Hund rastet aus wenn er andere Hunde riecht

  • Meiner macht das auch ab und an.

    immer wenn ihn der Magen ärgert.

    Dann brüllt er auch andere Hunde und bestimmte Menschen an.

  • Hast du mal versucht einfach ruhig zu bleiben?

    Sprich stehen bleiben, auf dich konzentrieren, ruhig atmen. Ich hab meinem Rüden in solchem Momenten einmal ruhig "nein" gesagt und bin dann im Duft stehen geblieben, bis er ruhiger geworden ist. Ihm hat auch geholfen, wenn ich in die Hocke gegangen bin.

    Sobald er anfing die Nase einzusetzen, sich zu schütteln oder auch nur ansatzweise zu beruhigen - Lob und Kekse. Leckerchen hierbei auf den Boden gelegt (er liebt es sonst sie in der Luft zu fangen, ist mir in dem Fall zu viel Dynamik).

    Ist er komplett wieder da, gehen wir weiter. Unter Umständen war es nur ein Schritt und Herr Hund war wieder weg und in kompletter Aufregung +Hirn-weg.

    Also erneut, ruhiger Abruch und Ruhe rein, bis Hirn wieder an, Hund in Kontakt mit mir und den Geruch verarbeitet und ggf dank Leckerchen auch einen Hauch positiv verknüpft hat.


    Auf diese Weise ist der weitere Spaziergang dann wieder in Ruhe.

    Brauchte Anfangs viel Ruhe, Geduld und Zeit, hat uns aber enorm weiter gebracht!

    Auch bei allen anderen Aufregungen beim Spaziergang verfahre ich inzwischen so, da gibt es hier viele (Stadthund).

    Es geht immer erst weiter, wenn der Hund sich beruhigt hat = es verarbeitet hat.

    (Körperschwerpunkt wieder mittig, weicher Blick, etc)

    Je nach Auslöser dauert das Sekunden oder auch deutlich länger.

    Allerdings inzwischen selbst nach sehr schwierigen Situationen maximal 1-2 Minuten.

    War bei uns ein ganz großer Schlüssel.

  • Nachtrag:


    Wenn er es (noch) nicht schafft sich inmitten der Duftwolke zu beruhigen, dann unaufgeregt ein gutes Stück stramm weiter gehen.

    Dann stehen bleiben, atmen und sich selbst beruhigen.. Dann dem Hund helfen, sich zu beruhigen.

  • Ich müsste ihn quasi die ganze Zeit füttern, füttern ...

    Einfach nur füttern ist natürlich noch kein richtiges Training. Aber auf jeden Fall würde ich dir raten, keine Angst vor einer extrem hohen Belohnungshäufigkeit zu haben. Das wird ja auch wieder weniger.


    Dass er Futter annimmt, ist ja schon mal gut. Sei froh drum und nutze das! Sprich, wirklich jedes kleine bisschen erwünschtes Verhalten hochwertig belohnen.

    Also auch was richtig leckeres. Hast du mal Leberwurtstube oder sowas versucht?


    Und abgesehen von der Situation selbst wäre mein Augenmerk darauf gerichtet, ob der Hund sonst im Alltag gut runterkommt und viel schläft oder dauergestresst ist. Ob Schmerzen, Magenprobleme etc da sind, die einfach superschlechte Laune machen.

    Ich würde auch darauf Wert legen, nicht immer dieselbe Runde spazierenzugehen.

  • Danke für deinen Beitrag, ist enorm aufschlussreich für mich.


    In der Tat haben wir keine spezielle Beschäftigung für ihn. Bisher sind wir noch dabei Begegnungen zu trainieren und halt zu schauen, dass alles mit den zwei Hunden endlich halbwegs ruhig und alltagstauglich wird.


    Wir haben auch eine Trainerin die uns schon viel geholfen hat. Derzeit gibt es aber kein Training aufgrund Lockdown. Aber wir werden sicher da noch weitermachen.


    Bodo reagiert wie du richtig sagst nicht nur auf Hunde sondern auch auf Menschen aggressiv. Und Katzen, sogar vorbeifliegende Vögel verbellt er und versucht er zu vertreiben.


    Ok wenn das jetzt tatsächlich ein massives Territorialverhalten ist, wie könnte ich ihn alternativ beschäftigen? Ich versuche schon länger ihm apportieren beizubringen, aber irgendwie klappt das nicht so recht.

  • Ok ist sicher einen Versuch wert, ich tu mir halt selber auch schwer damit weil ich ja auch unsere Runde absolvieren möchte und die Hunde ihre Bewegung kriegen sollen ... aber ich werde es probieren. Sie können sich ja auch im Garten austoben.


    In die Hocke gehen ist ein guter Tip, ich versuch es auf jeden Fall. Vielleicht beruhigt es ihn ja wirklich.

  • Dass er Futter annimmt, ist ja schon mal gut. Sei froh drum und nutze das! Sprich, wirklich jedes kleine bisschen erwünschtes Verhalten hochwertig belohnen.

    Also auch was richtig leckeres. Hast du mal Leberwurtstube oder sowas versucht?


    Und abgesehen von der Situation selbst wäre mein Augenmerk darauf gerichtet, ob der Hund sonst im Alltag gut runterkommt und viel schläft oder dauergestresst ist. Ob Schmerzen, Magenprobleme etc da sind, die einfach superschlechte Laune machen.

    Ich würde auch darauf Wert legen, nicht immer dieselbe Runde spazierenzugehen

    Ja er lässt sich mit Futter wirklich super motivieren und bemüht sich auch mitzumachen. Darüber bin ich echt happy und es erleichtert das Training enorm :smiling_face: Er schläft ansonsten recht viel, im Vergleich zu unserem Großen schläft er eigentlich sogar mehr.


    Wir waren in letzter Zeit fast ausschließlich in unserer Heimgegend unterwegs, das ist sicher auch nicht optimal. Werde wieder mehr Abwechslung reinbringen.

  • Zuerst einmal - Wachen kriegt man nicht weg. Das bedeutet dass man es kanalisieren kann, aber nicht gänzlich verbieten.


    Wie ihr das im Alltag regelt, muss ein Trainer zeigen.


    Auslasten geht jetzt schon.

    Wenn ein Hund nicht ausgelastet ist, kann es sein dass er sich seine eigene Beschäftigung sucht.

    Je nach Anlagen und Individuum gibt's da nen paar Tendenzen. Sei es dass sie kläffig werden, schneller ins Jagdverhalten kippen oder zum Kontrolletti mutieren.

    Stell dir das vor wie ein selbst ausgewählter Job, weil arbeitslos sein nicht geht.


    Finden wir jetzt nen neuen Job, hat der Hund weniger Nerven für den alten übrig.

    Was es ist, ist egal, solange es dem Hund Spaß macht und seinen Kopf beschäftigt.

    Dummy Arbeit könnte eine Möglichkeit sein, ebenso wie bspw ZOS, Obi, Fährtenarbeit oä.

    Und je nachdem wie der Hund so gestrickt ist, sollte er auch körperlich Dampf ablassen können.

    Wobei man hierzu sagen muss : Körperliche Arbeit fördert dauerhaft die Konstitution und Ausdauer, so dass er nach nach und nach mehr aushalten kann.

    Denksport dagegen bleibt dauerhaft ähnlich effektiv und anstrengend. Insbesondere Nasenarbeit bietet sich bei den meisten Hunden an, weil es zusätzlich zum Kopf auch die Nase beschäftigt, und insgesamt etwas ist, das mit jedem Hund geht, sich leicht in den Alltag integrieren lässt, und immer beliebig anpassen kann.

    Deshalb ist bspw 5 Minuten nen Dummy suchen lassen sinnvoller als eine Stunde Joggen gehen.



    Zum Wachen : Hier ist es bspw so, dass meine Hündin in der Wohnung ruhig aufpassen darf. Sie darf grummeln wenn sie was seltsames hört und auch mal kurz anschlagen wenn was besonders spanisch ist.

    Sobald wir unsere Wohnungstür verlassen, darf sie es jedoch nicht mehr, es sei denn ich gebe ihr das Go dazu.

    Wenn ich also bspw im Dunkeln vor der Haustür stehe und abgelenkt bin weil ich nach dem Schlüssel krame, darf sie die Umgebung scannen und Bescheid sagen wenn was komisch ist.

    Wobei man auch hier sagen muss : Es ist immer ein "der Hund zeigt mir wenn er was komisch ist, und ich sag ihm dann, dass es harmlos ist", nie ein "Da hinten ist was spanisch, jetzt pass mal uff" - Weil das mein Job ist.

    Hier kann man es sich quasi so vorstellen :

    Der Hund überbringt dir die Nachricht ( anhand seiner Körpersprache), und du beurteilst sie.


    Bezogen auf eurem Fall könnte das also heißen :

    Euer Hund darf in eurem Haus und eurem Garten ruhig aufpassen und melden - solange er es nicht übertreibt.

    Und draußen darf er euch zeigen wenn er etwas seltsames findet, wie zB die Geruchsspur eines fremden Hundes. Dabei ist anzeigen dass es Unbehagen bereitet in Ordnung, und teilst den Hund auch mit dass du es zur Kenntnis genommen hast und es toll ist dass er dir diese Nachricht gezeigt hat. Jedoch auch, dass er sich da nicht rein steigern darf.

    Wenn bspw ein feeder Hund ohne Leine auf euch zu läuft, bedeutet das bspw : Dein Hund hat hinter dir zur bleiben, und du schickst den Hund weg, weil es schlicht nicht sein Job ist, sondern der Deine.



    Aber das kann man wie gesagt schlecht durchs Forum erklären. ^^

  • Ich finde das reagieren auf Geruch auch schwierig. Ich hatte mal eine Pflegehündin die auch bei Hundegeruch total ausgeflippte . Sowas hatte ich noch nicht erlebt :fear: Es hat ein wenig gedauert bis ich gemerkt habe das die Kleine total drüber ist. Sie hat bei mir eine Schlafkur bekommen und danach haben wir mit Minispaziergängen begonnen. Sobald sie unruhig wurde , war es zu viel und wir sind sofort nach Hause. Tatsächlich erledigte sich mit der Ruhe das Problem recht schnell von selbst. Bei ihren neuen Besitzer zeigt sie das überhaupt nicht mehr .

  • Zuerst einmal - Wachen kriegt man nicht weg. Das bedeutet dass man es kanalisieren kann, aber nicht gänzlich verbieten.


    Wie ihr das im Alltag regelt, muss ein Trainer zeigen.


    Auslasten geht jetzt schon.

    Danke dir, da sind super Anregungen dabei. Mir wird jetzt langsam bewusst, dass der Kleine wohl wirklich nicht ausgelastet ist. Er ist recht clever und arbeitswillig.


    Ich werd mir was überlegen und wenn Training wieder geht das mit meiner Trainerin besprechen.


    Was mich noch interessieren würde: Wie zeigst du deiner Hündin dass etwas harmlos ist? Also wenn sie anschlägt, wie signalisierst du ihr dass es ok und nicht gefährlich ist?

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