Erwachsener Hund neu bei mir - Fragen

  • Guten Tag an alle

    Seit 5 Tagen lebt Luna bei mir. Sie ist eine 7-jährige Yorkiedame, und ich habe sie von Bekannten übernommen, die umgezogen sind und die Kleine leider nicht mitnehmen konnten. Luna ist in der Wohnung absolut ruhig und schläft von 20 Uhr bis 7 Uhr morgens. Auch das Alleinbleiben klappt sehr gut (das war schon bei den Vorbesitzern so). Bisher folgt mir Luna in der Wohnung auf Schritt und Tritt. Das möchte ich eigentlich nicht und habe begonnen, sie für kurze Zeit zu ignorieren, dann legt sie sich jeweils irgendwo hin. Ich mache jeden Tag Deckentraining mit ihr, heute habe ich sie sicher 20 Mal via Hausleine wieder auf ihren Platz geführt. Einerseits komme ich mir dabei schlecht vor, andererseits möchte ich sie auch nicht verhätscheln. Ist das in Ordnung, wenn ich die "Hausregeln" jetzt schon durchsetze, oder sollte ich ihr zuerst Zeit lassen, sich an das neue Zuhause zu gewöhnen?



    Ich möchte sie ihren Möglichkeiten entsprechend auslasten. Bisher gehe ich jeden Tag je eine grössere (1 Stunde) und eine kleinere (40 Minuten) Runde mit ihr, zusätzlich zu 3 kurzen Löserunden - immer an der Leine. Ist das genug oder zu viel? Ebenso möchte ich ihr Apportieren und Suchspiele beibringen. Es scheint so, als ob sie das nicht kennen würde. Sie schaut mich jeweils an und weiss nicht so recht, was sie tun sollte, doch ich werde geduldig dranbleiben.


    Leider rastet sie völlig aus, sobald sie einen anderen Hund sieht: sie kläfft sehr lautstark, wirft sich in die Leine und kann sich erst wieder beruhigen, wenn der andere Hund ausser Sichtweite ist. Ich weiss nicht, weshalb sie so reagiert. Das war bei den Vorbesitzern auch so - diese sagten mir, das läge halt an der Rasse - ist das wirklich so? Bisher habe ich nicht herausgefunden, wie ich das lösen kann: weder Zuspruch noch ein scharfes Zischen, etc. hilft. Natürlich tut sie mir deswegen leid, und bis auf weiteres gehe ich mit ihr nur Wege, wo uns wenig Hunde entgegenkommen. Ich werde dieses Problem mit einem Hundetrainer anschauen und hoffe, dass es besser wird.


    Da ich Hundeanfängerin bin, kann ich sie auch noch nicht richtig lesen. Ich hoffe, das gibt sich in den nächsten Tagen.


    Danke für's Lesen und für allfällige Tipps.

  • Bitte laß dem Hund Zeit bei dir anzukommen.


    Die Spaziergehzeiten finde ich zu viel. Oder weißt du, dass der Hund solche langen Spaziergänge bisher gewohnt ist? Das der Hund dir in der Wohnung folgt ist normal für einen Neuankömmling. Der ist total verunsichert, schließlich hat sich sein komplettes Leben gerade verändert.


    Schalt mal bei allem einen Gang zurück und laß dem Hund Zeit anzukommen

  • Ist das in Ordnung, wenn ich die "Hausregeln" jetzt schon durchsetze, oder sollte ich ihr zuerst Zeit lassen, sich an das neue Zuhause zu gewöhnen?

    Ich finde der Hund sollte von Anfang an eine sinnvolle, klare Struktur haben. Überfordern würde ich sie nicht, aber Hausregeln sind mMn, Hausregeln. Halt die wenigen, die dir wirklich wichtig sind.

  • Ich würde ihr tatsächlich erstmal Zeit lassen. Nachlaufen, weil sie sich noch unsicher fühlt, ist ja nun keine nicht tolerierbare hündische Todsünde, zumal, wenn sie sogar brav allein bleibt. Da würde ich ihr diese Unsicherheit, dieses Suchen nach Halt und Nähe, erstmal zugestehen und abwarten ,ob sie sich nicht von selbst mehr ablegt, sobald sie sich sicherer fühlt.

  • Was übrigens das "Verhätscheln" angeht: Ich habe für meine erste Russellhündin, die im Haus Nähe sehr liebte, an mehreren strategischen Punkten ein kleines Katzenkörbchen aufgestellt. Da war sie in meiner Nähe, mir aber nicht unter den Füßen, und wir waren beide zufrieden.

  • Vielen lieben Dank für eure Antworten :smiling_face_with_hearts: Die werde ich mir zu Herzen nehmen. Ich neige dazu, alles immer perfekt machen zu wollen und bin manchmal etwas verbissen. Das hilft mir jetzt, die Dinge etwas lockerer zu nehmen.

  • Ich finde es gut, dass du dich (auch jetzt schon) nicht von ihr auf Schritt und Tritt verfolgen lässt. Ich würde aber einfach die Tür hinter mir schließen, wenn ich einen Raum verlasse.


    Deckentraining und euer Draußen-Pensum scheint mir auch zuviel.


    Dass du sie schon kurz allein gelassen hast, finde ich wiederum sinnvoll. Natürlich noch nicht lange - aber ich denke, das weißt du auch.

  • Das kannst du wirklich - es ist ja ein älteres Tier, und dem fällt die Umstellung einfach schwerer als einem flexibleren jüngeren. Es ist ein Rieseneinschnitt in ihrem Leben, Bezugsperson weg, Zuhause weg, sie weiß nicht, was passiert ist oder noch passieren könnte - und da ist es für sie logisch, wenn sie dich jetzt als Anker und Halt in all dem Neuen aussucht.


    Problematisch würde sowas, wenn sie derart kleben würde, dass sie dich zu kontrollieren versucht, nicht mehr schläft, nicht alleine bleibt - aber das tut sie ja offenbar nicht. Also bleib gelassen und gib ihr erstmal die Zeit, wirklich anzukommen.

  • Bitte laß dem Hund Zeit bei dir anzukommen.


    Die Spaziergehzeiten finde ich zu viel. Oder weißt du, dass der Hund solche langen Spaziergänge bisher gewohnt ist? Das der Hund dir in der Wohnung folgt ist normal für einen Neuankömmling. Der ist total verunsichert, schließlich hat sich sein komplettes Leben gerade verändert.


    Schalt mal bei allem einen Gang zurück und laß dem Hund Zeit anzukommen

    ??? Wieso, der Hund ist 7 Jahre alt! Das ist doch n ganz nomaler Spaziergang!


    Hausregeln würde ich auch von Anfang an einführen, ich denke, das machst Du schon richtig! Auch das Verfolgen würde ich umgehend unterbinden. Meine Biene würde das auch gern den ganzen Tag tun. Sie darf dann (als Kompromiß) den Raum mit wechseln, aber hat auch dort wieder im Körbchen zu liegen und mir net den ganzen Tag zwischen den Füßen rumzuwuseln. Nachdem sie mir jetzt in der Homeoffice-Zeit aber zT bis aufs Klo folgen möchte (Kontrolletti!), unterbinde ich das auch schonmal mit nem ganz klaren Kommando und körperlichem Blocken (Handfläche entgegenstrecken), wenn ich aufsteh, und sie schon den Kopf im Körbchen hebt und geb ihr ein strenges "BLEIB!". (sage ich nur BLEIB, ignoriert sie das, ich muß da echt "streng" klingen und einen überzeugten Tonfall vorlegen). Ich würde das von Anfang an unterbinden. Soll sich gar net erst dran gewöhnen, Dir dauernd folgen zu müssen. Warum erst angewöhnen, und hinterher dran arbeiten müssen? Ist doch Käse. Zumal: JETZT ist es einfacher, das zu lernen, weil noch keine Bindung da ist. Erst die Bindung schaffen, um sie dann später wegzuschicken wenn sie folgt, ist doch sinnlos, und man macht sich mehr Ärger als Freude damit. Ist später doppelte Arbeit!


    Gib ihr klare Regeln, das hilft ihr, sich einzuleben, das gibt ihr die nötige Sicherheit mehr, als wenn sie dauernd an Dir kleben darf. Das macht nur Streß, wenn sie Dir dauernd folgen muß, und hat zur Folge, daß sie den ganzen Tag Dich beobachtet, ob Du irgendwo "wegläufst", damit sie nicht verpaßt, wenn sie mitkommen müßte. Dann kommt sie nie wirklich runter. Sowas ist Streß pur!


    Das Kläffen bei den andren Hunden haben tatsächlich viele Kleine - ist aber nicht die Schuld der armen kleinen Hunde und schon gleich dreimal net rassebedingt, sondern eine Folge davon, daß die Besitzer jeden Fremdhund an die Kleinen ranlassen, egal, wie unheimlich die ihnen sind. Und wenn der Halter nicht dafür sorgt, daß die andren fernbleiben, weil er den eigenen Hund entweder nicht lesen kann oder nicht ernst nimmt, dann muß der Hund das eben selbst machen - und dann hört sich das so an wie bei Deiner Maus..... Also: beschütz sie vor Fremdhunden, wenn die ihr unheimlich sind, mach nen Bogen um die, weich ihnen aus, nimm die Kleine auf die dem andren Hund abgewandte Seite oder hinter Dich, wenn er von vorn kommt, und Deine zeigt, wie unangenehm ihr das ist. BEVOR sie bellen muß, also früh genug, wenn der Fremdhund noch net ganz bei Euch ist. Blockier Fremdhunde, die heranstürmen, und vor allem: zeig ihr, daß Du verstehst, was ihr Problem ist. Wenn sie zB nen Hund sieht, und Du merkst das, sagst Du ihr: "Ja fein, ein Hund, komm mal hier auf die andre Seite". Dann lernt sie, Dir zu zeigen, wenn sie was unheimlich findet, weil Du ihr dann eine Lösung anbietest. Das geht natürlich net von heut auf morgen - aber auf Dauer wird das ganz sicher helfen.


    Viel Spaß und Freude mit der Süßen! ;-) Schön, daß Du Dich ihrer angenommen hast! Was ich von Leuten halte, die nen Hund wegen Umzug nicht mitnehmen, schreib ich hier lieber nicht, sonst krieg ich eine aufn Deckel wegen Verstoßes gegen die Nettikette. Ich würde lieber unter der Dorfbrücke leben als in ne Wohnung zu ziehen, wo ich die Hunde nicht mitnehmen könnte......

  • Kannte Luna Dich vor dem Einzug denn schon (weil Du sagst, dass sie von Bekannten kommt)?

    Ich find das eigentlich nicht zu viel, was Du da machst. Ein 7-jähriger Terrier hat gemeinhin Spaß am Laufen (es sei denn Ihr macht Dauerlauf?) und dass Du ihr zeigst, wo ihre Ruhezone ist, gibt ihr eigentlich auch Sicherheit. Da weiß sie gleich wo ihr Plätzchen ist.

    Mehr würde ich aber auch erst einmal nicht machen (mit dem Apportieren und den Suchspielen würde ich auch noch etwas warten).

    Schön, dass Du dir einen Trainer suchen willst. Ich wünsche Euch viel Spaß zusammen. Hört sich toll an für Luna.

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