Junghund pöbelt (Frust, Schlechte Sozialisierung)

  • Hundeplatz ist für uns aber keine stressige Situation und scheinbar habe ich es dort nicht gelernt und es wird doch nicht umsonst berichtet, dass viele gerade Schäferhunde, die am Platz funktionieren trotzdem außerhalb pöbeln.


    Ja, scheinbar bin ich nicht fähig genug gewesen meinen Junghund entsprechend im Alltag zu führen TROTZ Arbeit auf dem Hundeplatz. Vielleicht ist mein Hundeplatz nicht gut genug, vielleicht bin ich es nicht. Hab ich ja offen zugegeben, dass ich an mir arbeiten muss.


    Sorry, man wird doch wohl auch seine Erfahrungen äußern dürfen die abweichen von "Geh zum Hundeplatz und der Alltag läuft dann auch gleich tutti".

  • Ich kenne ehrlich gesagt auch mehr als genug Hunde, die auf dem Platz super funktionieren und außerhalb bei Sichtung eines anderen Hundes völlig ausrasten. Und da mir echt keiner erzählen kann, dass einen das bei einem 30kg Hund nicht stört, zeigt das doch, dass es eben oft nicht so einfach ist, das mal eben abzustellen.


    Arbeit auf dem Platz, um grundsätzlich zu lernen, wie man seinem Hund was beibringt, der Hund lernt, dass sich Zusammenarbeit mit seinem Menschen lohnt und damit der Hund auch mal kontrolliert Dampf ablassen kann, das ist sicher gut (auch wenn es da natürlich genauso viele schlechte Trainer gibt wie auch sonst überall), aber ich würde mir davon in Bezug auf Alltagstauglichkeit nicht allzu viel versprechen. Da braucht es einfach einen Trainer, der genau da hilft und da muss man leider oft ein paar durchtesten, bis man ein passendes Konzept gefunden hat.


    Grundsätzlich finde ich beim Gepöbel die Mischung, sowohl jeden Pöbelansatz zu bestrafen (bzw. zu korrigieren, um mal in DF-Euphemismen zu bleiben) und aber auch zu belohnen, wenn der Hund sich dann zurücknimmt, am zielführendsten. Klar kann es sein, dass man sich damit erst mal ne Verhaltenskette trainiert, aber die später wieder zu "löschen", ist nun auch kein Hexenwerk. Und ganz ohne Belohnung lässt man den Hund halt erst mal in der Luft hängen, das macht es dem Hund in meinen Augen unnötig schwer, v. a. wenn sich das unerwünschte Verhalten schon so sehr gefestigt hat.

  • Man soll den Hund ja auch nicht nur auf den Platz schleppen, nur und ausschliesslich dort trainieren und daheim so weiter machen wie bisher.

    Der Platz ist dafür da um ein Team zu werden, den Hund lesen und führen zu lernen und die Bindung zu verbessern

  • Ich selbst ziehe es zB vor, meinen Hund im Alltag nicht in UO Kommandos zu führen - mir geht es da viel eher um entspanntes Miteinander, um Ansprechbarkeit und sich zurücknehmen können auf Hundeseite.

    Daher finde ich persönlich gibts einen riesengroßen Unterschied - auch im Trainingsansatz. Aber es führen viele Wege nach Rom.


    Ich hoffe, die TS konnte sich bisher schon etwas mitnehmen an Tipps.

  • Ich selbst ziehe es zB vor, meinen Hund im Alltag nicht in UO Kommandos zu führen - mir geht es da viel eher um entspanntes Miteinander, um Ansprechbarkeit und sich zurücknehmen können auf Hundeseite.

    Daher finde ich persönlich gibts einen riesengroßen Unterschied - auch im Trainingsansatz. Aber es führen viele Wege nach Rom.


    Ich hoffe, die TS konnte sich bisher schon etwas mitnehmen an Tipps.

    mach ich auch nicht aber ich trainiere eben wie viele andere auch nicht nur auf dem Hundeplatz sondern von klein auf auch immer wieder regelmäßig irgendwo auf normalen Straßen und Plätzen und es gibt so ein paar Kommandos die eben im Sport nicht wichtig sind die aber im Alltag durchaus sinnvoll sind. Ein schau zum Beispiel habe ich irgendwann auch mal mit im normalen Training geübt aber benutzen tu ich das ausschließlich im Alltag und da gibt es dann die gleiche Belohnung für wie im normalen Training- hochwertig und ausdauernd. Für mich ist im Training wie im Alltag wichtig dass ich meine HUnde sozusagen anknipsen kann "Pass auf" und dann kommt immer irgendwas tolles von mir und weil sie genau das von klein auf auf dem Platz kennen und das im normalen Alltag auch verstäärkt wurde funktioniert das.


    Würde ich die Jungs nicht führen sondern einfach warten was die machen und ob sich Resultate vom Training auf dem Hupla auch im Alltag zeigen dann könnte ich lange warten bzw würde ich hinter einem pöbelndem und einem in alles reinknipsenden Hund hergeschleudert werden. Das ist nun mal Arbeit und die muss man entweder investieren und zwar täglich und auch wenn Hinz und Kunz blöde Kommentare geben oder man läßt es eben und findet einen anderen Weg. Ich für meinen Teil spiele einfach selbst zu gerne mit den Jungs rum als dass ich das aufgeben und stattdessen irgendwas stupides trainieren müsste nur damit sie sich benehmen. Aber da tickt jeder etwas anders hier wurden ja verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt und ich finde es seltsam wenn man sich dann hinstellt und sagt bei mir klappt das nicht. Es hat nie jemand behauptet dass es bei jedem funktioniert sondern lediglich dass es ein Weg ist um eine Basis zu schaffen die dazu dient den Hund im Alltag nbesser zu führen.

  • Ich habe auch nie gesagt, es wäre unsinnig auf den Hundeplatz zu gehen. Gerade beim Schäferhund sehe ich diese konzentrierte Arbeit / Beschäftigung als sehr sinnvoll an.


    Und denkst du es fällt einem leicht sich hier zu outen, dass es im Alltag nicht so gut gelaufen ist und man Hilfe brauchte? Und ja, beim 3. Hund, die anderen beiden hab ich ja alleineb recht gut hinbekommen. War hier halt so, dass ein externer Anschub von Nöten war und mir viel geholfen hat. Und auch solche Erfahrungen dürfen doch geteilt werden.

  • natürlich kannst du deine Erfahrungen teilen aber mach doch kein Das ist so draus sondern einfach nur bei mir lief das niocht so. Ist doch total ok. Aber vielen Leuten hilft es ja dennoch sich etwas leistungsorientierter mit dem Hund zu beschäftigen.


    ich erlebe das gerade Privat. Ein 11 monatiger Mail ohne Nerven, als Diensthund abgelehnt, Null Beziehung zu Fraule. Wir trainieren seit 4 Wochen Basics. Heisst ich zeige Fraule wie sie mit ihrem Rabauken spielen kann, woran sie erkennt dass er gerade fähig ist zu denken und wann er sich etwas bewegen muss um auch mal kurz runterzukommen. Gestern hat sie mir freudestrahlend berichtet dass er sie ab und an jetzt mal beim Gassi anschaut und dass sie dann sofort mit ihm spielt. Natürlich will er noch Katzen jagen und Autos fressen aber Wunder gibts halt nicht aber die Basis reift da langsam heran und bis dahin hilft nur Augen auf und vorausschauend Gassi. Wir trainieren übrigens auch mit ihm nicht auf dem Hundeplatz sondern in einer öffentlichen Parkanlage mit moderater Ablenkung

  • In meiner Erfahrung geht es in einem Hundesportverein um den Sport und nicht um die Alltagserziehung.

    Das stimmt wohl, aber in der Regel kann man sich doch so einiges für den Alltag abzwacken und mitnehmen.

    Und man trifft Gleichgesinnte, tauscht sich aus und stellt fest, dass der eigene Hund vielleicht gar nicht soooo extrem aus der Norm fällt und nimmt sich vielleicht wenigstens etwas mehr Gelassenheit mit.


    Ich finde, sich mit seinem Hund zu beschäftigen hilft immer - egal in welcher Form.

  • Ein Verein oder ein Trainer, der wirklich mit Gebrauchshunden kann, würde ich euch von Herzen wünschen. Ihr habt einfach einen Hund, der seine Seele nicht für "Machst du bitte" und "Hier, nimm mal paar Leckerlies" verkauft.

    Den gesamten Beitrag halte ich für kompetent.


    Leider ist es mit den Vereinen so eine Sache. Es gibt sie nicht überall, und dann sind es private Vereine, die nicht jeden aufnehmen wollen.

  • Das Thema scheint beendet, bevor der Kernpunkt bearbeitet wurde: Schlechte Sozialisierung bzw. Prägung.


    Andererseits gibt es hier gerade ein langes Thema "Mein Eindruck ... Besuch ... Züchter."


    Mein Eindruck vom heutigen Besuch beim Züchter - was sagt ihr? - Überlegungen vor dem Kauf - DogForum.de das große rasseunabhängige Hundeforum


    Dort wird überwiegend die Auffassung vertreten, dass man nur bei wirklich sachkundigen und sorgfältigen Vereins-Züchtern kaufen soll.


    Was sollen die Begriffe Prägung und/oder Sozialisierung sagen? Wie sind die definiert? Nach unserer Erfahrung sind die ersten neun Wochen des Welpen für sein gesamtes Leben entscheidend. Die Prägung schafft die Grundlage für die spätere, weitere Erziehung/Erziehbarkeit beim Halter. Sie IST schon die halbe Erziehung. Das Kommando NEIN zum Beispiel sollte der Welpe schon beim Züchter verinnerlichen. Der kann ihm das auf ganz liebevolle Weise beibringen.

    Züchtung ist keinesfalls bloß "Ahnentafel". In dem Arbeitsaufwand für die Prägung steckt ein großer Teil des Kaufpreises eines Welpen.


    (Falls der Züchter versagt hat, kann man NEIN auch sehr gut und effektiv zu Hause üben.)


    Bei kompetenter Prägung aller Welpen wäre mindestens die Hälfte der sogenannten Trainer arbeitslos. Unter diesem Gesichtspunkt halte ich auch nichts von Hunden aus dem Tierschutz, bei denen man nichts über die Welpenzeit weiß.


    Gibt es hier einen "Faden" zu diesem Thema?

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