Anfänger stellt Sinnfragen - Hund, wenn ja, welcher?

  • Ich bin ebenfalls mit Hund aufgewachsen und kenne es quasi fast nicht ohne.


    Bereit gefühlt für meinen Eigenen, hab ich mich, als ich wusste was für ein Hund es werden soll, und mir sicher war dass ich das das hinbekomme/ich damit zurecht komme ( also sowohl mit einem Welpen, als auch - was noch wichtiger ist - dem Typ Hund der es werden sollte).


    Deshalb wäre mein Rat - Lern Labradore kennen.

    Lernt Hunde in dieser Größe kennen, bzw führt Hunde in dieser Größenklasse aus ( Tierheim).

    Versucht euch ein Bild zu machen, wie das ganze im Alltag aussehen könnte - sowohl im positiven als auch negativen.

    Wenn ihr euch für die richtige Rasse und einem passenden Individuum entscheidet ( bei letzterem wird euch ein erfahrener + seriöser Züchter sehr helfen), habt ihr quasi schon die halbe Miete.


    Labradore haaren viel, lieben Dreck und nasses Wetter ( die meisten zumindest) - Überlegen ob es ein Problem wäre, öfter putzen zu müssen oder öfter mal mit einem glücklichen, nassen, Matschebraunen Hund mit Eau de Tümpel Geruch nach Hause zu kommen ( oder diesen ins Auto zu laden).

    Für mich bspw wäre das nix.



    Zur Welpen Zeit :

    Die hab ich mir schlimmer vorgestellt als sie war.

    Ich hab damit gerechnet dass einige Dinge kaputt gehen werden und ich die erste Zeit über nicht durch schlafen kann.

    Dass der Hund evtl kein mm allein bleiben kann, zieht wie ein Ochse und die Beißhemmung lustig werden könnte.

    Ich bekam dann quasi einen Welpen, der in vieler Hinsicht recht unkompliziert war.

    Beißhemmung kein Thema - das Tier hat schnell kapiert dass Zähne auf Hand tabu ist.

    Allein bleiben ging kurze Zeit lang immer etwas mehr - ohne Schredderei oder Jaulerei.

    Nachts konnte ich fast immer durch schlafen, da hatte sie eine Blase aus Stahl.

    Leinenführigkeit hat sie schon ganz viel von ihrer Züchterin gelernt - die Basics waren schon gelegt, musste ich nicht aufbauen.

    Kaputt gemacht hat sie "nur" Strickzeugs und Ähnliches - also nix Wertvolles ( Dinge wie Schnürsenkel, Kopfhörerkabel oder Rucksackträger eben).

    Zur Ruhe kam sie selbst.

    Und sie hat wahnsinnig schnell gelernt.


    Probleme zur Welpen Zeit waren eher dass sie erstmal nen ziemlichen Kulturschock hatte ( vom Land in die Stadt und der ganze Umzugsstress), draußen alles Mögliche in die Schnauze genommen hat ( vor allem Eicheln), ihr Futter nicht gut vertragen und gefressen hat, und dass wir nicht in Ruhe vor die Tür konnten, ohne dass irgendein Mensch unbedingt knuddeln wollte ( und man glaubt nicht wie penetrant Welpenknuddler sein können, wenn man es nicht selbst erlebt).

    Oh und um es nicht zu vergessen - sie war als Welpe unfassbar Unfallgefährdet ( und hat sich schlussendlich tatsächlich was gebrochen).



    Pubertät war dann schon deutlich anstrengender...


    Informiere dich auf jeden Fall auch über Versicherungen.

    Haftpflicht is eh Pflicht, aber je nach eigenem Ermessen ist auch eine OP Versicherung bspw sinnvoll.

    Ich weiß nicht wie es genau beim Labrador ist, aber so ein Jungspund kann irre tollpatschig sein, und baut dem entsprechend schneller mal nen Unfall als ein bereits Erwachsener Hund ( + dass aufgrund des Wachstums die Knochen leichter brechen können).

  • Sittet mal einen Hund in der Größe. Dann seht ihr, ob auch ein großer Hund passt.

    Gibt zB auf Facebook Gruppen zu dem Thema in München.


    Hunde sind toll!

    Hab selber 2 kleine Hunde.


    Beim Spaziergang u ab u zu mal als Betreuung sind auch mal große Hunde dabei.


    Das ist schon eine andere Hausnummer in Bezug auf Dreck, Geruch des Hundes etc.


    Die wirklich tolle u gut erzogene Labbi Hündin einer Bekannten hat einen starken Eigengeruch.

    U die Erziehung war sehr anstrengend wohl, da der Hund in jungen Jahren sehr energiegeladen war, ist aus der Show Linie

  • Ich bin ohne eigenen Hund aufgewachsen, hatte im Bekannten- und Freundeskreis aber oft die Möglichkeit, Kontakt zu Hunden aufzunehmen. Und ich war auch eines dieser Kinder, das zu jedem Hund hin ist und gefragt hat, ob man streicheln darf - ein eigener Hund war wegen der massiven Hundeangst meiner Mutter absolut undenkbar.

    Mit 19 bin ich dann ans andere Ende Deutschlands gezogen. Kein halbes Jahr später saß ich vor dem PC, als mich die Erkenntnis getroffen hat: "du lebst alleine, du kannst dir eigentlich endlich einen Hund holen".


    Ich wollte von klein auf einen Deutschen Schäferhund haben. Als Anfänger hat mich die Verantwortung für einen Arbeitshund aber doch zu sehr abgeschreckt und so ist es ein netter Mix aus dem Tierschutz geworden, nachdem ich mich vorher lang und breit informiert habe.


    Tjo. Aus einem Hund sind drei geworden und auch wenn ich drei Vierbeiner als "doch zuviel" empfinde, kann ich mir ein Leben ohne Hund nicht mehr vorstellen. =)

    Größenmäßig hab ich hier klein, mittel und groß - 38, 48 und 70 cm Schulterhöhe. Der große Hund ist manchmal wirklich einfach nur im Weg, die Tierarztkosten sind immens höher und wenn die gute Dame sich in den Kopf setzt, dass sie UNBEDINGT da hin will, wird das schon mal zu Krafttraining |)

    Ich würde euch empfehlen, vorher mal verschiedene Hundetypen kennen zu lernen, auch wenn ihr schon ne konkrete Rasse im Kopf habt. Ich z. B. wollte eigentlich immer einen großen Hund, hab jetzt aber festgestellt, dass mir das Format "kniehoch ±10 cm" am ehesten zusagt. Das macht auch den Transport etwas einfacher - einen 48 cm -Hund kann man einfacher in Bus und Bahn mitnehmen als ein 70 cm-Kalb. :ugly:


    Hundesport konnte ich mir zu Anfang gar nicht richtig vorstellen, jetzt bin ich mit meinem Dino beinahe jeden Sonntag beim Mantrailing-Training und wir haben richtig Spaß daran. Daran hätte auch ein Showlinien-Labbi Freude - ich würde Hundesport also nicht komplett ausschließen. Das reicht ja auch auf Hobby-Niveau völlig aus. Wichtig ist, dass du und dein Hund Spaß daran haben. :nicken:


    Die Rassewahl finde ich auch super, ich denke, damit macht ihr nichts falsch.

  • Hallo Shaberson! :winken:

    Erst einmal liebe Grüße aus Bayern nach Bayern.


    Da ich vor noch wenigen Wochen in einer ähnlichen Situation war wie du, und ebenfalls eine Ersthundehalterin bin, kann ich deine Situation voll verstehen. Ich verstehe auch die Fragen, die du dir stellst. Erinnere mich gut, was mir über den Sommer alles so im Kopf herum ging. Vielleicht kann ich also meine Sichtweise ein wenig mit dir teilen.


    Spoiler: ob du bereit für einen Hund bist, kannst du dir nur selbst beantworten.

    Die Entscheidung kann dir hier keiner abnehmen und wird auch niemand.


    Wie wusstet ihr, dass der Wunsch nach einem Hund wirklich der eure ist?

    Wie seht ihr mein generelles Vorhaben?

    Haltet ihr die Rassenwahl (Labrador) für sinnig?


    Wie wusstet ihr, dass der Wunsch nach einem Hund wirklich der eure ist?

    Ich war immer von Tieren umgeben. An und für sich war ich aber die letzten 25 Jahre eingefahrener Katzenmensch. Hab mich viel um herrenlose Katzen aus dem Tierschutz gekümmert, bin dort nach wie vor Mitglied und hatte meinen Fokus speziell auf Kätzchen, die niemand haben wollte oder die z.T. eingeschränkt zur Welt kamen und daher als schwer vermittelbar galten.

    Meine Eltern hatten jedoch zwei Dackel; mit einem davon wurde ich groß. Und weil ich Hunde schon immer geil fand, führte ich viele Tierheimhunde später ehrenamtlich spazieren. Du wirst lachen, in dieser Zeit wurde ich von einem Hund sogar gebissen und dabei schwer verletzt... ich musste also zwischenzeitlich nicht nur Zweifel, sondern auch eine gewisse Angst vor Hunden überwinden, bevor ich mir sicher war, einen Vierbeiner aufnehmen zu wollen.

    Bei mir war's schließlich die Leidenschaft in der Natur zu sein. Da ich aus dem Bayerischen Wald komme, entdeckte ich vor einigen Sommern das Wandern für mich und wollte einfach einen entsprechend sportlichen Begleiter an meiner Seite haben, wobei der Wunsch nach dem Hund wieder in mir aufflammte. Als ich an meinen Schwestern beobachten konnte, wie toll das Zusammenleben mit Hund sein kann, war die Sache für mich schließlich klar.
    Weißt du, ich hab' keine Kinder und bin eine geschiedene Frau – ich hab alle Zeit der Welt. Wieso sollte ich diese Zeit nicht sinnvoll nutzen? Jeden Falls war das die ausschlaggebende Situation für meinen Anschaffungswunsch.


    Wie seht ihr mein generelles Vorhaben?

    Wie oben schon erwähnt, kannst du dir diese Frage allenfalls selbst beantworten. Ich kann dir nur aus eigener Erfahrung raten, nicht zu verkopft an die Sache heran zu gehen. Ist es ein Wagnis? Ja schon. Ist es aufwendig? Oh ja! Macht es Spaß? Total! Ist es dir wert, mal für den Hund zurück stecken zu müssen und zu akzeptieren, dass du u.U. andere Urlaubspläne machen oder viel organisieren musst? Dann los! Hast du kein Problem damit Kot vom Boden aufzuheben und Pisse in der Wohnung vom Boden zu wischen? Was spräche dann dagegen? Bist du bereit Verantwortung für ein Lebewesen zu übernehmen? Tu es.
    Ist dir klar, dass ein Hund viel Geduld braucht und du sehr frustrierende Momente erleben wirst? Unterschätze das nicht! Geh offen und weitsichtig an die Sache heran, dann steht deinem Vorhaben an und für sich nichts im Weg.


    Haltet ihr die Rassenwahl (Labrador) für sinnig?

    Da so wohl du, als auch deine Partnerin bisher keine wirkliche Berührung mit verschiedenen Hunderassen hattet, würde ich euch persönlich raten erst einmal mehrere Rassen kennen zu lernen. Das könntet ihr z.B. tun, in dem ihr Kurse in Hundeschulen besucht oder auf einer Hundewiese vorbei schaut (in München gibt es davon sicher genug und je nach Pandemieaufkommen haben die Schulen bei euch hoffentlich noch geöffnet). Eine andere Option wäre es, sich Hunde in Tierheimen anzugucken oder sich zum Gassi mit HH aus der Gegend zu verabreden. Schau dir mal die App Dogorama an, das ist ein soziales Netzwerk um Hundebesitzer kennen zu lernen. Dort gibt es extra Treffen in kleinen Gruppen, denen man auch ohne Hund beitreten kann.


    Grundsätzlich spricht nichts gegen einen Labrador, das sind feine Hunde. Dennoch würde ich mir an deiner Stelle gut überlegen, was du mit dem Hund später konkret machen möchtest. Wenn Hundesport (Dummy-Training, Mantrailing etc.) für dich eher flach fällt, ist der Labbi vielleicht nicht die beste Wahl, weil die in aller Regel doch gerne in etwas gefordert werden wollen, was ihnen Spaß macht bzw. sie erfüllt. So einen Hund holt man sich, um später auf irgendeine Art mit ihm gemeinsam zu arbeiten.


    Welche Rassen würden euch denn sonst noch gefallen, hast du dir mal Alternativen angesehen?
    Was soll der Hund für dich mitbringen und wie bist du auf den Labbi gekommen?


    Als ich hier im DF mit meiner Hundeliste aufgeschlagen bin, war die absolut chaotisch. Da stand vom Labrador, über den Dackel bis zum Australian Cattle Dog alles drauf. Durch Kennenlernen der Hunde konnte ich mir schließlich ein besseres Bild machen und gut aussortieren. Viele Züchter klären dich außerdem hervorragend über ihre Rassen am Telefon auf.


    Am Ende erfüllte übrigens der Flat Coated Retriever alle meine Wünsche und ich bin absolut glücklich über diese Entscheidung, besonders weil ich's kaum erwarten kann mit ihr im kommenden Frühjahr ins Mantrailing einzusteigen. Mein Welpe war außerdem ein Rückläufer bei der Züchterin, weil der vorherige Interessent kurzfristig abgesagt hatte. War ihm dann doch zu viel Arbeit.

  • Wann und wie wusstet ihr, dass ihr der Verantwortung gerecht werdet und wie habt ihr erkannt, dass der Wunsch nach einem Hund wirklich von euch kommt?

    Meine Eltern haben einen Hund, ich habe sie mit aufgezogen. Als meinen Eltern ein Hund zulief, und dort in Obhut war, bis die Halter ausfindig gemacht werden konnten, kam es bei meinem Partner und mir zur Sprache, ob nicht vielleicht jetzt der richtige Zeitpunkt ist. Er ist ebenfalls mit Hunden groß geworden. Geplant war es eigentlich erst in ein paar Jahren.


    Es sollte ein erwachsener Tierschutzhund werden, der aus dem gröbsten raus ist.


    Geworden ist es eine wuselige Junghündin, die mitten in der Pubertät war. Sie hat mir beim ersten Zusammentreffen das Herz gestohlen, und mein Bauchgefühl sagte mir: ja, jetzt ist es richtig, und die ist es.


    Zum Thema Rassewahl wurde schon einiges geschrieben. Folgendes solltest du bedenken, musst nicht drauf antworten.


    Labbis können ungestüm sein und Recht schwer. Ohne dir/Partner*in zu nahe treten zu wollen:

    Könnt ihr beide im Ernstfall potenzielle 30 Kg+ halten?

    Wollt ihr das? Auch wohlerzogene Hunde können durchaus Mal durchstarten, und das erfordert Übung, um 30 Kg die in die Leine fliegen, zu halten.

    (Eigene leidvolle Erfahrung)


    Ansonsten finde ich die Rassewahl als passend.

  • Wow - herzlichen Dank für die vielen netten Eindrücke, Erfahrungsberichte und Empfehlungen. Ich versuche einmal ein paar Fragen mit bestem Wissen und Gewissen und insbesondere Ehrlichkeit und Offenheit zu beantworten:

    Was ist denn, wenn Dein Labbi aus der Showlinie reges Interesse an der Dummyarbeit zeigt?

    Ich glaube, dass ich das weniger unter "optional" abgespeichert habe, sondern eher als Grundvoraussetzung für die Hundeerziehung. Ich habe das möglicherweise auch zu absolut formuliert: ich verschließe mich absolut nicht vor Hundesportarten oder anderen Aktivitäten, die dem Hund Freude bereiten. Ich hatte mir unter "Hundesport" dann eher sowas wie kompetitive Wettbewerbe vorgestellt, die für mich weniger erstrebenswert klingen.


    Zitat

    Es soll ein Labbi werden schreibst du. Warum? Was genau kannst du ausser homeoffice und Wohnung bieten? Wie sehen deine Vorstellungen vom Leben mit Hund aus? Bist du gerne draussen? Bist du leidensfähig was Schmutz und Haare angeht? Hast du andere zeitaufwendige Hobbys? Wie möchtest du die Zeit mit Hund verbringen?

    Ich habe mich mit einigen Rassen auseinandergesetzt und kam zu dem Schluss, dass der Labrador für mich einfach die ideale Mischung aus den Eigenschaften ist, die ich an einem Hund schätze: Energiegeladenheit, Intelligenz, Verschmustheit und Nähebedürfnis. Ich finde allerdings auch die äußerlichen Eigenschaften passend, weil mir die Rasse schlicht wahnsinnig gut gefällt, sie von der Größe her zu mir passt und nicht so extrem stark haart.


    Ich glaube, das Bild, das mir sofort in den Sinn kommt, wenn ich an mich mit Hund denke ist, dass ich gemeinsam entdecken möchte. Ich will draußen sein, aber nicht nur um der Natur Willen, sondern weil ich eine Aufgabe habe. Bisher war das der Sport oder das Bedürfnis zu Entdecken. Und dabei stelle ich es mir unfassbar grandios vor, von einem tollen Hund begleitet und gefordert zu werden.

    Außerdem sind wir beide sehr kuschelbedürftig, sodass auch dieser Aspekt nicht zu kurz kommen wird. Vermutlich wird eher der Hund früher oder später signalisieren, dass ihm das jetzt doch ein bisschen zu viel Geschmuse ist. :D


    Schmutz und Unordnung triggert mich nicht in dem Maße, dass es ausschlaggebend wäre. Der Staubsaugerroboter muss sich dann eben nach dem Hund richten und für alles andere schadet es auch mir nicht, öfter mal den Putzlappen in die Hand zu nehmen :hust: .

    Letztlich habe ich keine Hobbies, die grundsätzlich für den Hund deutlich eingeschränkt werden müssten. Ich gehe gerne ins Fitnessstudio, was ich mir auch langfristig beibehalten werde, aber ansonsten verbringe ich relativ viel Zeit am PC.


    Zitat von Sissi&derKaiser

    Wie stellt ihr euch Urlaub vor?

    Wir müssen das abschließend natürlich noch klären. Letztlich waren zwar die meisten unserer vergangenen Urlaube Flugreisen, aber alle nach dem gleichen Muster: Am liebsten einigermaßen ruhig mit gutem Essen. Ich strebe jetzt in der näheren Zukunft keine langfristigen Fernreisen an und wenn sich doch das Bedürfnis ergeben würde, hätten wir nette Freunde, die den Hund voraussichtlich sitten würden. Ich habe mich auch schon nach professionellen Hundesittern und -pensionen umgeschaut und auch da gäbe es Optionen, die für mich nach Sichtung infrage kämen.


    Zitat von Fenjali

    Also wenn du dir so eine Frage ernsthaft stellst, dann würde ich sagen: Lass es lieber sein.

    Entweder man wünscht sich einen Hund oder eben nicht. Von wem soll der Wunsch denn sonst kommen?

    Das ist sicherlich eine mögliche Antwort auf die Frage. Die Frage selbst gilt es für mich zu erörtern.

    Ich finde eben, dass der Wunsch nicht genügt. Ich will einen Hund, also kaufe ich ein Tier, das dann meine Bedürfnisse befriedigt. Das ist mir zu egozentrisch und kurz gedacht.

    Wie gesagt: Ich möchte mitnichten alle Eventualitäten vorher durchgespielt haben, das wird mir auch nicht gelingen. Aber ich will diese Entscheidung nicht ohne Vorbereitung treffen und dazu gehört für mich, meinen eigenen Wunsch richtig einordnen zu können.


    Nochmal ganz lieben Dank für die Offenheit und die zahlreichen Erfahrungsberichte. Das weiß ich außerordentlich zu schätzen!

  • Ich habe mich mit einigen Rassen auseinandergesetzt und kam zu dem Schluss, dass der Labrador für mich einfach die ideale Mischung aus den Eigenschaften ist, die ich an einem Hund schätze: Energiegeladenheit, Intelligenz, Verschmustheit und Nähebedürfnis.

    ach du das hat alles auch meine Zwergschnauzerdame erfüllt und meine alten Großpudeljungs erfüllen das heute mit 9 und fast 13 Jahren noch. Dazu aktiver leistungsorientierter Hundesport wie es Mali, DSH und Co tun. Und im Kuscheln sind sie Weltmeister das ist nicht rasseabhängig.



    ich finde allerdings auch die äußerlichen Eigenschaften passend, weil mir die Rasse schlicht wahnsinnig gut gefällt, sie von der Größe her zu mir passt und nicht so extrem stark haart.

    das mit der Optik ist ein Argument aber wenig haaren???? Geh mal auf die Strasse und frag ob du die Labbis mal kuscheln darfst- zieh schwarze klamotten an und Regen schad auch nichts weil dann siehst du nach 20 Sekunden dass die Haaren wie hulle und das immer und zu jeder Zeit und im Fellwechsel doppelt so stark. Wenn du weniger Haare willst schau dich bei den langhaarigen Rassen oder bei Trimmrassen um.


    Fahr Züchter besuchen, lass dich von Hunden belagern und versuch doch mal so große Hunde zu sitten. Dann weißt du sicher ob es passt oder nicht aber entscheide dich nicht aufgrund von Rassebeschreibungen die selten das halten was sie dem geneigtem Anfänger versprechen

  • Mein Tipp: Bei allen Plänen und Vorbereitungen immer mit Netz und doppeltem Boden kalkulieren - seien es Betreungsmöglichkeiten, Zeit oder Budget.

    Man sollte nie so denken "wenn ich dann mal weg muss, kümmert sich EVENTUELL eine Freundin um den Hund". Nein, man muss vorher schon schauen, welche Möglichkeiten es konkret und verbindlich gibt. Hundepensionen etc. sind oft überlaufen und nehmen keine Kunden mehr an.

    Ich hatte damals VORHER drei verbindliche Zusagen für die Betreuung - und die sind alle abgesprungen.


    Auch in den ersten Wochen muss man sich auf einige Überraschungen einstellen (es kann natürlich auch alles unproblematisch sein, man weiß es aber nie):

    Oft googelt man und liest, dass ein Hund vielleicht schon mit 4-5 Monaten mal 2 Stunden alleine bleiben kann. Ich kenne sogar welche, die werden mit 10 Wochen schon stundenlang alleine gelassen (kein Kommentar dazu, sie scheißen halt in der Zeit alles voll)... Aber was, wenn er das ganze Haus zusammen bellt?

    Und halt die Sache mit der Stubenreinheit. Klar, jeder schafft das irgendwann. Aber ich muss gestehen, dass mich das 10-12x Raussetzen in den ersten Wochen echt zeitlich sehr gefordert hat - und wir haben einen Garten.

    Also jedes Mal Homeoffice-Arbeit unterbrechen, Welpe ins EG tragen, mir schnell etwas anziehen, Welpe raus...schnüffel schnüffel... Welpe sauber machen, mich ausziehen. Da gehen schon jedes Mal 10-15 Minuten drauf.

    Und das ist ja nur ein Task, den man erfüllen muss.

    Dann kommen zunehmend die richtigen Spaziergänge, die Sozialisierungs- und Gewöhnungstouren, etc.

    Vielleicht habe ich mich etwas doof angestellt, aber in den ersten vier Wochen kam ich zu wenig anderen Dingen.

    (Wobei ich dazu sagen muss, dass ich halt bei bestimmten Themen absolut hartnäckig und konsequent war, z.B. was das Thema "Sachen anknabbern" angeht. Daher musste ich den Welpen eigentlich immer im Auge behalten und bei Bedarf korrigiere. Die meisten anderen HH lassen das glaube ich eher laufen, aber das wollte ich halt nicht. Immerhin zahlt sich das jetzt aus. Er ist 16 Wochen und hat echt noch nie was kaputt gemacht oder heimlich in irgendeine versteckte Ecke gepieselt).


    Das sind nur ein paar Gedanken.

  • und nicht so extrem stark haart.

    Da bist du leider komplett falsch informiert.

    Wenn man eine Umfrage macht, welcher Hund am stärksten haart, kommt dabei mit ziemlicher Sicherheit der Labrador raus...

    Außerdem sind Labbis kleine/große Dreckschweine, nehmen jede Pfütze, jedes Schlammloch mit.

    Versteh mich nicht falsch, ich mag Labbis total gerne! Aber einer der Gründe, warum ich keinen habe, ist dass ich echt nicht gerne putze. Mit nem Labbi saugst und wischst du mehrfach am Tag. Und wenn euer Mietshaus bissel schicker ist, müsst ihr echt gucken, wie ihr den Hund unten sauber kriegt.

    Einen Labbi gäbs bei mir nur bei einem eigenen Haus mit "Dreckschleuse" - sprich einem Vorraum, in dem der Hund bleiben kann, bis er einigermassen trocken ist und der Dreck abgefallen ist. Und draussen einem Gartenschlauch.



    Zur Frage an sich:

    Eigentlich wollte ich immer Hunde um mich. Trotzdem habe ich eine lange Pause eingelegt, weil eine Weile für mich viele Veränderungen im Leben anstanden, Studium, Umzüge, Reisen, Beziehungen... das passte für mich nicht zur Hundehaltung.

    Ich lasse meinen Hund nicht gerne länger in Fremdbetreuung, um in Urlaub zu fahren. Ich wollte auch keinen Hund, als ich noch gerne mehrfach die Woche abends unterwegs war. Oder spontan ein Wochenende weggefahren bin.


    Klar geht das alles auch irgendwie mit Hund. Wär nur nicht meins.


    Wenn man viel unterwegs ist und einen Sitter braucht, tut man sich mit kleineren Hunden leichter, allerdings ist dafür auch der Labbi eine gute Wahl, weil er sich meist gut betreuen lässt. Die Rasse ist Fremden gegenüber ja meist aufgeschlossen.

    Auch wenn man den Hund gern immer dabei hat ist eine kleinere Variante durchaus praktisch, aber auch da ist der freundliche Labbi nicht per se schwierig.


    Es kommt echt auf euch an. Das Leben verändert sich durch einen Hund mehr als man denkt. Ob einen das stört oder nicht - das kann man wirklich nur selbst wissen.

  • So vieles klingt für mich nicht schlecht, sogar passend.

    Bis dann das hier


    und nicht so extrem stark haart.

    kommt.



    Nun ja.

    Sagen wir mal so, die verlieren eigentlich ständig Haare, und zwar überall. Man kann beim Gehen durchs Haus, durch die Wohnung sogar sehen, wo lang der Hund gelaufen ist xD Nicht direkt die Richtung, aber schon, wo er überall so gewesen war.

    Die Haare liegen da deutlich sichtbar auf dem Boden.


    Wenn das nicht stört, und der Saugroboter sich auf seinem Job, oder man sich aufs Besen schwingen freut, ist es ja okay.

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