halten und zu sagen "ja hm mal gucken", darauf hätte ich persönlich einfach keine Lust. Weil man dann einfach wieder bei Null anfängt mit Ausschreiben des Wurfes oder eines bestimmten Welpen, wieder Telefonate, wieder vorab Einladen usw. Mir ist dafür meine Zeit zu schade. Andere sind da entspannter. Hauptsache man kommuniziert da ehrlich.


    Ich sehe da auch eure gesamte Konstellation.. Hier leben drei Hunde, ich bin mir Welpi genug ausgelastet neben meinem restlichen Leben. In 1, 2 Jahren Kind dazu, dann gibt's eben Kinder, die Hunde sind trotzdem da. Aber ihr kennt ja beides nicht und wollt beides gleichzeitig. Und das noch bei einem großen eher distanzlosen Hund. Auch Labradore sind nicht ruhig und entspannt als Junghunde. Ich als Züchter würde das nicht riskieren wollen, sondern dazu raten, sich zu entscheiden und das andere dann anzugehen, wenn es zuhause läuft und wieder Kapazitäten da sind :ka:

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