Einschläfern = Erlösung?
-
-
OT - An die Mods:
Kann man den Titel nicht irgendwie ändern? Ich finde es nämlich ehrlich gesagt ziemlich respektlos und unverschämt den Leuten gegenüber, die vor kurzen ihr Tier einschläfern mußten von Mord zu sprechen. Ich bin ja selber betroffen und muß gestehen, dass ich gerade echt kurz vor dem ausrasten stehe, wegen der Formulierung.
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
OT - An die Mods:
Kann man den Titel nicht irgendwie ändern? Ich finde es nämlich ehrlich gesagt ziemlich respektlos und unverschämt den Leuten gegenüber, die vor kurzen ihr Tier einschläfern mußten von Mord zu sprechen. Ich bin ja selber betroffen und muß gestehen, dass ich gerade echt kurz vor dem ausrasten stehe, wegen der Formulierung.
dito
ich musste meine antwort auch 5 mal komplett löschen und 17 mal schließen, neu öffnen, korrektur lesen, entschärfen, schließen, ...
geht gar nicht und in mir wächst die wut und lange reicht meine impulskontrolle nicht mehr
-
-
Dass es sich um keinen Mord handeln kann, wurde ja bereits gesagt. Vllt hilft Dir aber ein Gedankenexperiment: In §211 heißt es
(2) Mörder ist, wer
aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen,
heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder
um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken,
einen Menschen tötet.
Viele hier im Forum, und ich zähle mich auch dazu, möchten ihre Hunde, soweit möglich, wie einen Menschen behandeln. Analog könnte es daher heißen:
(2) Tiermörder ist, wer
aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen,
heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder
um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken,
ein Tier tötet.
Wenn man nun Deine Situation unter meinen "analogen Mordparagraphen" subsumieren möchte, erkennt man:
In Frage käme also nur ein "Tiermord" aus Heimtücke oder aus sonstigen, niedrigen Beweggründen. Die Diskussion, ob das Einschläfern als heimtückisch anzusehen ist, spare ich hier einmal aus. Bei einem Menschen, dem man eine Spritze gibt, ohne dass er weiß, dass die injizierte Substanz tödlich ist, würde man das bejahen. Ein Tier kann allerdings generell nicht wissen, ob eine Substanz tödlich ist - hier erreichen wir die Grenze meines Gedankenexperiments.
Es kommt aber in Deinem Fall auf die sonstigen Beweggründe an. Hierunter versteht man allgemein Tatantriebe, die nach allgemeiner sittlicher Wertung auf tiefster Stufe stehen, durch hemmungslose, triebhafte Eigensucht bestimmt sind und deshalb besonders verachtenswert und die Tat daher als solche nicht mehr nachvollziehbar erscheint. Solche Tatantriebe scheiden bei Dir aus, Du ringst nach der richtigen Entscheidung für Deinen Hund.
Widerum für Menschen hat mittlerweile auch das BVerfG anerkannt, dass zum Recht auf Leben auch das Recht auf selbststimmtes Sterben gehört. Nun kann ein Tier nicht selbstbestimmt sterben, so dass der Mensch hierfür die Verantwortung trägt. Dies sollte nach eigenen Maßstäben, nach dem Versuch, zu erkennen, wie sehr das eigene Tier leidet, geschehen. Den "perfekten" Moment wird vermutlich niemand treffen, vielleicht gibt es ihn auch gar nicht. Wenn die Motiviation darin liegt, das Bestmögliche für sein Tier zu tun, hat man aus meiner Sicht alles getan, was zu tun ist.
Ich wünsche Dir, dass Du für Duna und Dich zur richtigen Entscheidung kommst.
-
Ich mag diese Broschüre hier ganz gerne. Natürlich geht es nicht darum, dass 1:1 abzunicken (ich gehe auch nicht 100% konform damit; muss man aber auch nicht!! es gibt kein Schema F!), aber es sind interessante Gedanken-Ansätze dabei, die man in seine Überlegungen mit einbeziehen kann.
Die Broschüre ist gerade wirklich schwer zu lesen für mich und sagt in unserem Fall leider nur eins aus: Lasst Benni gehen, solange es ihm noch so "gut" geht.
---------------------------------------------------
Da es Duna viel viel schlechter geht als unserem Benni stellt sich da eigentlich kaum mehr die Frage, wie es weitergehen soll (nur aus Forensicht betrachtet von dem, was im Eingangspost steht). Von daher würde ich wohl mal mit der Hündin zu einem andeeren Tierarzt gehen und dort mal nachfragen und den Hund vorstellen. Und auch Videos vom Zustand zeigen, wenn sie in der Klinik immer ganz fit scheint.
-
-
Wenn überhaupt handelt es sich um sterbebehilfe und damit ist es wie schon gesagt kein Mord.
-
Ihr Lieben,
vielen Dank für eure Denkansätze... ihr braucht mich nicht zu "zerreisen" wegen dem Wort "Mord" - ich gehe ganz konform mit eurer Meinung, dass Einschläfern =Erlösung ist. Das Wort "Mord" kommt von meiner "jungen Tierärztin" - als ich sie letzten Montag damit konfrontierte, dass ich kaum noch Lebensqualität bei Duna sehe und nicht damit einverstanden bin, endlos auf diese Weise den Hund am Leben zu erhalten. Ich habe die Bröschüre gelesen und voller Entsetzen festgestellt, dass eigentlich schon besser gewesen wäre, Duna vor 11 Monate zu erlösen. Ich habe darauf gedrängt, dass wir einen Termin zum Einschläfern im Hausbesuch machen, weil ich das als Erlösung für den Hund, aber auch für mich sah - wie einige schon rausgelesen haben, zehren die letzten 11 Monate wirklich auch an meinen Kräften. Meine Tierärztin hat geantwortet, dass sie findet, dass in Dunas gegenwärtigem Zustand Einschläfern "Mord" sei und der Hund "in Würde altern dürfen sollte" , und sie das nur aufgrund meiner Entscheidung machen würde. Ich bin aus allen Wolken gefallen, hat mich wirklich getroffen, seitdem hadere ich sehr mit der Entscheidung - wer bin ich Laie, der gegen den Tierarzt spricht? - ich werde heute meine alte Tierärztin (im Ruhestand, praktiziert noch gelegentlich, macht aber keine Hausbesuche aufsuchen und sie nach ihrer Meinung fragen). Wenn ihr den Titel sehr kränkend erlebt, kann er natürlich geändert werden ... aber genau um diese Thematik gehts mir eigentlich.. Ich möchte niemanden verletzten oder kränken...
-
Find ich von der Tierärztin dann doch unprofessionell, dass Wort "Mord" zu gebrauchen. Erstrecht, wenn sie euch die letzten Monate schon begleitet und daher weiß, dass es deinem Hund nicht gut geht - eigentlich ist doch jedem Tierarzt bewusst, dass sich Tiere in Stresssituationen (=Tierarztbesuch ) häufig verstellen und gesünder erscheinen...
Von dem, was ich hier von deinem Hund lese, darf man sie sterben lassen um ihr weitere Schmerzen etc. zu ersparen. Mit "in Würde altern" hat das nichts zu tun (und ist wahrscheinlich eh ein sehr romantisches Bild, was nur die wenigsten Lebewesen erleben dürfen. In den meisten Fällen, ist alt werden (ab einem gewissen Punkt) einfach nur mit Krankheit und Schmerzen verbunden. )
Ich wünsche dir viel Kraft dabei, deine Hündin auf ihre letzte Reise zu begleiten.
LG Anna
-
Wenn ihr den Titel sehr kränkend erlebt, kann er natürlich geändert werden ... aber genau um diese Thematik gehts mir eigentlich.. Ich möchte niemanden verletzten oder kränken...
Ja, ich empfinde diesen Titel als sehr kränkend, denn wohl fast jede/r User*in hier musste schon mal ein Tier gehen lassen, was meist noch jahrelang weh tut.
"Mord" ist in keinster Weise zutreffend, finde ich enorm übergriffig und/oder naiv von dieser jungen Tierärztin! Sowas geht gar nicht! Wir alle lieben unsere Tiere und möchten nicht, dass sie leiden müssen.
Der Zustand, den Du beschreibst, hat gar nichts mit "in Würde altern" zu tun, sondern beschreibt nur einen alten, wimmernden Hund, der eindeutig leidet, und dies schon monatelang!
Ich stelle mir (und andern) jeweils die Frage, wie lange Du denn noch warten willst... bis sie nur noch ein Häuflein Elend ist, das schreit vor Schmerzen oder nur noch wimmernd auf dem Boden kriechen kann? Ist das denn ein "besserer" Zustand, als einfach in Ruhe zu Hause gehen zu dürfen?
Wenn es medizinisch kein "Wundermittel" gibt, das ihr ein gemütliches, schmerzfreies Alter verschaffen könnte (was es m.W. nicht gibt bei ihren vielen Krankheiten!), dann ist es Zeit, Dich auf Euren Abschied vorzubereiten. Ich stelle mir in diesen Fällen immer ganz intensiv eine leichte, weiche Wolke vor, auf die ich das Tier setze und davonsegeln lasse. Das ist tröstlich für mich...
-
Wow… so etwas von einem TA zu hören. Liebe TE fühl dich gedrückt.
Mehr schreibe ich nicht dazu, mir fallen nur nicht so nette Worte zur TA ein.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!