Unterschiede bei den belgischen Schäferhunden

  • Ich wollte gerade fragen ob die untypischen malis, also die die in Familien so mitlaufen, keinen Sport brauchen und auch ansonsten unaufällig sind für den sport überhaupt gut einsetzbar sind.

    Viele Eigenschaften, die im Alltag eher unerwünscht sind braucht man ja im sport oder irre ich mich da?

    Also ich behaupte mal Unique wäre so n Mali. Die bräuchte keinen Sport um zufrieden zu sein, der würden auch spannende Spaziergänge mit viel schnüffeln und mal flitzen reichen. Im Alltag ist sie sehr einfach zu führen, jagt nicht, wirklich gar nicht, nicht mal ne Katze die 1m vor ihr aufspringt.


    Trotzdem arbeitet sie im Training zwar gut mit, aber es gibt einen Himmelweiten Unterschied zu Tarek und auch schon zu Amaruq. Die Energie die da im Training kommt, die Ausdauer mit der sie dabei sind ist einfach anders als bei Unique.


    Sie macht, wenn wir zb kurz was besprechen, einfach mal pause und kaut auf ihrem Ball rum, wälzt sich in der Wiese. Sie macht gut mit, und hat auch spass am Training, aber zu langes Training ist für sie nix. Ausdauer in einer Übung muss bei ihr langsam aufgebaut werden. Zum Vergleich Tarek würde auch Minutenlang ohne Belohnung Fusslaufen und im laufe der Übung immer fordender werden und sich noch mehr anstrengen. Unique denkt sich dann irgendwann ihren Teil und denkt sich alte Lauf doch selber so öde rum. Und auch im IGP wird sie nie die Intensität bringen wie passendere Hunde. Bei ihr stand und fiel alles damit dass der Helfer sehr behutsam vorgegangen ist und sie ganz langsam mit ihren eigenen Grenzen konfrontiert hat und sie über diese sanft gearbeitet hat. Zu viel Druck und sie hätte die Segel getrichen. Ob sie das Gelernte bei einem fremden Helfer dann umsetzen kann werden wir sehen. Andere Helfer arbeiten erst gar nicht mit solch einem Hund oder können es auch schlicht nicht. Was auch ok ist solange Helfer und Hundehalter ehrlich zueinander sind.

  • Wenn ich sowas lese, dann frage ich mich ja warum überhaupt jemand einen Mali will

    Das frage ich mich bei den Schilderungen schon die ganze Zeit. Aber ich denke ja ganz stark, dass hier schon viel übertrieben wird. Klar, wird es mal welche geben, die genau so sind. Aber dass das die Regel ist? Niemals.


    Sogar im Rassestandard steht, dass Aggressivität nicht gewünscht ist.


    Zitat


    Die Persönlichkeit des Belgischen Schäferhundes

    Ein lebhaftes und munteres Temperament zeichnet die Persönlichkeit des Belgischen Schäferhundes aus. Seine Körperhaltung ist stolz, sein Ausdruck stets aufmerksam. Angst oder Aggressivität gehören nicht zum erwünschten Profil des beherzten Hundes

    https://www.vdh.de/welpen/mein-welpe/malinois

  • Was macht man, wenn der Hund Artgenossen toeten will (wieso auch immer)? Was wenn er Menschen beschaedigend angreifen will? Was wenn der sich umdreht und ernsthaft gegen sie geht? Was wenn sein Hirn aussetzt, wenn Kinder rennen oder Ball spielen oder andere Tiere sich bewegen und der Gehorsam nicht reicht um den Hund zu stoppen?

    All das ist nicht selten und all das sind Dinge, auf die man sich einstellen sollte, wenn man einen solchen Hund will. Kommt es anders, dann ist das super! Aber es kann eben auch so kommen...

    Wenn ich sowas lese, dann frage ich mich ja warum überhaupt jemand einen Mali will (als Diensthunde mal ausgenommen).

    Ich mache ja wirklich gern Agility, aber wenn ich für den Erfolg so einen Hund halten müsste, dann würde ich lieber verzichten. Klingt für mich unfassbar anstrengend und wenn das wirklich schon eine Moderasse ist, dann gute Nacht. Hier trifft man die außerhalb des Hundeplatzes nicht. Ist wie mit den DSH, die treffe ich auch nur dort.

    Wie lauten eigentlich die Kriterien, damit eine Rasse zum Listenhund wird? Könnte sowas auch dem Malinois drohen?

    Murmelchen spricht hier vom worst case, nicht vom Regelfall. ;)


    Ich hab einen Hund (kein Mali, aber ein DSH-Mix), der z. B. Fremde auf meinem Grundstück absolut nicht lustig findet und auch beißt.

    Hab ich ihn deshalb gekauft? Nö.

    Ich hab ihn gekauft, weil er mir vom Wesen her zusagt. Mir gegenüber (!) ist er ein unglaublich liebevoller Hund. Er ist anhänglich, er ist begeistert beim Mantrailing dabei, er macht fast jeden von mir vorgeschlagenen Mist mit.


    Man kauft sich einen Malinois in der Regel nicht, weil man unbedingt einen - im worst case! - artgenossenaggressiven, nicht mit fremden Menschen kompatiblen, schwierigen Hund will.

    Man nimmt diese Eigenschaften in Kauf, weil man einen Hund will, der für die Arbeit brennt.

  • Weil man so lebt, dass man anderen Leuten/Hunden aus dem Weg gehen kann? Weil man kein Thema damit hat, den Hund notfalls zu sichern? Weil man mit solchen Hunden umgehen kann?

    Weil es einem egal ist (im Sinne von 'ich kann/will nix in diese Richtung') und man die Hunde wegen anderer Eigenschaften hat?

    Und ja...das im Zitat ist der schlimmste Fall, nicht der Normalzustand.


    Keiner der 5 hier verhaelt sich auffaellig! Ein Teil kann im Grunde ueberall mit hin, was ich selber aber ueberfluessig finde. Artgenossen sind bei einem Hund ein wirkliches Thema, bei 2 braucht es n bissel Zeit und 2 ignorieren Artgenossen, sind aber freundlich, wenn der andere auch freundlich und respektvoll ist. Menschen finden 3 der 5 toll, einem sind sie egal und eine hat (noch) ein Thema mit ihnen (draussen).

    Wieso genau also sollte ich keine Malis haben?

  • Du bist gerne eingeladen. Schau dir die Hunde an, die ich so kenne (die noch leben und nicht nach Anweisung vom Amt eingeshlaefert wurden, weil sie gebissen haben (alle uebrigens in Anfaengerhand!)). Kannst auch gern mit meiner Kackbratze an einem schlechten Tag Gass gehen (gesichert!). Oder mit meinem Rueden, der dich dann testet.

    Und du kannst dich gern mit den erfahrenen Malihaltern unterhalten und dir deren Narben anschauen..

    Dann reden wir nochmal Uebertreibung, Ausnahmen, usw. ..


    Btw. schau dir mal an, was bei der Koerung teilweise getestet wird (Begegnung mit Aggression) :hust:

  • Mein Mali ist auch nicht auffällig. Er ist zwar fordernd, aber nicht in dem Ausmaß, dass es mich stören würde, im Gegenteil, ich mag diese Art einfach. Natürlich sind Malis nicht diese unberechenbaren Monster, die alles und jeden zerfleischen wollen. Aber es kann durchaus passieren, besonders bei Planlosigkeit und falscher Führung.


    Ich lege keinen Wert darauf meine Hunde überall mit zu nehmen, ich will keinen Hund der jeden geil findet und dem ich erstmal mühsam abtrainieren muss nicht auf jedes Locken zu reagieren und sich vor jedem Fremden auf den Boden zu schmeißen. Heißt das, dass ich einen Hund will der Fremde töten will? NEIN. Ignoranz ist mir das liebste und bis jetzt zeigt Chaos genau diese. Ihm gehen fremde Menschen sonst wo vorbei. Er ist noch nicht ganz erwachsen, mal sehen was da noch kommt, aber ich erwarte keine große Veränderung mehr.


    Wir können auch gerne die richtig tollen Eigenschaften nennen. Die Aufmerksamkeit, die Intelligenz, der Trieb, der Wille, das Verschmuste. Die Liste ist lang. Es geht einfach nur darum Anfängern klar zu machen, dass wenn etwas schief läuft beim Mali es dann aber so richtig in die Hose geht.

  • Find ich geil, noch nie selber nen Mali geführt, aber meinen alles besser zu wissen. Aber klar mein Rüde wollte der Person, die (nachdem wir es uns schon 15min auf der Vereinsbank vor der Hütte bequemgemacht hatten) durchs Tor kam bestimmt nur hallo sagen. So knurrend uns zähnefletschend ... zum Glück hat er viel Pelz an dem ich ihn noch zu packen kriegt, weil ehrlich damit hab ich nicht gerechnet. Ich heulte aber nachher auch ned rum sondern arbeitete daran. Heute macht er das nimmer, das nennt sich dann erziehung. N Auge drauf hab ich trotzdem immer.


    Und warum sollte ich keinen Mali haben ... ich mag ihre Art, all ihre Eigenheiten, mein Leben passt im Moment gut für die Malis, also why not ... nicht jeder will n "ich seh die Welt rosa" Hund haben ...


    Aber klar wir übertreiben hier alle ... wir, die hier Malis schon seit jahrzehnten halten und kennen und züchten ... aber klar weisst du es natürlich besser, warum auch nicht, ne.

  • Warum wird wohl der Mali weltweit bei Behörden als Diensthund eingesetzt?

    Warum waren ein Mali der in die Höhle vom Isis Chef rein gestürmt ist?

    Was glaubst du denn was ein Hund für sowas braucht.

    Die Behörden kaufen Malis, weil dort die Wahrscheinlichkeit einen Untauglichen Hund zu bekommen am geringsten ist.

    Und Aggression ist jetzt erstmal per se auch nichts verkehrtes oder schlimmes.

  • Mein Onkel hält seit ich denken kann schon diverse DSH (die ja schon ein anderes Kaliber als Malis sind).

    Er wohnt sehr ländlich, bekommt kaum Besuch, geht wenig vors Loch.

    Wenn ich mit Familie mal da war, hat er Management betrieben, was für alle Beteiligten absolut okay war. Wenn er in der nähe ist, sind die Hunde absolut unauffällig, aber ohne ihn hätte ich da einige Exemplare nicht erleben wollen :hust: .

    99% seines Alltags kann er gestalten wie ER das will, warum braucht er da einen Hund, der zu den 5% passt :denker: ?


    Ich würde mir lieber ins Knie schießen als irgendeine Art von Schäferhund einziehen zu lassen. Passt null zu meinem Alltag, auch wenn ich gerade die Malis wunderschön finde. Aber es gibt ja genug andere Rassen, die halt eben zu mir passen.

  • Wenn ich sowas lese, dann frage ich mich ja warum überhaupt jemand einen Mali will (als Diensthunde mal ausgenommen).

    Ich mache ja wirklich gern Agility, aber wenn ich für den Erfolg so einen Hund halten müsste, dann würde ich lieber verzichten. Klingt für mich unfassbar anstrengend und wenn das wirklich schon eine Moderasse ist, dann gute Nacht. Hier trifft man die außerhalb des Hundeplatzes nicht. Ist wie mit den DSH, die treffe ich auch nur dort.

    Wie lauten eigentlich die Kriterien, damit eine Rasse zum Listenhund wird? Könnte sowas auch dem Malinois drohen?

    Murmelchen spricht hier vom worst case, nicht vom Regelfall. ;)

    "All das ist nicht selten und all das sind Dinge, auf die man sich einstellen sollte, wenn man einen solchen Hund will. "

    Das klingt für mich nicht nach der seltenen worst case Ausnahme 🤷🏼‍♀️


    Wieso genau also sollte ich keine Malis haben?

    Ich doch niemandem seine Hunde absprechen. Solange die so gehalten werden, dass sie weder mich noch meine Hunde beschädigen, ist mir das Hupe. Nachvollziehen kann ich es aber nicht. Es gibt auch andere Rassen, die für die Arbeit brennen und ansonsten weniger problematisch sind. Natürlich muss nicht jeder einen Hund haben, den man gefahrlos im Kindergarten aussetzen kann, aber dieses ständige Management, immer wachsam sein, etc. Wie gesagt, für mich wäre das wahnsinnig anstrengend und ich hätte Angst, dass ich einmal einen Fehler mache und jemand sehr ernsthaft zu Schaden kommt.

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