Welpe will noch immer nicht raus

  • Ich habe ja auch eine Kleinpudelhündin und wohne in der Stadt. :smile:


    Lösegänge sind zum Lösen da und dürfen ruhig kurz und langweilig sein. Nutz da ruhig deinen Garten, ganz ohne schlechtes Gewissen. Da muß der Welpe auch gar nichts Neues kennenlernen.

    Du machst ja außerdem auch täglich einen längeren Ausflug, auf dem sich dein Hund sicher auch mal löst. Er lernt also automatisch, sich auch anderswo als im eigenen Garten zu lösen.

    Ein Ausflug am Tag reicht vollkommen, um Neues kennenzulernen. Der Kleine braucht ja auch Zeit, um die neuen Reize zu verarbeiten.


    Dagmar & Cara

  • schön zu hören, dass es so auch geht.

    Seit ich das jetzt so mache (1-2x wohin fahren, ansonsten kurz Garten und täglich mal den Weg nach draußen probieren), läuft es super.

    Gerade eben war ich mit ihm draußen, er ist von sich aus sogar ganz bis zum Ende der Wiese gelaufen. Ein riesiger Unterschied! Sogar fast ohne Leckerli ;-)


    Konnte dann sogar schon mal ein klein wenig in Richtung Leinenführigkeit üben, ich bin einfach mal abwechselnd schneller und langsamer gelaufen, da fing er an, mich genau zu beobachten. Cool.


    Ich wohne ja nah an Wald und Wiesen (nur halt momentan nicht nah genug für Rudi, sind ca. 5-8 Minuten Fußweg, bis man erst mal dort ist). Daher bin ich mit meinem älteren Hund eigentlich schon immer relativ lange unterwegs und nicht nur zum Lösen. Die ersten 300-500m Meter sind - bis auf die erwähnte Mini-Wiese - halt Wohngebiet, da lasse ich ihn ungern überall hin pinkeln.


    Aber es wird schon. Bin jetzt doch ganz zuversichtlich. Und wenn er mal wieder nicht mag, bleiben wir halt im Garten.

    Grundsätzlich hat er von Anfang an sich überall lösen können (Gras, Wiese, Schotter, Erde, Rindenmulch - egal ob im Garten oder anderswo :-D). Die Züchter haben das super vorbereitet.

  • In der Tat sind diese ehemaligen Superwelpen jetzt als erwachsene Hunde alle keine Engel bzw. haben ihre "Macken". Aber das ist nicht mein Bier.

    Viele Leute interpretieren den kleinen Eifer des Welpen, der in den ersten Monaten noch einen (halbwegs klaren) Kopf und viel Folgetrieb hat, falsch. Die Überraschung kommt dann halt ein paar Monate später, wenn der Superwelpe nicht mehr hört. Also lass dir da auf keinen Fall irgendwas reinreden oder dir von Anderen Druck machen, wie toll ihre Welpen sind und was die schon alles können und nicht können und verstehen.


    Ich meinte den Satz, dass ich kein sooo großer Freund davon bin eher in Bezug auf die Zukunft, weil ich nicht so einen "Süchtl" haben will. Aber bei meinem erwachsenen Hund habe ich es auch geschafft, das irgendwann abzubauen, insofern bin ich beim Welpen jetzt zuversichtlich

    Lass dich auch davon nicht stressen. Alles in deinem bzw. im Tempo des Welpen. Ein Schritt nach dem Anderen, dann wird das schon!

  • Ich hatte für Klein-Cara ein Fahrrad mit Fahrradkorb. Damit ist man doch am schnellsten und autofrei im Grünen.

    (Genau genommen habe ich das natürlich immer noch. :D )


    Dagmar & Cara

  • Ich hatte für Klein-Cara ein Fahrrad mit Fahrradkorb. Damit ist man doch am schnellsten und autofrei im Grünen.

    (Genau genommen habe ich das natürlich immer noch. :D )


    Dagmar & Cara

    Bollerwagen mit Offroad-Rädern wäre auch eine Option! Hahaha...


    Wir haben hier echt eine Frau mit einem Lastenfahrrad, in dem immer ihr Labradoolde und ein Terrier sitzen. Ich glaube, ich habe die beiden noch nie laufen sehen.

  • Ich möchte das hier gerne nochmal aufgreifen:

    In den Videos haben sie tonnenweise Leckerli benutzt. Eigentlich bin ich kein sooo großer Freund davon, weil ich nicht möchte, dass meine Hunde nur dann etwas machen, wenn ich sie belohne.

    Es ist meines Erachtens total schade, dass so viele Hundebesitzer immer noch der Meinung sind, ihr Hund müsse auch ohne Leckerlis alles für sie tun... So nach dem Motto: man ist ja schließlich das Herrchen/Frauchen und der Hund muss einen als Gott ansehen und alles unterwürfig für einen tun (mal etwas überspitzt dargestellt, bitte nicht persönlich nehmen ;)).


    Nein, so würde ich das nicht sehen. Sieh es eher als Gefälligkeit unter Freunden. Wenn dich eine Freundin um einen Gefallen bittet, sagst du ja auch nicht: "Aber nur, wenn du mir 5 Euro dafür gibst." Sondern du machst das, weil ihr befreundet seid.

    Ein Hund ist natürlich nicht ganz auf Augenhöhe, aber so strikt hierarchisch sehe ich das auch wieder nicht, dass der Hund nur deswegen gehorchen muss, weil man als Mensch quasi "was Besseres" ist. Eher, weil man der Ansprechpartner ist, dem der Hund vertrauen kann, an dem er sich orientiert und mit dem er zusammen Spaß haben kann.


    Zitat

    Ist nicht die Freude und Motivation viel viel höher, wenn der Hund einen guten Grund hat, mitzuarbeiten? Wenn er Lob und Anerkennung in Form von etwas für ihn sehr Wertvollem - nämlich der Ressource Futter - für seine Leistungen bekommt?


    Lob und Anerkennung ist für dich kein guter Grund? Ich glaube, dass das für viele Hunde durchaus ein Grund ist. Nicht jedem geht Futter über alles.


    Zitat

    Du gehst ja vermutlich auch nicht arbeiten, weil du deinen Chef so mega toll und gut findest, sondern weil du für deine Arbeit eine Entlohnung bekommst...? Und noch lieber und besser verrichtest du deine Arbeit sicherlich, wenn du zwischendurch eine Gehaltserhöhung oder eine Bonuszahlung dafür erhälst :nicken:

    Das Gehalt kommt in der Regel aber nicht bröckchenweise, sondern mehr oder weniger regelmäßig aufs Konto. :D So wie der Hund regelmäßig seinen Napf voll Futter bekommt, um das er sich keine Sorgen machen muss. ;)


    Thomas Baumann hat zu diesem Chef-Argument mal ein Gegenbeispiel gebracht von dem Chef, der dir für jeden Handgriff 5 Euro vor die Füße wirft statt persönliche Anerkennung für deine gute Arbeit auszusprechen.

    Oder das Beispiel von dem Jungen, der immer 5 Euro fürs Rasenmähen kriegt und der ohne die 5 Euro zu keinerlei Gefälligkeiten bereit ist.

  • Mal weg von Chef usw, ganz nüchtern betrachtet, muß es sich für den Hund in irgendeiner Weise lohnen, etwas zu tun, weil du es von ihm velangst. Ganz besonders dann, wenn er gerade etwas anderes tun möchte.

    Angst vor Strafe oder Aussicht auf eine Belohnung sind zwei solche Motivationen, für die es sich lohnt, etwas zu tun.

    Ich gehe mal davon aus, daß wir alle lieber auf Belohnung setzen, um einem Welpen etwas beizubringen.


    Belohnung muß aber nicht immer Leckerchen sein. ZB wenn ich meinen Hund für das Absitzen an der Straße wirksam belohnen möchte, reicht es, wenn ich ihm das Weitergehen erlaube. So ergeben sich viele Belohnungen aus dem Zusammenhang. Schnüffeln dürfen, frei laufen dürfen, ein Spiel mit dem Menschen usw.


    Gerade beim Welpen dient die Belohnung weniger der "Bezahlung" sondern vor allem der Information für den lernenden Hund, was gerade gewünscht ist bzw welches Verhalten sich lohnt. Diese Information bekommt der Hund nur durch punktgenaue Belohnung im richtigen Moment und nicht durch einen gefüllten Futternapf Stunden später. Auch das allgemein freundschaftliche Verhältnis hilft dem Hund in der konkreten Situation nicht, zu erkennen, was genau er tun soll und was nicht.

    Deswegen belohnt man im Welpen- und Junghundealter sehr viel mehr als später im Erwachsenenalter. Das reduziert sich nach und nach ganz von selbst.
    Wobei ich auch beim erwachsenen Hund gewisse Essentials gerne weiterhin belohne und damit verstärke: Ein flott befolgter Rückruf, Liegen- oder Sitzenbleiben auf Abstand oder Ausgeben von begehrten Dingen.


    Beispiel aus dem Alltag: Cara wartet brav vor der Bäckerei. Als Belohnung darf sie die Brötchentüte nachhause tragen, was ihr an sich schon Freude macht. Zuhause gibt ers dann noch einige Leckerchen für das Ausgeben der Tüte.


    Wenn du das Gefühl hast, du stopft riesige Mengen Leckerli in deinen Pudel, dann stimmt wahrscheinlich an der einen oder anderen Stelle etwas noch nicht so ganz. Einige mögliche Beispiele:


    - Du übst zu lange. Ein junger Hund kann sich nur sehr kurz konzentrieren, und Leinenführigkeit ist eine Konzentrationsaufgabe. Wir reden da von einer Dauer deutlich unter einer Minute.


    - Die Leckerli sind zu groß. Eine bekannte Trainerin empfiehlt für erwachsene Hunde, die im Clickertrainig hochfrequent belohnt werden sollen, eine Leckerligröße von einer halbierten Erbse. Für einen Zwergpudelwelpen kannst du also so winzige Leckerli nehmen, daß du sie gerade noch handhaben kannst. Alles gekaufte muß man auf jeden Fall noch weiter zerkleinern.


    - Du belohnst eigentlich nicht, sondern lockst deinen Hund mit Futter durch eine Situation, der er im Grunde noch nicht so recht gewachsen ist.


    Dagmar & Cara

  • Hm, naja, ich glaube da wurde ich etwas falsch verstanden.

    Mir ging es ja eher um diese Videos und dass ich finde, dass DORT sehr viele und sehr große Leckerli gegeben werden. Und weil ich es eigentlich eben NICHT so mache.


    Ich habe das halt mal ausprobiert, so wie die es machen, und es kam mir wirklich viel vor.

    Wie geschrieben, zerkrümele ich die kleinsten Leckerli auch noch mal, teilweise sind die sogar kleiner als eine halbe Erbse.


    Ich habe auch gemerkt, dass diese Methode schon mehr Erfolg bringt, als weniger Leckerli. Deswegen werde ich bei einzelnen Dingen mal so weitermachen und schauen, wann es dann auch ohne / mit nur gelegentlichen Leckerli geht.


    Die Grenze zwischen Belohnung und Bestechung finde ich auch schwierig... Der Hund weiß ja, dass ich Leckerli dabei habe. Also wenn ich dann etwas von ihm möchte und er ja schon weiß, dass es etwas dafür gibt, ist das ja so eine Art Bestechung. Und denn wird wahrscheinlich auch schnell gebettelt oder vom Hund verlangt.

    Muss man wahrscheinlich einfach sehen, wie das mit dem jeweiligen Hund bzw. in der jeweiligen Situation ist.


    EDIT: Dass ich nur wirklich kleine Leckerli benutze, habe ich in einem anderen Thread geschrieben, sorry. Es vermischt sich gerade etwas.

  • Die Grenze zwischen Belohnung und Bestechung finde ich auch schwierig... Der Hund weiß ja, dass ich Leckerli dabei habe. Also wenn ich dann etwas von ihm möchte und er ja schon weiß, dass es etwas dafür gibt, ist das ja so eine Art Bestechung. Und denn wird wahrscheinlich auch schnell gebettelt oder vom Hund verlangt.

    Muss man wahrscheinlich einfach sehen, wie das mit dem jeweiligen Hund bzw. in der jeweiligen Situation ist.

    Belohnung ist für mich, wenn der Hund etwas tut aber nicht das Leckerchen sieht und ich auch nicht die Hand in der Tasche habe. Er tut etwas während ich neutral stehe, ich greife DANN zum Leckerchen und belohne.


    Bestechen ist für mich, wenn ich die Hand in der Futtertasche habe oder das Leckerlie sichtbar vor dem Hund halte und ihn dann dazu bringe etwas für das Futter in meiner Hand zu tun

  • Diese ganze Diskussion ist ja schoen und gut. Hier ist aber ein Welpe (der altertypisch nix kann), der das Grundstueck nicht verlassen will. Will ich den weder einfach mitschleifen noch tragen und faehrt er auf Futter ab, dann nutz ich das. Ganz einfach. Da muss ich nicht mit dem Hund diskutieren, ich muss ihm nicht weh tun, usw., sondern ich nutze etwas, was dieser Zwerg toll findet und was ihm hilft. Wo ist das Problem?

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