Kommandos beibringen in welcher Reihenfolge?
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Hallo zusammen,
aller Voraussicht nach bekommen wir Ende Januar einen wunderschönen Labrador-Welpen. Wir können es kaum erwarten. Jeden Tag bereiten wir uns seit Wochen darauf vor, lesen Bücher, schauen Videos, informieren uns überall.
Viele Kommandos, die wir erlernen möchten, haben wir inklusive Lernmethode bereits niedergeschrieben. Jeden Schritt, der für ein erlerntes Kommando trainiert werden muss, haben wir detailliert aufgeschrieben. Wir möchten, trotz Hundeschule, dem Welpen viel beibringen.
Inzwischen sind so einige Dinge zusammen gekommen. Und nun fragen wir uns, welche Kommandos man besser im Welpenalter trainieren sollte, und welche reichen auch für die Junghund-Zeit oder gar als erwachsener Hund?
Es gibt ein paar Kommandos, die uns für die Anfangszeit sehr wichtig sind, vor allem, da wir Kinder im Haushalt haben.Folgende Kommandos bzw Übungen sind uns wichtig:
Name (sollte man trainieren denk ich)
SitzPlatz
Aus
Decke
Bleib
Nein
Aufmerksamkeit zum Herrchen
Ruhe und Gelassenheit
Beißhemmung
Stubenrein
Hundeboxtraining
AutotransportAnspringen abgewöhnen
Vom Boden essen abgewöhnen
Um Erlaubnis fragen (zB bei Fütterung)Rückruf
Bei Fuß
An andere Tiere gewöhnen (wir wohnen auf einem Bauernhof)
Nicht auf die Straße
Alleine Bleiben
Leinenführigkeit
Das sieht erstmal nach viel aus, aber am Ende denke ich, hält es sich noch im Rahmen.
Für uns zu Beginn ist einfach "Stubenrein", "Anspringen", "Beißhemmung" und "Rückruf" sehr wichtig, worauf ich mich in den ersten Wochen nach dem Einzug konzentrieren wollen würde. Aber gibt es Kommandos, die man auch erst im Junghundalter beizubringen braucht? Wie macht ihr das?
Gibt es eine Art Reihenfolge, die auf das Alter des Hundes bezogen, besonders sinnvoll wäre?Wie viele Kommandos kann man gleichzeitig beibringen? Kann man morgens üben das Anspringen abzugewöhnen und ne Stunde später auf der Wiese den Rückruf, am Abend dann die Beißhemmung zB? Oder überfordere ich den Hund mit 3 Übungen parallel? Und wie viele Minuten/Stunden am Tag sollte man ausschließlich mit einem Welpen trainieren? Ich möchte ihn ja nicht überfordern.
Ihr seht. Fragen über Fragen
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Kann man morgens üben das Anspringen abzugewöhnen und ne Stunde später auf der Wiese den Rückruf, am Abend dann die Beißhemmung
Ich finde es gibt einen Unterschied zwischen trainieren und erziehen. Anspringen würde ich niemals tolerieren, dementsprechend unabhängig von der Tageszeit abgewöhnen. Genauso die Beisshemmung. Es ist egal wie spät es ist, es gibt auf unerwünschtes Verhalten immer Konsequenz! Erziehung kennt keine Pause, Training sollte bei einem Welpen kurz gehalten werden.
Wie viele Minuten am Tag sollte man trainieren? Lieber mehrmals kurz, abhängig vom Alter. Einem 12 Wochen alten Hund würde es reichen, wenn man z.B. 2x täglich für 2-3 Minuten Sitz übt.
Das allerwichtigste Kommando für das Zusammenleben mit Kindern ist meiner Ansicht nach, das auf seinen Platz bleiben. Es bringt nichts, Kindern zu verbieten zum Hund zu rennen wenn er Ruhe braucht, wenn der Hund ständig von seinem Körbchen aufsteht und Action will. Mit diesem Kommando lernt der Hund Ruhe zu halten.
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Kann man morgens üben das Anspringen abzugewöhnen und ne Stunde später auf der Wiese den Rückruf, am Abend dann die Beißhemmung
Ich finde es gibt einen Unterschied zwischen trainieren und erziehen. Anspringen würde ich niemals tolerieren, dementsprechend unabhängig von der Tageszeit abgewöhnen. Genauso Beisshemmung. Es ist egal wie spät es ist, es gibt auf unerwünschtes Verhalten immer Konsequenz!
Wie viele Minuten Tag sollte man trainieren? Lieber mehrmals kurz, abhängig vom Alter. Einem 12 Wochen alten Hund würde es reichen, wenn man z.B. 2x täglich für 2-3 Minuten Sitz übt.
Das allerwichtigste Kommando für das Zusammenleben mit Kindern ist meines Erachtens nach, auf seinem Platz zu bleiben. Bringt nichts, Kindern zu verbieten zum Hund zu rennen wenn er Ruhe braucht, wenn der Hund ständig von seinem Körbchen aufsteht und Action will. Mit diesem Kommando lernt der Hund Ruhe zu halten.
Stimmt. Guter Punkt. Selbstverständlich sollte Beisshemmung und anspringen zu jederzeit abtrainiert werden, das stimmt. Aber man kann es zusätzlich mit extra Übungen ja noch zusätzlich trainieren.
Dass er auf seinem Platz bleibt, wäre in unserem Fall das Kommando Decke. Das hilft natürlich auch beim Klingeln, wenn Besuch kommt etc.
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Ganz ehrlich?
Ich habe keine Liste. Bin aber auch nicht der Hunde Erziehungsprofi hier im Forum.
Das meiste macht man doch e im Alltag.
Stubenrein werden passiert ja nicht durch Kommando, sondern weil man den Welpen regelmäßig rausbringt ...
Beisshemmung passiert auch beim alltäglichen Spiel und Umgang miteinander.
Autofahren gehört zu meinen Alltag, da gibt es kein Training, das mach ich einfach.
Ruhe ebenfalls, wenn nichts los ist , ist Ruhe und fertig...
Du siehst, Kommandos brauchst du erst mal keine weil er sowieso so viel lernt. Nämlich die Regeln des Alltags.
Meiner ist jetzt 16 Wochen alt und an Kommandos übe ich gezielt Sitz und Hier.
Der Rest (Aufmerksamkeit zu mir, etc) wird einfach über Markerwort, Lob und Bestätigung erst mal gefördert. Und wenn was echt gut läuft bau ich da ein Kommando ein.
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Aber man kann es zusätzlich mit extra Übungen ja noch zusätzlich trainieren.
Ja genau, bei der Beisshemmung trainiert man ja auch automatisch "aus". Ich finde es so klasse wie ihr euch Gedanken macht.
Alleine bleiben würde ich auch von Tag 1 üben, in dem man kurz aus dem Zimmer geht. Ich habe Fälle gesehen, wo Leute erst angefangen haben das zu üben als der Hund bereits im Junghundealter war und es hat nicht mehr funktioniert. Also von Anfang an zur Normalität machen, dass man nicht immer im Sichtfeld ist.
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Ehrlich gesagt finde ich eure Herangehensweise zwar einerseits überlegt, andererseits aber auch übermäßig verkopft. Vieles ergibt sich einfach im Alltag und man braucht nicht für jede Übung einen minutiösen Trainingsplan. Ihr habt es ja mit einem Lebewesen zu tun, nicht mit einer Maschine - mal überspitzt gesagt.
Ich habe mal jene Punkte rauskopiert, die ich für sinnvoll erachte und dazu Kommentare ins Zitat geschrieben :
Name (sollte man trainieren denk ich)
Klar, Name ist gut und wichtig. Die meisten Hunde haben das sehr schnell raus. Wenn der Hund angesprochen wird, am besten einfach vorab den Hundenamen sagen. Bei mir hat sich das im Alltag mehr oder weniger von selbst so ergeben und beide Hunde wussten sehr schnell, dass sie gemeint sind. Klar verstehen sie das Konzept eines Namens nicht, aber sie reagieren halt darauf, was ja das Ziel ist.
SitzPlatzNebensächlich, das kann der Hund später noch genauso lernen. Klar kann man es spaßhalber mal üben, aber konzentrieren würde ich mich nicht darauf.
Aus
Sicher sinnvoll, ich nehme an, als Signal fürs Loslassen z.B. von Spielzeug oder Essbarem.
Decke
Den Hund auf einen Platz schicken zu können, kann je nach Lebenssituation sicher hilfreich sein. Ich habe nie konsequent Deckentraining gemacht, weil ich es eigentlich nicht brauche.
BleibSehe ich jetzt nicht als top Priority. Wenn der Hund später mal ein Kommando wie "Sitz" oder "Platz" zuverlässig beherrscht, sollte er es eh so lange halten können, bis ihr es auflöst. Ein zusätzliches "Bleib" wird nicht schaden, aber ich sehe keinen Nutzen, das mit dem Welpen schon zu trainieren.
NeinWichtig, und besonders wichtig ein Alternativverhalten anbieten, damit der Welpe weiß, was er stattdessen tun kann. Also z.B. Welpe nagt an Möbelstück --> "Nein" und stattdessen was zu Knabbern anbieten o.Ä.
Aufmerksamkeit zum HerrchenDAS finde ich einen ganz wichtigen Punkt, den ich auf jeden Fall üben würde. Vor allem würde ich einfach aufmerksames Verhalten und Orientierung zum Menschen hin oft und hochwertig bestätigen, damit der Hund von Anfang an lernt, es zahlt sich aus, auf euch zu achten.
Ruhe und GelassenheitKommt auf den Hund an. Ich glaube nicht, dass man das mit jedem Hund explizit üben muss. Es gibt ja auch ganz viele Hunde, die von selber gut zur Ruhe kommen. Aber "Gelassenheit" in Sinne von Impulskontrolle und Frustrationstoleranz ist sicherlich wichtig.
BeißhemmungJa, das wird sicher ohnehin was sein, womit ihr zu tun habt und halt entsprechend reagieren müsst. Klar ist, alles ins Maul zu nehmen und im Spiel mal ein wenig hochzudrehen und zu grob zu werden ist welpentypisch und ich würde darum auch kein riesiges Aufhebens darum machen, es erlernen die meisten Welpen im Laufe der Zeit eine gute Beißhemmung.
StubenreinJa, da seid natürlich ihr gefragt. Nach jedem Fressen/Schlafen/Spielen und generell ca. im 2 Stunden Rhythmus raus. Ruhigen Löseplatz draußen aussuchen. Bestätigen, wenn das Geschäft draußen passiert. Unfälle können und werden natürlich vorkommen.
HundeboxtrainingFürs Auto oder so sicherlich sinnvoll. Ansonsten halte ich wenig davon. Natürlich kann man eine offene Box als Ruheort anbieten. Die bleibt dann aber bitte auch offen, einsperren sollte man einen Hund nicht in eine Box bzw. eben nur für Autofahrten.
AutotransportWenn ihr ein Auto habt, klar. Dann wird der Welpe das ja eh von Anfang an kennenlernen.
Anspringen abgewöhnen
Sicherlich sinnvoll, gerade bei einem Hund einer eher groß werdenden Rasse.
Vom Boden essen abgewöhnen
Auch gut.
Um Erlaubnis fragen (zB bei Fütterung)Um Erlaubnis fragen ist prinzipiell eine gute Sache. Wenn ich meine Hunde den Napf hinstelle, müssen die nur sehr selten mal auf meine Freigabe warten. Sie können es, das weiß ich und das reicht mir. Gerade um Fütterung würde ich da eher möglichst wenig "Gewese" machen. Es gibt z.B. unsichere Hunde, die dann eventuell meiden, wenn sie mal nicht vorher "fragen" und dann dafür gerügt werden.
Ich denke bei Um Erlaubnis fragen sind andere Situationen womöglich sinnvoller, z.B. dass der Hund "fragt", ehe er zu einem anderen Hund hingeht oder so.
Rückruf
Gut und wichtig, das von Anfang an zu üben. Ganz viel belohnen. Aber auch nicht kaputtmachen, indem ihr ihn zu oft verwendet.
Bei Fuß
Finde ich bei einem Welpen erst einmal vernachlässigbar.
An andere Tiere gewöhnen (wir wohnen auf einem Bauernhof)
Klar, das würde ich bei eurem Lebensumfeld von Anfang an tun. Da würde ich auch konsequent jegliche Versuche, z.B. andere Tiere zu jagen, unterbinden. Aber es muss ja gar niht sein dass es da zu Problemen kommt
Nicht auf die Straße
Was genau ist da gemeint? Generell würde ich den jungen Hund an Straßen immer entsprechend sichern.
Alleine Bleiben
Ja, das würde ich von Anfang an in den Alltag integrieren und die Abstände schrittweise ausweiten.
Leinenführigkeit
Auch da ist es nicht verkehrt, von Anfang an drauf zu achten. Vor allem würde ich an lockerer Leine laufen häufig bestätigen. Also nicht erst agieren, wenn der Hund schon zieht und zerrt.
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Jui, eine ganz schöne Liste für so ein Knirpschen, das noch nicht mal da ist
Im Idealfall sind die Grundlagen schon beim Züchter gelegt. Das erste, was das Kleine kennen und können sollte, ist:
- auf Ansprache zu reagieren (und das möglichst freudig),
- einen Abbruch von dem, was er gerade tut (ggf. mit Alternativangebot, je nachdem, was es ist)
- zu Ruhe zu kommen, wenn Ruhezeit ist,
- und die ersten Schritte zur Stubenreinheit hin zu tun.
Das sind die Grundlagen für ganz viel von dem, was Ihr wollt. Neben Vertrauens- und Bindungsaufbau und Verständnis für- und Kommunikation miteinander. Und Spaß miteinander und langsamen Erkunden der Welt. Und das ist in den ersten Lebenswochen schon ganz schön viel zu tun.
„Kommandos“ könnt Ihr spielerisch und langsam erarbeiten, wenn die Grundlagen da sind. Aber passt Euch da dem Lerntempo und der Entwicklung Eures Hunds an und tretet nicht sooo aufs Gaspedal, wie der Plan klingt, den Ihr da gemacht habt. Ähm - und zu den Plänen: Es gibt kein 1Oo% Rezept, das für jeden Hund funktioniert, also seit bei denen nicht so strikt. Hunde lernen individuell, in unterschiedlichen Tempi ( und das Gesetz will es so, dass die Wurfgeschwister, sämtliche Hunde von Nachbarn, Bekannten und der großen weiten Welt eh immer alles schneller, früher und besser konnten als der Eigene. Wie auch jeder Angler größere Fische aus dem Teich zieht als jeder Andere. Lasst Euch da nicht verunsichern).
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Ich danke euch sehr für eure Antworten!
Natürlich liest sich mein Eingangspost eher streng und eventuell nach Überforderung. Selbstverständlich werden wir es aber nicht übertreiben, das ist doch klar. Denn wir wissen natürlich, dass es ein Lebewesen ist und keine Maschine. Eher ein vollwertiges Mitglied der Familie. Aber man sollte sich ja vorab schon gut Gedanken machen, was für einen Hund man später, eines Tages mal haben möchte. Aus diesem Wunsch heraus sind diese Dinge entstanden. Und gerade, um den Welpen nicht zu überfrachten, habe ich den Thread eröffnet und frug euch, wie ihr das seht? Welche Kommandos bspw. noch Zeit haben und auch erst deutlich später als im Welpenalter trainiert werden kann.Phonhaus Dass wir uns vor der Ankunft des Welpen so viele Gedanken machen, wurde bisher immer sehr positiv aufgenommen. Allein die Entscheidung der Rasse hat uns Monate gekostet. Wir haben diverse Hundetrainer kontaktiert, Hundehalter nach ihren Erfahrungen gefragt usw.
Dein Satz liest sich etwas sarkastisch, daher war mir das nochmal ein Anliegen -
Klopp die Liste in die Tonne und hab Spaß mit dem Welpen.
Ich befürchte, wenn ihr so an die Sache heran geht, wird es gewaltig in die Hose gehen
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Klopp die Liste in die Tonne und hab Spaß mit dem Welpen.
Ich befürchte, wenn ihr so an die Sache heran geht, wird es gewaltig in die Hose gehen
Kann ich nicht nachvollziehen. Das eine schließt doch das andere nicht aus? Glaubst du meine Familie ist das Hundemilitär und hier wird morgens um 5.30 Uhr der Hund geweckt und erstmal trainiert, trainiert, trainiert? Spaß und Lachen verboten!
Aber vielleicht hast du mich auch auf frischer Tat ertappt
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