Von Großem Hund auf kleinen Hund oder doch lieber keinen?

  • Dieses Katzengekuschel ist der Ersatz fürs würdige Schnauze-aufs-Knie-legen der Großen - auch daran gewöhnt man sich verdammt schnell und vermißt es dann bei den größeren Modellen.


    Der einzige echte, wirkliche, nicht zu überwindende Nachteil ist für mich auch nach 20 Jahren noch die Rücksichtslosigkeit vieler Hundehalter, und deshalb, ich geb's zu: Irgendwas unter vergleichsweise stabiler, solider Terriergröße mit entsprechendem Selbstbewußtsein wird hier nach menschlichem Ermessen niemals einziehen - es sei denn, mit einem großen Bodyguard. Da hätte ich zuviel Angst.


    Ich hätte in meinen gut 20 Großhundejahren nie gedacht, WIE rücksichtslos oder einfach nur dumm viele HH ihre Schätzchen auf alles loslassen, das kleiner ist. Wir kommen damit inzwischen zwar gut klar, aber es ist immer ein latent blödes Gefühl, dass der eigenen Hund auf jeden Fall den bis hin zu tödlichen Schaden haben wird, wenn doch mal was schief geht. Wobei ich nicht mal irgendwelche bösartigen Übergriffe meine: Viel schlimmer sind die total undisziplinierten Tutnix-Labbi-Typen, die beim Anblick eines Kleinen total aufdrehen und auf dessen "Mir reicht's!" damit reagieren, dass sie das schöne Spielzeug nicht nur animiert umbügeln, sondern gern auch noch draufspringen, während Frauchen sich freut ,wie schön die spielen.


    Dass sowas tatsächlich ganz allein ein Größenproblem ist, war immer besonders auffällig, wenn ich mit einem gemischten Team unterwegs war: Waren ein griffiger Airedale oder ein sehr großer schwarzer Schäferhund mit von der Partie, waren die Manieren genau derselben HH plötzlich wieder vorbildlich und kein Hund kam ungebeten zu nahe. Ist schon traurig.

  • Thor das Problem sind ja nicht große Hunde an sich, sondern große Hunde + Bescheuerte Halter.

    Ich bin ja schon mit meiner großen Hündin gestresst bei bestimmten Begegnungen.

    Wenn dann doch was passiert ist man wohl bei vielen "Tut-Nix" und vor allen "Hört-Kein-Stück"-Haltern auf sich selbst gestellt, allein schon da diese meist noch weit weg sind.

    Hätte ich keinen 25kg Hund an der Leine sondern einen 5kg Hund würde ich vermutlich einen Herzinfakt bekommen bei Begegnungen mir solchen Kandidaten. Die Gefahr das ein 5kg Hund bei sowas ensthaft verletzt wird ist einfach höher.

  • Thor das Problem sind ja nicht große Hunde an sich, sondern große Hunde + Bescheuerte Halter.

    Ich bin ja schon mit meiner großen Hündin gestresst bei bestimmten Begegnungen.

    Wenn dann doch was passiert ist man wohl bei vielen "Tut-Nix" und vor allen "Hört-Kein-Stück"-Haltern auf sich selbst gestellt, allein schon da diese meist noch weit weg sind.

    Hätte ich keinen 25kg Hund an der Leine sondern einen 5kg Hund würde ich vermutlich einen Herzinfakt bekommen bei Begegnungen mir solchen Kandidaten. Die Gefahr das ein 5kg Hund bei sowas ensthaft verletzt wird ist einfach höher.

    Es wird hier aber ständig so dargestellt und das finde ich falsch. Und da erst neulich in Hessen ein Hund erstochen wurde finde ich diese Tendenz hier erschreckend.

    facepalm von Chihuahua Besitzern hin oder her Rücksicht ist keine Einbahnstraße.

    Mein Hund darf nur auf Nachfrage spielen, wird rechtzeitig angeleint und wenn mal ein Missgeschick passiert sammle ich den pronto samt einer Entschuldigung ein.

    Ich wechsel die Straßenseite wenn mir ein Hund entgegenkommt, mache so weiträumig Platz auf engen Waldwegen. Bedanke mich wenn niemand in mich reinrennt.

    Also was noch, dass kleine Hunde gefährdeter sind stimme ich ja zu. Nur dann muss der Kleinhundehalter auch selbst seine Hausaufgaben machen.

  • Auf die Frage, was Kleinhundehalter sich wünschen würden: Zum Beispiel nicht dauernd Situationen wie die, die ich gerade in einem anderen Thread geschildert habe. Ich füg's nochmal ein:


    Im Wald kam von weither ein etwa vier- fünfmonatiger Ridgebackrüde zu uns gesaust, um den Terrier und mich enthusiastisch anzuspielen - der süße Knirps explodierte wirklich wie ein Korken aus der Flasche, als er uns sah. Frauchen war weit, weit zurück, mit einem jaulenden, zerrenden, mittelgroßen Doodle an der langen Leine und sagte absolut nichts dazu. Als sie dann auf unserer Höhe war, ließ sie diese Leine los, strahlte mich, oder vielmehr: den schon dezent genervten Terrier mit den Worten an: "Ja, die Größe mögen sie so richtig!"- und widmete sich einem klitzekleinen, offenbar noch sehr jungen Baby im Tragetuch.


    Sprach's, schwebte selig lächelnd weiter, ohne sich irgendwie um ihre Hunde zu kümmern, und überließ es mir, das Knäuel aus dem langsam echt grantigen Terrier, dem hopsendem Welpen und dem fröhlich die Schleppleine ums Ganze wickelnden Doodle zu entwirren und die beiden Großen wieder ihres Weges zu schicken. Keine irgendwie bedrohliche Situation ,weil keiner der Hunde (meiner eventuell ausgenommen) böse Absichten hatte, aber es war schon, sagen wir mal: strange.


    Wobei das wirklich alltäglich und pillepalle war. Aber als mein Siebenkilo-Hund neulich, während er gerade einen Haufen machte, also total hilflos war, von einer fremden Dogo-Argentino-Hündin angerannt und knurrig und mit gesträubter Bürste umkreist wurde, währénd Herrchen (den ich vorher vergeblich gebeten hatte, das Schätzchen kurz festzuhalten), strahlend sagte: "Mit diesen Kleinen hat sie's eben nicht so!" - da war mir doch sehr, sehr unbehaglich zumute. Dem Terrier (der übrigens fast ausschließlich mit Großen und Ganz-Großen befreundet ist) garantiert auch.


    Und ich garantiere euch: Hätte ich stattdessen den schwarzen Riesenschäferhund dabeigehabt, wäre das nicht passiert.

  • Sowas ist Scheiße und Junghund hin oder her gehört sich nicht. Aber das einem sowas mal mit einem Junghund passieren kann sollte auch klar sein. Dann zumindest entschuldigen.

  • Völlig klar, das passiert mit jedem Junghund mal, und damit hab ich auch kein Problem. Wohl aber damit, dann auch noch Nr. 2 samt Schleppleine loszulassen und einfach weiterzugehen.

  • Hier hat doch niemand geschrieben, dass Großhundehalter alle böse und rücksichtslos sind :ka:

    Sondern nur, dass man mit kleinem Hund halt deutlich öfter solche Situationen hat und sie aufgrund des Größenunterschiedes auch dann schnell gefährlich werden können, wenn der andere Hund nur ungestüm ist.


    Ich hab ja auch noch nen 2. größeren Hund, da sieht das schon entspannter aus. Und wenn ich den Cane Corso Mix meiner Eltern dabei habe, dann muss plötzlich kein Hund mehr angewalzt kommen, da sammeln brav alle ein und leinen an (obwohl der wirklich ein tiefenentspanntes Schaf ist).

  • Genau so, und nur darum geht es hier: dass man mit einem Kleinhund - und nur mit einem Kleinhund - leider öfter mal in potentiell gefährliche Situationen kommt, die mit einem Großen gar nicht zur Debatte stehen. Ein Schäferhund geht nicht kaputt, wenn ihm der Tutnix mit Wucht ins Kreuz patscht, ein Kleiner eben doch.

  • Ich erlebe die Kleinhundehalter hier völlig gegenteilig.

    Die sind mir persönlich zu entspannt.

    "Ach, lass die 2 ruhig zusammen, meiner (Kleinhund ) wehrt sich schon.

    Nein. Ich lasse weder 45 Kilo Prügelboxer noch 35 Kilo Tutnixlabbi mit dem Mini "spielen ".

    Ich wäre ein schrecklicher Kleinhundehalter, völlig unentspannt und immer Angst vor den rücksichtslosen Granaten.

  • Um das jetzt nicht zu bitterernst werden zu lassen: dieses "mit den Zwergen darf er's ruhig machen" hat natürlich auch manchmal eine unfreiwillig komische Seite. Wir hatten das im letzten Herbst, als hier im Park ein mittelgroßer rumänischer Mix quer über die Parkwiese angerast kam, um sich den angeleinten Terrier ohne Vorverhandlungen zu greifen.


    Besagter Terrier hat da wenig Humor, explodierte also sehr ernsthaft, ich desgleichen, und der Angreifer lag fix auf dem Rücken und quiekte einmal richtig laut auf. Daraufhin - und erst daraufhin! - setzten sich die Besitzer, ein junges Paar, in Bewegung, und während sie ranrannten, stritten sie sich lautstark:


    Er: "Warum läßt du den immer laufen? Du weißt doch, wie er ist!"


    Sie: "Aber ich dachte doch, das ist nur so'n Kleiner!!"


    Tja...shit happens, und der siegreiche Terrier hatte erstmal ein Riesen-Ego. Aber für den Bolonka der Rollstuhlfahrerin, die da auch immer unterwegs ist, wäre das wohl nicht so lustig gewesen.

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