Analdrüsen - Probleme beim Kotabsetzen

  • Ja, ich weiß, das Thema ist etwas ausgelutscht. Ich würde gern trotzdem mal hören, ob das jemand von euch kennt.


    Alma ist jetzt irgendwas zwischen 3 und 6 Jahre alt. Sie ist seit über einem Jahr bei mir, vorher war sie in Rumänien.


    Vor ca 2 oder 3 Wochen fing sie an, Schlitten zu fahren, sich am Hintern zu beißen und irgendwann beim Kotabsatz zu fiepen oder jaulen.

    Sie ließ sich von mir nicht die Beutel entleeren, nicht mal abtasten und fand das offenbar so schlimm, dass sie nach dem gescheiterten Versuch mir gegenüber extrem meidig unterwegs war (nicht mit mir in einem Zimmer sein, ständig auf der Hut für vielleicht eine Stunde oder so).

    Daraufhin war mein Freund mit ihr bei unserem Tierarzt.

    Der drückte die Analbeutel aus (war alles flüssig, kam aber wohl ganz schön was) und er prophezeite extrem düstere Wolken, denn Almas Drüsen würden falsch liegen, sich in die falsche Richtung öffnen und könnten sich auf diese Weise nicht selbstständig entleeren, man müsste das immer manuell machen (und weil die so komisch liegen, am besten auch professionell machen lassen). Im schlimmsten Falle, wenn sie das sehr behindern würde, könnte man sie wegoperieren, das wäre bei Alma nun aber wieder sehr risikobehaftet weil sie zu nah am Rektum lägen.

    Das besprach ich kurz im Fragen-Thread und entschloss mich, das nun erst mal abzuwarten, da meine alte Hündin, Lotte, auch zwischenzeitlich Probleme hatte (aufgefallen nur durch Hotspot am Rutenansatz), ein Stück Sandknochen alle paar Wochen waren aber die Lösung und das Problem trat nie mehr mehr auf.

    Und irgendwie machte diese Diagnose auch nicht viel Sinn für mich, in Rumänien wurde Alma sicher nicht regelmäßig manuell die Analdrüse entleert und ihr hatte sie ja auch über ein Jahr kein Problem.


    Vor drei Tagen sagte mein Freund, sie habe wieder gefiept beim Kot absetzen. Ich habe es dann auch ein mal gehört und beim nächsten Haufen hat sie sogar richtig geschrien. (Man muss aber wissen, dass Alma Schmerzen wirklich immer überdeutlich anzeigt, die fällt auch schreiend zur Seite wenn Streusalz ihre Pfoten berührt.)


    Ich bin dann mit ihr zu einer anderen Tierärztin, sie solle bitte mal nachsehen, ob da eine Entzündung vorliegt. Die Analbeutel waren wieder voll, die Flüssigkeit klar und flüssig, keine Entzündung, in der Anatomie sei bei Alma wie bei jedem anderen Hund auch.
    Ich solle ab und zu Reis ins Futter geben, das würde den Kot noch mal festigen.
    Knochen zu füttern findet die Tierärztin generell doof, solle man nicht füttern.


    Ich hab Alma und den anderen trotzdem ein Stück Sandknochen gegeben, der Kot war dann natürlich ziemlich hart, kam aber ohne Probleme. Seit dem gebe ich auch Reis ins Futter. Und heute fängt sie schon wieder an beim Koten zu jaulen.


    Was soll ich denn jetzt machen? Kann das andere Ursachen haben?
    Der Kot ist wirklich gut, fest, alles super.

    Es gab keine Durchfälle oder irgendwas...

    Ja, Futter wurde umgestellt, ist aber schon länger her. Und dass das jetzt keine Ruhe gibt, wundert mich schon.

    Was meinen die DF-Expert*innen?
    Was könnte noch die Ursache sein?

  • Hm.. also, Darm, zumindest Enddarm, hätte die Tieräztin doch bestimmt irgendwie bemerkt, als sie den Finger drin hatte, oder?
    Also wenn da jetzt eine Geschwulst gewesen wäre oder so... aber vielleicht stelle ich mir das auch falsch vor.


    Meinst du, eine Blockade im Rücken (kann sogar echt gut sein, die Haut zuckt da manchmal ein wenig, wenn ich sie an einer Stelle massiere) könnte dazu führen, dass sie Schmerzen beim Koten hat oder meinst du, sie könnte dazu führen, dass sich die Drüsen nicht entleeren?


    Sie ist sonst eigentlich wendig, beweglich und agil wie immer. So eine richtige Einschränkung ist da vom Bewegungsapparat her nicht. Ich glaub auch schon, dass es wirklich mit dem Rektum zu tun hat, sie beißt sich da immer direkt an den Seiten rum, die rötliche Verfärbung sieht man durch Almas weißes Fell sehr deutlich.

  • Ich kenne das Analdrüsen-Problem von Anton, der hatte sie aber immer nur von außen, also ohne Finger, ausgedrückt bekommen.

    Ich denke, wenn direkt am Enddarm etwas wäre, müsste sie es eigentlich gemerkt haben.

    Genau, ich wollte auf eine Blockade hinaus, die Alma so, bei normaler Bewegung, nicht merkt.

    Edit: In wie weit sich das auf das Entleeren der Drüsen auswirkt, weiß ich nicht. Vielleicht spielt das irgendwie zusammen.

    Aber wie gesagt, ich bin keine Expertin, das war mein spontaner Gedanke dazu.

  • Bonnie hat ja Probleme mit den Analdrüsen, und das muß regelmäßig geleert werden vom TA. Ich muß schon drauf achten, daß ich nicht zu lange warte (so ca alle 4 Wochen leider), sonst tut ihr das weh, auch beim Kotabsetzen.

    Aber drei Tage nach dem entleeren dürfte da eigentlich nicht schon wieder so voll sein, daß es schmerzt.

    Ist es sicher, daß sie nicht entzündet sind? Wo genau schleckt und beißt sie sich denn so arg?

  • Hm, also mal angenommen, dass die Drüsen echt nicht entzündet sind.

    (Sobald entzündet, bin ich raus, dann erstmal wieder dem Tierarzt zeigen.)

    Also, die Drüsen sind nicht entzündet, der Ausgang trocknet aber zu(?) und die Drüsen entleeren sich nicht selbst.

    Wenn die Drüsen sich korrekt selbst entleeren, dann ja durch mechanische Stimulation, wenn der Kot an ihnen vorbeigleitet.


    Theorie 1: Alma kommt nicht richtig an die Stelle, sondern beißt und leckt sich nur daneben rum. Eventuell hilft ein in lauwarmem Wasser getränkter Waschlappen einmal am Tag.


    Theorie 2: Du schätzt die Konsistenz des Kotes falsch ein und der sollte in Almas Fall fester sein. Kann man ihre Würste theoretisch aufheben, drehen und wenden und die bleiben in einem Stück? Und erst beim Zerdrücken gehen die cremig auseinander?


    Theorie 3: Die Konsistenz ist ok oder gleichgültig, für Alma passt das Volumen des Kotes nicht. Fütterst du etwa zu hochwertig, du Schlingel? Vielleicht muss mehr Ballaststoff in den Hund. Wahlweise findest du ein Futter, über das sich hier alle beschweren, weil "es war viel zu viel Output, Riesenhaufen, oh oh". Oder du guckst mal so in Richtung püriertes Gemüse, mehr Getreide, mehr Reis, eventuell Leinsamen/Flohsamen (letztere beide habe ich selbst noch nie in einen Hund getan, allerdings in Pferde).


    Wie viele Haufen am Tag macht Alma denn?

    Und wann wurde sie das letzte Mal entwurmt und mit was? Womöglich gibt es ja einen Nebenschauplatz mit juckendem After durch Darmparasiten.


    Ich kenn das so: Einmal Analdrüsen-Entzündung, dann "gerne immer mal wieder". Aber wenn Alma tatsächlich noch nie entzündet war da hinten ... dann ... würde ich mir noch Hoffnung machen, dass man es übers Futter in den Griff bekommt.

  • Oh, wow, voll viele Antworten, die mir entgangen sind. Danke euch!

    Genau, ich wollte auf eine Blockade hinaus, die Alma so, bei normaler Bewegung, nicht merkt.

    Edit: In wie weit sich das auf das Entleeren der Drüsen auswirkt, weiß ich nicht. Vielleicht spielt das irgendwie zusammen.

    Aber wie gesagt, ich bin keine Expertin, das war mein spontaner Gedanke dazu.

    Ich finde den Gedanken total nachvollziehbar, ich glaube aber, dass es da nicht hängt. Die Kackpose ist ja immer gleich, dass sie da mal nicht reagiert, mal leise fiept, mal jammert und mal schreit passt irgendwie nicht so gut dazu, dass da eine Blockade ursächlich ist (für mein laienhaftes Verständnis). Hm. Ich lass trotzdem mal die Physio draufgucken, um es auszuschließen.

    Aber drei Tage nach dem entleeren dürfte da eigentlich nicht schon wieder so voll sein, daß es schmerzt.

    Ist es sicher, daß sie nicht entzündet sind? Wo genau schleckt und beißt sie sich denn so arg?

    Also ich selbst kann das nicht sicher beurteilen. Ich habe die Tierärztin aber in allerDeutlichkeit gefragt und auch, ob wir Antibiose bräuchten. Sie hat ganz klar eine Entzündung verneint.

    Sie beißt sich direkt neben dem Rektum, vorwiegend auf einer Seite. Ich würde sagen, maximal 1,5 - 2,5 cm neben dem Darmausgang. Ca da, wo der Beckenknochen diesen Ausläufer hat, weißt du wo ich meine? Ich kenn leider den Fachbegriff nicht.

    Theorie 1: Alma kommt nicht richtig an die Stelle, sondern beißt und leckt sich nur daneben rum. Eventuell hilft ein in lauwarmem Wasser getränkter Waschlappen einmal am Tag.

    Die kommt auf jeden Fall überall dran, sie ist Halb Hündin, halb Schlangenlady. Die will schon genau an der Stelle herumbeißen, an der sie auch herumbeißt.

    Theorie 2: Du schätzt die Konsistenz des Kotes falsch ein und der sollte in Almas Fall fester sein. Kann man ihre Würste theoretisch aufheben, drehen und wenden und die bleiben in einem Stück? Und erst beim Zerdrücken gehen die cremig auseinander?

    Ich liebe, wie schamlos du das bildlich beschreibst. Ja, die kann man easy aufheben und drehen und wenden und im Beutel zerquetschen. Manchmal sind sie etwas weicher (wenn es Kauknochen am Vortag gab oder besonders viele billo Leckerchen) aber in der Regel sind es die Topmodels unter den Häufchen und eigentlich immer ziemlich identisch. Vorher habe ich selbst gekocht, da waren die Häufchen mal so, mal so. Da gab es immer einen gewissen Spielraum.


    Theorie 3: Die Konsistenz ist ok oder gleichgültig, für Alma passt das Volumen des Kotes nicht. Fütterst du etwa zu hochwertig, du Schlingel? Vielleicht muss mehr Ballaststoff in den Hund. Wahlweise findest du ein Futter, über das sich hier alle beschweren, weil "es war viel zu viel Output, Riesenhaufen, oh oh". Oder du guckst mal so in Richtung püriertes Gemüse, mehr Getreide, mehr Reis, eventuell Leinsamen/Flohsamen (letztere beide habe ich selbst noch nie in einen Hund getan, allerdings in Pferde).

    Alma macht eigentlich schon immer (meistens) ein Mal am Tag, selten zwei Mal.

    Jetzt füttere ich (seit etwa 2 Monaten?) eine Mischung aus BoschSenior Soft, Bosch senior bio, Bosch Special light und mische das dann noch mal mit Nassfutter (Granatpet, Lukullus, Wow... solche Sachen, also Alleinfutter) - das ist eigentlich schon extra so, dass das nicht nur ne Proteinparty ist, sondern auch gut Ballaststoffe dabei sind.


    Davor, beim Selberkochen (hab ich etwa über 3 Monate betrieben), gab es eigentlich immer eine KH-Quelle (Hirse, Reis, Dinkel, Quinoa) mit Gemüse und/oder Obst und entweder TK-Fisch (Sardinen oder so) oder Hüttenkäse oder Fleischdose. Das war immer ein wenig anders, deshalb war auch der Kot immer ein wenig unterschiedlich aber wahrscheinlich insgesamt mehr vom Volumen her. Allerdings waren da auch immer mal Chiasamen oder Flohsamenschalen, Haferkleie oder Weizenkeime drin. Nur: ich schaffe das mit dem Kochen für die drei im Moment einfach nicht, vor allem, weil Elsa gerade wieder ihre Mäkeligkeit neu entdeckt.


    Vor dem Selberkochen gab's NaturPlus-Tofu, manchmal mit Dose aufgewertet.

    Da war der Kot auch immer gleich. Das war etwa 9 Monate lang so.

    Sie hatte auch die Umstellungsschwierigkeiten, wenn es zwischendurch mal was anderes gab.



    Und wann wurde sie das letzte Mal entwurmt und mit was? Womöglich gibt es ja einen Nebenschauplatz mit juckendem After durch Darmparasiten.

    Entwurmung ist auf jeden Fall über drei Monate her (Panacur). Sie hat die nicht gut vertragen, sich erbrochen und gespeichelt. Deshalb habe ich gerade eine gewisse Hemmung, wieder zu entwurmen. Zumal die anderen Hunde keine Auffälligkeiten zeigen. Und Bolle ist ein großer Fan von Fremdscheiße. Alma macht darum einen großen Bogen.

    Ach Mann, das ist doch alles komisch.

  • Find ich auch komisch.


    Ich kenn das "endgame" nur von einem Fremdhund, der regelmäßig Patient war, als ich mal in einer Tierarzt-Praxis ausgeholfen habe. Da kam dann immer mit Ausspülen und so. Fanden alle suuuper :/

    Der Hund war aber auch der klassische Patient dazu (klein und Peking-haltig). Ich denk weiterhin, dass es Alma nicht so erwischen wird.


    Beim besten Hund von allen ist es ein schmaler Grad zwischen Kot ok und Kot zu weich, nach drei Tagen weich fährt sie schon mal Schlitten. Kot "ok" ist bei diesem Hund aber nur minimal fester.


    Probier ansonsten noch die Hypothese aus, dass Almas Kot zu fest ist.

    Die Drüsen sind jetzt zweimal innerhalb kurzer Zeit manuell entleert worden, die sind ohnehin gereizt und neigen aktuell zur Sekret-Überproduktion.

    Eventuell hat sie auch einen Riss am After oder ist da einfach ein bisschen wund im Moment?

    Hatte im Fragethread nicht jemand gesagt, von Karottenpellets würde der Kot fluffiger? Vielleicht ist es genau das, was die Drüsen wollen. Weicher und eventuell voluminöser.

    Ansonsten: geriebene Karotten sollen sich im Kühlschrank bis zu einer Woche halten und gekochter Reis lässt sich portionsweise einfrieren. Falls das zeitlich-organisatorisch hilft.


    Und du könntest wahlweise die Fütterungszeiten oder die Gassizeiten verschieben, um die Zeit zu manipulieren, die Alma einhalten muss (was sich auch auf die Konsistenz auswirkt).

  • ich reih mich hier mal ein


    änni hat auch probleme mit der analdrüse,schon von welpe an.

    laut tierarzt ist auf der einen seite die öffnung zu eng.

    wir sind immer in abständen zu entleeren beim tierarzt.

    sie kratzt sich dann vermehrt,beißt sich ,riecht aus dem maul und versucht sich das haufenmachen auf das notwendigste zu verkneifen.


    vor etwa 2 wochen wieder einmal.

    die ärztin hat nichts entleert bekommen und es kam ein wenig blut.

    also sind wir ein paar tage später erneut hin,diesmal wurde komplett entleert.

    am donnerstag vergangener woche mußten wir erneut hin.die drüse ist voll und alles etwas "verdickt" .... die ärztin hat fast nichts rausbekommen und das bischen was ging war "entzündlich",laut ihrer aussage ein wenig eitrig.

    nun hat änni für 5 tage antibiotika bekommen .


    änni hat von jeher immer recht festen kot,egal was sie zu fressen bekommt,machmal macht sie regelrecht "murmeln"..... durch sam seine darmerkrankung habe ich ja schon vor jahren angefangen selbst zu kochen und habe dies nach seinem tod für änni beibehalten.


    sie bekommt gut durchdachte mischkost,täglich einen naturjoghurt und auch öfter mal obst.

    nur als leckerli gibt es hier trockenfutter von wolfsblut,hirschwürfel von nordheld o. auch mal von kronchen die lachskekse.


    kausachen bekommt sie nicht,aber ab und zu zum kauen eine möhre.


    was mit auffällt, sie trinkt im haus seit sam nicht mehr ist so gut wie nie..... wasser steht immer zur verfügung......nur wenn wir von unterwegs weiderkommen geht sie im hof an die wasserbütt(frisches brunnenwasser ,was mein mann schon extra für sie auffüllt)

    aus dem grund bekommt sie ihr futter mit der kochflüssigkeit oder einen schwubs buttermilch.


    so langsam bin ich ratlos.......ich würde ihr so gerne helfen.... nur wie?



    lg

  • Jetzt füttere ich (seit etwa 2 Monaten?) eine Mischung aus BoschSenior Soft, Bosch senior bio, Bosch Special light und mische das dann noch mal mit Nassfutter (Granatpet, Lukullus, Wow...

    Ich finde Nassfutter erhöht ja das Kotvolumen, aber nicht unbedingt die Festigkeit. Wenn ich mir das Granatapet anschaue, hats so 0.5% Rohfaser, während zB Josera Lamm & Reis TroFu 2.5% Rohfaser hat.


    Wenn ein Hund empfindlich ist, könnte ich mir vorstellen dass du unbewusst schon weniger Ballaststoffe fütterst. Wenn die Probleme mit der Futterumstellungen zeitlich Zusammenhängen, würde ich vielleicht das alte Futter testen.


    Ich gebe zur Dose immer (!) Gemüseflocken und meist ein bisschen KH (Hirse- und Kartoffelflocken) oder Reste von uns wie Reis, Pürree, Nudeln, Gemüse.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!