Rüde mag scheinbar keine Kinder

  • Danke für die Antworten.


    Nicht zusammenziehen würde für eine Weile schon funktionieren, aber bis das Kind alt genug ist oder Lucifer nicht mehr ist? Wir reden hier von vielen, vielen Jahren. Ich glaube nicht, dass wir das hinkriegen. Vor allem wann ist das Kind alt genug? Lucifer kennt 2 Kinder im Alter von 10 und 11 Jahren, mit denen hat er kein Problem. Aber wo fängt das Dulden an, ist die Frage? Andererseits den Dauerstress von strikt trennen und jede Sekunde aufpassen aushalten? Auch schwierig. Abgabe kommt für mich eben auch nicht in Frage, weil wie ja schon angesprochen wurde. Der Hund ist dann für immer weg. Was wenn die Beziehung nicht hält, oder sogar daran zerbricht? Es ist schwierig.


    Ich werde mich auf jeden Fall nach einem neuen Trainer erkundigen, der mehr Erfahrung hat und tatsächlich etwas beitragen kann, außer Abgabe.


    Ich glaube, dass es schon ein Stück weit meine Schuld ist, weil ich mich nie darum gekümmert habe ihn an Kleinkinder zu gewöhnen, einfach weil ich keine in meinem Umfeld habe. Aber ich habe auch Mia nie bewusst an Kinder gewöhnt und die ist total cool mit der Kleinen. Irgendwie hatte ich das gar nicht auf dem Schirm.

  • So, wie du das Verhalten deines Hunde beschreibst - in der Leine hängen, sich hochspulen etc. - liegt da für mich viel mehr im Argen als "mag keine Kinder".


    Einen solchen Hund muss man kontrollieren können, auch wenn der auf irgendwas reagiert. Das ist ja sein Job, wachen und schützen. DEIN Job ist es das unter Gehormsam und Kontrolle zu stellen.


    Was machst du denn, wenn dein DSH irgendwas/wen anderes "nicht mag", das ihr unterwegs trefft?


    Du hast 2 DSH, und das sind halt Hunde, die entsprechend geführt werden müssen.


    Auf keinen Fall würde ich da Experimente mit Kindern veranstalten (und bitte nicht irgendwo vor ne Kita setzen), solange der Hund nicht vernünftig erzogen und geführt wird.

  • Woher kommst du denn?

    Vielleicht kennt ja jemand nen Trainer

    Ich wohne in der Nähe von Frankfurt.

    Einen solchen Hund muss man kontrollieren können, auch wenn der auf irgendwas reagiert. Das ist ja sein Job, wachen und schützen. DEIN Job ist es das unter Gehormsam und Kontrolle zu stellen.

    Ich weiß und normalerweise klappt das auch gut. Irgendwas an der Kleinen triggert ihn so sehr, dass er in eine Art Tunnel verfällt. Er mag z.B. auch die meisten anderen Hunde nicht, aber das war recht leicht in den Griff zu kriegen über Gehorsam, Abbruch und Alternativverhalten. Aber hier fruchtet einfach gefühlt gar nichts. Ich verstehe es ja selbst nicht.

    Was machst du denn, wenn dein DSH irgendwas/wen anderes "nicht mag", das ihr unterwegs trefft?

    Ich rufe ihn ins Fuß, er soll sich nur auf mich konzentrieren und wir können problemlos vorbeigehen. Schnalle ich es zu spät gibt es einen Abbruch und danach Fuß. Wie gesagt, er ist ja ein gut erzogener Hund, deshalb frustet es mich auch so sehr, dass in der Situation mit der Kleinen nichts klappt.


    Vielleicht muss ich den Abbruch und das Alternativverhalten neu aufbauen, weil er das nur mit anderen Hunden in Verbindung bringt oder so. Vielleicht muss ich mir einen anderen Weg überlegen, weil seine Motivation eine andere ist. Bei anderen Hunden ist es definitiv einen auf "Obermacker" machen wollen. Bei der Kleinen tippe ich auf Unsicherheit/nicht wissen wie er mit diesem Wesen umgehen soll. Deshalb wäre Gewöhnung normalerweise mein Weg. Aber das ist eben leichter bei einer Mülltonne als bei einem kleinen Kind. Da ich natürlich mit einem lebenden Wesen nicht einfach herumexperimentieren kann.

  • Puh, also wenn das meine Tochter wäre, wäre mir da extrem unwohl. Wenn sich ein eigentlich gut erzogener Hund nicht mehr kontrollieren lässt, muss ihn das ja gewaltig triggern.


    Ein Zusammenleben im Haus ist in sofern schwierig, weil ein Kind ja nun auch ein großer Unsicherheitsfaktor ist. Öffnet mal ne Tür, hört nicht auf die Eltern. Oder alles geht eine Weile gut und dann "plötzlich" knallt es doch.


    Wenn ich mir vorstelle, dass der Hund vielleicht über Jahre getrennt gehalten werden muss und damit aus dem Sozialverband ausgeschlossen wird - für mich käme das nicht in Frage. Für mich wäre aber auch ein Zusammenleben mit Kleinkind nicht denkbar unter diesen Umständen.


    Deine Entscheidung. Wobei ich glaube, dass man einen 1,5 jährigen DSH, der bisher gut erzogen ist, auch vermitteln kann. Bist du in einem Verein? Da hat man ja die besten Kontakte.

  • Das sehe ich exakt genauso.



    Allerdings ist fraglich, ob die Beziehung die Abgabe des geliebten Hundes verkraftet.

    Auch ohne diesen Ballast gibt es nie Garantien für Beziehungen.



    Zusammenziehen muss ja nicht zwangsläufig sein.

    Einen Trainer hinzuziehen, der zumindest mal einschätzt, worum es dem Hund geht, ist bestimmt sinnvoll.

  • Ich rufe ihn ins Fuß, er soll sich nur auf mich konzentrieren und wir können problemlos vorbeigehen. Schnalle ich es zu spät gibt es einen Abbruch und danach Fuß. Wie gesagt, er ist ja ein gut erzogener Hund, deshalb frustet es mich auch so sehr, dass in der Situation mit der Kleinen nichts klappt.

    Mit Ausblenden kann man bei Hundebegegnungen arbeiten, weil das ja ein kurzer Moment ist, den man managen muss.


    Bei einem Wesen, mit dem man zusammenleben soll, geht das nicht. Da muss man lernen mit klarzukommen - also sich auseinanderzusetzen.


    Unter wirklich kompetenter Anleitung.


    Da (noch) nicht wirklich klar ist, in welche Motivation er geht, ist trennen aber erst Mal extrem wichtig. Handelt es sich nämlich zum Beispiel um Jagdverhalten kann das richtig gefährlich werden.

  • Was die Beziehung mit Sicherheit nicht verkraftet, ist ein Beißunfall mit der zweijährigen.

    Und auch wenn der Hund konsequent Maulkorb trägt, kann der durch umrempeln und anspringen einiges anrichten.


    Klar, das ist jetzt der Teufel an der Wand. Aber ist hat der mögliche worst case.


    Ich hab ja keine Ahnung, wie oft der Vater die Kleine bei sich hat. Wenn das nur WE sind, kann man sich vielleicht ne Lösung überlegen.


    Mit eigenem Kind kannd as übrigens völlig anders laufen. Freundin von mir hat einen kleinen Terrier/Dackelmix (übernommen aus 2.Hand). Die hat Kinder auch immer verbellt aufgrund schlechter Erfahrungen als Welpe/Junghund. Mit Training ruhig vorbei gehen ging dann, aber es war klar, Kinder machen ihr Angst und sie will sie vertreiben.


    Dann kamen die eigenen Kids. Natürlich war beim ersten die Sorge groß. Es klappt aber sehr gut. Hund weiß genau, die gehören dazu. Fremde Kinder mag sie immer noch nicht, ist aber besser geworden.


    Nun ist das aber auch ein ganz kleiner Hund. Und anders als bei euch gabs kein "mal gucken, wie sie reagiert". Das ist immer ein ganz großer Fehler! Der Hund meiner Freundin wurde von Anfang an kontrolliert und angeleitet in Gegenwart von Kindern, und nach und nach konnte man das lockern.


    Wäre das allerdings ein großer Hund gewesen, noch dazu ein Hund vom Typ DSH (reaktiv, wehrhaft, nach vorne) hätte ich meiner Freundin auch zur Abgabe geraten. Nie hätte ich riskiert "das wird schon" zu sagen und dann passiert was.

  • Was die Beziehung mit Sicherheit nicht verkraftet, ist ein Beißunfall mit der zweijährigen.

    Und auch wenn der Hund konsequent Maulkorb trägt, kann der durch umrempeln und anspringen einiges anrichten.


    Klar, das ist jetzt der Teufel an der Wand. Aber ist hat der mögliche worst case.

    Klar, das stimmt.


    Unter diesen Umständen scheint Zusammenziehen eben nicht ratsam.

  • Das ist halt eine Frage der Gewichtung.

    Was ist einem wichtiger?

    Bei mir persönlich wäre es wohl die Beziehung, die ja immerhin so gefestigt ist, dass die TE mit dem Partner und seiner Tochter als Familie zusammenleben möchte.

    (Garantien gibt‘s übrigens für gar nichts.)

    Ich würde den Hund nicht leichtfertig abgeben, aber es wäre in dem Fall sicher eine Option für mich, wenn auch weitere (kompetente!) Trainer dazu raten.

    Wer dem Hund einen höheren Stellenwert als dem Partner/der Familie beimisst (ganz ohne Wertung, denn das ist eine sehr persönliche Entscheidung, die jeder für sich treffen muss), würde bestimmt anders entscheiden.


    Ich wünsch dir auf jeden Fall alles Gute.

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