Golden Retriever eher Showlinie und Kinderwunsch unmöglich?

  • Ich denke, das ist mal wieder so individuell, wie Menschen nun mal sind. Meine Nachbarin, die als Familienhund den besterzogenen, angenehmsten Labbi (übrigens LZ) hatte, den ich je erlebt habe, hat mir mal ganz beiläufig erzählt, sie habe sich den Welpen ganz bewusst während der ersten Schwangerschaft angeschafft. Als Ersthund.


    Für sie war das, nach Jahren knackiger Vollzeit-Arbeit, einfach die Erfüllung eines Lebenstraums, dank ihres unterstützenden Mannes die Arbeit weit runterfahren zu können und sich auf sich, die problemlose Schwangerschaft und das Hundebaby zu konzentrieren, viel ruhig rauszugehen und sich an beidem zu freuen. Als das Kind, später die Kinder, dann da waren ,war der Hund ihre regelmäßige Auszeit, und sie hat ganz gezielt eine Rettungshunde-Ausbildung mit ihm gemacht, um zwischendurch mal rauszukommen. Natürlich, mit total unterstützendem und ebenfalls viel mit dem Hund machenden Ehemann ein Idealfall, aber so kann es eben auch kommen.


    Bei anderen Bekannten, die ebenfalls in dem Warten oder nicht?-Dilemma stecken, löste es sich ganz unterwartet damit, dass beim Züchter ein familiengewohnter Rückläufer als Scheidungsopfer zurückkam, und mit dem wurden sie auch sehr glücklich. Was für mich übrigens ein Grund wäre, ehrlich zum Züchter zu sein: bei gegenseitiger Sympathie ist auch sowas mal möglich.


    Pauschal ja oder nein gibt's da wohl mal wieder nicht - und ich wünsche euch einfach die beste Entscheidung für alle Beteiligten!

  • Meine Nachbarin, die als Familienhund den besterzogenen, angenehmsten Labbi (übrigens LZ) hatte, den ich je erlebt habe, hat mir mal ganz beiläufig erzählt, sie habe sich den Welpen ganz bewusst während der ersten Schwangerschaft angeschafft. Als Ersthund.

    Das hat eine Bekannte vom Hundeplatz auch so gemacht, der Hund war dann gute neun Monate alt als das Baby geboren wurde und es hat alles wunderbar geklappt.


    Ich finde Hund und Kind immer anstrengend :grinning_squinting_face: aber ich würde sagen, dass Hund und Baby bei uns noch am besten funktioniert hat. Baby in die Trage und los ( und ja, man kann auch in der Trage stillen. Hab ich sogar mal während eines social walks so gemacht :grinning_squinting_face:)


    Ich würde auch weiter suchen bis ihr einen passenden Züchter gefunden habt.

  • Meine Kinder waren 3 und 6 als wir unsere Golden Hündin geholt haben. Meine kleine Tochter hatte damals wirklich Angst vor dem überschwänglichen Welpen und mich of gefragt „ Mama können wir den nicht gegen eine Katze austauschen..“. Aber jeder muss selber wissen wieviel Belastung er aushalten kann. Eine Bekannte von mir hat sich mit über 50 ihren Traum Labbi geholt. Kinder aus dem Haus, sie jeden morgen glücklich mit dem kleinem im Wald. Bis sie kürzlich über ihn gefallen ist. Jetzt liegt sie im Krankenhaus und die Ärzte wissen nicht, ob das Knie je heilen wird.

  • Meint ihr denn generell, dass man deswegen den Hundewunsch um Jahre verschieben sollte oder es darauf ankommen lassen könnte? Natürlich mit dem Bewusstsein, dass es im Falle eines Falles mega anstrengend wird.


    Und falls ihr es positiv sehr (ich weiß, bisher gab es sehr viele Kritiker), wie überzeugt man die Züchter?

    normalerweise werden fast alle Frauen innerhalb eines Jahres schwanger, sollte es dann noch nicht geklappt haben, wird man sich sowieso erstmal untersuchen lassen um Klarheit zu haben.

    Solange das nicht geklärt ist, würde ich mich nicht um einen Welpen bemühen, schon gar nicht für so eine große Rasse.

    Es geht nicht darum ob es machbar ist, sondern vor allem darum ob es Spaß macht. Mit einem Baby das anfangs manchmal stündlich gestillt werden möchte, kommt man schnell zu einem permanenten Schlafmangel und ist froh wenn man zwischendrin auch mal schlafen kann, wenn das Baby mal schläft. Da braucht man keinen Welpen, der nicht stubenrein ist, Einrichtung zerkauen will und stündlich in den Garten muss zzgl. Spaziergängen und nötiger Erziehung und Beschäftigung.

    Während man ein Baby stillt, wickelt oder badet kann man sich nunmal gar nicht um den Welpen kümmern und so einen jungen Hund muss man anfangs praktisch immer im Blick haben um schnell handeln zu können.

    Sollte es dann doch zu kompliziert mit Baby und Welpe werden, dann geht es zu 100% schlecht für den Welpen aus, deshalb kann ich die Sorge der Züchter schon verstehen.


    LG

    Sabine

  • Mein Mann kommt vom Goldie nicht weg ;) Mir gefällt er auch sehr gut, aber idealerweise würde mir ein kleinerer, leichterer viel besser gefallen. Und als Ersthund ist ein Tier aus dem TH sicherlich auch schwieriger. Mein Mann hätte auch gerne einen Welpen.

    (...)


    Zu welcher Rasse würdest Du denn tendieren?

    Also der Goldie gefällt mir charakterlich schon sehr gut. Ich persönlich hätte aber auch nichts gegen einenSpaniel, z.B Cavalier King Charles oder auch nichts gegen einen ganz kleinen wie Havaneser. Mein Mann möchte aber keinen „Schoßhund “. Ich kann das ja auch verstehen. Der einzige kleinere, den für ihn in Frage kommt, wäre ein Beagle. Aber ich glaube, der ist gar nicht so einfach vom Jagdverhalten her, oder? Seine anderen Alternativrassen sind auch groß und mMn weniger geeignet, wie Schäferhund oder Shiba Inu. Aber der Goldie ist von ihm auch einfach ein Kindheeitstraum.

    Zum Rest: Also nochmals danke! Das sind ganz unterschiedliche Gedankenanstöße und ich werde alles in Ruhe überdenken und dann entscheiden. Es ist ja nicht einfach. Kinderwunsch erst einmal verschieben kommt für uns nicht infrage - man wird ja nicht jünger.

    Wir werden jetzt einfach nochmal sprechen und so. Uns ist es auf jeden Fall klar, dass es im Falle eines Falles sehr anstrengend wird. Die Hauptbelastung hätte jedoch mein Mann, denn wir weichen wirklich vom traditionellen Rollenbilder etwas ab.

    Schade würde ich es nur finden, wenn wir keine Chance hätten, sollten wir uns dafür entscheiden. Denn natürlich werden wir uns absichern mit Hilfe usw. Wir haben unabhängig von Kind oder nicht Kind sowieso schon jemanden für Urlaub, Krankheit, etc....

  • Okayy - wenn die Hauptlast bei ihm ist, dann spricht ja nicht so viel dagegen, wenn er sich seinen Traum erfüllt, auch wenn es einfacher ginge :smile: Hättet Ihr denn auch wen an der Hand, der mal fürs Hunde- oder Babysitting einspringt?


    Frage nach Kinderwunsch habe ich im Tierschutz tatsächlich auch schon erlebt. Eben weil es durchaus mal ein Abgabegrund ist. Niemand kann Euch zwingen, das zu beantworten. Ggf. könnt Ihr mal die Gegenfrage stellen, warum das aus Sicht des Fragenden wichtig ist bzw. was die Bedenken sind?


    Was plant Ihr denn an Beschäftigung mit dem Hund, was soll er idealerweise mitbringen? Ein bisschen Beschäftigung mit Dummy ist auch für einen Goldie aus Showlinie schon sinnvoll, finde ich. Hilft beim Erwerb von Impulskontrolle und Konzentration.


    Ich würde einfach mal zurechtlegen, wie Ihr das plant, was Eure Hilfs- und Ausweichmöglichkeiten sind, was Ihr an Unterstützung habt und damit in der Hinterhand ins Gespräch mit den nächsten Züchtern gehen. Bei wie vielen habt Ihr denn schon nachgefragt?


    Und bitte schaut nach Züchtern im den beiden dem VDH angeschlossenen Zuchtvereinen. Vollständige Züchterlisten erhaltet Ihr bei den entsprechenden Clubs (Deutscher Retriever Club e. V. Cuxhagen und beim Golden Retriever Club e. V. Haan).


  • hm,

    Also zu der Frage ob beides generell problematisch ist oder nicht schreibe ich nichts, da m.M. nach das immer sehr individuell zu betrachten ist und viel von den Menschen selber abhängt (Belastbarkeit, Timing, Flexibilität). Ich kenne durchaus Paare die das gewuppt haben ohne größere Probleme und solche die in der gleichen Situation schon fix und fertig waren.


    Wenn ihr nach weiteren Überlegungen immer noch JA zum Hundekind sagt - würde ich weiter nach Züchtern suchen und das Thema proaktiv direkt selber ansprechen. So nach dem Motto, "ja Familienerweiterung ist in Planung und deswegen möchte man da einen passenden Charakter an Welpen (vlt nicht der, die forscheste im Wurf)" und dem Züchter direkt zeigen, dass man sich Gedanken gemacht hat und einen Plan besitzt. Sprich, holt den Züchter mit ins Boot,macht ihm klar dass ihr nicht plant neugeborenes + 12 Wochen alten Welpen zu timen und ggf dann einen Welpen aus dem übernächsten Wurf nehmt.

  • ihr könntet auch nach einem Erwachsenen Hund aus dem Tierheim schauen. Falls sowas in Frage käme für euch.

    Mein Mann kommt vom Goldie nicht weg ;) Mir gefällt er auch sehr gut, aber idealerweise würde mir ein kleinerer, leichterer viel besser gefallen. Und als Ersthund ist ein Tier aus dem TH sicherlich auch schwieriger. Mein Mann hätte auch gerne einen Welpen.

    Du, denk da bitte nochmal in Ruhe drüber nach :streichel: Ich hab einen Collie, u.a. (aber nicht ausschließlich), weil mein Mann was Größeres wollte. Manchmal verfluche ich es :pfeif: Ich würde sie nie im Leben wieder hergeben oder umtauschen, aber der Zweithund wird definitiv klein! Das Gewicht an der Leine ist echt nicht zu verachten (sie hat nur 20kg, ein Goldie kann(muss nicht) mehr haben). Ich mein das auch überhaupt nicht böse oder so, nur dass du darüber nachdenken solltest, vor allem wenn du einen Hauptteil der Gassigänge hast.

  • Aber der Goldie ist von ihm auch einfach ein Kindheeitstraum.

    Ich möchte hierzu noch kurz einen Gedanken da lassen, weil du das nun schon mehrfach erwähnt hast und Kindheitsträume oft als heiliger Gral betrachtet werden.


    Der Kindheitstraum meines Mannes war ein Boxer, mein Kindheitstraum ein Berner Sennenhund. Als die Hundesuche konkret wurde, haben wir uns rein aus Vernunftgründen für eine kleinere und leichtere Rasse entschieden. Wir fragen uns nun schon seit Jahren ernsthaft, was wir für schräge Kindheitsträume hatten. :lol:

  • Ich würde mal empfehlen, im Hund und Baby-Thread nachzulesen. Dort kriegst du ein gutes Bild, welche Probleme während der Schwangerschaft oder den ersten Monaten auf dich zukommen können. Und dann nochmal im Welpenthread, da hast du dann die Hundeseite. Und dann kannst du dir überlegen, ob du das wirklich so willst.


    Ich hätte während der Schwangerschaft keinen Welpen haben wollen, und meine ist noch relativ unkompliziert. Das wäre mir mit allem Drum und Dran zu stressig.


    An deiner Stelle würde ich den Hundewunsch solange pausieren, bis beim Kinderwunsch eine Tendenz ersichtlich wird ala "Wird eh noch dauern" oder "Bin schwanger" oder was auch immer (und das muss nicht bis 50 dauern, nach einer gewissen Versuchszeit kann man den weiteren Weg ja schon abschätzen). Dass dann beides zeitgleich kommt, kann immer noch passieren, ist aber dann halt blöd gelaufen. Aber bewusst es darauf ankommen lassen wäre mir persönlich zu viel. Ein Baby wird vermutlich immer zu kurz kommen, auch wenn ihr beide euch gleichwertig kümmern könnt. Man ist aber auch mal krank, müde, frustriert etc. Und dann ist es gut, wenn der Partner sich nur um ein Kind und nicht direkt um zwei kümmern muss.

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