Verhaltensweisen, die ich nicht einordnen kann (Knurren in luftleeren Raum u. a.)

  • Mein erster Gedanke ging auch in Richtung Neurologie.


    Dann habe ich so überlegt, was er wohl in seinem Leben hat kennen lernen können und sehe es daher ähnlich wie Mehrhund. Er muss ja nicht unbedingt geschlagen worden sein, aber Isolation ist auch Misshandlung. Wenn der bisher alleine auf einem Hof an der Kette zugebracht hat und das über Jahre, dann kann sich da keine gesunde Psyche, kein gesundes Selbstvertrauen entwickeln.


    Wenn Du schreibst, dass er wenig kommuniziert, dann hat er's vielleicht nie (richtig) lernen können. Wie verhält er sich denn im Kontakt zu anderen Hunden?

  • Generell würde ich mal versuchen, ob es ihm gut tut, ihn nicht viel mit den Händen anzufassen. Hunde, die nicht mit Menschen und ihren Affenfingern aufgewachsen sind, tun sich da oft schwer mit, und er ist ja noch nicht lange da.

    Abgesehen von diesen Situationen wo er knurrt und trotzdem gestreichelt werden will, die ja wie gesagt selten auftreten, möchte er schon gestreichelt werden. Er zeigt das relativ deutlich, indem er sich direkt an unsere Hände stellt. Er streckt uns dann auch die Körperteile hin, die er gestreichelt haben möchte und wenn man aufhört sucht er Blickkontakt und stellt den Körper nochmal dichter an einen ran. Er genießt das dann auch sichtlich, macht die Augen zu und schläft manchmal fast im Stehen ein. Wenn er genug hat, geht er einfach weg. Das funktioniert also alles "normal" im Alltag. Dass er beim Streicheln knurrt ist wie gesagt nur in den Situationen, in denen er aus dem Liegen schon knurrend hochschreckt.

    Holt euch auf jeden Fall Trainerhilfe, damit ihr lernt mit dem Hund umzugehen.

    Die Körpersprache, die du beschreibst finde ich soweit völlig in der Norm. Ganz klar ist mir nicht, was sein Knurren wirklich sagen soll.

    Das ist hochgradig ambivalentes Verhalten, er will euch weg und euch da haben…..

    Wir haben nen Trainer und abgesehen von diesen seltenen Momenten läuft das Zusammenleben im Alltag gut. Was mich beim Knurren halt wundert, ist dass er auch knurrt, wenn keiner an ihm dran ist. Er knurrt auch vor sich hin, wenn er allein im Flur liegt. Ich hör ihn dann aus dem Wohnzimmer. Und abgesehen von diesen ambivalenten Situationen mag er unsere Nähe ja durchaus.


    Wenn Du sagst, Du läufst zwei bis drei Stunden durchs Gebirge: Ist Dir schon mal aufgefallen, dass es nach solchen Touren schlimmer oder besser ist mit dem Verhalten daheim?

    Mh, also dieses "im Liegen plötzlich Knurren" kann ich nicht irgendwie sinnvoll damit in Verbindung bringen. Das ist sowohl direkt am Tag nach einer großen Runde vorgekommen als auch direkt nach einem totalen "Ruhetag". Kann ich also nicht wirklich sagen, dass das einen Einfluss hat.


    Vorhin lag ich mit ihm zusammen und er hat gepennt während ich was gelesen habe und da ist es wieder passiert. Dieses Mal war ich dichter dran, deswegen hab ich es besser mitbekommen: Der Hund ist zuerst richtig zusammengezuckt, davon aufgewacht und hat sofort geknurrt und sein gesamtes Rückenfell hat sich gestellt. Er ist dann auch sofort aufgestanden und hat sich ca. 1 Minute lang gestreckt und gedreht dabei die ganze Zeit weiter geknurrt, wieder hingelegt und weitergepennt. Von mir hat er in dem Prozess gar keine Notiz weiter genommen und er hat sich dann ja auch wieder an mich ran gelegt. Vielleicht träumt er auch schlecht?

  • Oh, das hat sich jetzt überschnitten.

    Wenn Du schreibst, dass er wenig kommuniziert, dann hat er's vielleicht nie (richtig) lernen können. Wie verhält er sich denn im Kontakt zu anderen Hunden?

    Am Anfang hat er an der Leine gepöbelt, wenn er einen anderen Hund auch nur am Horizont erblickt hat. Inzwischen kann er an vielen Hunden vorbei laufen ohne, dass er ausflippt. Manche Hunde kann er nur ertragen, wenn er am Rand sitzen und gucken kann, wie sie vorbei gehen. Und bei manchen ausgewählten flippt er nach wie vor aus. Aber wir arbeiten daran.


    Inzwischen gibt's hier 2 Hunde, die er kennt und mit denen wir auch zusammen spazieren gehen können. Das klappt gut. Ob er die anderen Hunde wirklich "mag", weiß ich nicht, aber er geht gut mit den beiden um und kommuniziert da auch offensichtlich zielführend.

  • Vielleicht träumt er auch schlecht?

    Du schreibst doch aber auch, dass es solche Situationen im wachen Zustand gibt?!


    Die Idee wurde hier ja bereits geäußert: Flash-Backs. Wenn er traumatisiert wurde, könnte das evtl. passen.


    Oder aber, da die Sinnesorgane der Hunde unseren menschlichen (deutlich) überlegen sind: vielleicht nimmt er ja auch etwas war, dass Dir entgeht. Töne in hohen Frequenzlagen, Bewegungen die uns nicht auffallen, besonders Gerüche!

  • Inzwischen gibt's hier 2 Hunde, ...

    Das heißt, er hat diese Probleme, aber Du arbeitest dran und er zeichnen sich die ersten Erfolge ab.

    Vielleicht hatte er in seinem bisherigen Leben wenig bis gar nichts zu kommunzieren und hat hauptsächlich nur geknurrt, weil das ja von ihm als Kettenhund verlangt wurde?

  • Du schreibst doch auch aber, dass es solche Situationen im wachen Zustand gibt?!

    Ja, das stimmt auch wieder. Auf die Situation vorhin schien es mir zu passen, aber darüber hinaus passt es eigentlich nicht richtig.

    Oder aber, da die Sinnesorgane der Hunde unseren menschlichen (deutlich) überlegen sind: vielleicht nimmt er ja auch etwas war, dass Dir entgeht. Töne in hohen Frequenzlagen, Bewegungen die uns nicht auffallen, besonders Gerüche!

    Das kann auch sein. Wenn er irgendwas wahrnimmt, was ich selbst auch mitbekomme, dann zeigt er das aber meist an, indem er in die Richtung schaut, auf die Quelle zugeht, fixiert, Kopf tief stellt, steif wird, etc. Das macht er in den Situationen halt wie gesagt nicht, da schaut er nirgends konkret hin und wird auch nicht steif und stakst. Aber kann natürlich trotzdem sein, dass es irgendein Reiz ist, der ihn kurz erschreckt.


    Die Idee wurde hier ja bereits geäußert: Flash-Backs. Wenn er traumatisiert wurde, könnte das evtl. passen.

    Das kann sein. Wir wissen es halt leider nicht. Er hat alle Impfungen bekommen und wurde auch gechippt von den ehemaligen Besitzern, das ist alles, was wir nachvollziehen können, aber was ihm sonst so passiert ist, weiß natürlich niemand. :no:

  • Film das doch mal.


    Das kann alles sein und nichts.

    Das ist leichter gesagt als getan :D Das ist jetzt in 2 Wochen ca. 5 Mal passiert und dann wie gesagt auch ja immer völlig überraschend. Um das auf Film zu bekommen, müsste ich wahrscheinlich mehrere Tage lang 24/7 die Kamera auf den Hund halten. :/


    Was diese "Angst-vor-Gegenständen"-Sache anbelangt hat er aktuell Angst vor seinem Körbchen im Schlafzimmer inkl. der Ecke, wo das steht (Also das Körbchen gegen ein anderes Bettchen zu tauschen, geht auch nicht). Das ist schade, weil er da sonst die Nacht drin verbracht hat. Dann haben wir auch alle gut geschlafen. Jetzt schläft er auf seiner Matratze im Büro, aber kommt 4 - 6 Mal pro Nacht ins Schlafzimmer getapst, steht kurz in der Tür und schaut nach uns und geht dann wieder. Das weckt uns auch dauernd und ist für ihn ja auch doof.


    Wenn wir ihn dort in der Ecke im Körbchen füttern, ist das kein Problem, da geht er hin ohne zu zögern. Aber sobald das Futter leer ist, geht er wieder. Er möchte dort einfach nicht mehr liegen. :ka:


    Naja, dass das so aus der Ferne schlecht zu beurteilen ist, ist aber klar. Wir versuchen's wie gesagt beim Tierarzt mit einem Check-up, wenn die Ergebnisse dort nichts zeigen, dann machen wir dazu nochmal einen Extra-Termin mit dem Trainer aus und dann sehen wir weiter.

  • ER kan nauch Flashbacks haben, im Traum und auch, wenn ihn etwas erinnert und vielleicht gerade "in Ruhe" wenn ihn nichts ablenkt. Meine alte Rumänin hatte das über ein Jahr, bis es langsam verschwand und nur noch selten vorkommt.

    Er war doch Mobbingopfer. Vielleicht wurde er eben geradei n Situationen, wo es vermeidlich friedlich war attackiert. Und das wirkt noch nach.

    Ich würde deinen Bauch im Blick behalten, der Darm ist seine Schwachstelle, mit der er kam und sowas ist auch nicht "weg" für immer. Tagebuch führen mit möglichst vielen Details und den hund jetzt nicht in Narkose legen, damit fällt abtasten, ob ihm was wehtut flach, eines der ewichtigsten Diagnosemittel, was will man dann machen durchröntgen? Hund knurrt ab und zu ins Leere ... ja wow, kann ALLES sein von Epilepsie Aurasehen (kann man nicht duch Test finden), Kopfschmerzen (neues Konzept beim Hund, kein Test kann das rausfinden), Verspannungen, verschobene Knochen (häufig, jedoch in Narkose nicht rauszufinden) Ja, Blutuntersuchung, aber Schilddrüse ist immer eine Moment aufnahme und unter Stress verfälscht. Wenn die Werte nicht so dramatisch sind, wird kaum einTA aufgrund von einer Bluttuntersuchung substituieren ...

    Ich persänlich würde einem Nervösen Hudn ein Magnesiumpräparat geben, denn die verbrauchen meistens mehr als sie übers Futter bekommen und es bigt wenig risiken, im Gegensatz zu einer Narkose erst recht.

    Er hat auch nunmal eine Vorgeschichte und ist kein fröhlicher Welpe.

    Ich würde bei der Seltenheit der vorkommnisse da noch weiter beobachten, an der Sicherheit arbeiten, Zeit arbeiten lassen. Bis ein Hund wirklich zuhause ist und sien altes leben kanz hinter sich gelassen, dauert es sicher länger. Deshalb bestehen ja so viele Auf Welpen vom guten Züchter sind das beste.

    Und Fotos machen vom Kot und Konsistenz und Ereignisse dann in Korrelation bringen, vielelichts ist doch ien fach magenweh, das ihn eben zum knurren bringt, weil er s nicht zuordnen kann und immer eher der außenfeind gesucht wird aus ERfahrung. Denn deine Magenprobleme und Mobbing traten ja sicher zusammen auf, er kam bei euch so an, das wird sicher nicht, erst ab Transport so gewesen sein.

    Und Anstrengung von Anstrengenden Tagen, können auch Zeitversetzt kommen. Tag mit Ereignissen EEEEEEEEEE wird noch vertragen, dann kommt aber Tag danach mit EEEE und DAS ist dann über die Schwelle, weil die EEEEEEEE vom ersten Tag eben noch nicht abgebaut und verarbeitet waren. ODer Leute, die immer im Urlaub krank werden, in Aktion wirds nicht gemerkt und dann wenn Ruhe ist, kommts auf einmal ... Also hat er vielleicht auch an shcönen Tagen keine Zeit für Ängste, die kommen, in der Ruhe ...

    Kann, kann kann ...

    Rausfinden kannst du das nur durch Beobachtung, Versuch und Irrtum. Doch mehr Ruhe, doch mehr Strukturierte Auslastung, doch weniger ... und wirds jetz mehr, oder verliert es sich doch? Liegts an der früher einsetzenden Dunkelheit? Darauf reagieren viele hunde und die Zeit wurde umgestellt ... Ist es vielelicht immer schummerig, wenn er Gegenstände anknurrt, die er eigentlich kennt?

    Und so gehts immer weiter mit könnte, könnte.

    Wie gesagt ich würde erstmal ein Tagebuch anlegen. Dor überlegen, was muss da alles an Bedingungen rein? Ereignisse (zu allererst Hundebegegnungen, die sind schwieig für ihn, sicherlich immer noch nicht egal), kommen gehen der Menschen, Schlafensphasen, Gassizeiten, Besuch, Nachbarn die Krach machen oder rumwuseln, Uhrzeit der Erieignisse, Ort, eben Kotkonsistenz (und Geruch beurteilen, bei verdauungsschwierigkeiten stinkts anders, mehr, bevor es matschig wird). Hund abstreichen, Bauch beurteilen, ist der Weich, spannt er an, kann er sich wohlig strecken? Spiel und Trainingsphasen. Ereignisse, die nie auftreten? Verschieben von Gassizeiten, die eigentlich ... Menschenbegegnungen und eben alles, was allgemein das Befinden eines hunds beeinflusst, mit speziellem Blick auf seine Schwachstellen.


    Wie gesagt, so würde ich es erstmal machen.

    Viel Erfolg beim finden der Ursache und vorallem, das es sich nciht verschlimmert, sondern es verschwindet!

  • Wir haben nochmal mit dem Tierarzt telefoniert und besprochen, ob und was wir machen sollten. Der TA hat sich das alles angehört und war der Meinung, dass es wirklich nicht verkehrt sein würde, wenn er sich Freddy noch einmal anschauen kann. Inzwischen ist die Verdauung ja in Ordnung, deshalb hofft der TA (und wir), dass wir über Leckerlie den Hund wenigstens soweit ablenken können, dass der Tierarzt mal tasten und Blut nehmen kann. Wenn nicht, kann er auch was zur Beruhigung bekommen, in Narkose gelegt werden soll er erst einmal nicht.

    Hund abstreichen, Bauch beurteilen, ist der Weich, spannt er an, kann er sich wohlig strecken?

    Das ist noch so eine Sache: Er streckt sich irre oft. Nach jedem einzelnen Hinlegen, auch wenn er nur 30 Sekunden gelegen hat und auch so zwischendurch. Ich habe noch nie gezählt, aber auf jeden Fall mehrmals die (wache) Stunde. Katzenbuckel und Gebetspose, manchmal auch mehrmals hintereinander. Unser Trainer meinte, vielleicht hat er auch einfach einen "Tick" was das anbelangt, aber es kann eben auch sein, dass das medizinische Gründe hat. Beim Hinlegen und Aufstehen brummt und stöhnt er außerdem wie ein 80-jähriger mit Übergewicht, aber auch das muss wohl nichts heißen. Dennoch meinte der TA, da sollte man mal drauf gucken. Was ihn vor allem stutzig gemacht hat, war dieses Knurren und Aufspringen.


    Abstreicheln geht zwar, aber wenn man seinen Bauch ab dem letzten Rippenbogen berührt, wird er steif und seine Rückenhaare sträuben sich. Streichelt man dort länger oder fester, zieht er die Lefzen hoch. Ob er das aber aus Schmerz macht oder ob er sich bloß Unwohl damit fühlt ist halt die Frage. Bisher dachten wir halt, weil er so lange mit dem Bauch zu tun hatte, mag er da grundsätzlich nicht mehr gestreichelt werden, aber könnte natürlich auch noch immer was weh tun.


    Jedenfalls haben wir am 9.12. erst einmal einen Termin beim TA und wenn sich da nichts ergibt, sehen wir weiter.


    Das klingt jetzt hier wieder alles so dramatisch, aber 95% des Tages ist Freddy gut drauf und entspannt

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