Unterschiede bei den belgischen Schäferhunden

  • alles Mist. Bis mir dann eine gebrauchshundeerfahrene Trainerin mal gesagt hat "verbiets ihm einfach" .... Joa, das war letztlich das was mir geholfen hat.

    Darf ich fragen wie genau du es ihm verboten hast?

    Die meisten Menschen sind einfach überfordert, wenn ihnen ein 10 Wochen alter Zwerg mit offenem Fang und Kriegsgeheul (und das auch wirklich ernstmeinend) entgegenfliegt, weil sie an ihm vorbegegangen sind, er aber grad nen tollen Fleischknochen hat.

    Kommt beim Mali aber vor und draufhauen und totschlagen ist ebensowenig sinnvoll wie darüber hinwegzusehen und zu hoffen, es wächst sich aus.

    Und wie würdest du das jetzt regeln?


    Das ist es ja was ich meine. Ich konnte bisher kaum herauslesen wie genau man jetzt bestimmte dinge regelt.

    Die allgemeinen Ratschläge sind ja z.B. Tauschgeschäft. Das wäre jetzt auch etwas wie ich es geregelt hätte.

  • Wie würdest du es "regeln", wenn dich ein 3 jähriges Kind anrennt und dir volle Granate gegen das Schienbein haut und dir dann an den Haaren zieht. Und das Kleinkind ist ein bekanntes und du magst es?


    Fakt ist, man muss früher gegensteuern, man muss konsequent sein, man muss solch einen "Babyhulk" auch mal zum Eigenschutz festhalten. Und man muss isch dann mal gelinde fragen: "Warum zur Hölle tud es su?"


    Und wenn es su tud, weil es völlig über den Strich ist, dann sollte man dafür sorgen, dass sich das kleine Monster ausruhen kann.

    Und wenn es su tud, weil es Bock hat dir weh zu tun, dann muss es lernen, dass diese Ide nicht zielführend ist.


    Und wenn man das nicht alleine kann (auf den Hund zurückkommend!!!!!!) dann ist jetzt die letzte Möglichkeit ganz super schnell einen wirklich hilfreichen Trainer zu suchen...pronto und vor Ort. Und bis dahin Konfliktvermeidung.


    Da nutzen keine Tauschgeschäfte oder Anleitungen von You Tube.

    Dem Hund muss das sehr zügig und authentisch lernen. Dazu gehört, das Mensch führt und leitet und Verantwortung übernimmt.


    Wenn man sich einen Hund angeschafft hat, den man weder versteht, noch erziehen kann, ist bis dahin schon enorm viel schief gegangen.


    Um auf den Satz

    Wie würdest du es "regeln", wenn dich ein 3 jähriges Kind anrennt und dir volle Granate gegen das Schienbein haut und dir dann an den Haaren zieht. Und das Kleinkind ist ein bekanntes und du magst es?

    zurückzukommen, du würdest doch mit Sicherheit irgendeine Reaktion zeigen. Schreien, Aua, böse gucken und so weiter ...(vorausgesetzt du bist kein erwachsener Hulk und kannst nur draufhauen)

    Ich halte mir sowas vom Leib, sage DEUTLICH, dass das sofort zu unterbleiben hat und gucke sehr böse.


    Das wird Hunde mancher Rassen nicht sehr tangieren, deshalb habe ich solche "Hundehulk-Rassen" nicht.

    Und ich denke, du musst dich auch nicht mit sowas auseinander setzten, sondern nur mit dem nomalen "Welpenwahnsinn".....

  • Das wird Hunde mancher Rassen nicht sehr tangieren, deshalb habe ich solche "Hundehulk-Rassen" nicht.

    Und ich denke, du musst dich auch nicht mit sowas auseinander setzten, sondern nur mit dem nomalen "Welpenwahnsinn".....

    Ich habe mit meinem Junghund zum glück großes Glück und keinerlei Probleme.

    Es hatte mich einfach nur interessiert da ich generell mich sehr für alles was mit Hunden zu tun hat interessiere.



    Aber deine Ausführung hat mir da schon weitergeholfen danke :)

  • Aber darum dreht es sich doch hier gar nicht. Ein guter Rat, bevor du dich noch mehr blamierst. Setz dich doch auf deine Finger.

    Da sitzt sie seit Donnerstag erfolgreich drauf ;) . Tat in dem Fall gar nicht so groß Not, den Post rauszukramen um nachzusticheln.

  • Ich hatte genau das Thema mit meinem ersten Mali Welpen im Alter von 9 Wochen mit einem Rinderohr.


    Der Zwerg meinte mit 9 Wochen mich mit giftgrünen Augen (bei einem Welpen…) gezielt angehen zu müssen, nur weil ich an ihm und seinem Ohr vorbei gegangen bin.. was ich in dieser ersten Woche bei diesem Hund aber schon gelernt hatte, ihn Maßregeln löst nur noch heftigere Gegenreaktionen und Aggression inkl, Hirn ausschalten aus..


    In seinem Fall habe ich es (die Situation kam ja völlig spontan und ohne Möglichkeit mich drauf vorzubereiten) so gelöst, dass ich den Zwerg mit der anderen Hand am Schlawitchen gepackt habe und einfach hoch gehoben habe, und ihn dabei völlig ignoriert habe (während er versucht hat mir ins Gesicht zu beißen..), als er ruhig war habe ich ihn runter gesetzt, er hat wieder angefangen zu toben meine Hand war aber immer noch am Hund, erst als er völlig ruhig und ohne zu toben auf dem Boden saß, habe ich ihn auf den Arm genommen und ins Wohnzimmer getragen und auf seinen Platz gesetzt (die ganze Zeit ohne ein einziges Wort zu ihm zu sagen) und bin in die Küche gegangen


    5 Minuten später kam er, hat um die Ecke gelinst und ich habe ihn freundlich zu mir gerufen, was er sofort angenommen hat. Dann habe ich das ganze nochmal geübt, und stehe da ich konnte nicht nur problemlos an ihm vorbei laufen, ich konnte ihn anfassen, das Ohr (bzw Futter allgemein)anfassen etc und das Thema war für den Rest seines Lebens erledigt ( zumindest dieses).


    Ich muss aber sagen, bei meinem jungen Rüden habe ich solche Dinge völlig anders gelöst, der wäre bzw ist für diese Art der Problemlösung völlig ungeeignet, die Reaktion von einem als Mensch auf eine Aktion des Hundes ist immer individuell auf den jeweiligen Hund abgestimmt!

  • Darf ich fragen wie genau du es ihm verboten hast?

    Abbruchsignal

    Anfangs Managementmassnahmen wie in's Platz legen (auch auf Distanz), unterstützt mit Umorientierung auf Beute - mittlerweile reicht meist ein Blick und Körpersprache

  • Da wir ja gerade bei den Malinois Geschichten sind:


    Ich habe eine Geschichte aus dem Bekanntenkreis, die genau das ist, wovor hier alle warnen.

    Das ist vor allem für die interessant zu lesen, die sog. "freundliche Familien-Malinois" kennen und nicht verstehen, warum hier zahlreiche User vor der Anschaffung dieser Hunde als "0815 Familienhund" warnen und warum die wenigen freundlichen, netten Malis einfach nur Snowflakes und nicht der Standard dieser Rasse sind.


    Eine Freundin, die meine Mutter über ihre Nageldesignerin kennt, hat sich vor etwa einem Jahr einen Malinois-Welpen angeschafft. Als ich sie besuchen war, war der Hund schon vier Monate alt. In diesem Haushalt leben zwei Kleinkinder.


    Eigentlich war das nur ein stinknormaler und super toller Maliwelpe. Am liebsten hätte ich ihn mitgenommen, ganz ehrlich. Nur war der Kleine völlig sich selbst überlassen. Er war jeden Tag genau so lange wach, wie seine Menschen und kam nur in der Nacht zu Ruhe, wenn endlich alle schlafen waren. Keiner leitete ihn an, keine Konsequenz, nichts. Er lebte einfach vor sich her.


    Als ich sie besuchte, öffnete der Hund mir die Tür. Kein Witz, der Kleine konnte an Türen hochspringen und sie öffnen.

    Seinen Frust liess er übrigens regelmässig an der Halterin aus. Beim Gassi bellte er sie an, sprang ihr an der Jacke hoch und hing sich mit seinem Fang sogar an der Kapuze fest. Er zerstörte ihr drei Winterjacken und mehrere Jeanshosen, zerbiss mehrere Leinen, zerstörte den Rucksack der Tochter und sprang jeden an, der auf das Grundstück kam. Immer schön mit offenem Fang und nein, nicht das klassische hochspringen, sondern wirklich hochspringen. Sie hatte den Hund nicht im geringsten unter Kontrolle und es war eine einzige Katastrophe, die sich hier anbahnte.


    Dieser Hund wurde als Joggingpartner und reiner Familienhund angeschafft.

    Die Halterin hatte früher einen Chi und wünschte sich nun denselben Partner und Freund, den sie mit ihrem Chi-Hund hatte. Sie wusste nicht einmal, was für eine Maschine sie sich angeschafft hatte, denn der Begriff:"Malinois" war ihr nämlich völlig fremd. Sie wusste nicht im geringsten was sie da im Haus hatte. So viel zum Thema informieren. Aber sie war haushoch überfordert und der Hund auch, denn als ich bei ihr zu besuch war und wir im Garten standen, sprang der Hund an mir hoch und hängte sich an meinen Arm. Ich hatte damals eine dicke Jacke an, da es noch kühl war und deswegen ist auch nichts ernsthaftes passiert.


    Was mich damals schockiert hatte war... dass ich sie gefragt habe ob sie den Hund doch nicht in seine Stoffbox schicken kann, da er beim Kaffee die ganze Zeit um uns herumwuselte. Tat sie - der Welpe fiel wortwörtlich totmüde um und pennte die 5h, die ich dort war, laut schnarchend durch. Ohne ein einziges Mal aufzustehen oder sich zu bewegen. Der war so froh, dass er endlich mal zur Ruhe kommen konnte.


    Dieser "Familienhund" wurde irgendwann älter und stärker. Ich weiss nicht wie viele Kleidungs- und Möbelstücke er zerstörte und wie oft er der Frau fast die Schulter ausgekugelt hat, weil er so dermassen viel Kraft durch das ständige Ziehen am Geschirr aufgebaut hatte. Meine Mutter erzählte mir, dass sich keiner mehr auf das Grundstück traute, da der Hund alles stellte, anbellte, anknurrte und ansprang. Am Ende biss er ihren Sohn krankenhausreif.


    Die Familie hat den Hund weggegeben. Ich weiss nicht was mit dem Hund heute ist. Aber ich weiss, dass sie jetzt wieder einen kleinen Chi haben und das es dem Sohn wieder, mit Narben, besser geht.

  • Da das Beispiel meine Hündin mit 9 Wochen war, kann ich dir gern erzählen, wie ich das mit ihr gemacht habe.


    Ist aber jeder Hund anders, deswegen als grundsätzliche Antwort leider nur möglich: Es hängt vom Charakter ab.


    Bei meiner Hündin habe ich (aufgrund vorheriger Malis, die ich aber adult und zum "wieder gesellschaftsfähig machen" hatte) tatsächlich keine aktive Korrektur gesetzt, das hätte sie nur zum noch mehr explodieren gebracht. Ich habe mich - ihre Decke auf der sie den Knochen hatte war in einer Ecke - vor dieser Decke hingesetzt, händisch verhindert, dass sie in mich reinbeißt (weil aua) aber alles ganz ruhig und einfach gewartet. Als ihr klar wurde, dass Angriff nichts bringt, war sie sehr angespannt und unsicher, stand drohend über ihrem Knochen - ich hab das ausgesessen. Hat eine Weile gedauert. Als sie irgendwann ruhiger wurde und sich wieder ihrem Knochen widmen und ihn entspannt direkt neben mir nagen konnte, bin ich gegangen.


    Malis müssen klare Grenzen kennen. Tauschgeschäfte sind in den wenigsten Fällen das Mittel der Wahl, sie beinhalten eine Wahlmöglichkeit für den Hund, was er "besser findet" und nicht die Akzeptanz, dass etwas nicht geht. Und auch nicht die Akzeptanz, dass dagegen gehen nicht das Mittel der Wahl ist.


    Lässt man sich auf nen Kampf ein, wird man ihn verlieren. Meine Malis haben alle in Kindertagen schon ganz klar Grenzen kennen gelernt und auch durchaus - jenachdem - deutliches Feedback. Aber natürlich in beide Richtungen deutliches Feedback. Wenn man selbst sehr fair ist und der Hund immer die erkennbare Chance auf "richtig machen" hat und mit allem anderen deutlich und verständlich komplett gegen die Wand fährt, dann ists gar nicht schwer mit einem Mali ;-) - Aber das liegt einigen Menschen nicht, daher ist der Hund für mich auch nach wie vor keine Empfehlung für jemanden, der "einfach" einen sportlichen, intelligenten und schönen Hund mit will to please haben will. Es ist eine ganz tolle Rasse - aber eben wie jede Rasse hat sie Eigenheiten. Wenn einem die aber nicht wirklich liegen, sind sie vor allem viel Arbeit um einen gesellschaftsfähigen Hund draus zu machen - kann man mit vielen anderen Rassen "billiger" bekommen. Und wenn man sich diese Arbeit nicht macht, wird man nicht lange Spaß mit ihnen haben.

  • Ich finde eure Mali-Erzählungen hochspannend!

    Du bist ja nicht die einzige die erzählt, dass diese Vorgehensweise, überzeugend ausgeführt, die zielführendste und beste ist für so einen Mali-Welpen. Das glaube ich euch natürlich.


    Aber wenn das nun einer dieser Voll-krass-will-Mali-Menschen liest und meint, ok das mach ich dann auch so, also Mali für mich :fear: weiß ich nicht, ob dieser Thread nicht in einer anderen Abteilung des Forums besser aufgehoben wäre. Verlinken könnte man den Thread oder einzelne Postings ja immer noch, wenns passend ist.

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