Unterschiede bei den belgischen Schäferhunden

  • Betrifft dieses schnelle "nach vorne gehen" eigentlich nur den Malinois, oder auch die anderen belgischen Schäferhunde? Man sieht schließlich die langhaarigen eigentlich nie bei der Polizei.


    Und noch eine Frage zum Malinois. Wenn sie von klein auf gut auf Menschen sozialisiert wurden und bereits beim Züchter von Geburt an viele Menschen positiv kennengelernt haben, besteht dann trotzdem noch die Chance, dass sie später Menschen scheiße finden und beißen würden?

  • Betrifft dieses schnelle "nach vorne gehen" eigentlich nur den Malinois, oder auch die anderen belgischen Schäferhunde? Man sieht schließlich die langhaarigen eigentlich nie bei der Polizei.

    Kommt ganz auf die Linie an, besonders beim Tervueren sind da oft Welten dazwischen. Der Groenendael ist weniger ernst als der Mali, würde aber bei Bedrängnis auch eher den Weg nach vorne wählen. Viele Groenis sind nervös und auch bei denen habe ich eher beobachtet, dass sie ihren Frust gerne an ihrer Umwelt auslassen würden.

    Und noch eine Frage zum Malinois. Wenn sie von klein auf gut auf Menschen sozialisiert wurden und bereits beim Züchter von Geburt an viele Menschen positiv kennengelernt haben, besteht dann trotzdem noch die Chance, dass sie später Menschen scheiße finden und beißen würden?

    Man kann Gene nicht wegsozialisieren. Natürlich ist das ein guter Grundstein wenn es denn richtig und verantwortungsbewusst gemacht wird. Es kann aber auch nach hinten losgehen. Wenn ein Mali von klein auf lernt, dass er sich mit Hinz und Kunz herumschlagen muss und sich von jedem anfassen lassen muss, kann es durchaus schon früh passieren, dass er seine scharfen Argumente einsetzt und bekannt gibt, dass er das kacke findet. Es kann also durchaus von Nachteil sein jeden Menschen an den Welpen zu lassen.

  • Sozialisierung ist die eine und Genetik die andere Seite der Medaille. Was Genetik vorschreibt, kann Sozialisierung nicht ändern - maximal leicht steuern.


    Hab ich einen grundsätzlich wesensfesten Hund, der bestenfalls mittelmäßige Aufzucht genossen hat, geht der in der richtigen Familie unauffälliger durchs Leben als einer, der nicht wesensfest, aber gut sozialisiert ist.


    Mein Malinois x DSH kam aus dem Tierschutz und war einjährig aufgedreht, aber offen bis freundlich gegenüber fremden Menschen. Erwachsen fand er sie überflüssig und hätte das den Leuten auch verklickert. War aber verboten. Hundeleute vom Verein waren alle gut.


    Dieser Hund wurde an Anfänger mitten in Hamburg vermittelt. Hätte auch richtig schief gehen können - ich war gerade 17.

  • Betrifft dieses schnelle "nach vorne gehen" eigentlich nur den Malinois, oder auch die anderen belgischen Schäferhunde? Man sieht schließlich die langhaarigen eigentlich nie bei der Polizei.


    Und noch eine Frage zum Malinois. Wenn sie von klein auf gut auf Menschen sozialisiert wurden und bereits beim Züchter von Geburt an viele Menschen positiv kennengelernt haben, besteht dann trotzdem noch die Chance, dass sie später Menschen scheiße finden und beißen würden?

    Ja die Chance besteht. Genetik lässt sich nicht weg sozialisieren, das ist etwas was viele nicht verstehen! In der Regel sind die Malis die Menschen\ Hunde kacke finden als Welpe eher unauffällig (gibt auch die Ausnahmen, da sieht man es schon recht früh)


    Und zum Thema, weil die Frage kam, warum man es mag wenn der eigene Hund Menschen\Hunde doof findet.. ein Grosteil der Malihalter (Gibt auch Idioten…) findet das nicht toll, akzeptiert es aber einfach, weil es eben zu den negativen Eigenschaften der Rasse dazu gehören kann.. man akzeptiert es, handelt den Hyundai entsprechend und lebt damit, weil für einen selber die positiven Eigenschaften der Rasse überwiegen

  • Malis finden Menschen nicht perse Scheiße, sie differenzieren nur sehr genau zwischen Menschen ihrer Familie und fremden Menschen und auch die übrigen Varietäten sind da nicht viel anders nur sind die eben nicht ganz so gerade aus sondern haben einfach enormen Stress weil sie mit diesen Situationen nicht umgehen können. Ist wie mit den DSH aus LZ und weißen Schäferhunden. Die weißen sind einfach in der Regel nervliche Wracks mit denen man nichts anfangen kann.

  • Ich hoffe ja sehr, dass der Mali sich nie als Moderasse durchsetzt. Bei dem was ich hier und auf dem Hundeplatz sehe, bekomme ich echt Bauchschmerzen bei dem Gedanken daran, dass Susi Sonnenschein und Co demnächst die Gegend mit denen bevölkern. Als Diensthunde und bei Leuten mit Ahnung finde ich sie schon toll, aber ansonsten möchte ich denen nicht begegnen.


    Meine Hündin finde ich in Bezug auf fremde Menschen toll. Die ignoriert die und wenn sie angesprochen wird, wedelt sie kurz und geht weiter. Selbst als wir am Bahnhof in eine Horde Fußballfans geraten sind, war die unbeeindruckt. Ich verstehe schon, was Fluff meint. Es ist manchmal wirklich schwierig, Menschen vom Hund fernzuhalten. Da muss man echt ein Auge drauf haben

  • Bei Terv und Groeni kommt es mAn arg auf die Linie an, aber ja...dieses 'Konflikte nach vorne loesen' ist mEn eine Belgiersache. Wird besonders aetzend, wenn der Hund dann beschissene Nerven hat.


    Ich kann sozialisieren wie ich will. Das gibt keine Garantie auf einen Menschenfreund oder Artgenossenfreund. Also bezogen auf fremde Menschen. Innerhalb der Familie sind die meisten Malis voellig anders.


    Und ja, wie Dobi98 schrieb: Man kauft die nicht, weil sie u.U. andere Menschen doof finden. Man hat diese Hunde, obwohl sie andere Menschen u.a. doof finden ;) (Idioten mal ausgenommen)

  • Ich möchte nur anmerken, dass die beiden jungen Malis nicht unbedingt wirklich solche Schäfchen sein müssen.

    Ich erlebe bei mir am Land sehr oft, dass die Besitzer ihre Hunde und deren Verhalten überhaupt nicht bemerken oder richtig einschätzen. Die Besitzer haben zum Teil seit Jahrzehnten Hunde. Aber da kontrollieren die Hütis massiv, die div Schäfer haben extremes Beuteverhalten, machen Ersatzhandlungen oder bedrängen sehr, der Vizla arbeitet grottenschlecht weil viel zu viel Druck am Hund usw... Und die Besitzer haben so geringe Ansprüche an ihre Hunde und so wenig Beobachtungsgabe, dass die das überhaupt nicht bemerken und erstaunlicher Weise ganz zufrieden mit ihren Hunden sind.

    Nicht falsch verstehen, ich mag meine Nachbarshunde sehr. Aber für mich wäre deren Verhalten häufig völlig untragbar, während die Besitzer damit ganz zufrieden sind.

  • Gebrauchshunde aus dem Tierheim haben meistens gröbere Macken ja. Ist einfach so. Nicht ohne Grund sind das keine reinen Familienhunde bzw. Begleithunde, sondern brauchen rassengerechte Auslastung.

    Ich würde der TE zwar auch keinen Tierheimhund empfehlen, aber die obige Aussage möchte ich trotzdem nicht so stehen lassen. Natürlich gibt es sehr schwierige Gebrauchshunde im TH, aber man findet immer wieder auch welche ohne riesige Macken. Ich war längere Zeit Gassigängerin in verschiedenen Tierheimen und habe einige DSH, DSH-Mixe oder Mali-Mixe kennengelernt, die auch von Nichtvollprofis gut zu händeln waren. Sicher anspruchsvoller als der typische Begleithund und nicht unbedingt für Ersthundehalter geeignet, aber auch nicht extrem schwierig. Ein reinrassiger Malinois war allerdings nicht dabei, daher masse ich mir diesbezüglich kein Urteil an. Das ist dann sicher nochmals eine andere Hausnummer als ein Mix.

  • die auch von Nichtvollprofis gut zu händeln waren


    Mir kommt es ein bisschen so vor als würden die Malinois Halter hier durchaus andeuten, dass nur ganz spezielle Menschen einen solchen halten "dürfen". Als müsste man vorher jahrelang studiert haben und ein absoluter Profi sein, nur um diese ach so speziellen Hunde gebacken zu kriegen.


    Ich persönlich möchte keinen Malinois, aber wenn man so liest was hier geschrieben wird, müsste ich mir überlegen ob ich mir um meine beiden Freunde Sorgen machen muss, die Malinois als Familienhunde halten :ka:

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