Richtiges Verhalten des Hundebesitzers, wenn sein Hund jemanden beißt

  • Sehr gerne doch, freut mich, dass ich ein bisschen helfen konnte. =)

    wie hat der Hund reagiert auf das was ihr getan habt

    Dazu noch: mein Rüde war offensichtlich sehr verstört und verunsichert von dem Chaos, als er dann aus dem Tunnel raus war. Ich hatte ihn an einem schweren Fahrradständer angebunden, damit ich mich um die angegriffenen Hunde und die Halter kümmern konnte. Er hat auf mich so gewirkt, als wüsste er gerade gar nicht, was los wäre. Als ob er das Geschehene der letzten ~1-2 Minuten gar nicht erlebt hätte.


    Das tat mir in der Seele weh und mich hat's auch echt fertig gemacht - als die anderen Besitzer weg waren und wir mit unserer Gassigruppe die Sache aufgearbeitet haben, stand ich erstmal heulend und kurz vorm Hyperventilieren rum. Ich kann mich, denk ich, gut in deinen Kumpel reinversetzen, ich hab den Besitzerinnen auch mehrfach gesagt, dass ich alle Kosten übernehme, dass sie ihre Hunde bitte jetzt auf Verletzungen untersuchen sollen und ich sie notfalls auch direkt in die Tierklinik fahre, sollte was sein usw. usf. ... das Geld etc. war denen (genau wie dir) total wurst, den Frauen ging es in der Situation einzig und allein um den Schock, den ihre Hunde (und sie selbst) hatten. Das kann kein Geld der Welt richten und als Halter des Angreifers fühlt man sich in der Situation einfach richtig, richtig scheiße. Man sucht nach Mitteln und Wegen, um das Geschehene irgendwie wieder gut zu machen, aber da gibt's außer Zeit und entsprechenden Maßnahmen halt nicht viel.

  • Finde ich schwierig, weil hier die ganze Vorgeschichte absolut entscheidend für die Situation ist.

    Dass es so weit gekommen ist, war unnötig wie ein Kropf und vollkommen vermeidbar.

    Ja das stimmt. Doch er hat mir nie geglaubt. Dem Hund gehört der Garten, er bestimmt wo sie lang gehen beim spazieren, er bestimmt alles und verbellt alles. Er hat mich, als ich hier eingezogen bin, ein halbes Jahr lang in meinem eigenen Garten angebellt sobald ich draußen war. Ich hab das selbst regeln müssen. Die Nachbarn können es nicht. Ich bete für den Hund, dass sie es nun lernen, weil der ist ja unschuldig dran.

  • Echt übel, warum muss man sich halb tot saufen? Und für den Hund auch nicht gerade angenehm.

  • Weil er bisher kein einziges Mal einen Betrunkenen angegangen, angeknurrt, gebissen oder sonstwas hat :)

    Bis er es eben doch getan hat.


    Ob es nun dran liegt, dass der Hund auf den alkoholisierten Menschen negativ reagiert, oder ob der Mensch nicht mehr in der Lage ist, sich koordiniert zu bewegen und der Hund deshalb gebissen hat - Ergebnis bleibt das gleiche, Alkohol und Hund ist eine schlechte Kombi.


    Und ob der Halter rumbrüllt oder nicht ist vermutlich ziemlich egal, wenn ein so eigenständig agierender Hund seine Entscheidung getroffen hat.


    Ich hoffe du hast die Bisswunden vernünftig versorgen lassen.


    Ich kann nur empfehlen, sich nicht halbtot zu saufen (und sich impfen zu lassen, das mal am Rande)

  • Sehr gerne doch, freut mich, dass ich ein bisschen helfen konnte. =)

    wie hat der Hund reagiert auf das was ihr getan habt

    Dazu noch: mein Rüde war offensichtlich sehr verstört und verunsichert von dem Chaos, als er dann aus dem Tunnel raus war. Ich hatte ihn an einem schweren Fahrradständer angebunden, damit ich mich um die angegriffenen Hunde und die Halter kümmern konnte. Er hat auf mich so gewirkt, als wüsste er gerade gar nicht, was los wäre. Als ob er das Geschehene der letzten ~1-2 Minuten gar nicht erlebt hätte.


    Das tat mir in der Seele weh und mich hat's auch echt fertig gemacht - als die anderen Besitzer weg waren und wir mit unserer Gassigruppe die Sache aufgearbeitet haben, stand ich erstmal heulend und kurz vorm Hyperventilieren rum. Ich kann mich, denk ich, gut in deinen Kumpel reinversetzen, ich hab den Besitzerinnen auch mehrfach gesagt, dass ich alle Kosten übernehme, dass sie ihre Hunde bitte jetzt auf Verletzungen untersuchen sollen und ich sie notfalls auch direkt in die Tierklinik fahre, sollte was sein usw. usf. ... das Geld etc. war denen (genau wie dir) total wurst, den Frauen ging es in der Situation einzig und allein um den Schock, den ihre Hunde (und sie selbst) hatten. Das kann kein Geld der Welt richten und als Halter des Angreifers fühlt man sich in der Situation einfach richtig, richtig scheiße. Man sucht nach Mitteln und Wegen, um das Geschehene irgendwie wieder gut zu machen, aber da gibt's außer Zeit und entsprechenden Maßnahmen halt nicht viel.

    Ich weiß überhaupt nicht, was danach passiert ist, Nachbar redet nicht mit mir. Auch nicht warum er dann losgelassen hat, der Hund. Aber ich weiß, dass es was auch mit dem Hund macht.

    Ich hatte mal nen echt armen Pflegehund, Husky/Schäfermix. In der Jugend furchtbarer Unfall, seitdem panisch, bissig, unverträglich, aber wir kamen super klar. Er hatte voll Angst vor Donner, und hat sich eines Tages unter ein Auto gerettet davor.
    Ich stand also im strömenden Regen neben irgendeinem Auto mit ner Leine in der Hand. Polizei kam vorbei (Wien). Wollte helfen. Ich schnell die Vorgeschichte vom Hund runtergerattert und gebeten, ihn einfach zu lassen. Polizist: Beißt der? Ich: ja, wenn Sie jetzt hingreifen. Polizist: Warum hat er keinen Maulkorb? Ich: Ich geh mit dem Hund Gassi mit der Ausstattung des Besitzers. Ich hab keinen Maulkorb für ihn, drum geh ich ja um 2 uhr früh, weil er da niemanden gefährden kann. Polizist: Aha. Bückt sich, schaut unters Auto, sagt NAAAA Was is mit dir? Hund fährt aus, beißt Polizisten ins Schienbein und kringelt sich wieder unters Auto und weint. Polizist: Naja, g'sagt haben Sie's eh. Nächstes mal bitte mit Maulkorb.
    Und sie zogen ab, einer blutend. Ich war wie vom Blitz getroffen. Hab gewartet bis der Hund hervorkam und bin heim mit ihm.

    Der Hund war danach völlig fertig. Nicht nur donnerfertig, das kannte ich. Er war irgendwie gar nicht er selbst, ist ziellos durch die Wohnung getigert, geseufzt, gewinselt, er traute sich nicht zu mir, war depressiv, hatte Angst vor der Katze, nichts gefressen. Ich war mit ihm in der Früh zuerst Mauli kaufen und dann beim TA. der hat ihm Bachblüten gemixt und gesagt, er hat quasi selbst einen Schock. War nach 3 Tagen wieder okay, soweit man das bei diesem Hund sagen konnte. Ich hab das natürlich dem Besitzer erzählen müssen, und der hat ihn auf der Stelle einschläfern lassen sobald ich zur Tür raus war. Der Hund war 6 Jahre alt, ich habe ihn 3 Jahre beaufsichtigt, war mit ihm beim Psychologen, trainiert mit ihm wie Sau, hab alles selber bezahlt und es hat mir das Herz gebrochen. Seitdem bin ich sehr vorsichtig und ich hab immer Angst, dass der Hund mit seinem Leben büßen muss, weil ein Mensch was falsch gemacht hat. Wie hat sich das bei deinem Hund aufgelöst... bzw wie gehts euch jetzt?

    Ja so wie du das beschreibst, kann ich gut nachvollziehen dass das furchtbar unangenehm sein muss. Aber wenn das Opfer kein Drama macht, kann man das ja annehmen, nicht? :) Ich seh es so: hätte viel schlimmer enden können, hab Glück gehabt, besser ich als das Enkerl, und jetzt einfach los starten in eine bessere Zukunft! <3



  • Tja, ist aber manchmal so. Ein bis zweimal jährlich schaffe ich das super, allerdings zuhause und mit alkoholsicherem Hund.
    Ich bin auch nicht hier wegen Psychoberatung :D das macht mein Therapeut sehr gut.

    Ich bin mir da nicht so sicher, dass überschwappende Panik den Hund nicht noch mehr ins Geschehen bringt. Aber ist nur meine Meinung, drum frag ich ja um eure. Nach 40 Jahren Hundehaltung kenne ich die meisten Situationen in die man nmit Hunden geraten kann. Was der Besitzer im Falle eines Beißunfalls macht ist oft ausschlaggebend.

    Bezüglich Impfung vertraue ich meinem Arzt, okay? Soll hier nicht Thema sein. Hab schon geschrieben ich bin herzkrank.

  • Du hast sicherlich recht, Panik macht es sicherlich noch schlimmer.

    Ist nur schwierig, unter Schock besonnen zu bleiben. Vor allem wenn man betrunken ist. Und man in so einer Situation keine Routine hat (was ja die wenigsten haben).


    Die Geschichte von deinem Sitterhund finde ich sehr traurig.

    Alles gute und ich hoffe es bleiben keine schlimmen Narben.

  • Es gibt Hundetypen, die sollte man generell nicht mit Betrunkenen konfrontieren. Der Akita gehört für mich dazu. In dem Augenblick, wo das Trinken von Alkohol geplant ist, würde ich daher den Hund wegpacken.

    Dies trifft im Allgemeinem auf alle Hunde zu, meine ich.

  • Also können für deinen befreundeten Nachbarn von Amtswegen her noch unangenehme Folgen nach dem Vorfall zu Tage kommen.


    Wie sind die Ämter in Kärnten drauf nach einen Beißvorfall gegen Menschen?


    Ist das wieder eine üble Nummer, unfähiger Hundebesitzer, großer führungsloser Hund ...

  • Du hast sicherlich recht, Panik macht es sicherlich noch schlimmer.

    Ist nur schwierig, unter Schock besonnen zu bleiben. Vor allem wenn man betrunken ist. Und man in so einer Situation keine Routine hat (was ja die wenigsten haben).


    Die Geschichte von deinem Sitterhund finde ich sehr traurig.

    Alles gute und ich hoffe es bleiben keine schlimmen Narben.

    Dankeschön! Scarface ist ja auch lässig - wir werden sehen was draus wird :D

    Das war sehr traurig mit dem Buben, ja... und ich hab mir dann die Schuld gegeben weil ich es ihm erzählt hatte. Hab aber irgendwann beschlossen dass ich das tun MUSSTE, und der Besitzer der Ar*** ist. Trotzdem, es tut mir immer noch weh wenn ich dran denke und dass ich ihn nie wieder sehen konnte, und er mit jemandem gehen musste, der Angst vor ihm hat und ihn loswerden will. Er war ein Sensibelchen und nicht aggressiv von sich aus. Er hat sich gegen Dinge gewehrt die ihm Angst machen. Wurde mit 8 Monaten von einer Straßenbahn überfahren während der Besitzer auf ner Baustelle gearbeitet hat. Beide Hinterläufe mehrfach gebrochen plus Hüfte. Seitdem hatte er vor Straßen Angst (ganz blöd in Wien!). Ich hätte ihn auch aufgenommen aber der Besitzer wollte ihn mir nicht „ganz“ geben. Total unnötiger Tod eines tollen, wunderschönen Hundes. Also besser ne gespaltene Lippe, als ein toter Hund. Man sollte generell die Besitzer strafen und dem Hund eine Chance geben.

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