Erwachsener Hund neu bei mir - Fragen
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Wir haben bei all unseren Second-Hand Hunden vom ersten Tag an "die Hausregeln" durchgesetzt, aber quasi im Vorbeifliegen, sprich es wird nichts vom Tisch geklaut, nicht im Haus getobt und sowas. Aber nicht schon explizit trainiert.
Mit größeren Baustellen, die extra Training bedurften, haben wir gewartet, bis wir das Gefühl hatten, Hund hat sich soweit eingelebt.
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Eure Tipps sind so hilfreich für mich, danke!!! Da die Bekannten eher "Bekannte von Bekannten" sind, habe ich Luna vorher nicht gekannt. Sie war aber für zwei Probewochenenden bei mir, erst dann habe ich mich entschieden, sie zu mir zu nehmen. Ich hatte mir schon lange einen Hund gewünscht, wollte aber aufgrund meines Alters keinen Welpen oder einen grossen Hund. Deshalb ist Luna für mich ein richtiger Glücksfall.
Kläffen und Toben bei Hundebegnungen: die entgegen kommenden Hunde sind immer auch an der Leine und völlig ruhig. Es ist jeweils meine kleine Freundin, die "das Feuer eröffnet", auch wenn ich sie vorsorglich auf die andere Seite nehme. Dasselbe passiert auch bei Katzen. Es ist für mich kein Problem, mit ihr halt einen Weg zu gehen, wo uns möglichst keine Hunde begegnen, bis ich das mit der Hundetrainerin angehen kann.
Wünsche allen einen schönen Feierabend
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Huhu und herzlichen Glückwunsch zum neuen Familienmitglied! ☺️
Meine Luna zog als erwachsene Hündin aus dem Tierschutz bei mir ein und ich habe ihr das anfängliche Hinterherlaufen erlaubt. Sie war aber auch eher unsicherer Natur und konnte (logischerweise) noch nicht alleine bleiben. Deshalb hat mir mein Bauchgefühl gesagt, dass sie das braucht, als Sicherheit.
Ich würde es also davon abhängig machen, wie Selbstbewusst oder unsicher sie generell wirkt und ob dein Bauchgefühl dir sagt, dass festen Platz zuweisen Ihr Sicherheit gibt oder eher das Hinterherlaufen dürfen. Meisten kann man sich echt ganz gut auf sein Bauchgefühl verlassen, habe ich im letzten halben Jahr gemerkt. 😊
Viel Erfolg euch !
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Wieso, der Hund ist 7 Jahre alt! Das ist doch n ganz nomaler Spaziergang!
Ja... aber ich würde auch bedenken, dass der Hund noch keine Woche im neuen Zuhause ist. Da wäre es für mich auch ein bisschen viel.
Aber sonst bin ich bei dir: Auch ein frisch eingezogener Hund ist kein zerbrechliches Wesen.
Dass du aufs Hinterherlaufen achtest, finde ich wirklich gut - auch wenn ich es ohne Training sondern eher beiläufig unterbinden würde.
Meine Angst wäre nämlich, dass sie sich ans Verfolgen in einem Maß gewöhnt, dass Alleinebleiben plötzlich doch nicht mehr so einfach läuft.
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Genau das ist meine Befürchtung. Sie läuft mir nämlich auch innerhalb eines Raumes auf Schritt und Tritt nach. So bekommt sie auch keine Ruhe. Gleichzeitig will ich sie nicht dauernd ermahnen.
Morgen habe ich zum Glück den ersten Termin mit der Hundetrainerin😀
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Da musst du aufpassen, dass ihr nicht in einen Teufelskreis geratet: Wenn du sie ständig maßregelst, steigerst du natürlich ihre Unsicherheit und Daueranspannung, und sie wird - logisch -erst recht Halt suchen. Du möchtest aber erreichen, dass sie sich sicher fühlt und entspannt. Da brauchst du wirklich Fingerspitzengefühl - ich drücke mal die Daumen, dass euch die Trainerin morgen weiterhilft.
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Guten Abend an alle,
unterdessen ist Luna seit bald 2 Wochen bei mir, und ich glaube, dass sie an mir hängt. Sie schaut sich bei unseren Spaziergängen (immer an der Schleppleine) immer wieder nach mir um. Auch "Hier" funktioniert gut, sie kommt angeschossen wie ein Pfeil😊
Das einzige Problem ist wie gesagt, dass sie jedes Mal richtig durchdreht wenn sich uns ein anderer Hund nähert oder wenn sie Hunde bellen hört. Ich hatte den ersten Termin mit der Trainerin, sie riet mir (genau wie ihr auch), mit ihr jeweils einen grossen Bogen zu machen und sie Leckerli suchen lassen. Das hat jetzt zwei Mal gut funktioniert. Heute näherte sich uns ein anderer Hundehalter von hinten mit seinem Hund (ebenfalls klein). Da war es zu spät - Luna ist richtiggehend auf diesen Hund losgegangen. Zum Glück halte ich die Leine immer sehr kurz, wenn ich nicht weiss, was auf uns zukommt. So kam es zum Glück nicht zu einer Berührung zwischen den Hunden, doch ich möchte es auf keinen Fall darauf ankommen lassen. Es ist für mich kein Problem, mit ihr nur dann raus zu gehen, wenn möglichst wenig andere Hunde unterwegs sind. Trotzdem hoffe ich sehr, dass wir das hinkriegen.
Ebenfalls heute kam es zum nächsten Zwischenfall: meine Familie war zum Kaffee bei mir. Mehrmals habe ich sie an ihren Platz geschickt, sie blieb aber nie dort sondern strich uns dauernd um die Beine. Obwohl wir sie grösstenteils ignoriert haben, kam sie nicht zur Ruhe. Am Schluss durfte mein 6-jähriger Neffe sie - beobachtet von mir - streicheln. Sie hat dann in Richtung seiner Hand in die Luft geschnappt. Ich war total geschockt. Meine Frage: abgesehen davon, sie sowieso nicht unbeobachtet mit einem Kind zu lassen, wie kann ich das unterbinden? Geht dieses Verhalten immer noch unter ihre Angewöhnungszeit (fast 2 Wochen bei mir) oder soll ich sie schon zurecht weisen?
Auch möchte ich sie gerne auf einen ihrer Plätze schicken, wenn ich zum Beispiel lesen möchte, etc. Sie geht zwar kurz auf einen Platz, den ich ihr zeige, kommt aber sofort wieder raus. Eigentlich bleibt sie nur länger an einem Ort, wenn ich sie mit Leckerli bombardiere. Wenn ich in einem anderen Raum bin als sie, legt sie sich jeweils auf mein Bett und ist total ruhig.
Bitte entschuldigt meine vielen Fragen, sie ist mein erster Hund. Ich möchte, dass sie bei mir glücklich jedoch nicht immer im Zentrum meines "Universums" ist.
Danke euch allen
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Ebenfalls heute kam es zum nächsten Zwischenfall: meine Familie war zum Kaffee bei mir. Mehrmals habe ich sie an ihren Platz geschickt, sie blieb aber nie dort sondern strich uns dauernd um die Beine. Obwohl wir sie grösstenteils ignoriert haben, kam sie nicht zur Ruhe. Am Schluss durfte mein 6-jähriger Neffe sie - beobachtet von mir - streicheln. Sie hat dann in Richtung seiner Hand in die Luft geschnappt. Ich war total geschockt. Meine Frage: abgesehen davon, sie sowieso nicht unbeobachtet mit einem Kind zu lassen, wie kann ich das unterbinden? Geht dieses Verhalten immer noch unter ihre Angewöhnungszeit (fast 2 Wochen bei mir) oder soll ich sie schon zurecht weisen?
Meiner Meinung nach, weder noch. Also ich würde es weder unter 'normal für die Eingewöhnungszeit' packen, noch würde ich den Hund zurechtweisen.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie nicht aus dem Nichts geschnappt hat. Normalerweise senden Hunde zig kleine Signale, bis sie Abschnappen. Ich würde also erstmal allgemein Situationen meiden, in denen sie von Fremden gestreichelt wird, so lange ihr sie noch nicht so sicher lesen könnt. Vor allem, wenn die Gesamtsituation schon eher stressig ist (Familienbesuch wird sie ohnehin vermutlich sehr gefordert haben). Und in der Zwischenzeit versuchen, viele Situationen zu filmen und zu lernen, ihre Körpersprache genau zu verstehen.
Und natürlich diese Situation auch nochmal bei der Trainerin ansprechen.
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Hallöchen,
Du hast geschrieben: "ich schicke sie auf einen ihrer Plätze". Wie viele hat sie denn in einem Raum?
Ich würde ihr pro Zimmer nur einen bieten.
Bei meinem Welpen war es z.B. so, dass er anfangs rastlos von Platz zu Platz wanderte (und zwar minütlich wechselnd!) und nie zu Ruhe kam, bis ich die Anzahl der Plätze eben auf genau einen pro Raum reduziert hatte.
Warum das so ist, weiß ich nicht. Bei meinem erwachsenen Hund ist das nicht so. Der wechselt nur mal, wenn er anderes (wärmer/kälter) liegen möchte.
Das das Verbellen der anderen Hunde angeht:
Mein erwachsener Hund war aus dem Tierheim und hat anfangs bei jedem Hund, den er gesehen oder gehört hat, gekläfft wie ein Blöder.
Es hat sich schnell sehr gebessert, und zwar durch positive Kontakte.
Vielleicht kann die Trainerin es arrangieren, dass Du mit ihr irgendwann mal einen verträglichen Hund treffen kannst, erst mal mit Abstand. Vielleicht haben die Vorbesitzer sie immer von Hunden ferngehalten, und sie kennt einfach die Kommunikation nicht?
Mein Großer hat einen Hund, den ich immer "Erzfeind" nannte, weil er da sehr gebellt hat. Da beide recht klein sind und uns nicht durchgehen können, machen wir es jetzt immer so, dass wir uns mit Abstand unterhalten. Und siehe an: irgendwann ist Ruhe. Sie durften sich mittlerweile auch schon beschnüffeln und das war überhaupt kein Problem. Aber da das Bellen ja sehr unterschiedliche Gründe haben kann, wird Dich da sicherlich nur ein Trainer kompetent begleiten können, der den Hund in dieser Situation erlebt.
Was den Neffen angeht: Bei Kindern mache ich es immer so: Ich sage zu ihnen, dass es wichtig ist, dass der Hund es möchte. Sie sollen sich dann irgendwo hin setzen, ihn einmal (!) rufen und warten. Wenn der Hund zu ihnen kommt, dann kann man überlegen (je nach Körpersprache des Hundes), ob ein Streicheln in Ordnung ist.
Vielleicht weißt Du es nicht: Manche Hunde mögen es gar nicht, wenn man die Hand Richtung Kopf ausstreckt. Ich würde immer schauen, dass man sich eher seitlich nähert und wenn, dann nur am Rücken streichelt.
Aber ich würde auch sagen, wie es ja oben schon geschrieben wurde, dass man das erst mal nicht machen lässt von Fremden.
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Fernab vom Hundesprache lesen können oder nicht:
Erst einmal würde ich den Kontakt vermeiden. Du weißt nicht, wie sie erzogen worden ist.
Wenn die Vorbesitzer dem Hund das Knurren verboten haben und jegliche Meidestrategien nicht funktioniert haben, dann beißt ein Hund zu. Bzw. Schnappt ab. Beim ernsthaften Beißen, hätte dein Neffe sonst Löcher in der Hand.
Es gibt gaaanz viele kleine Signale für Beschwichtigung.
Einige wenige offensichtlichere:
- Kopf wegdrehen
- Gähnen
- Lefzen lecken
- Schütteln
- Knurren (wird aber eigentlich erst eingesetzt wenn alles andere ignoriert wird)
-Bei kleinen Terriern auch gerne "Whale-Eyes"(Walaugen), also ein Blick, dass man das weiße in den Augen sieht. Gern auch in Kombination mit angelegten Ohren und Lefzen lecken. Wird das ignoriert und kann der Hund nicht ausweichen, entsteht eben das Abschnappen.
Dann gibt es noch die 4 F's.
Fight (Kampf)
Freeze (Einfrieren)
Fiddle (herumhibbeln)
Flight (Flucht)
Das sind die Reaktionen mit denen ein Hund in bedrohlichen Situationen reagieren kann. Bzw in Situationen die ihn überfordern.
Ich würde dir empfehlen, dich dazu zu belesen, weil das keine wirklich bewussten Entscheidungen sind. Meistens tendiert ein Hund eher in eine Richtung.
Und klappt das Muster für den Hund nicht, wie gewünscht, wechselt das gerne auch einfach.
Der liebe, immer "spielen" wollende, aber komplett überforderte Labbi kippt dann beispielsweise ins "Fight".
Passiert aufgrund von Rasseselektion eigentlich eher selten, aber es kommt vor.
Solange du deinen Hund also nicht lesen kannst, würde ich Kinder bzw. Fremdenkontakt erstmal meiden. In Hundeschulen gibt es gern auch Theorie-Abende in denen an Videos, die man immer wieder abspielen kann, genau sehen kann, wie die Hunde agieren. Gern kommen dann auch so fragen wie: Was folgt danach? Ich würde dir so einen Abend sehr ans Herz legen. Da kann man viel draus ziehen, auch was Fremdhunde angeht.
Du beschriebst zum Beispiel eine Situation in der dein Hund auf den anderen zugeschossen ist und sich nicht mehr auf die Leckerlies am Rand konzentrieren konnte. Das entsteht gerne dadurch, dass der Fremdhund den anderen fixiert. Da ist es normal, dass man den eigenen Hund nicht mehr ablenken kann. Schließlich droht der andere damit quasi. Das benötigt viel Zeit und Vertrauen, bis man sich dann abwenden kann.
Wichtig ist sich klar zu machen, dass man nicht alles sofort können kann. Darum braucht es manchmal einfach Management.
Viel Spaß mit deinem Neuzugang und mach dir nicht zu viele Gedanken wegen des Schnappens. Das ist jetzt passiert und daraus musst du deine Konsequenzen ziehen. Hundekommunikation lernen und den nächsten Kontakt mit dem Hund und Neffen vielleicht in Anwesenheit deines Trainers und mit Maulkorb (körbchen 😉 Müsste man aber auch kleinschrittig beibringen).
Dann kannst du dabei auch entspannter sein.
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