Hund abgeben oder nicht? Wir sind verzweifelt

  • Oh man, die Situation hört sich für euch alle extrem stressig und unschön an...

    Um einen ruhigen, entspannten Alltagsbegleiter zu bekommen, ist harte Arbeit nötig. Ich denke nicht, dass es unmöglich ist, allerdings müsstet ihr bereit sein an euch und eurem Wissen zum Thema Hundeerziehung zu arbeiten. Und das ist nicht in ein paar Wochen getan. Eh mein Hund wirklich fit als Alltagsbegleiter war und sich seine Murmeln im Kopf geordnet hatten, hat es 3 Jahre gedauert. Die Zeit bis dahin war anstrengend und trainingsintensiv. Es hat sich mehr als gelohnt, keine Frage, aber es war nicht immer leicht.


    Wenn ihr nicht bereit seid, euch kompetente Hilfe zu suchen und intensiv an den Problemen zu arbeiten, wäre es sicher besser die Kleine abzugeben. Das ist kein einfacher Schritt, aber man muss auch ehrlich zu sich sein und überlegen, ob man das leisten kann und möchte! Es ist keine Schande, sich Fehler einzugestehen und zu sagen "Wir schaffen das nicht."

    Ich kann mich nur dem Rat anschließen, sie dem Züchter zurück zu geben. Nicht, dass sie zum Wanderpokal wird.

  • Mal abgesehen von all dem anderen - ich würde der Katzen wegen den Hund weggeben.

    Sie waren zuerst da und können sich jetzt in ihrem eigenen Zuhause mit ihren eigenen Menschen nicht mehr sicher fühlen, das ist für die richtig gemein.


    Und so ein junger Hund, noch dazu schwarzer Labrador, findet im Handumdrehen ein neues Zuhause. Wenn der Züchter sie nicht zurücknimmt, kann man sie übrigens auch in ein Tierheim geben, wo sie vermutlich Hundekontakt zum Toben hat und durch kompetente Leute an geeignete Interessenten vermittelt wird.

  • Noch eine Stimme für Abgabe.


    Für Katzen und auch für den Hund sind die Umstände bescheiden.

    Unüberlegt angeschafft, jetzt packt ihr ein Pensum drauf, bei dem der Kleine physisch und psychisch vollkommen überlastet und dann krank wird.


    Tut allen Beteiligten den Gefallen und gebt den Hund rasch an den Züchter zurück.

  • Vielleicht musst ihr euch Beide zusammen setzen und in aller Ruhe eine Pro und Contra Liste machen. Momentan liest sich die Negativseite sehr überwiegend.

    Labradore sind normalerweise vom Typ Hund her temperamentvoll, eher grobmotorisch unterwegs und lassen Pfützen, Schlamm und Dreck nie aus. Sie laufen gerne, bewegen sich gerne und sie arbeiten gerne. Sie sind eigentlich immer gute Laune und verbreiten Fröhlichkeit.


    Wichtig ist, daß ihr zusammen an einem Strang zieht.

    Wärt ihr bereit, euch einen Trainer ins Haus zu holen und Beide konsequent wirklich zusammen euren Hund zu erziehen, wollt ihr euch die Arbeit machen? Ich glaube nicht, das ihr das alleine ohne Hilfe eines Trainers oder guten Hundeschule schaffen würdet.


    Ich denke, das euer armer kleiner Hund nervlich völlig überlastet ist, weil er zu wenig Ruhephasen hat. Er fühlt sich nicht geborgen bei euch, weil er keinen Rückhalt und Sicherheit durch euch hat.

    Eswird noch anstrengender werden, denn die Junghund- und bald Pubertätsphase werden noch schlimmer.


    Wenn ihr euren Hund ab gebt, dann bitte zum Züchter zurück. ( Falls es ein guter und seriöser Züchter war?)

    Bitte, bitte gebt ihn nur in sehr gute Hände ab und vergewissert euch, daß er nicht zum Wanderpokal wird.

    Diese Verantwortung habt ihr!

  • Ihr seid in die Falle getappt, dass Ihr der Meinung seid, man müsse einen Hund körperlich und mental jeden Tag über seine Grenzen bringen, damit er ein brauchbarer Begleiter wird.


    In Zeiten, denen Hunde so gehalten wurden, dass sie nicht mit ihren Familien im Haus lebten, war der Ruf nach mehr Soziakonakt, Bewegung und Beschäftigung sicher berechtigt. Heutzutage ist aber das Gegenteil der Fall: Durch das ständige Zusammensein mit den Menschen, sind viele Hunde überlastet. Gerade Welpen und junge Hunde zeigen dann massives Stressverhalten. Viele Hunde werden dann auch krank. (Durchfallprobleme, Allergien, Giardienbefall etc. sind typische Folgeerkrankungen davon.)


    Es gibt im Grunde nur zwei Varianten: Das Leben mit dem jungen Hund muss komplett umgekrempelt werden. Das wird anstrengend, denn man muss einen so überdrehten Hund wie ein krankes Tier betrachten, dass eine gewisse Zeit zum Gesundwerden braucht.
    Die zweite Variante ist Abgabe an jemanden, der am besten Erfahrung hat und das Leben des Hundes umkrempelt.


    Mir tut es leid, dass es so gekommen ist. Generell klingt ihr sehr engagiert. Mit einer richtigen Anleitung hätte das was werden können.

  • Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Hund vom seriösen Züchter ist. Jedenfalls wäre mir kein Züchter bekannt, der seine Welpen als Überraschungsgeschenk verkauft. Einen Welpen ins Haus zu holen, ist immer etwas, das die ganze Familie gemeinsam beschließen muss. Oftmals möchte der Züchter die Menschen auch vorher kennenlernen und beim Besuch der Welpen gemeinsam erörtern, welcher Welpe am besten zu den neuen Besitzern passt. Aber dass die Partnerin einen Hund einfach so als Überraschung besorgt und damit zuhause ankommt... Kenne ich so nicht.


    Ihr braucht eine intensive Betreuung von einem Trainer und müsst alles, was ihr glaubt zu wissen oder zu können in Sachen Hundehaltung, über Bord werfen. So könnte es vielleicht mit viel Arbeit an euch selbst gehen. Ansonsten gebt ihn lieber ab und holt euch bitte keinen weiteren Hund mehr so blauäugig.


    Auch ein Labrador (wenns denn überhaupt ein reinrassiger ist, gern wird alles mögliche an Jagdhundmix als Labrador verkauft) möchte erzogen werden und das ist harte Arbeit und anstrengend. Bis ein Hund halbwegs erwachsen im Kopf und verlässlich ist, dauert es bei guter Erziehung 2-3 Jahre.


    Unser Kater in meiner Kindheit ist damals bei Hundeeinzug abgewandert. Der hat sich ein neues Zuhause gesucht, ihm war das zu doof. Damit das nicht passiert, muss man den Hund davon abhalten, dass er die Katzen jagt oder mit ihnen spielen will oder sie beim Füttern nervt. Zusätzlich brauchen Katzen ihre Rückzugs- und Ruheorte in erhöhter Position, an die der Hund nicht ran kommt.


    Zum Thema Dreck im Haus: ja, Tiere schleppen wirklich viel Dreck rein. Ist leider so, gerade bei dem Wetter immer blöd. Unser neues Sofa ist auch mit Laken abgedeckt und ich sauge und wische im Erdgeschoss, wo man sich tagsüber meistens aufhält, jeden Tag. Jeden Tag! Und ich habe nicht mal Hunde, die Haare verlieren, aber Matschpfoten, Grünzeug, kleine Äste usw verteilen sich munter überall. Da muss man schon ziemlich hinterher sein. Mit der passenden Ausrüstung und einer "Schmutzschleuse" (Hund abrubbeln, auf seinen Liegeplätze mit Drybed und Bademantel verdonnern, bis er ausrieselt, regelmäßig waschen und tote Haare entfernen, Wischsauger, Staubsaugerroboter) kann man ein bisschen die Effektivität steigern, aber am Grundproblem wird sich nichts ändern. Der nichthaarende Teflonhund wurde noch nicht erfunden.

  • Der Hund kam ungeplant und geht euch jetzt über Tische und Bänke, lässt konzentriertes Arbeiten nicht zu, der Dreck stört schon jetzt, und mit Kiwu ist das so nicht vereinbar. Richtig?


    Die Auslastung ist stand jetzt viel! Zu viel für den kleinen Knirps. Runterfahren muss erlernt werden, im Zweifel auch mit einem Laufstall. Da können andere User bestimmt was empfehlen.

    Als Bürohund muss sich ein Hund erstmal einfinden, das setzt meist Grunderziehung voraus, und dass der Hund entspannt und nicht vollkommen überreizt ist, wie es im Moment der Fall ist. Zudem kann der Hund nur aufnahmefähig sein, wenn er ausgeschlafen ist, und nicht den Kopf voll mit anderen Stress hat. Also müsste man daran ansetzen: Auslastung massiv runter fahren. Das wird wiederum ein Entzug sein, das Hochpuschen ist wie eine Droge für den Hund.


    -entweder krempelt ihr massiv um, und holt euch schnellstens einen gescheiten Trainer ins Boot

    - oder ihr gebt den Hund in ein gutes Zuhause oder ein Tierheim ab (viele Tierheime sind voll, und das kostet eine Abgabegebühr)

    Für das erste müsst ihr leoder auch bereit sein, viele Abstriche zu machen.

  • Ich sehe hier leider keinen Spielraum für den notwendigen, langen Lernprozess (beim Menschen), weil die bereits vorhandenen Tiere massiv beeinträchtigt werden.


    Den Katzen kann man das nicht zumuten.

  • Leider habt ihr es verpasst, dem Labbi von Anfang an klare Grenzen aufzuzeigen und die auch durchzusetzen.


    Wenn ihr es wirklich weiter versuchen wollt, müsst ihr euch anders als bisher auf den Hund einlassen und das mit einem guten, erfahrenen Trainer, der sich die Situation bei euch anschaut und euch entsprechende Aufgaben gibt, die euch helfen.

    Was den Dreck anbelangt, wurde euch hier schon deutlich geschrieben, der wird nicht weniger werden.


    Und ein Hund in diesem Alter verkraftet es gut, wenn er ein neues Zuhause bekommt, in dem man ihm gerecht wird.


    Setzt euch noch einmal in Ruhe zusammen und überlegt, ob ihr es angehen wollt mit einer Erziehung oder doch Abgeben die bessere Alternative für den Hund ist.

  • Hm. Wie sieht es denn in Euch drinnen aus?

    Wenn Du Dir vorstellst, die Zeit wird zwei Jahre weiter gedreht, der Hund ist in seinem Leben angekommen, er ist ein aufgeweckter, aber angenehmer Begleiter? Wollte Ihr das (noch)? Oder ist tief in Euch drin die Entscheidung schon gefallen und Ihr wollte für Euer Gewissen noch ein paar "PRO"-Stimmen für die Abgabe? (Kein Vorwurf).


    Ich hatte zwar noch keinen Labrador, kenne aber natürlich viele. Es gibt solche und solche. Aber die freundlichen und gut erzogenen überwiegen in meinem Umfeld deutlich. Meine beste Freundin hat seit 25 immer Labradore, und keiner von denen war sein Leben lang "wild". Sie hat mit ihnen Rettungshundarbeit gemacht, lange Spaziergänge - und ansonsten durften die Hunde einfach nur dabei sein und vieeeel chillen.


    (Wenn man es vernünftig macht) wird alles nur besser.

    Sicherlich wäre in Eurem Fall die Unterstützung durch einen Trainer sinnvoll, einfach auch, um Euch mehr Sicherheit zu geben und einschätzen zu können, wie man das alles jetzt noch hinbekommt.


    Ich habe seit 7 Wochen meinen ersten Welpen (mein Ersthund war schon erwachsen). Das war für mich schon ein Schock, wie groß da die Unterschiede sind, die viel man tun muss, wie konsequent man sein muss.

    Aber es gibt jeden Tag soooo viele Fortschritte! Jeden Abend im Bett überlege ich, was an dem Tag GUT lief, und mir fallen meist mehrere Dinge ein.

    Die erste Zeit ist halt nicht so einfach.


    Was das Schmutz-Thema angeht: Das wird sich sicherlich nicht ändern, aber es gibt auch da Strategien. Ob Saugroboter, Hunde-Schmutzmäntel, etc.

    Unsere beiden haaren zwar nicht, aber dafür bleibt im Pudelfell schon genug Dreck hängen. Trotzdem ist es bei uns eigentlich immer sauber. Man entwickelt da seine Routinen.

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