Was mache ich falsch?

  • Da wäre ich mir jetzt nicht sicher, ob das nicht wieder die nächsten Erwartungen weckt.

    Der Hund soll chillen, wenn Frauchen durch die Wohnung geht und nicht drauf geiern, ob vielleicht ein Keks abfällt.

    Bin ich mir auch nicht so sicher, ich habs jedenfalls so hinbekommen und mein Hund bleibt auch gechillt auf der Decke bzw. auf seinem Bett liegen - ohne Erwartungshaltung. Und so einen kleinen Polizisten habe ich auch. Für mich spielt es mehr eine Rolle zu belohnen, dass ich mich frei bewegen kann und er bleibt liegen + es toll auf seinem Platz ist, weil irgendwann mal was schönes kommt.

    bei meinem Welpen habe ich das beim Autofahren so gemacht (er hat einen Hundesitz auf dem Beifahrersitz): Erst gab es regelmäßig Leckerli (auch, weil er etwas Angst hatte vor dem Fahren), die habe ich aber dann abgebaut und dann komplett gestrichen. Jetzt räuspere ich mich höchstens mal, wenn er versucht aufzustehen (was er nicht soll, weil er das nicht etwa macht, um seine Position zu wechseln, sondern dann stehen zu bleiben).

    Anfangs hat er versucht, die gewohnten Leckerli zu "erpressen", was ich ignoriert habe. Aber das war nach der 2. Fahrt ohne Leckerli komplett erledigt. Seitdem ist er sogar viel entspannter, weil er ja weiß, es wird nichts geben, also kann er gleich pennen oder aus dem Fenster schauen.


    Bzgl. dem Bleiben auf der Decke: Mein Ersthund macht das zuverlässig. Aber er ist ein Typ Hund, der bei (zu vielen) Kommandos oft nervös wird. Ist schon immer so, wie so ne Art "Prüfungsstress". Würde ich ihn auf die Decke schicken und ein "Platz" verlangen, wäre er total unentspannt. Deswegen ist die Regel einfach nur "Decke". Ob er dort nen Handstand macht, sitzt oder liegt, ist mir egal. Und was macht er? Er legt sich automatisch (weil Handstand auf die Dauer zu doof ist).

    Er war schon erwachsen, als ich ihm das beigebracht habe, und ich muss gestehen, dass ich ihn nur gelobt, aber nie belohnt habe. Hat trotzdem funktioniert, und er geht in bestimmten Situationen (wenn mein Mann und ich essen) automatisch.

  • Klar, ich werfe dem Hund mittlerweile auch nicht mehr Dauerleckerlies hin. Auch Loben ist für mich persönlich eine Form von "Belohnung". Meine Aufmerksamkeit ist für den Hund eine Form von 'Belohnung'. Es ist halt für den Anfang vielleicht hilfreicher den Hund zu belohnen, wenn er auf seiner Decke bleibt und es auch mal schafft dem Drang nachzugeben, ihr überall nachzulaufen. Auch, wenn sie den HH nicht mehr sieht.


    Es führen ja eh viele Wege nach Rom. Das muss ja nicht für immer so bleiben. Ich finde es gut, dass sie jetzt eine klare Schiene fährt - aber trotzdem soll man nicht vergessen den Hund auch mal zu Belohnen/zu loben.

  • Duma80

  • Wenn Du sicher bist, dass das für Dich funktioniert (also dass Du es durchhältst und für gut befindest und nicht zweifelst), dann probiere es aus. Ggf. kannst Du Dir mit einem Kindergitter die Sache noch etwas vereinfachen.


    Und ich würde es daheim beim Einführen der Regeln auch mal bei einem Termin von einem Trainer vorort beobachten lassen - wenn Du die Möglichkeit dazu hast - der die Details beobachtet und Dir ggf. noch Tipps zur Körpersprache geben kann.

  • Wichtig:

    Nimm dir nicht zu viel vor.

    (das passiert mir und dann hab ich so viele Pläne, dass ich dann vergesse was ich wann umsetzen wollte).

    Genau das wollte ich auch noch anmerken. Nicht zu viel auf einmal.


    Lieber erstmal eine klare Regel und die kontinuierlich durchsetzen, als alles gleichzeitig und dann dabei inkonsequent werden.

    Manchmal hat das auch einen Domino-Effekt, und nachdem eine Sache durchgesetzt wurde, fällt alles andere deutlich leichter.


    Caro1993 du solltest dich darauf einstellen, dass nicht immer alles super läuft. Ist einfach so mit Lebewesen. Es wird Rückschläge geben.


    Und übrigens: Meine Hunde sind Familie. In jedweder Hinsicht. Ich liebe sie abgöttisch. Sie sind verwöhnte Köter, die Parmesan auf ihr Hühnchen bekommen und Torten zum Geburtstag :D Ich sage "Könntest du bitte" und "Möchtest du noch" zu ihnen, schlafe wochenlang auf dem Boden, wenn sie Boxenruhe haben und verzichte lieber selbst auf den letzten Bissen von irgendwas, weil... Hund hat so hungrig geschaut. Ich habe mich schon von einem fremden Hund "beißen lassen" damit der Biss nicht in meinen Hund geht. Aber ebenso wie bei den menschlichen Familienmitgliedern gibt es einfach Grenzen. Mich gibt es nämlich auch noch. Und ebenso, wie ich zum Beispiel meinen Kindern oder meiner besseren Hälfte sage: "Du, so nicht/gefällt mir nicht/das nervt mich gerade." halte ich das auch bei meinen Tieren. Deswegen bin ich nicht gemein zu ihnen. Ich will aber genau den gleichen Respekt haben, denen ich ihnen entgegenbringe. Das hat mit Dominanz nix zu tun. Das ist eine gesunde Beziehung (egal ob Familie, Freunde oder Partnerschaft).


    Also versuch, jetzt nicht ins krasse Gegenteil umzuschlagen. Wenn du sie gerne beim Kochen dabei hast - warum denn nicht? Warum braucht sie ein Bett in der Küche? Wenn sie nervt, muss sie raus. Fertig. Warum nicht mehr ins Bett gehen, wenn sie nicht in dem Moment will, wenn du sie hochnehmen willst? Stell eine Hundetreppe an Couch und Bett - dadurch muss sie nicht mehr hochgenommen werden, sondern kann sich selbst entscheiden. Fertig. Erspart euch beiden Stress.

  • Dem kann ich nur zustimmen.

    Ich liebe meine Hunde und ganz speziell Lucca wirklich abgöttisch. Ich mach alles für ihn was ich kann, kaufe Zeugs ohne Ende für ihn (welcher Hund braucht schon einen Adventskalender oder 32 AnnyX?) und das halbe Leben dreht sich darum es ihnen schön zu machen.

    Aber es gibt auch Grenzen. Und selbst mein Schatzi bekommt ordentlich Ärger wenn er bspw auf die Idee kommt einen Fußgänger zu stellen weil ihm irgendwas im Kopf quer kommt. Gibt's nicht ich glaube es hackt.

    Deshalb liebe ich ihn aber nicht weniger.

  • Je besser sich Hunde an regeln halten, desto mehr Freiraum gibt es am Ende für sie.


    Ich liebe meine Hunde über alles, die werden verhätschelt und in Watte gepackt. Trotzdem gibt es regeln zb.auf den Rückruf hören und dadurch die Freiheit viel ohne Leine zu laufen. So zieht sich das durch den ganzen Alltag, dass es sinnvolle regeln gibt, deren Einhaltung sich für den Hund lohnen. Meine sind zb beim kochen auch gerne dabei und bekommen was ab - geht aber nur, wenn sie sich einfach ruhig hinlegen und warten. Nicht alles was runterfällt ist für die Hunde, daher ist hinstürzen wie ein Geier verboten.

  • Hier gibts auch viele Freiheiten, so lange meine Regeln eingehalten werden.


    Mein Hund darf jederzeit auf die Couch, aber wenn der Kater dort liegt, wird der in Ruhe gelassen und nicht verdrängt, sonst fliegt sie runter.

    Sie darf in der Küche beim Kochen zusehen und bekommt was ab, so lange sie auf ihrer Decke bleibt und mir nicht in den Füßen rumrennt.

    Sie darf auch vor mir durch die Tür, so lange sie ruhig bleibt. Aufregen, wenn wir raus gehen, ziehen, zappel usw nicht gestattet. Dann drehe ich um und wir starten einen neuen Versuch, nachdem sie sich beruhigt hat. Ja, es gab Zeiten da haben wir 4, 5 oder 6 Anläufe gebraucht, bis wir draußen waren, dafür klappts jetzt in 95% der Fälle auf Anhieb.

    Die darf auch ihre Liegeplätze frei wählen, so lange sie mir nicht nachtrippelt, wenn ich mich bewege.


    Ich finde es gut, dass du so motiviert bist. Aber setzt dich nochmal in Ruhe hin und pick dir 1 Sache raus, hinter der du 100% stehst und setzt die um. Und über das mit der Küche würde ich nochmal nachdenken. Vielleicht gibts ja einen Kompromiss für euch, dass sie ruhig in einer Ecke liegen muss, nicht beachtet wird und trotzdem im gleichen Raum ist. Sofern das nicht problematisch ist - und an der Stelle müsste dann wirklich ein Trainer vor Ort ran und sich euch anschauen.

  • Also mir wäre deine Liste zu ambitioniert.

    Das würde ich nicht schaffen, da wäre ich ganz schnell inkonsequent.


    Auch hier der Rat, lieber weniger und das dafür richtig.

    Was ist dir wirklich wichtig? Und was steht nur auf der Liste, weil du glaubst dass muss da drauf (aber dein Herz sagt was anderes)?


    Nimm dir mal einen Punkt vor. Was nervt am meisten?

    Wie schon erwähnt, oft löst sich dadurch oft auch automatisch ein anderes Problem. Wenn nicht, greifst du halt etwas später, wenn Nummer eins funktioniert, den nächsten Punkt an. (Aber nicht Punkt eins dabei wieder vernachlässigen)


    Viel Erfolg mit deiner Hübschen!

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