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Guten Abend
Danke für die Freischaltung! Ich lese hier schon länger mit und es kommen immer so viele tolle Tipps zu den verschiedensten Themen, dass ich nun beschlossen habe mich auch anzumelden, leider auch gleich mit einem eigenen Problem.
Ich habe 2 Deutsche Schäferhunde namens Mia (3 Jahre) und Lucifer (1,5 Jahre). Beide wohnen bei mir seit sie Welpen sind. Nun habe ich in letzter Zeit einige Schwierigkeiten mit meinem Rüden Lucifer, denn er mag scheinbar keine Kinder.
Ich habe vor ein paar Monaten meinen Partner kennengelernt, der wurde super von meinen Hunden akzeptiert und kann sich frei im Haus bewegen, mit ihnen Gassi gehen, spielen usw. Vor einem Monat haben wir beschlossen, dass die Beziehung ernst genug ist, dass ich seine kleine Tochter (2 Jahre) kennenlernen sollte. Hier fingen die Probleme an. Mia ist total cool mit der Kleinen, ignoriert sie hauptsächlich und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Leider kann man das nicht von Lucifer behaupten. Er akzeptiert die Kleine scheinbar überhaupt nicht. Von Anfang an hat er sie angebellt und angeknurrt. Wir müssen immer streng trennen, wenn die Kleine zu Besuch ist, weil ich nicht garantieren kann, dass er nicht doch zubeißt.
Nun plant mein Partner mit seiner Tochter zu mir zu ziehen, aber es scheint an Lucifer zu scheitern. Wir können uns nicht vorstellen, dass wir jahrelang immer nur trennen, außerdem hätte ich gerne selbst Kinder. Ich verstehe nicht wieso Lucifer so reagiert, er hatte nie schlechte Erfahrungen mit Kindern gemacht. Kann es an der Pubertät liegen, dass er die Kleine vielleicht gruselig findet?
Wir arbeiten aktuell mit einem Trainer zusammen, aber seine Lösung scheint nur eine Abgabe zu sein und mein Partner stimmt zu. Ich aber möchte das auf keinen Fall und will lieber noch ein paar Dinge ausprobieren.
Hat hier jemand Erfahrung mit Hunden, die Kinder nicht leiden können? Wir bringt man Hund und Kind am Besten zusammen? Was habt ihr für Erfahrungen gemacht und welche Tipps könnt ihr geben?
Danke schon einmal :)
Und liebe Grüße
Hannah
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- Vor einem Moment
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Kleine Kinder sind für viele Hunde, die nicht von Welpe an daran gewöhnt werden, ein Problem, einfah weil sie für den Hund unberechenbar sind. Dazu braucht es keine schlechte Erfahrung. Die unkoorinierten Bewegungen, die Lautstärke, all das belastet Hunde.
Bei einer Rasse die dazu noch dermaßen auf Bewegungsreize und Unruhe reagiert, verstärkt sich das nochmal.
Nein, ich würde da nicht auf einen Gewöhnungseffekt hoffen oder, dass sich das nach der Pubertät schon verwächst.
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Spontan meine Gedanken dazu: wirkt Lucifer dabei eher aggressiv oder unsicher? Sprich, hast du das Gefühl, dass er die Kleine weg haben will? Oder glaubst du eher, dass er sie schlicht nicht einschätzen kann?
Wie reagiert Lucifer draußen auf die Kleine? Beim Gassi, auf bekanntem/neutralen Gelände, gibt's da irgendeinen Unterschied?
Lässt er sich da irgendwie abbrechen oder auf den Platz schicken?
Konkret Erfahrung mit der Problematik hab ich nicht, da können andere wahrscheinlich mehr sagen.
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Wie verhält sich die Tochter den Hunden gegenüber?
Ansonsten gibt's Hunde die mit Kindern einfach nicht warm werden können.
Wenn euer Trainer nicht weiter helfen kann, vielleicht wäre eine zweite Meinung von einem anderen Trainer ( der Ahnung von der Rasse hat) hilfreich?
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Also falls es "nur" daran liegt, dass Lucifer Kleinkinder generell nicht einschätzen kann, weil deren Körpersprache und Bewegungen so ungewohnt sind:
Hast du eine Grundschule und/oder eine Kita in der Nähe?
Eventuell hilft es, wenn du dich mit dem Hund in sicherer Entfernung zum Beobachten hinsetzt. Wie praktikabel das ist bei diesen Temperaturen und bei besorgten Eltern, die wegen irren Stalkern die Polizei rufen - schwer zu sagen.
Ich würde auch nicht unbedingt damit rechnen, dass da zeitnah Ergebnisse zu erwarten sind. Und selbst wenn der Hund irgendwann ruhiger wird in Anwesenheit der Kinder, trennen bzw. eng beaufsichtigen würde ich sowieso immer. Vielleicht liest du hier im Forum speziell zu dem Thema Hund/Kleinkind, ich meine, recht viele Leute trennen jahrelang strikt und erfolgreich. Vielleicht können du und dein Partner euren Frieden mit diesem Szenario machen.
Bezüglich Abgabe des Hundes: Überleg dir das gut, einen Hund abzugeben, "weil der Partner das sagt". Es besteht die Gefahr, dass sowas unterschwellig die Partnerschaft unrettbar vergiftet.
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Bei uns sieht es ähnlich aus. Allerdings haben wir derzeit keine Kinder und auch nur in der entfernten Familie, aber irgendwann soll auch hier irgendwann Nachwuchs anstehen. Unsere Hundetrainerin hat ein kleines Baby, welches beim Training auch immer mit dabei ist. Puppi war derzeit bei Babygeschrei hellwach und total auf Spannung, mittlerweile interessiert Ihn das nicht mehr. Allerdings kann auch er mit Kleinkindern absolut nichts anfangen, weil er körpersprachlich Kinder einfach nur verwirrend findet. Hier ist derzeit einfach Management unsererseits gefragt, man merkt aber wenn ich die Sicherheit ausstrahle er auch ruhiger wird. Grade bei Kindern ist man ja nochmal etwas angespannt, vor allem wenn es große Hunde sind. Vllt kannst du mal schauen ob du nicht auch super angespannt bist und sich deine Stimmung auf Ihn überträgst? Das wäre vllt mal ein Ansatz. Ansonsten würde ich ggf noch eine zweite Trainermeinung anhören, bevor eine endgültige Entscheidung gefällt wird...
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Als erstes würde ich unbedingt drauf achten, dass Lucifer einen Maulkorb trägt wenn die Kleine in der Nähe ist. Du schreibst dass ihr strikt trennt, das ist ja gut, aber er sollte trotzdem den Maulkorb gewöhnt sein. So könnt ihr euch zumindest sicher sein dass nichts passieren kann, falls mal das Kind oder der Hund entwischt.
Die Entscheidung ob Abgabe oder nicht würde ich mir wirklich sehr gut überlegen und nicht überstürzen. Ist natürlich schwer in einem Forum zu beurteilen wie das bei euch aussieht, aber das betrifft eure Partnerschaft, die Gesundheit des Kindes, euer Zusammenleben und nicht zuletzt deine Beziehung zu deinen Hunden und wie es dir persönlich mit der Entscheidung geht, Lucifer abzugeben. Das muss man alles gegeneinander abwägen und das kannst nur du selber machen.
Ich würde ebenfalls versuchen Kontakt zu Paaren aufzunehmen, die mit Hund und Kleinkind leben, obwohl der Hund keine Kinder mag. Erfahrungsberichte sind da sicher sehr wertvoll, und das ist einfach zu schwierig für jemanden zu beurteilen, der sowas nicht kennt. Und ich würde auch eine Zweitmeinung von einem anderen Trainer einholen.
Alles Gute!
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Danke für eure Antworten!
wirkt Lucifer dabei eher aggressiv oder unsicher? Sprich, hast du das Gefühl, dass er die Kleine weg haben will? Oder glaubst du eher, dass er sie schlicht nicht einschätzen kann?
Auf mich und auch auf den Trainer wirkt er eher unsicher. Hohes, schrilles Bellen, vor und zurück laufen. Es deutet einiges auf Unsicherheit hin. Als wüsste er nicht wie er mit diesem komischen Wesen umgehen soll.
Wie reagiert Lucifer draußen auf die Kleine? Beim Gassi, auf bekanntem/neutralen Gelände, gibt's da irgendeinen Unterschied?
Draußen ist es das selbe, was gemeinsame Spaziergänge leider unmöglich macht, da er konstant in der Leine hängt und die Kleine anbellt. Wenn man sie hochhebt würde er auch hochspringen, also alles richtig doof und zu unsicher.
Lässt er sich da irgendwie abbrechen oder auf den Platz schicken?
Nein. Er hört normalerweise sehr gut und kennt das Deckenkommando und auch den Abbruch. Aber in diesen Situationen steigert er sich so sehr rein, dass nur noch ein rausnehmen aus der Situation ihn zur Ruhe bringt.
Wie verhält sich die Tochter den Hunden gegenüber?
Sie ist sehr offen Hunden gegenüber, da die Eltern meines Partners auch einen großen Hund haben und die Kleine schon einige Erfahrungen sammeln konnte. Sie ist nicht ängstlich oder so. Mit Mia geht sie sehr vorsichtig und gut um. Aber natürlich hat sie mittlerweile ein wenig Angst vor Lucifer, weil sie natürlich nicht versteht warum er so "böse" zu ihr ist.
Wenn euer Trainer nicht weiter helfen kann, vielleicht wäre eine zweite Meinung von einem anderen Trainer ( der Ahnung von der Rasse hat) hilfreich?
Das ist auf jeden Fall mein Plan. Ich möchte nicht so schnell aufgeben und eine weitere Meinung wäre mir sehr wichtig, da ich das Gefühl habe, dass wir mit dem jetzigen Trainer einen Griff ins Klo gemacht haben.
Also falls es "nur" daran liegt, dass Lucifer Kleinkinder generell nicht einschätzen kann, weil deren Körpersprache und Bewegungen so ungewohnt sind:
Hast du eine Grundschule und/oder eine Kita in der Nähe?
Das ist ja eine tolle Idee, danke! Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert. Muss man sich eben dick einpacken und Geduld mitbringen. Aber als Hundebesitzerin ist man es ja gewohnt auch bei Mistwetter draußen zu sein
Bezüglich Abgabe des Hundes: Überleg dir das gut, einen Hund abzugeben, "weil der Partner das sagt". Es besteht die Gefahr, dass sowas unterschwellig die Partnerschaft unrettbar vergiftet.
Ja, da hast du natürlich recht und das ist auch meine Befürchtung. Ich hänge sehr an meinen Hunden und eine Abgabe ist so ziemlich das letzte das ich will.
Ich werde auf jeden Fall keine voreiligen Schlüsse ziehen und weiter an der Thematik arbeiten.
Vllt kannst du mal schauen ob du nicht auch super angespannt bist und sich deine Stimmung auf Ihn überträgst?
Das ist natürlich auch so ne Sache. Leider bin ich selbst auch angespannt, weil ich unbedingt will dass es klappt, weil ich nervös bin, auch etwas wütend. Guter Einwand, ich muss mehr auf meine eigene Ausstrahlung achten.
Als erstes würde ich unbedingt drauf achten, dass Lucifer einen Maulkorb trägt wenn die Kleine in der Nähe ist. Du schreibst dass ihr strikt trennt, das ist ja gut, aber er sollte trotzdem den Maulkorb gewöhnt sein. So könnt ihr euch zumindest sicher sein dass nichts passieren kann, falls mal das Kind oder der Hund entwischt.
Das machen wir bereits. Lucifer trägt immer Maulkorb wenn die Kleine im Haus ist, da man ja nie weiß was passiert. Ich traue geschlossenen Türen alleine nicht, nicht wenn Kleinkinder und Tiere involviert sind.
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Ich würde daran zu arbeiten versuchen, ganz klar. Aber: wenns nicht klappt, dann muß man das Zusammenziehen halt auf nen Zeitpunkt verschieben, wo das Kind groß genug ist oder der Hund nicht mehr lebt. Manchmal haben zwei Haushalte schon was...... :-) Klar ist es doof, wenn man sich vlt. net so oft sieht wie gewünscht, und es ist deutlich günstiger, wenn man nur eine Wohnung zahlen muß. Andererseits liegen keine Klamotten da, wo man sie nicht haben möchte, und man kann, wenn man mal genervt ist, die Tür einfach hinter sich zumachen, und daheim allein bleiben...
Es sei denn, Du willst Dich vom Partner dazu bequatschen lassen, den Hund echt abzugeben. Käm jetzt für mich absolut nicht in Frage. Nicht für nen Kerl. Der is morgen weg, und den Hund krieg ich nie wieder. Damit möcht ich nicht leben müssen...
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Wie es letztlich in Eurer konkreten Situation ist, lässt sich natürlich in einem Forum schlecht beurteilen. Ich kann aus meiner Erfahrung berichten: Arya war etwa 2 und ein recht unsicherer Hund, als meine Tochter auf die Welt kam. Sie fand das Baby von Anfang an etwas gruselig, was sich natürlich steigerte, sobald die kleine mobil wurde. Draussen war es nie ein Problem, da hatte sie Platz zum ausweichen, im Haus war es IMMER sehr viel Management, alleine aufs Klo gegen ging nicht, einer von beidem musste immer mit. Es ist nie was passiert aber ich hätte meine Hand nicht dafür ins Feuer gelegt, dass sie nicht doch mal schnappt. Gerade bei Besuchskindern. Ich muss ehrlich sagen, dass mich das schon teilweise arg gestresst hat.
Heute mit Teddy ist es total anders, die zwei liegen zusammen auf dem Sofa, da kann ich auch den Raum verlassen, ich weiß, es passiert nichts. Gut, meine Tochter ist natürlich mittlerweile älter und kein Kleinkind mehr und weiß, wie man mit Hunden umgeht, aber Teddy hat es eben auch von Anfang an so kennen gelernt.
Was ich damit sagen will: Es gibt einfach Hunde, die können nicht mit Kindern und Du musst ja auch Bedenken, dass deine Bonus-Tochter älter wird, wilder, lauter, mal Besuch bekommt...
Ich würde in deinem Fall einen Schäferhund-erfahrenen Trainer ins Boot holen und wirklich alles versuchen, was ich leisten kann, aber ich finde es auch keine Schande, in so einem Fall einen Hund in ein kinderloses Zuhause zu geben, wo er eben den Stress nicht hat.
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