Hund abgeben oder nicht? Wir sind verzweifelt
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euhu91 Wenn ihr das Buch, das euch oben empfehlen wurde ("Der gelassene Hund") gerne mal lesen wollt, melde Dich gerne bei mir. Ich habe es rumliegen und brauche es nicht mehr. Kann es euch gerne schicken.
Ich denke auch, dass das eventuell einen nützliche Lektüre zum Einstieg ins Thema Stress beim Hund ist.
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Bei uns leben auch 2 Katzen und ein Hund. Die Katzen haben einen eigenen Raum, der durch ein Kindergitter abgetrennt ist. In dem Raum stehen die Katzentoiletten und das Futter, Kratzbäume und andere Schlafmöglichkeiten. Sie wissen, dass der Hund da nicht rein kann, deshalb können sie da ganz in Ruhe fressen. Natürlich halten sich die beiden trotzdem die meiste Zeit unten im Wohnzimmer auf und schlafen auch weiterhin im Bett, da der Hund neben dem Bett schläft. Auch im Wohnzimmer und im Schlafzimmer stehen Kratzbäume, als Fluchtmöglichkeit. Als Welpe hat Kasper 2 oder 3 Tage ein Geschirr und eine Hausleine getragen. In der Zeit hat er gelernt, das die Katzen tabu sind und nicht gejagt werden dürfen. Und genauso mussten die Katzen lernen, der Hund gehört jetzt dazu und darf nicht verhauen werden. Kasper ist jetzt 2 1/2 Jahre alt und der Status Quo ist, man lebt nebeneinander her, läßt sich gegenseitig in Ruhe und manchmal liegt man auf der Couch sogar nebeneinander. Aber das braucht manchmal hat ein bisschen mehr Geduld und Erziehung
Ja das wäre vielleicht auch gut, wir könnten den Anbau abtrennen mit einem Gitter, da schlafen die sowieso meistens und dort ist auch das Katzenklo. Dann müsste nur noch das Futter dort hin.
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Wenn ihr das Buch, das euch oben empfehlen wurde ("Der gelassene Hund") gerne mal lesen wollt, melde Dich gerne bei mir. Ich habe es rumliegen und brauche es nicht mehr. Kann es euch gerne schicken.
Ich denke auch, dass das eventuell einen nützliche Lektüre zum Einstieg ins Thema Stress beim Hund ist.
Oh ja, das wäre toll! Ich schreibe dir eine private Nachricht :)
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Also es ist so, dass die Näpfe der Katzen seitdem Leila da ist in der Küche auf einer Insel stehen (wie eine Kochinsel, nur mit reiner, großer Arbeitsplatte mit viel Platz, ohne Herd) stehen, da kommt Leila nicht dran. Wenn wir die Katzen füttern lauert Leila schon und springt immer an der Erhöhung hoch, steht dann da und bellt die Katzen manchmal an. Ich versuche Leila zu beruhigen, selber weg zu gehen, Leila zu rufen. Wenn sie nicht kommt versuche ich Leila abzulenken, Sitz, Pfötchen, Platz.
Habt ihr keine Türen? Schmeiß den Hund doch einfach raus und lass die Katzen in Ruhe fressen.
Wenn es euch aktuell alles zu viel ist mit Arbeit, Haus renovieren usw, dann passt da ein Welpe auch nicht wirklich rein. Man muss sich schon Zeit nehmen für die Erziehung des Hundes. Und ich sage bewusst Erziehung und nicht Training, denn Sitz, Platz, Pfote ist so egal wie ein Handstand.
Ein Hund muss lernen den Alltag mitzulaufen, verschiedene Alltagssituationen kennenlernen, sich entspannen lernen, sich ablegen lassen, die anderen Hausmitbewohner nicht nerven usw. Das ist viel Arbeit, ich habe gerade auch einen Junghund mit 4 Monaten und kann das wirklich gut nachvollziehen, aber die Zeit gerade ist sooo wichtig. Jetzt die Grundlagen zu legen, ist so wertvoll. In wenigen Wochen rutscht euer Hund in die Pubertät und dann geht's erst so richtig los. Ihr müsst gut überlegen, ob ihr aktuell die Kapazitäten habt, denn ihr fängt ja nun nicht bei Null an, sondern bei - 100, wenn du verstehst.
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Nachdem ich jetzt das penetrante Bellen ein paar Minuten ertragen habe, hat sie sich auch wieder hingelegt.
Dazu fällt mir eine Geschichte ein:
Mein Senior ist ein relativ nervöser, aber lieber Hund.
Ich wollte ihn immer gerne überall mit hinnehmen.
Also ging es das erste Mal in ein Restaurant (da war er noch jung). Ich war bestens ausgerüstet mit Decke, Spielzeug, Kaustangen, Näpfen etc.
Decke kam auf den Boden, Hund drauf. Und dann fing Mutti (ich) an, sich im Minutentakt nach dem Befinden zu erkundigen ("Willst Du noch eine Kaustange?"). Sreichel-streichel, laber-laber.
Folge: Der Hund kam nicht zu Ruhe, erst stieß er den Wassernapf aus Versehen um, dann riss er den Stuhl um.
Mir war das so peinlich und ich verstärkte meine Bemühungen weiter. ("Wir gehen ja gleich, mach mal sitz. Sitz! SIIITZZZZ!!!!!").
Katastrophe.
Also befragt Mutti den Hundetrainer ihres Vertrauens. Der lacht. "Breezy ist ein ganz normaler, freundlicher Hund. Vielleicht nicht super gechillt, aber klug. Leg ihm die Decke hin und beachte ihn ab dem Moment nicht mehr.".
Mutti geht mit Breezy und einer Freundin was Essen. Decke auf den Boden, fertig.
Und was war? Er pennte drei Stunden, selbst als ich über ihn drüber stieg, um aufs WC zu gehen.
(Früher hätte ich fünf Minuten lang meine Freundin gebrieft, was zu tun ist, den Hund vorsorglich beruhigt, verabschiedet, etc....)
Oft sind es so kleine Dinge, die eine Menge bewirken.
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Habt ihr keine Türen? Schmeiß den Hund doch einfach raus und lass die Katzen in Ruhe fressen.
Für die Fütterung können wir natürlich den Hund auch einfach auf dem Flur aussperren, da macht sie auch keine all zu großen Faxen. Wir dachten nur, dass das Aussperren keine Dauerlösung ist. Leila muss es ja auch so lernen mit denen klar zu kommen und sie in Ruhe zu lassen.
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Also - wenn Ihr bissel konsequenter seid, spart Ihr Euch viel Arbeit..... Weil: EINMAL Kommando geben und durchsetzen, und nicht zwanzigmal um den Hund springen wie ums goldene Kalb, und er macht doch, was er will.
Hunde sind nicht selbsterziehend, blöderweise merkt man das immer erst, wenn sie schon selbst sich ganz viel Unsinn beigebracht habn, weil man gepennt hat *ggg Sprich, die Arbeit, die man hinterherh hat zum Ausmerzen unerwünschter Verhaltensweisen, ist die Dppelte, wie wenn man gleich ab dem rsten Tag liebevoll aber konsequent Grenzen gesetzt hätte. Und: jetzt mit Aufwand erziehen, mag anstrengend sein. Aber dann funktioniert der Hund irgendwann, und der REst vom Leben ist dann zielich entspannt, weil man nt dauernd nach ihm gucken muß unterwegs etc. weil er gelernt ha, sich zu benehmen. Also was Ihr jetzt investiert in Training, zahlt sich auf Dauer aus. Werdet Ihr jetzt nicht aktiv, nervt er Euch lebenslang, und Ihr müßt dauernd hinterherrennen.... Wollt Ihr das? (blöde Frage, weiß ich.... *gg)
Wenn der Hund die Katzen nervt. Dann renn ich net hinterher, führ ein Tänzchen um ihn auf und versuche, ihn wegzulocken. Sondern im Idealfall zeige ich ihm VORHER, wo er jetzt zu bleiben hat, und wenn er das noch nt durchgehend kann, fixiere ich ihn dort. Sei es in einer geschlossenen Box, solange die Katze frißt (das ght ja normal schnell!), oder per Leine im Körbchen. Verpennt Ihr das, und Hund rennt dann zur Katze - dann gäbe es von mir ein deutliches (!!)! NEIN, und das auch nicht sehr freundlich. Ich würde aufspringen, den Hund ins Körbchen schicken, und zwar so ernst, daß er auf keine zweit Aufforderung warten würde! Wenn das net klappt, am Halsband packen und rüberführen. Zack, ich hab gesagt Körbchen, mein Freund!! Der versteht das mit Sicherheit, wenn Ihr dabei aufs Körbchn zeigt, das muß man net ewig üben. Das Drinbleiben is was Andres, der muß ja erst lernen, wenn er reingescickt wird, auf Eure Freigabe zu warten, daher die Idee, ihn dort anzuleinen für die 10 Minuten, die die Katze frißt.
Hier paar Deiner Bemerkungen mit Kommentar von mir:
Falls gegen Mittag der andere Hund ins Büro kommt werde ich die beiden eine halbe Stunde spielen lassen und sie dann wieder zu mir ins Büro holen und ausruhen lassen.
Das würde ich gar nicht erst machen. AUF KEINEN FALL! Denn: was ist das von Euch gewünschte Verhalten im Büro künftig?? Toben? Oder doch eher: ruhig im Eck liegen! Anderer Hund ist kein Grund, zu toben. Also: nimm den Hund mit ins Büro, setz ihn dort auf seinen Platz, leine ihn an (oder setz ihn in ne große Box), und gut is. In der Pause gehst Du mit ihm raus, gern mit den andren Hund und Halter, ABER (großes Aber!): die toben nicht, sondern gehen gesittet langsam mit Euch spazieren. Dabei lernen sie gleich, daß RUHE und GESITTETES Spazierengehen das Ziel sind. Sonst bringst Du dem Hund nämlich bei Büro = erstmal toben, und wunderst Dich dann, warum er keine Ruhe halten kann im Körbchen. Das wär n Schuß ins eigene Knie!
Werde das mit den 5 Minuten pro Lebensmonat Aktivität am Stück viel viel strenger sehen und sie quasi "zwingen" sich auszuruhen.
Nimm das bitte nicht so wörtlich, v.a. ist das Wort hier AKTIVITÄT fehl am Platz.. Bei dieser ungeschriebenen Regel geht es darum, daß der Hund nicht zu lange dasselbe mit gleichförmigen Bewegungen macht, um das Skelett nicht überzubeanspruchen (das hat nichts mit viel Aktivität zu tun!!) Also LAUFEN an der Leine zB oder am Rad. Können sich eh noch net so lange konzentrieren, aber das Laufen an der Leine könnte einseitig belasten, und ist daher nicht zu lang am Stück zu machen. Das heißt aber NICHT, daß der Hund keine Bewegung mehr haben darf oder keine Action. Du hast da nen Junghund, der MUß mal toben dürfen. Sonst dreht der bald am Rad, weil er nicht weiß, wohin mit seiner Energie. In gesundem Maße. Aber: nicht im Büro, oder in Verbindung mit Bürozeiten oder andren Bürohunden (s.o.), sondern klar abgegrenzt, zB beim abendlichen Gassi, und wenn DU das freigibst. Wenn Du ne halbe Stunde auf ner Bank sitzt, und der Hund tobt und spielt, ist das kein Problem, solange das Spiel nicht eskaliert, oder der Hund Hilfe sucht, indem er zu Dir kommt, weils ihm zu wild wird oder so. Gutes Spiel ist gekennzeichnet dadurch, daß die Hunde von alleine mal Pausen im Rumrennen machen, sich ablegen, im Liegen balgen, daß sie sich mal gegenseitig jagen (also im Wechsel! Alles Andre wäre Mobbing vom Feinsten!), und allein miteinander zurechtkommen. Wenn Hund zu Dir kommt, weil der Andre zu wild ist, oder er sich nimmer erwehren kann, war das schon zu viel, und Du mußt den Andren ausbremsen. Das Herkommen ist dann quasi sein Hilferuf. Beim freien Spiel rennt der Hund ja mal rechts und mal linksrum, spring mal wo drüber, oder setzt sich hin, da ist Abwechslung drin, das überlastet den Körper auch nicht. Daher darf das gern mehr als 5 Minuten. Wenn Du merkst, es wird einfach zu viel, weil der Hund zu sehr hochdreht, Streßgesicht macht (starkes Hecheln, Augen aufgerissen, Maulwinkel zurückgezogen, etc. --> Körpersprache verstehen lernen!), dann sollte man trotzdem mal ne Pause machen, weil das deutlich zeigt, daß Hund gerade überfordert ist. Sie zeigen das schon - aber man muß es lesen können..... ;-) Darin wird man im Laufe der Zeit immer besser, aber ein guter Trainer erläutert Dir das auch an Deinem Hund.
Vielleicht waren wir auch nicht geduldig genug mit dem Ignorieren. Gerade zum Beispiel hat sie mich hier im Büro 5 Minuten lang sehr viel angebellt
Es gibt 2 Dinge, wie Du auf Verhalten reagieren kannst: die eine Variante ist ignorieren. Das hilft aber NUR bei aufmerksamkeitsheischendem Verhalten. Wenn das Ziel Aufmerksamkeit ist, MUß ich ignorieren, weil selbst ein Tadel Richtung Hund bedeuten würde, er hat sein Ziel mit dem Verhalten erreicht: Du bist aufmerksam geworden. Also, wenn er Dich zB dauernd anstupst, weil ihm langweilig ist, Du reagierst aber net. Irgendwann legt er sich dann wieder hin, weil er merkt, das bringt nix. Wenn er aber zB fiept, weil er grad dringend muß, ist Ignorieren nicht so ganz das Mittel der Wahl *lach.... Erklärt sich glaub ich von selbst.
ALLES Andre wird nicht ignoriert, sondern schlichtweg unterbunden!! Denn hier gilt: wer schweigt, stimmt zu!! D.h., wenn Du Hund rumrennen/kläffen (zur Katze rennen!) läßt, nimmt Hund eines mit: "das ist ein adäquates Verhalten" (das hat er jetzt 4 Monate lang bei Euch gelernt! - das dauert, das rauszukriegen.... Bitte absolut konsequent sein in dem Punkt, sonst kann der Hund das nicht verstehen.). NEIN! Da mußt Du einschreiten. Wenn der im Büro kläfft, weil er toben möchte - "NEIN! Punkt! RUHE, und leg Dich hin und gut is." Gerne deutlich im Tonfall. Wenn meine das im Büro machen würden, während sie hinter mir liegen, ich würde aufstehen, mich groß machen, und umgehend Ruhe einfordern. Und sobald Ruhe ist (das vergißt man dann gern, vor lauter Erleichterung, ist aber das Wichtigste daran): LOBEN!!! Aber ruhig loben! Also kein "Ja feiiiiiin, ein tooooller Hund bist Du *springhüpfquietsch", sonder ein langgezogenes, ruhiges "Sooooo ist fein", mit tiiiefer, ruhiger Stimme. Und dann dreht man sich langsam wieder zum Stuhl und setzt sich.
Es ist Euer Job, dem Hund vom ersten Tag an zu zeigen, wie er mit Euch durchs Leben gehen kann, was Eure Regeln sind. Also zB: liegen darfst Du in Deinem Körbchen, aber bitte net aufm Sofa (es sei denn, es stört Euch nicht - aber bei sowas bitte immer dran denken, daß später vlt. ein Kind mit aufs Sofa möchte, so vom Platz her, und evtl. möchtet Ihr ja das Sofa für den Hund zum Tabu machen, damit man dort zB in Ruhe wird füttern können oder so, das ist ganz individuell, ob Ihr das wollt oder net, ist also nur ein mögliches Beispiel jetzt von mir), Essen gibts nur in der Küche, wenn wir essen, bleib bitte im Körbchen. Wenn wir rausgehen, gehen wir nur dann, wenn Du vor der Türe ruhig sitzt, ansonsten warte ich, bis Du sitzt. Sprich, gesittet zur Türe rausgehen. Oder: Wenn ich schlafe, wird nicht gestört, ICH entscheide hier, wann der Tag beginnt (es sei denn, der arme Hund hat grad Durchfall und meldet das netterweise rechtzeitig, dann springe ich tatsächlich auf, ohne wirklich wach zu sein *ggg).
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Ihr habt viel verpaßt in der ersten Zeit. Nämlich das Zeigen, was Ihr möchtet, und das Grenzen setzen. Grenzen sind unglaublich wichtig. Die geben dem Hund Sicherheit. "Solange ich mich an ... halte, kann mir nichts passieren, alles ist eitel Sonnenschein". Dazu ne Prise (oder zwei bis drei) Konsequenz, ich denke, nachdem der Hund jetzt 4 Monate gleernt hat, zu machen, was er will, eher viele Prisen Konsequenz *gg Denkt dran: Pubertät und so.... Der wird natürich austesten. Warum wollt Ihr das auf einmal nimmer, meint Ihr das Verbot cht ernst? Darf ich das heute nicht, aber morgen vielleicht? Morgns icht, aber evtl. abends? Bei Sonne nicht, aber evlt. bei Regen? Das ist keine Aufsässigkeit, wenn der Hund das mehrfach antestet, das ist ausprobieren, und verstehen, was genau Ihr wollt. Nämlich am Ende: Wenn ich im Büro bin, liegst Du ruhig hinter mir, bis ICH sage, es ist Pause, dann gehen wir gesittet ne Runde, hinterher wieder schlafen. Das passiert bei Regen, bei Sonne, bei Schnee, wenn der Kollege da ist, wenn Gäste da sind, wenn wir allein sind, wenn andre Hunde da sind, wenn draußen vorm Fenster Baustelle ist, oder ich telefoniere. In JEDER Situation. Und verstehen tut der Hund das nicht mittels langer Listen, sondern sie probieren das einfach aus. Ruhe halten heißt für sie erstmal "ich muß jetzt ruhig sein, wenn die Sonne scheint, und Fraule in der Küche ist". Es heißt aber noch nicht "ich muß jetzt ruhig sein, auch wenn Fraule reinkommt". die testen das aus. Irgendwann haben sie kapiert: "ich soll ruhig sein heißt, ich bleibe liegen, egal, welcher andre Parameter sich ändert. Bis mir Freigabesignal gezeigt wird." Deswegen wird der Hund, der jetzt 4 Monate lang gelernt hat, jederzeit herumdüsen und Katzen mobben zu dürfen (Hund dort wegbetteln hat nix mit Grenzen setzen zu tun, die hör ich bis hierher darüber lachen!), jetzt mit Sicherheit immer wieder ausprobieren, ob er nicht doch Katzi jagen darf, wenn - Ihr net zuschaut, der Nachbar grad ein Bier trinkt, der Fernseher läuft, oder Katzi Whiskas statt Kitekat kriegt. *ggg Dauert halt jetzt entsprechend länger, als wenn Ihr ihr das gleich richtig gezeigt hättet vom ersten Tag an. Ist kein Problem, ist gut hinzubekommen, das nur als langatmige Erklrung dafür, warum man sich unnötig viel Arbeit macht, wenn man den Hund erstmal alles machen läßt, und ihm hinterher dann mühevoll beibringen muß, wie er sich zu benehmen hat, wenn ers lange falsch gelernt hat durch das "Nichtstun" des Halters. Is halt so, damit muß man leben, und kann man arbeiten :-)
Was ich noch anmerken möchte: zu viel Action (und das heißt, nicht mal ruhig ne Stunde rumliegen können, dauerndes Katzenstalken (und wenns nur mit Blicken ist! Das kostet Energie!), etc.) stressen massiv! Das macht den Hund krank, er kommt nicht mehr zum Abschalten, kann nimmer runterfahren, und wird umso mehr Trubel veranstalten, weil er einfach "drüber" ist. Das ist wie bei Kindern: nach müde kommt blöd. Die können dann einfach nimmer, setzen sich hin und plärren, oder toben sinnlos und mit mangelnder Körperkoordination (dank Müdigkeit) und verletzen sich. Toben, bis der Arzt kommt, sozusagen. Und genau DAS macht Euer Hund derzeit. Zeigt Euch damit, daß er viel zu viel an der Backe hat, nicht runterkommen kann. Wird immer gestreßter, und Ihr nehmt ihn nicht aus der Situation, weil Ihr es halt einfach bisher nicht erkannt habt. Nicht schlimm, weil Ihr es jetzt erkannt habt, das was nicht paßt - jetzt könnt Ihr das vlt. bissel besser einordnen, und sie dann mal zur Ruhe "verdonnern", indem Ihr sie ins Körbchen schickt. Daueraction ausbremst. Und vor allem die Katzenstalkerei ausbremst. Ist ja auch für die Katzis Streß, und der Hund steht damit unter Dauerstrom. Notfalls kann man auch bissel mit nem Kindergitter nachhelfen: wenn die Katzen reinkommen und fressen wollen und im Haus schlafen, dann kann ich, bevor sie reinkommen, zB den Hudn ins Nebenzimmer ins Körbchen schicken, und ein Kindergitter dazwischenmachen. Dann ist die Katze erstmal safe. Allerdings kann Hund auch wenn er im Nebenzimmer ist, noch die Katze mit Blicken verfolgen und sich hochspulen! Da muß man dann trotzdem einwirken, und schauen, daß er runterkommt. Entspannt ist der Hund dann, wenn er schlafen kann, auch wenn die Katzen vor seiner Nase spielen miteinander und herumrennen. Das ist dann aber schon hohe Schule - aber natürlich ein schönes Ziel - sich das vor Augen zu halten beim Training, schadet nix.
Es wird durchaus jetzt Arbeit bedeuten, den Hund erstmal so zu lenken, daß er sich in Euer Leben einfügen kann. Aber ok - habt Ihr Euch selbst eingebrockt, wär einfacher gegangen. *ggg Ist auch so zu schaffen. Nur eben bissel aufwendiger, man muß mehr gucken, mehr lenken. FÜHREN halt durchs Leben. Das Wort HundeFÜHRER kommt nich von Ungefähr. Die meisten Leute sind bestenfalls HundeHALTER. Hängen an der Leine hintendran, aber sind nicht in der LAge, ihren Hund durchs Leben zu FÜHREN. FÜHREN heißt, eine aktive Rolle zu übernehmen, richtiges Erhalten zu zeigen, bevor der Hund was Falsches ausprobieren kann, rechtzeitig Alternativen aufzeigen, viiiel loben, auch wenn der Hund was zeigt, das Euch gefällt, ganz spontan, auch da dürft Ihr gern Rückmeldung geben: das hast Du gut gemacht. FÜHREN heißt aber eben auch, Grenzen zu setzen (ein Manager, der führt, läßt auch net jeden machn, was er will!), verständlich zu machen, durchzusetzen. Konsequent auf deren Einhaltung zu achten. Und auch: unterstützen! Wenn ich merke, Hund kann nimmer, Ruhe verschaffen. Wenn ich merke, Hund mit andrem Hund überfordert, Abstand verschaffen. Wenn ich merke, Hund ist unsicher, ermutigen, sich was anzugucken, und loben, wenn er sich drantraut. Wenn er sich unsicher ist und Dich anguckt: Klasse! D.h. er fragt, ob DU eine Lösung hast. Weiß also schon, daß Du da normalerweise kompetente Vorschläge machst. daher: LOBEN und Lösung anbieten. Alles das ist FÜHREN. Und doch noch so viel mehr..... FÜHREN kann auch mal bedeuten, daß man in überraschenden Situationen (Fremdhund kommt ums Eck, steht plötzlich vor uns und pöbelt, was das Zeug hält) souverän reagiert, und den Hund managen kann. zB indem man ohne Panik zu machen Abstand nimmt, drum herumläuft, oder einfach ein blödes Verhalten spontan unterbindet und abbricht, und dann die Situation verläßt, um dann später in einer ruhigeren Situation dran zu arbeiten. Weil der Hund IN der Situation schlichtweg die Ruhe nicht hat, und nicht aufnahmefähig ist, um was daraus zu lernen. In so nem Moment verlange ich dann kein korrektes Absitzen und Klappehalten, weil Hund is eh auf 180 - wenn ich da noch einen draufsetze, und zusätzlich irgendwas verlange, ist der Hund schlichtweg nicht in der Lage, das auszuführen, und ich geb ihm noch zusätzlich Streß. Ein guter HundeFÜHRER verlangt das nicht in der Situation, der sieht, daß Hund einfach nur überfordert ist, und macht das einzig Senkrechte in dem Moment: das Weite suchen, damit der Hund Abstand gewinnt und wieder runterkommen kann. Ist keinem angeboren, sowas zu können. Das lernt man im Laufe der Zeit, und der Hund gibt das feedback dazu, ob er Dir in Situation X schon vertraut - dann läßt er sich nämlich zB ohne zu pöbeln an nem motzenden Fremdhund ruhig vorbeiführen und vertraut darauf, daß Du schon die richtige Lösung gefunden hast. Erziehung fängt bei Euch HEUTE an - aber sie wird nie zu Ende sein..... OK, Basic-Kommandos vielleicht, die "sitzen" irgendwann, klar. Aber die Beziehung zum Hund verändert sich ständig und wächst. Logisch.
Zum Füttern: meine haben anfangs auch morgens und abends Futter bekommen, sind dann irgendwann von alleine dazu übergegangen, nur noch abends essen zu wollen. Werden halt erwachsen irgendwann. Das ist kein Problem - einfach akzeptieren und drauf einstellen. Is normal. Viele Menschenbabies wollen auch erstmal alle 2 Stunden gestillt werden - wenn sie dann im Kindergarten sind, reicht früh - Mittag Abend, notfalls noch n Zweitfrühstück und gut is. Das ist völlig normal.
So - etz hab ich Euch ganz viel vollgelabert *ggg Jetzt laß ich Euch damit alleine und geh mit meinen Wuffs raus. Viel Spaß beim Lesen..... und viel Freude mit der Kleinen - ich bin mir sicher, Ihr kriegt das hin. Ein Schritt nachm Andren, net alles auf einmal wollen. Ihr habt auch net nach Wochen in der Schule den Abschluß gemacht - wetten?
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Nun ist schon so viel Wichtiges und Gutes gesagt worden, aber ich wollte mich auch nochmal melden, weil wir in einer ganz ähnlichen Ausgangslage sind (nur ohne Katzen).
Wir haben einen 6 Monate alten Golden Retriever Junghund, sind auch ein junges Paar mit Kinderwunsch in absehbarer Zukunft.
Dass Leila definitiv zu viel Action um sich herum hat, wurde ja schon oft erwähnt, aber damit du dir konkret vorstellen kannst, was ein angemessenes Maß an Bespaßung sein könnte, dachte ich mir, ich schreibe euch mal unseren Tagesablauf an einem gewöhnlichen Werktag.
5:30 stehe ich auf, hole den Hund aus der Box, ignoriere ihn aber
6:15 gehen wir eine halbe Stunde raus (teils Leinenführig, teils frei)
6:45 Fütterung im Kong und anschließend noch etwas zu kauen
danach ist erstmal Ruhe bis ca. 12:30 (das heißt knappe 6 Stunden lang wird dem Hund keinerlei Aufmerksamkeit geschenkt!)
12:30 gehen wir wieder eine halbe Stunde raus (mittags oft in den Wald oder sonst wo hin, wo er frei laufen kann. Futtersuchspiele, Rückruftraining etc.)
13:00 Fütterung im Kong
danach ist wieder Ruhe bis ca. 18:00!
18:00 letzte Runde des Tages, wieder ca. eine halbe Stunde, oft mit ein bisschen Training wie Leinenführigkeit, Absitzen/Ablegen etc. verbudnen
18:30 letzte Fütterung, oft durch Deckentraining oder Impulskontrollentraining
Alles in allem kann man also sagen, dass mein Kleiner ca. 3h pro Tag Aufmerksamkeit bekommt. Den Rest der Zeit ruht er. Dass das bei einem Retrieverwelpen keine leichte Aufgabe ist, braucht mir keiner erzählen Bei Bekannten und Verwandten mit Welpen anderer Hundereassen sah das oft so einfach aus, aber Goldies und Labis sind in jungen Jahren halt echte Wirbelwinde. Deswegen noch ein paar Tipps, die uns sehr geholfen haben:
- Keine Bespaßung heißt wirklich ignorieren! Man kann von Cesar Milan halten, was man will, aber sein Credo "no touch no talk no eye contact" halte ich für sehr wichtig, denn schon Augenkontakt kann für den Hund eine Aufforderung bedeuten
- Wir haben unseren Hund die ersten Wochen immer mit einer Hausleine angeleint, sobald wir eine Ruhezeit einleiten wollten. Das heißt nach jedem Rausgehen, Füttern, Training etc. Er hat dann schon nach kurzer Zeit verstanden, dass die Wohnung ein Ort der Ruhe ist.
- Kontakt zu anderen Hunden sollten Junghunde mMn nicht so intensiv haben. Leila soll vor allem lernen, sich an dir zu orientieren und nicht 2 Stunden lang mit einem anderen Hund herumtollen. In der Welpenschule dürfen unsere Kleinen nach dem Training ca. 20 Minuten spielen - danach geht ihnen sowieso die Puste aus. Alles andere würde meinen Hund nur überfordern.
- Ins Bett und auf die Couch darf mein Hund überhaupt nicht. Gerade weil du geschrieben hast, dass euch der Schmutz so stört, würd ich das auf jeden Fall unterbinden. Nicht nur aus hygienischen, sondern auch aus erzieherischen Gründen. Insbesondere junge Retriever müssen auch lernen, was Distanz heißt und nicht 24/7 am Besitzer kleben.
- Unbedingt JETZT mit dem Alleinebleiben-Training anfangen! Wie so ein Training aufgebaut wird, würde jetzt den Rahmen sprengen, kannst du aber sowieso überall nachlesen (kannst mir sonst aber auch gerne eine PN schreiben). Mit einem halben Jahr sollte deine Maus schon locker ein paar Stunden alleine bleiben können, und auch wenn es in eurer momentanen Lebenssituation vielleicht noch nicht nötig ist, solltet ihr das nicht außer Acht lassen!
Prinzipiell denke ich, dass du die richtige Einstellung dafür hättest, das Ganze hinzukriegen. Vorausgesetzt natürlich, du entscheidest dich dafür -
Nicht nur aus hygienischen, sondern auch aus erzieherischen Gründen. Insbesondere junge Retriever müssen auch lernen, was Distanz heißt und nicht 24/7 am Besitzer kleben.
Du hast so viel gutes, aber hier muss ich widersprechen: bei uns hat liegen mit Körperkontakt meist beim runterkommen geholfen. Und bis heute genießen wir das beide so sehr, abends auf der Couch zu kuscheln.
Und PS: Individualdistanz halten hab ich über wegschicken aufgebaut.
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