Richtiges Verhalten des Hundebesitzers, wenn sein Hund jemanden beißt

  • Zuerst einmal, es tut mir sehr leid, ach was, ich bin total geschockt, was dir da passiert ist. Und ich bewundere dich ein wenig dafür, wie milde du dem Hund immer noch gegenüber gestimmt bist.

    Ich wünsche dir gute Besserung, auf dass deine Lippe möglichst gut verheilt.


    Deine Blauäugigkeit dem Hund und seinem Verhalten gegenüber kann ich allerdings absolut nicht verstehen. Im ersten Posting, ja, da wirkte es auf mich, als wäre es das erste Mal gewesen, dass der Hund unerwarteterweise nach vorn ging und dann auch noch gleich so heftig.


    Aber dann kamen so nach und nach die ganzen Vorzeichen, die sich im Laufe der Zeit schon abgezeichnet hatten...


    Ich kenne auch jede Menge Leute, die sich geil finden, wenn sie einen knurrenden Hund ignorieren und ihn trotzdem anfassen und dann noch stolz drauf sind, wenn der Hund aufgibt und es sich widerwillig gefallen lässt und die Besitzer dümmlich grinsend daneben stehen.

    Würde mir mit meinen Hunden nicht passieren. Wenn einer meiner Hunde jemals einem Menschen gegenüber signalisieren würde, dass er ihn nicht sonderlich prickelnd findet, bekäme es der Betreffende mit MIR zu tun, den ich von da an von meinen Hunden fern halten würde. Es ist meine Aufgabe als Halter, meine Hunde zu schützen - und natürlich auch Menschen vor meinen Hunden.


    Ich finde also, in erster Linie hat da schonmal der Besitzer versagt, bzw. du selbst, wenn du es erkannt hast, der Besitzer jedoch nicht. Ich würde in so einem Fall ganz klar kommunizieren, pack den Hund weg, wenn ich komme.


    Ja, und generell ist ein bisschen Erziehung nie verkehrt. Und je größer und ernsthafter der Hund, desto wichtiger wird es.

    WAS MACHT IHR IN DER SEKUNDE WO DER HUND JEMANDEN BEISST?

    Was genau ich in so einer Situation tun würde? Da muss ich dir sagen, dass ich mir das noch nie überlegt habe. Ich habe mir viele verschiedene Situationen mit Hund überlegt, in man stolpern kann, aber dass mein Hund einen Besucher dermaßen angeht, das kam in meinen kühnsten Träumen noch nicht vor.

    Meine Maßnahme wäre immer Prävention. Sprich, durch Erziehung und Beziehung im Vorfeld dafür zu sorgen, dass sich mein Hund hilfesuchend an mich wendet, wenn ihm etwas nicht passt und dann entsprechend drauf reagieren.

    Dieser Hund wurde einfach nur alleine gelassen, bis es ihm mal so richtig granatenmäßig gestunken hat.


    So nett es ist, dass du dir nun so viele Gedanken um den Hund machst, er ist und bleibt eine tickende Zeitbombe.

    So wie es bisher gelaufen ist, sollte es auf keinen Fall weitergehen. Und wenn dem nachlässigen Nachbarn mal so richtig eine vor den Latz geknallt wird von den Behörden, dass er aufwacht, ist es doch gut.


    Ich wünsche dir weiterhin alles Gute, auf sich sich alles zum Guten wendet und der Nachbar ein wenig Einsicht zeigt, was Hundeerziehung angeht.

  • Ich hätte nach dem Vorfall richtig Sorge, dass andere Besucher ebenso angefallen werden.

    Ob man bei so einem Besitzer drauf vertrauen kann, dass der Hund gesichert wird?


    Das ganze "der Hund kann nix dafür" ändert nichts an der Tatsache, dass von diesem Hund offensichtlich eine Gefahr ausgeht.


    Und warum kann sich der Hund nie frei bewegen? Gibt es keinen Zaun um das Grundstück?

  • Der Hund tut mir einfach nur Leid, denn er muss das jetzt ausbaden. Er hat ja wohl öfter kommuniziert, kein dutzi dutzi Hündchen zu sein. Und obwohl die TE das wusste wird der Hund sowas ausgesetzt.

    Klar Hauptverantwortlich ist der Halter, aber wenn ich als Gast sowas weiß verhalte ich mich entsprechend.

  • Zum Glück war ich nich nie in einer solchen Situation und ich hoffe es wird auch nie dazu kommen.


    Wenn ich mir aber nun vorstellen würde einer meiner Hunde würde in dieser Art einen am Boden sitzenden Menschen attackieren...

    Meine erste Reaktion wäre ein laut gebrülltes "Hey". Das ist ein Abbruchsignal für meine Hunde. Damit kann ich sie beim Bellen, bei harmlosen Konflikten mit anderen Hunden, beim Rennen Richtung Straße... sofort von ihrem Tun abhalten. Sie lassen im Alltag mit diesem Kommando das sein, was sie gerade tun und schauen mich an. Darum wäre dieses Kommando meine erste Reaktion.

    Bei meinen Border Collies rechne ich mir auch eine gewisse Chance aus, dass sie auch in größter Rage darauf reagieren.


    Bei einem unterzogenen Akita? Wohl keine Chance.


    Würde nun einer meiner Hunde auf den Abbruch nicht reagieren und weiter beißen, würde ich ohne Zögern von hinten dem Hund rechts und links kurz unter den Ohren in die Haut packen und ihn so festhaltend vom Opfer wegziehen (vorausgesetzt er hat sich nicht festgebissen). Ich gehe dabei das Risiko ein selbst gebissen zu werden, aber wenn man so richtig zufasst und nicht mehr loslässt, kann einen auch der wendigste Hund nicht mehr erwischen.


    Bei einem ausgewachsenen Akita? Da hätte ich schlichtweg nicht die Kraft zu.



    Hinterbeine wegziehen? Vielleicht funktioniert das, aber ohne dass dann eine zweite Person den Hund direkt sichert, kann sich die Aggression dann auch nach hinten richten.


    Lärm machen? Ich glaube einfach nicht, dass das ausreicht.


    Ganz ehrlich. Ich hätte mir da wohl auch nicht wirklich zu helfen gewusst.



    Das Prävention das einzig Richtige sein kann, wurde ja inzwischen oft genug geschrieben.

  • Das Problem hier war ja u.a. das es so eng war, dass man nicht am Hund vorbei kam. Das allein gibts hier schon nicht. Nie!

    Und sobald ich vorne an den Hund komme, kann ich auch trennen.

    Aber das hier klingt alles total...seltsam :ka:

  • Finde ich auch Murmelchen


    Wenn in solch einer Schocksituation alkoholbedingte Handlungsunfähigheit, inklusive unfähigem Hundebesitzer aufeinander trifft, hat der Hund trotz, oder gerade der Enge wegen viel Spielraum!

  • Ich hab ja aktuell einen ziemlich sehr netten Plüschball und ne bessere Katze- das Potential meiner Hunde liegt also eher irgendwo im Minusbereich.


    Aber ich kenne auch andere, unter anderem Herder, Schäferhunde, Dobermänner und co. Und für allesamt hätte ich in der von dir geschilderten Situation meine Hand nicht ins Feuer gelegt dass es da nicht zu einer SEHR brenzligen Situation kommt.


    Wenn ich dir sage- du hättest es ahnen können- ich hoffe du verstehst es nicht falsch. Aber du scheinst Hundeverstand zu haben. Achte in Zukunft einfach statt der Halter auf den Hund.



    Zum Hund selber: sorry, aber da rollen meiner Meinung nach ein paar Murmeln zu viel frei. Akita hin, ernsthaft her, Alkohol oder nicht Alkohol. Ein Hund der (ohne vorherige "Beißerfahrung") DERMAßEN MASSIV beschädigt... da MUSS ein Fachmann drauf schauen. Da brennt wohl der Kabelbaum im Hundekopf.

    Der wollte dich nicht "abstrafen" dafür dass du ihm vor die Nase geknallt bist. Der wollte dich töten, schlicht und ergreifend. Auch ernsthafte Hunde erkennen wenn ihr Gegenüber nachgibt und weichen will und setzen nicht sinnlos nach. Er schon...


    Ich bring so was eigentlich nicht gern- aber in dieser Situation finde ich es angemessen: das nächste mal stolpert ein Kind in Reichweite dieses Hundes. Und der packt 15! mal zu. Ein Todesurteil für beide.


    Bitte bring deinen Nachbarn dazu den Hund professionell einschätzen zu lassen.

  • Ich denke die meisten hier im Forum haben sich mit der Frage "was tue ich wenn mein Hund einen anderen Menschen" mit voller Absicht beschädigend und mehrfach beisst noch nicht auseinander gesetzt. Mit der Frage "was tue ich wenn mein Hund einen anderen Hund beisst" schon sehr viel eher - die Erstreaktion sollte sich aber grundsätzlich nicht unterscheiden. NICHT wild rumbrüllen und fuchteln und mehr Erregung reinbringen, nicht zurück- bzw. wegziehen sondern Luft abdrehen. Abbruchsignal versuchen - wird wohl oft nicht mehr helfen - etc. Und in beiden Fällen wäre Prävention besser gewesen, vor allem wenn es ja wohl deutliche Warnzeichen gab.


    Wenn du den Vorfall verschweigst und im Gegenteil sogar dem Besitzer mit hilfst das Ganze unter den Tisch zu kehren - und es passiert dann wieder etwas weil doch die Einsicht fehlt ... bist du am nächsten Vorfall mit Schuld. Sorry! Was du früher mit dem Huskymix erlebt hast ist schlimm und ein Hund der einmal gebissen hat gehört sicher nicht gleich eingeschläfert, aber er gehört in verantwortungsbewusste Hände.

  • Du hast anscheinend extrem viel Glück gehabt, dass du dein Gesicht noch hast.

    Ich wünsche dir ehrlich gute Besserung, und dass du keine grosse Narben zurück behältst. Nimm das nicht auf die leichte Schulter, Bisse können sich ganz blöd entzünden. Ich hoffe du bist in kompetenter Behandlung. Damit ist nicht zu spassen.


    Die beteiligten Menschen in dieser schrägen Geschichte haben wohl alle ihre kleineren und grossen Fehler gemacht.


    Wenn es bekannt war, dass der Hund so drauf ist, und man selber so extrem viel Hundeerfahrung hat, begibt man sich nicht in eine so beschissene Situation. Da hat man selber schon auch seinen Anteil daran. Meine Meinung.


    Dass der Besitzer eine Anzeige hat ist absolut korrekt. Ich hoffe es passiert ernsthaft etwas von Seiten der Behörden.

    Er ist - so liest es sich - unfähig, diesen Hund zu führen und gesund zu halten.


    Einen beschädigend beissenden Hund - und dann noch den Eigenen - von einem anderen Menschen zu trennen... die Vorstellung alleine ist purer Horror!

    (Und ich weiss, dass meine Schwester ganz alleine in der Dunkelheit in einer solchen Situation war. Als Opfer. Nicht vorzustellen was da abgeht...)

  • . Kein Hund ist mich jemals deswegen bedroht. Auch kein Akita.
    Wo sind hier die Hundebesitzer, die am Tag mal zwei Bier trinken? Die gibts hier zuhauf. Hier im Forum nicht? ;)

    Ich würde sagen, dass man das nie ausschließen kann. Man sollte sich eher die Frage stellen, ab man das einem Hund so öfter aufbürden sollte. Wenn da nicht öfter etwas passiert, ist das Glück.


    Damit meine ich nicht, mal ein Glas Wein, oder ein Bier zu trinken. Wenn es nur zwei Bier gewesen wären, wäre der Hundehalter wahrscheinlich besonnener gewesen und du selbst hättest den Stuhl nicht verfehlt, oder täusche ich mich da? (kein Angriff, nur eine Überlegung)

    Ich nehm das nicht als Angriff, keine Sorge!
    Ich habe ja auch schon mehrmals gesagt, dass mich deswegen eine Teilschuld trifft. Insgesamt zur Lage während Unfall: Der Hund hätte auch gebissen, wenn ich bloß über meinen Schnürsenkel geflogen wäre. Meine persönliche Einschätzung. Ich hätte besser einfach die Jacke loslassen und mich festhalten sollen. Hab aber grad zugezippt und der Zipp klemmte, der Sessel ist mir untern Arsch weg gerutscht und deswegen bin ich daneben in die Knie gegangen, ziemlich in Zeitupe und nicht ihm gach vor ie Schnauze geprallt. Zwischen Hund und mir waren ca 0,5 m. Ich hab ihn am gleichen abend in genau der gleichen Stellung massiert, den Hund. Ich bin sehr oft am Boden mit ihm, spiel auch mit ihm, er freute sich immer wenn ich kam (auch an diesem Tag). Es gab keinerlei Vorwarnung. Er ist schon in mein Gesicht gesprungen, als ich noch am Weg nach unten war.
    Ich kann nicht sagen, ob ein Bier weniger was geändert hätte. Denn ich wäre wie immer, zum Abschied, sowieso runter gegangen um mich zu verabschieden. Das mach ich immer. Es war eine Situation, in der wir tausend mal waren, ohne Problem. Wenn es dann mal kippt, gibt es meist nicht nur eine Ursache, sondern einige. Ein Tropfen Frust zuviel beim Akita, und es geht ab. Ich kenn ja nicht nur den einen.

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