Hund abgeben oder nicht? Wir sind verzweifelt

  • Was mich allerdings ein bisschen wundert, mit 6 Monaten kann euer Hund schon 6 Stunden lang halten ohne Gassi zu gehen?

    Jeder Hund ist anders ;) meine musste mit 6 Monaten auch noch öfter raus als alle 6 Stunden, aber dann ging es wirklich nur ganz fix raus in den Garten zum Lösen


    Was ich damit nur sagen will: orientiere dich an den Tipps und Tagesabläufen, die hier geschildert werden, aber mach dir bitte damit keinen Druck. Nicht alles, was hier geschrieben wird, muss sich 1:1 für euch umsetzen lassen. Deshalb wäre es meiner Meinung nach auch super wichtig, dass ihr euch zusätzlich zum Forum einen guten Trainer sucht, der euch individuell auf euch zugeschnittene Empfehlungen geben kann :)

  • Vielen Dank an euch alle für die tollen Worte. Ich weiß, dass es nun viel Arbeit wird, da wir scheinbar so ziemlich alles falsch gemacht haben :see_no_evil_monkey: Aber ich bin auf jeden Fall bereit daran zu arbeiten und jetzt konsequent vorzugehen.

    Das mit dem alleine bleiben haben wir mit ihr schon gut geübt, sie kann schon problemlos 2-3 Stunden allein bleiben. Das haben wir tatsächlich von Anfang an geübt, erst mit ein paar Minuten, dann immer mehr. Und das klappt auch ziemlich gut. Vielleicht mal eine Sache, die wir richtig gemacht haben. Mit den 24 Stunden am Tag bei mir meinte ich, dass sie in der Regel eben immer bei mir ist. Also im Büro, dann zuhause, wenn ich zu Freunden gehe nehme ich sie in der Regel mit. Wenn ich aber z.B. mal mit meiner Frau essen gehe oder wir etwas anderes ohne Hund unternehmen, kann sie auch gut alleine bleiben.


    Also unsere muss so ca. alle 4-5 Stunden (außer nachts), denke ich zumindest. Sie macht auch jedes Mal relativ schnell und fast jedes Mal auch ein Häufchen.

    Also Du hast doch nicht alles falsch gemacht! Sie kann alleine bleiben, sie ist ja offensichtlich stubenrein (und die 4-5 Stunden Frequenz finde ich ehrlich gesagt ganz normal. Das halten einige sogar mit ihren erwachsenen Hunden so...). Vermutlich hat sie auch die Beißhemmung und ist nicht in irgendeiner Weise "gefährlich".

    Zu irgendeiner mangelhaften Sozialisierung hast Du glaube ich nichts geschrieben, d.h., die hat sie offensichtlich auch. Du kannst sie zu Freunden mitnehmen!

    Ehrlich gesagt - meine persönliche (!) Meinung - halte ich diese Dinge schon für 80% dessen, was ein Hund in der sensiblen Phase der ersten Monate lernen muss. Kommandos und Abläufe können Hunde i.d.R. auch später gut lernen.

    Das Einzige ist halt das mit der Ruhe, aber auch das wird klappen.


    Versetz Dich mal in sie hinein: Bislang war oft Party, jetzt ist Ruhe angesagt. Das ist natürlich schwierig. Und sie versteht nicht, wie wir Menschen, den Sinn. Sie ist erst mal in Erwartungshaltung (= Erregung). Und dann passiert halt jetzt einfach mal....NICHTS. Das muss sie mehrmals erleben, damit das Erregungsniveau sinkt.


    Bzgl. Decke schicken: Mein Großer kann das bis heute nicht, auf die Decke gehen und sich hinlegen. Habe auch schon öfter von Hundetrainern gehört, dass das v.a. für nervöse Hunde einfach zu viel Input ist.

    Sieh es mal so: Wenn sie auf der Decke bleibt, was sie ja muss, und dann einfach NICHTS mehr passiert, was wird sie dann (auf kurz oder lang) tun? Sich hinlegen.

    Ich schicke meinen seit Jahren lediglich auf die Decke, was er dort macht, solange er dort bleibt, ist mir egal. Und er legt sich mittlerweile nach 5 Sekunden hin, weil er weiß, dass jetzt erst mal nichts mehr passiert und Liegen einfach bequemer ist.

    Das muss sie einfach lernen, und das wird sie.


    (Klar: es gibt sicherlich Situationen, in denen man ein Platz aus anderen Gründen einfordert. Aber als ersten Schritt würde ich erst einmal das mit der Decke einfordern)

  • Bezüglich der Deckenfrage würde ich noch einen Schritt weiter gehen - es ist doch egal, WIE sie auf der Decke bleibt. Wir haben das Kommando so eingeführt, dass wir sie auf die Decke gelockt und dort begrenzt haben (also ich habe mich davor gestellt). Ob sie auf der Decke sitzt, im Platz liegt, sich auf die Seite dreht…mir egal. Das Kommando heißt, dass sie auf ihre Decke geht und dort bleibt, bis ich auflöse. (Theoretisch auch, dass sie nicht bellt, aber Lea bellt irgendwie fast nie 🙄)

  • Für mich hört sich das gut an - sie muß das halt erst lernen, daß auch wenn der andre Hund da ist, Ruhe gehalten wird. Einfach konsequent bleiben, immer wieder auf die Decke schicken, wie Du das machst. Ist völlig richtig. Noch einfach ist es, wenn Du das nicht gewünscht Verhalten gar nicht erst zustandekommen läßt, indem Du sie einfach anleinst, und die Leine irgendwo festmachst (Tischbein?). Dann mußt Du nämlich gar nicht erst korrigieren. UND: sie legt sich dann von allein wieder hin, wenns ihr zu blöd wird, daß sie nicht wegkommt, und das ist ein Moment, in dem Du suuuuper loben kannst, ihr kurz ein Leckerlie reichen kannst o.ä. - weil dann hat sie sich nach einigen Malen selbst "erarbeitet", daß Hinlegen toll ist und Leckerlies gibt. und was sie sich selbst erarbeiten, sitzt am Besten. Ist ja wie beim Menschen. Ich sag Dir fünfmal, wie Du etwas machen sollst, zeig es Dir etc. Aber richtig beherrschen tust Du etwas dann, wenn Du es selbst probiert und verinnerlicht hast :-), wenn Du es GEMACHT hast. ;-)


    Merksatz: Fehler gar nicht erst entstehen lassen, keine Chance geben, was falsch zu machen, dann mußt Du nicht korrigieren, sondern kannst loben, wenn sie sich (mangels andrer Möglichkeiten) für etwas entscheidet, das Du gut findest. Wie zB das Hinlegen in dem Moment, weil sie eh net weggkommt, weil sie angebunden ist. Das ist viel schöner, als erst Fehler machen zu lassen (aufstehen und weggehen vom Platz), damit man korrigieren kann, "damit der Hund weiß, daß er das nicht darf". Ist doch viel netter, wenn er von sich aus das Richtige macht, da muß ich ihn doch gar nicht erst dazu verführen, sich für ne andre Variante entscheiden zu können. Dann fühlt sich der Hund viel besser, als wenn er ständig was tut, und dafür korrigiert wird. Denn auch Korrekturen können Streß bedeuten, denn bisher hat der Hund ja noch nicht gelernt, daß das Liegenbleiben gewünscht wird. Du würdest quasi "strafen" für ein Verhalten, das Du bisher akzeptiert hast. Dann lieber anbinden, Hund legt sich von sich aus wieder hin, Du lobst kurz freundlich. Jawoll, das ist das erwünschte Verhalten, das machst Du gut. Und sollte sie dann fiepen, reicht bestimmt ein leichtes "Heeey-pssssst.....", dann wird sie Dich angucken - und dabei das Fiepen "vergessen", was Du wiederum sofort loben kannst, und damit signalisieren: ja, genau, das ist es, was ich wollte. ;-)


    vtl. hilft auch ein Kauknochen in dem Moment, wo der andre Hund ins Büor kommt (bzw kurz vorher). Kauen hilft, Streß abzubauen und lenkt etwas ab, und beschäftigt halt auch. Mußt nur dafür sorgen, daß der andre Hund dann nicht seinerseits zu ihr hingeht, das wäre kontraproduktv *gg Außerdem könnte es Ärger geben, wenn sie Kauknochen zu verteidigen neigen sollte.

  • Ich wüsste nur gern, ob ich noch etwas falsch mache oder muss man sie jetzt genau mit dieser Methodik daran gewöhnen, dass sie sich ausruhen muss?

    Einfach auf die Leine stellen, wenn der andere da ist?


    Ich würde mittags allerdings keine Runde gehen, wenn du abends nach Hause läufst. Sondern nur Pipi auf der nächsten Wiese. Meine ht nach Waldspaziergängen in dem Alter immer gebraucht, um nochmal zur Ruhe zu finden. Würde ich im Büro nicht wollen.

    Ich mache ja schon meine Bürotür zu, damit sie weniger abgelenkt ist, sonst würde sie gar nicht schlafen. Aber ich kann ja nicht ständig die Leine auf Spannung halten, wenn ich möchte, dass sie schläft. Und leider bin ich nicht so schnell, dass ich die Leine auf Spannung bringen kann bevor sie aufgestanden ist.


    Ja das stimmt natürlich auch. Gerade momentan, bis sie sich an die Ruhephasen gewöhnt hat, wäre es vermutlich schlauer die Mittagsrunde aufs Pipi machen zu beschränken.

  • Und leider bin ich nicht so schnell, dass ich die Leine auf Spannung bringen kann bevor sie aufgestanden ist.

    Ich hab meine tatsächlich die paar Mal, die wir im Büro waren. am Tisch angebunden, so lange wir nciht alleine waren. :ka:


    Kannst ja zu dem speziellen Thema den Thread hier durchforsten, da gibts viele Tipps zur Bürogewöhnung:

    Gast93119
  • Ja, das stimmt. Anfangs hat sie auch Gäste immer angesprungen und in die Hände und Beine gebissen. Inzwischen springt sie nur noch selten und wenn nur ein, zwei mal, danach setzt sie sich fein hin. Ein Freund von mir hat auch eine Katze und da macht Leila nicht solche Faxen. Die rennt wohl auch nicht vor Leila weg, das könnte der springende Punkt sein. Die eine von unseren Katzen rennt eben immer sofort los, wenn sie Leila sieht, da will Leila natürlich hinterher rennen. Aber wir werden sie zuhause jetzt erstmal anleinen, bis sie gelernt hat, ruhig zu bleiben. Die Grundkommandos klappen auch zu 95%


    Danke sehr, jetzt geht es mir auf jeden Fall schon viel besser :) Die Verzweiflung schwindet :D Und danke nochmal für die Tipps, auch an alle anderen hier! Einen Hundetrainer werden wir natürlich trotzdem noch zusätzlich hinzuziehen, aber bei euch hab ich hier in 2 Tagen schon einiges gelernt. Doof, dass man irgendwie anfangs denkt man wüsste schon wie es geht und es wird schon klappen.


    Und ich muss sagen Leila ist wirklich ein schlauer Hund. Es war nie besonders schwer ihr neue Sachen beizubringen und auch jetzt, heute ist der zweite Tag an dem ich ihr die Ruhephasen beibringen möchte und ich finde es klappt schon jetzt ganz gut. Manchmal kommen sogar Mitarbeiter rein und sie bleibt liegen. Eben ist sie aufgestanden und zur Tür, ich habe ein mal "Decke" gesagt und sie ist tatsächlich zurück gekommen und hat sich direkt hingelegt (hab ich überhaupt nicht mit gerechnet, war nur ein Versuch). Hätte ihr super gerne ein Leckerli gegeben, aber sie hatte letzte Woche Mittwoch eine Zahn-OP, morgen werden die Fäden gezogen. Ich hoffe dann darf sie wieder Trockenfutter und Leckerlis fressen.


    Gerade habe ich sie sich auch nicht mehr hinlegen lassen, sondern nur auf die Decke gebracht/geschickt, tatsächlich legt sie sich auch von alleine hin. Es ist immer wieder erstaunlich wie einfach es manchmal ist, wenn man nur weiß wie oder eben wie nicht.

  • Ihr müsst den Hund besonders in der Wohnung beschränken. Wenn der, wie im EP geschildert, überall hindarf, so dass er selbst BHs oder sonstiges klauen kann, dann hat das Priorität.


    Kindergitter hilft, damit ihr nicht ständig auf hab acht sein müsst und der Hund trotzdem nicht über Tisch und Bänke geht oder die Katzen stalkt.


    Zu Hause müssen klare Regeln, Strukturen und feste Plätze sein, wo der Hund entspannen kann und muss.

    Der Platz muss so liegen, dass er zwar dabei, aber ab von Durchgangsverkehr ist und er nicht in Versuchung kommt, alles und jeden zu kontrollieren.

  • Na siehst Du, läuft doch.... manchmal muss man einfach nur die richtigen Knöpfe drücken (oder anders: wissen, was man wann wie machen sollte) und dann geht es deutlich besser. Aber die Knöpfe für seinen Hund muss man erstmal finden. In dem Fall ist es nie verkehrt sich Hilfe bei Dritten zu holen oder um Rat zu fragen.


    Und nicht vergessen, sie ist noch sehr jung - Ihr bringt ihr gerade “das Leben“ bei. Bleib (weiter) konsequent damit sie Struktur findet und sei dabei geduldig, ruhig und freundlich - denn es wird vielleicht wieder Tage geben da wird sie Dich zur Weisglut treiben (Stichwort Pubertät). Du musst nur den längeren Atem haben, am Ende des Tunnels kommt immer Licht. 😁

  • Man sieht halt auch oft eher das, was NICHT gut läuft. Manchmal auch nur vermeintlich nicht gut läuft.


    Schreibt Euch doch jeden Abend in ein kleines Büchlein, was an dem Tag gut gelaufen ist. Du wirst sehen, da kommt immer was zusammen! Das hat mich durch die erste Welpenzeit gerettet. Man sieht halt oft nur den Berg, der vor einem liegt. Oder sieht bei anderen Hunden, die ruhig die sind etc.

    (Und andere Welpen sind laut deren HH natürlich immer mit 10 Wochen stubenrein und leinenführig und bleiben 5 Stunden ohne Mucks alleine).


    Das mit dem Hundetrainer werdet Ihr ja bestimmt machen, und hoffentlich ist es ein guter, der das Positive im Hund sieht.


    Das wird bei Euch ganz bestimmt!!!

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