Behandlung von Othämatomen

  • Ich bin total verunsichert, vlt weiß jemand Rat.


    Mailo hatte einige Othämatome, jedes einzelne haben wir sofort behandeln lassen.

    Ursache war eine allergische Reaktion.

    Die TÄ hat sie geöffnet, gespült und Kortison sowie Antibiotikum injiziert, danach Traumeel als Tabletten. Sie sagte, man müsse es bei einer bestimmten Größe eröffnen, damit die Blutzufuhr zum Knorpel nicht geschädigt wird.

    Effekt war immer, dass es ohne großes Nachlaufen ausgeheilt ist, aber mit starker Narbenbildung auf beiden Ohren, Ohren stehen nicht mehr, sondern hängen, Gehörgang (wie gut vorstellbar) teilweise blockiert, verstärkte Neigung zu Otitis sowie hohes Risiko, taub zu werden.

    Jetzt hat er aktuell wieder eins, wurde wieder punktiert, gespült, blablabla. Diesmal läuft es aber immer wieder nach. Tierärztin sagt, punktieren bis es aufhört, alle paar Tage, notfalls müsse in der Klinik eine Drainage gelegt werden. Hauptsache der Druck geht raus und damit die Schmerzen für den Hund. Und dass der entstehende Hohlraum möglichst klein bleibt.

    Ich habe in einer Klinik angerufen, ich kann und will nicht alle paar Tage dem Hund ein Loch ins Ohr pieksen lassen. Die sagen, bevor sie behandeln, muss das Hämatom mindestens 10 Tage alt sein, ohne dass ja jemand dran rum fummelt, damit durch den Druck das Blutgefäß schließt. Dann erst könnte man punktieren oder operieren. So lange muss der Hund da eben durch. Drainage legen ist Quatsch wegen Infektionsgefahr, wenn dann Kreuznähte.


    Ja also, was denn nun?

    Sofort handeln oder warten?

    Drainage oder Kreuznähte?

    Und wie helfe ich dem Hund in der Zwischenzeit?

    Selbst machen kann ich es ja nun nicht.



    Das Ding ist mehr als daumengroß, heiß und prall gefüllt, beim Punktieren kommt erstaunlich viel Flüssigkeit raus, aber - reines flüssiges Blut, ohne Eiter und ohne sichtbare Absetzungen oder Gewebereste. Also gerinnen tut das einfach mal gar nicht.

    Es muss höllisch weh tun, er ist zwar fröhlich und turnt rum und frisst und trinkt, aber sobald ich das anfassen will zum eincremen mit Traumeel (diesmal als Creme bekommen), sitzt er mit gebleckten Zähnen vor mir. Beschwichtigend, aber eben deutlich warnend. Ohne Maulkorb gehe ich nicht in die Behandlung.


    Aktuelles Bild hätte ich auch, will ich euch aber ersparen.


    Ich rufe morgen nochmal herum, aber ich kriege gerade ein böses Deja Vu, als mein Barry damals totkrank war, stand ich auch da und jeder hatte tausend verschiedene Ideen, aber keiner hat mehr auf das Tier und seinen Zustand geschaut.

  • Welches Schmerzmittel gibst du ihm denn? Evtl. hilft eine andere Sorte ihm besser? Evtl. auch nochmal den Arzt fragen, ob eine Erhöhung der Dosis möglich ist. Ach mensch, schlimm, wenn er solche Schmerzen hat und das diesmal nicht abheilen will.

  • Ich würde direkt Blutegel setzen und Lasern. Kannst du bei einer Tierheilpraxis oder Hundephysio machen lassen. Wenn er das öfter hat, kannste das irgendwann evtl. auch alleine setzen. Je nachdem wie du so drauf bist. Dieses Jahr geht das noch easy, aber ab nächstem Jahr muss ein Tierarzt ein Rezept für die Egel ausstellen. Dieses Jahr kann das noch jeder unkompliziert über die Blutegelapotheke online bestellen, in 2 Tagen sind die dann da.

    Und ja der Druck muss raus und das tut höllisch weh. Das Schöne beim Egeln ist, dass es noch bis 32h nachblutet und das soll es ja auch. Das Beißen und Saugen an sich ist recht schmerzlos und der Druck lässt ja dann auch sofort nach. Verstärkte Narbenbildung gibt es eigentlich nicht, der Speichel regelt das. Man würde sogar auch bei Narben Egel setzen können.

    Danach kann man als Kombi auch immer gut mit dem Laser ran. Ist aber auch kein Muss.

    Blutegel wären beim Blutohr immer meine erste Wahl. Kontraindikationen müssen natürlich beachtet werden!

  • Mit Blutegel kenne ich mich nicht aus, ist aber sicher eine spannende Option.


    Meine Erfahrungen mit Blutungen im Praxisalltag decken sich mit deinen: Punktieren oft erfolglos, heilt zwar irgendwann aber mit starker Narbenbildung und der Gefahr, dass der Gehörgang massiv verengt wird.

    Bei uns werden 90 % der Othämatome zeitnah operiert. Von einer Frist, die man dafür einhalten müsste, höre ich hier zum ersten Mal.


    Bei uns wird das Ohr in Narkose aufgeschnitten, auskürettiert und es wird ein dickes Stück polsternder Schaumstoff (medizinisch, extra für diesen Zweck) mit Einzelheften aufgenäht. Nach zwei Wochen werden die Fäden gezogen und das Polster entfernt. 1 weitere Woche dauert es, bis die Löcher der Naht völlig verheilt sind und dann ist Ruhe.

    Natürlich kommt es auch da zu Narbenbildung und manch ein Stehohr wird zum Knickohr, aber der Gehörgang bleibt frei und es schrumpelt nichts ein.

  • In der Alternativmedizin/Tierheilpraxis sind Blutegel bei Blutohr absoluter Standart. Verstehe gar nicht wieso das nicht zu den Tierärzten durchdringt. Blutegel machen auch nur einen „Miniaderlass“ mit den vielseitigen Vorteilen des Speichels

  • Schmerzmittel bekommt er beim Punktieren, mehr wollte die Tierärztin nicht aufschreiben außer dem Traumeel. Bislang hat das so auch immer gereicht.

    Und das reicht mir persönlich jetzt halt einfach nicht mehr.

    Klar ist es einige Tage nach dem Punktieren besser, aber ehrlich? Wir haben jetzt 3 Mal aufgemacht und innerhalb von 48 Stunden sieht es aus wie vorher.


    Mein Bauchgefühl möchte eigentlich eine sehr schnelle OP haben, ordentliche Analgese und dann eine ordentliche Wundbehandlung.


    Ich hätte bei dieser massiven und großen Fläche ehrlich gesagt etwas Angst, dass die Egel nicht reichen, aber ich gebe auch offen zu, dass ich mich da nicht auskenne und erst schlau machen muss. Da ich morgen ohnehin nochmal telefonieren will, behalte ich das gerne im Hinterkopf.


    Und natürlich halte ich euch auf dem Laufenden

  • Man würde bei einem so massiven Blutohr auch mehrere Egel setzen, nicht nur einen. Du hast ja keinen Kleinhund. Kannst ja mal googeln, gibt auch viele Infoseiten, Fotos und Videos zum Thema Blutohr und Blutegel. Tierärzte machen sowas oft nicht und kennen sich damit auch meist nicht aus.

    Kannst ja mal überlegen ob das eine Option wäre. Ich kann es nur empfehlen

  • Mal ein kurzes Update:


    Wir waren bei einer anderen Tierärztin, super nett und sachlich. Und irrsinnig begeistert vom Dino, sagte er ist so ein freundlicher Hund, lässt sich erstaunlich viel gefallen auch wenn er dabei seinen Unmut zwar deutlich zeigt, aber sie sagte würde er wirklich, ehrlich beschädigen wollen, hätte sie das Ohr bei seiner Größe und Kraft nicht ohne Sedierung untersuchen können, Maulkorb hin oder her.


    Lange Rede kurzer Sinn:

    Sie hat heute nochmal punktiert, um zu sehen, ob da irgendwas an Gerinnung stattfindet. Keine Anzeichen dafür. Probe geht trotzdem ins Labor.

    OP steht also für kommenden Mittwoch in Vollnarkose. Solange bekommt er Novalgin.

    Sie sagte, sie macht längs auf und schaut, wie groß das Loch im Gefäß ist, dann entscheidet sie unter der OP, wie sie den Schaden behebt. Alles andere wäre Augenwischerei, solange wir das Ausmaß des Schadens nicht kennen. Etwa 90 Minuten Zeit soll ich einplanen plus später die Aufwachzeit.


    Falls es jemandem für die Zukunft hilft, kann ich gerne Fotos vorher - nachher machen

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