Richtiges Verhalten des Hundebesitzers, wenn sein Hund jemanden beißt
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Mich interessieren Situationen, wo es euch so gegangen ist und wie ihr sie gehandhabt habt :) da gibts keine falschen Antworten.
Der Hund war ganz sicher nicht super drauf, weil Frauli wie gesagt zum zweiten Mal in kurzer Zeit einfach weg - im Krankenhaus war. Hund selbst hatte unlängst eine Darmentzündung. Wir sind alle grad nicht super drauf hier.Das mit der Darmentzündung könnte bereits einer der Ursachen sein, warum der Hund, anders als gewöhnt, reagiert hat. Vielleicht hatte er schmerzen.
Schreiend unter den Tisch kriechen wäre, sofern ich es schaffen würde ruhig zu bleiben, nicht meine Wahl. Eventuell den Hund versuchen abzulenken, damit er aus dieser Situation rauskommt. Auf keinen Fall drohend.
Das seh ich genauso mit der Darmentzündung! und dass er eben gar nicht ausgelastet ist. Er kann ja nichtmal galoppieren richtig, weil immer an der Leine. Wenn mein Hund nicht so richtig rennen dürfte, der würde innerhalb von 3 Tagen durchdrehen.
Ich war das erste Mal jetzt in einer Situation, wo der Besitzer des Hundes mich nicht gerettet hat. Vielleicht hat er, später. Aber eben viel zu spät. Als Opfer bist du darauf angewiesen, dass der Hundehalter richtig und schnell reagiert. Ich war in vielen Hundeschulen, das Thema wird da aber eher nur gestreift. -
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Hi
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Hi, es soll hier um richtiges Verhalten des Hundebesitzers gehen, wenn ich das richtig verstanden habe... und das setzt für mich schon viel weiter vorher an.
Wenn ich einen Hund habe, der Menschen gruselig findet, unterwegs oder daheim, dann reagiere ich sofort darauf, wenn ich es bemerke, indem ich mir überlege, wie ich gegenlenken kann.
Dieser Hund hat bisher 6 Jahre lang kaum Führung oder Erziehung genossen und sich ungehindert ausleben können... Du schreibst, er knurrt sehr oft, bellt Leute an (warum, weil er territorial ist? Weil er ein Problem mit Menschen hat, mit Männern, mit Frauen, oder mit Leuten, die groß sind oder schwarz gekleidet... ? Weil er einfach ein Aas ist oder hat er mal was erlebt, was ihn geprägt hat?...usw usf), das spielt alles eine sehr große Rolle, wie man gegensteuert. Also die Motivation des Hundes.
Es gibt Hunde, die lassen sich nur anfassen, wenn sie es sozusagen "erlauben" oder wenn sie es kommen sehen und können sehr pissig werden, wenn sie unvermutet berührt werden oder aus dem Schlaf heraus angefasst werden. Vielleicht war das auch eine Kombi, der Hund ist erschrocken, ist eh dominant (ja ich benutze jetzt das böse Wort einfach mal) und gewohnt, alles zu kontrollieren. Sei es drum, mMn hätte man viel schon früher eingreifen und was tun müssen.
Jetzt hat der Hund halt das Stigma, gebissen zu haben, wahrscheinlich auch Auflagen, du bist verletzt und dein Nachbar hat ein schlechtes Gewissen.
Aus der Theorie heraus, um deine Frage zu beantworten, denn keiner meiner inzwischen 8 Hunde, die hier lebten bzw leben hat je so die Nerven verlieren müssen - ich finde, ein ruhiges Eingreifen zeugt von Sachverstand und Souveränität.
Also kein kopfloses Herumkreischen, sondern ruhig hingehen, Hund möglichst eine Leine umlegen, eine Schlinge ziehen, um den Hals legen und zuziehen, bis der Hund nachgibt und dann den Hund wegziehen und sichern.
Liest sich easy, ist in der Praxis sicher schwer und werde ich hoffentlich nie brauchen.
Ohne Leine würde mir das Nackenfell oder Hinterbeine packen und wegziehen einfallen, allerdings ist die Gefahr groß, dass durch das Reißen der Zähne durch die Haut beim Wegziehen größere Verletzungen entstehen, wenn der Hund sich festgebissen hat. Mit einem Stück Stock das Maul aufhebeln wäre auch eine Möglichkeit, hab ich aber nie gemacht und nie gebraucht. Und zur Not, wenn man den Hund gar nicht wegbekommt, mit dem Gartenschlauch mit hartem Strahl wegspritzen, oder halt mit körperlicher Gewalt.
Schreien, das hab ich so im Hinterkopf abgespeichert, soll den Hund eher anspornen und anheizen. Frag mich nicht, wo ich das her hab. Schreien und Kreischen wirkt unsouverän, finde ich, allerdings hat man sich selbst in so einer Situation vielleicht auch nicht wirklich unter Kontrolle und tut alles eher unbewusst. Deshalb kann man für das Schreien deinem Nachbarn keinen Vorwurf machen, für die Versäumnisse davor allerdings schon.
Gute Besserung und gute Heilung!
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Nein @Zweizylinder dich habe ich nicht gemeint, weiß gar nicht wie ich auf Kärnten kam, sorry
Also können für deinen befreundeten Nachbarn von Amtswegen her noch unangenehme Folgen nach dem Vorfall zu Tage kommen.
Wie sind die Ämter in Kärnten drauf nach einen Beißvorfall gegen Menschen?
Ist das wieder eine üble Nummer, unfähiger Hundebesitzer, großer führungsloser Hund ...
Ich weiß es leider nicht, er hat die Rettung angerufen und diese die Polizei, drum wurde er schon angezeigt. Ich habe der Polizei gesagt ich möchte keine Anzeige machen, und dass es meine Schuld war. Ich bin im Burgenland zuhause und kann durch die Hundetrainerin mit dem Amtsarzt ein bisschen was drehen. Maulkorb immer wenn Besuch da ist, und Erziehung ab jetzt sind meine Bedingungen.
...Wie meinst du das Kanari , dass du als Geschädigte -wenn auch nicht Anzeigende- etwas drehen und auch Bedingungen stellen kannst? Sind die Amtsärzte bei euch so smart drauf?
Hundangriff mit schwerwiegenden Verletzungen gegen Menschen unter Alkoholeinfluss des Hundehalters ist ja nicht ohne
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Wie hat sich das bei deinem Hund aufgelöst... bzw wie gehts euch jetzt?
In den ersten Tagen nach dem Vorfall ist es mir eher schwer gefallen, ihm genauso zu vertrauen wie davor auch. Er war in dieser Zeit beim Gassi nur an der kurzen Leine, die war an Halsband und Geschirr eingehakt - Doppelsicherung also. Das in Kombination mit dem Maulkorb hab ich erstmal als "Versicherung" für mich selbst gebraucht, um überhaupt wieder das Vertrauen in meine Fähigkeiten als Halter zurück zu gewinnen.
Ich war auch drauf und dran, ihn freiwillig zum Wesenstest zu schleppen, aber mehrere Hundetrainer haben mir davon abgeraten. Es reiche, dass ich weiß, dass dieser Hund durchaus Potential hat und dementsprechend gesichert wird. Bei einer Trainerin will ich noch ein paar Einzelstunden nehmen, aber dafür muss ich erst Videomaterial sammeln, weil der Dicke noch andere Baustellen hat ...
Ich hab aus dem Vorfall einige Konsequenzen gezogen, denn genau wie bei deinem Nachbarn mangelts bei mir an Führung. Nicht völlig, ich hab den Dicken soweit gut unter Kontrolle und wir haben auch schon echt viel zusammen geschafft Aber ich weiß halt inzwischen, dass er wesentlich mehr Führung und Konsequenz braucht. Das tut ihm einfach gut.
Konkret heißt das, dass er jetzt ordentlich neben mir zu laufen hat, wenn die Leine am Halsband eingehakt ist. Am Geschirr darf er auch mal ziehen, er darf schnüffeln und bummeln, muss aber immer ansprechbar bleiben.
Er hat auf mich zu achten und mir zu folgen, wenn ich die Richtung ändere - ohne, dass ich ihn erst darauf aufmerksam machen muss!
Dazu noch einige andere Dinge, die mir wahrscheinlich gar nicht so sehr auffallen. Jetzt geht es uns eigentlich ganz gut - er pennt neben mir im Bett und träumt, nachdem wir heute einen schönen langen Flexi-Spaziergang gemacht haben. Wir machen auch weiterhin Mantrailing, gehen weiterhin wandern usw.
Ansich hat sich an meinem Leben mit Hund nicht viel geändert, es gibt jetzt halt nur mehr Regeln und weniger Freiheiten für den Dicken.
Ich hab echt noch Raum für Verbesserung, was das Thema Führung bei ihm angeht, aber ich denke, wir sind auf einem guten Weg.
Ich hatte halt auch das Glück, dass die Halter mich nicht angezeigt haben. Ich hätte das durchaus verstanden und mich auch nicht gewehrt, wenn da wirklich was von Amts wegen käme - wäre mein Hund das Opfer gewesen, hätte ich den Halter definitiv angezeigt.
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Ehrlich - Die Anzeige finde ich vollkommen angebracht.
6 Jahre lang, hat der Hund gezeigt dass er eben NICHT so cool und Menschenfreundlich ist wie er sein sollte.
6 Jahre lang hat man sich um sämtliche Warnsignale nen feuchten Dreck interessiert.
Uns nach 6 Jahren dann ein,, Huch - der is jetzt vollkommen ausgerastet und hat einer Frau schwere Verletzungen zugefügt? Das hat der ja noch nie gemacht! "
Ernsthaft - dieser Hund hat dir dein Gesicht entstellt und den Arm angebrochen. Das nicht mehr passiert ist, war pures Glück. Du schriebst selber, ohne dicker Daunenjacke wäre dein Arm Matsch gewesen...
In aller Ehren dass du da so gut drüber weg schauen kannst, aber was, wenn der dir nicht die Lippe gespalten hätte, sondern im Eifer des Gefechts ein Körperteil amputiert ( Finger bspw) oder ein Arm jetzt für immer unbrauchbar wäre ( mehrfach gebrochen, Nerven im Arsch, sehnen hinüber).
Was, wenn es nicht deine Lippe erwischt hätte, sondern jetzt deine Nase ab wäre? Oder dein Schädelknochen was abbekommen hätte?
Ja, es klingt nach Schwarzmalerei, aber ist es das auch?
Laut deiner Erzählung hat dieser Hund 15 mal (!) hintereinander mit Beschädigungsabsicht zugebissen!
Das ist kein "Fehler passieren mal" mehr. Das wäre vermeidbar gewesen.
Zur Situation selbst, bzw dem Grund warum der Hund so ausgetickt sein könnte :
Zuerst einmal handelt es sich um einer Hunderasse mit tendenziell hoher eigener Individualdistanz zu Fremdem, mit hoher Ernsthaftigkeit ( sobald er erwachsen wird) und der Unhöflichkeit in der Regel nicht so einfach weg spielen kann ( verglichen mit einem Golden Retriever bspw, der eher beschwichtigen oder ein albernes Spiel draus machen würde um zu deeskalieren).
Dieser Hund muss sich 6 Jahre lang irgendwelche Betrunkene auf Partys antun.
Dieser Hund sagt regelmäßig,, Verpiss dich/Lass mich/Hau ab von meinem Grund! " - und lernt dabei jedes Mal, dass er dies zum EInen darf, und zum Anderen eh nix bringt.
Dann bekommt dieser Hund Fette Bauchschmerzen ( Darmentzündung), sein Herrchen ist absolut nicht in der Lage für irgendwas ( Erziehung) + total neben sich ( Frau im Krankenhaus), und dann, fliegt ihm beim Pennen eine alkoholisierte Person vor die Nase.
Der hatte schlicht gewaltig die Faxen Dicke. ( und war möglicherweise grad nicht Herr seiner selbst - weil verpennt)
Was man in der Situation hätte tun können?
Zu aller erst - soweit möglich reagieren bevor etwas passiert.
Das heißt - Rechne mit der Unfähigkeit Anderer, und bring Wahlweise Abstand rein ( räumliche Trennung) , oder sicher vernünftig ( Leine plus Maulkorb plus Aufmerksamkeit).
Da Letzteres nicht möglich war ( da voller Kummer und unter Alkoholeinfluss), wäre das einzig richtige gewesen, den Hund woanders hin zu bringen, und vom Geschehen fern zu halten.
Soviel zur Prävention.
Jetzt rein auf die Situation bezogen :
Kühlen Kopf bewahren, Hund irgendwie von der Person trennen, Hund sofort räumlich trennen, entschuldigen, schauen was passiert ist, Krankenwagen rufen.
Nicht Schreien, nicht zugucken nicht unnötig grob werden, einfach möglichst souverän bleiben und zügig agieren.
Nun - Wer kann von sich behaupten in der Situation richtig zu reagieren, wenn er in dieser noch nicht war?
Und - ja, es kann auch einfach wirklich richtig blöd laufen. Hab ich selbst schon mit bekommen. Es kann sehr schnell gehen, fast schon vermeintlich Vorwarnungsfrei.
Allerdings - darauf liegt die Betonung : Es macht einen großen Unterschied, ob man bereits Vorzeichen hat, die einem sagen ob es kippen kann, oder ob es diese nicht gibt.
Und in eurem Fall gab es die - > 6 ganze Jahre lang.
Weshalb es wie gesagt, weder unter "jeder Macht mal Fehler", noch unter "Unfall" zu verbuchen ist. Sowas darf nicht passieren.
Sei froh dass Kinder keinen Alkohol trinken dürfen...
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Sind die Amtsärzte bei euch so smart drauf?
In Kaernten war das mit den toten Malis..
Ich hoffe aber, dass hier jemand mit mehr Sachverstand den Fall auf den Tisch bekommt!
Bei aller Liebe, aber bei ~15 Bissen laesst sich hoffentlich nichts mehr hinbiegen!!
Ansonsten kann ich nix schreiben. Ich hab nie so einen massiven Uebergriff auf Menschen erlebt. Bei den Uebefriffen auf andere Hunde waren die Bedingungen anders und meine Hunde wuerden nie in so eine komische Situation kommen..
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Auch wenn es schön ist das du so verständnisvoll bist ich finde es trotzdem richtig das es dort eine Anzeige gab. Hätte der Hund jetzt einfach vor Schreck einmal zu gebissen wäre das etwas anderes. Aber er hat insgesamt 15 mal zugebissen und gar nicht abgelassen. Sowas muss zur Anzeige gebracht werden. Vor allem da der Besitzer seit sechs Jahren völlig uneinsichtig ist.
Ich hoffe der Besitzer wacht jetzt endlich auf, sichert den Hund anständig und fängt endlich an ihn zu erziehen. Dafür braucht er aber auf jeden Fall einen erfahrenen Trainer
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Wie gesagt, Akita lebt im Partyhaushalt seit 6 Jahren und wurde nie auffällig deswegen.
Auf dem Satz "Das hat er noch nie gemacht!" baut das komplette Programm von Martin Rütter auf.
Diese Aussage kommt ja auch gerne mal, wenn ein Hund "wie aus dem Nichts" das eigene Kind gebissen hat. Ganz einfach, weil da im Vorfeld über eine lange Dauer übersehen wurde, dass der Hund sich durch das Kind bedrängt gefühlt hat und seine Warnungen nicht erkannt oder ernstgenommen wurden.
Wenn Du Alkohol getrunken hast, beeinträchtigt das Deine Wahrnehmung, Steuerungs- und Reaktionsfähigkeit ganz deutlich. Ist ja auch zwischenmenschlich regelmäßig ein Problem und ein Grund für die Promillegrenze am Steuer. Genau dieses für ihn unangenehme Verhalten verknüpft ein Hund mit dem Geruch einer Fahne. Manche Hundetypen treten den Rückzug an und/ oder stecken zunächst eine ganze Menge ein, andere gehen eben aufgrund ihrer Anlagen und ihres Wesens nach vorne.
Du setzt einen Zustand, in dem Du täglich mehrere Flaschen Alkohol konsumierst und teilweise so dicht bist, dass Du hinfällst, mit normalem Alkoholkonsum gleich. Das ist es aber nicht. An diesem Punkt magst Du Dich über die Auswirkungen Deines Konsums belügen können. Beim Hund funktioniert das allerdings nicht und genau deshalb hat es mit dem Hund Deines Nachbarn geknallt.
Dass die Behörden nun auf den Hund aufmerksam geworden sind, ist vermutlich gut, weil nun Handlungszwang für den Halter besteht und er mit seinem Tier arbeiten muss. Zur Lösung des Problems gehört mE allerdings auch, dass der Halter dafür sorgt, dass Du Dich von dem Tier fernhältst. Der Hund hat, nach einem langen Vorlauf, nun eine für ihn richtig miese und bedrohliche Situation mit Dir und Deiner Fahne verknüpft. Wenn Dein Nachbar Verantwortung für sein Tier übernimmt, bringt er es nicht noch einmal in eine solche Situation.
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Ich glaube, sehr wenige Leute können dir erzählen, was sie tun, wenn ihr Hund einen Besucher anfällt und zerfleischt.
Das ist für die meisten Hundebesitzer eine Situation, die man sich nich mal vorstellen kann.
Und das:
Ich lebe alleine im Wald und seh keine Menschen,
Ausser deinem Nachbarn, der gerne Partys feiert, eine kranke Frau hat, die Sanitäter, die Polizisten...
Naja.
Fehlende Umsicht kann zu schlimmen Konsequenzen führen - das gilt für viele Lebensbereiche.
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Edit by Mod - Beitrag wegen OT und Grenzbereich Nettiquette entfernt
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