Hosenbein, Jacke und Wade - Warum?
-
-
Du stehst zwischen ganz verschiedenenTrainingskonzepten. Das ist für Ersthundehalter sehr verwirrend. Da dir die eigenen Erfahrungen noch fehlen, kannst du zwar einige schnell sichtbare Wirkungen sehen oder auch das Fehlen von schnellen Erfolgen, aber die Nebenwirkungen kannst du in ihrem Ausmaß noch nicht erfassen.
Ich empfehle dir ein Buch, das wirklich alle verschiedenen Trainingsansätze von "nett" bis "streng" erklärt und zwar mit ihren Vor- und Nachteilen, Möglichkeiten und Grenzen.
Sabine Winkler: "So lernt mein Hund: der Schlüssel für die erfolgreiche Erziehung und Ausbildung"
Die Autorin erklärt so klar wie sonst niemand, wie und warum jede einzelne Methode wirkt. Mit diesem Grundwissen könnt ihr dann besser beurteilen, wie ihr mit eurem Hund künftig trainieren wollt.
Im Moment trainiert ihr mit einer Methode, die auf Strafe basiert. Wobei Strafe keineswegs Schmerz sein muß. Auch ein leichtes Unlustgefühl wirkt bereits als Strafe im lerntechnischen Sinne. Denn der Hund soll lernen, etwas zu tun oder zu unterlassen, um den unangenehmen Reiz zu vermeiden. Die hauptsächliche Belohnung für richtiges Handeln ist also, daß kein Strafreiz erfolgt. Daher ist es sachlich falsch, von einem reinen Aufmerksamkeitssignal zu sprechen. Es soll ja unangenehm genug sein, um den Hund zu einer Verhaltensänderung zu bewegen. Zum Beispiel soll er sich aus dem Liegen hochsetzen, um den unangenehmen Zug am Halsband zu vermeiden.
Diese Art des Lernens funktioniert, das zeigt dir dein Hund. Er zeigt dir gleichzeitig die unvermeidlichen Nebenwirkungen: Das Lernen an sich, die gelernten Kommandos und die Zusammenarbeit mit dem Menschen allgemein wird mit Unlustgefühlen verknüpft. Der Frust sucht sich ein Ventil.Der Hund wird auch künftig nicht freudig mitarbeiten, sondern sich eher entziehen, wenn er die Möglichkeit dazu sieht (zB ohne Leine).
Diese früher allgemein üblichen strengen, auf Strafe basierenden Methoden belasten den Hund psychisch, besonders natürlich den jungen Hund. Daher wartete man früher mit dem Training, bis der Hund etwa ein Jahr alt war.
Heute möchte man den Hund nicht ein Jahr im Zwinger sitzen lassen sondern schon mit dem Junghund Grundlagen erarbeiten. Dafür muß das Training aber entsprechend so gestaltet sein, daß der junge Hund sehr viel Lust und nur minimal Frust erlebt.
Erfolgreiche Hundesportler trainieren heute ganz anders, nämlich weitestgehend lustbetont mit viel Spiel- und Beutebelohnung und auch mit Futterbelohnung.
(Und niemals so lang am Stück, sondern in ganz kurzen, knackigen Lektionen)
Dagmar & Cara
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Was ist eigentlich das Ziel von eurem UO Training? Fußarbeit für den Sport oder Leinführigkeit im Alltag? Im schlimmsten Fall versaut ihr euch so beides.
Ich hab auch ne Geschichte dazu Ich hab mal auf nem fremden Hundeplatz trainiert (alleine), da kam ein Trainer an und war mit meinem Klicker Training nicht einverstanden und wollte mir Tipps geben. Ca 10m konnte er mit Diego laufen, während denen er immer wieder am Halsband geruckt hat, um Diegos Aufmerksamkeit zu bekommen, bis sogar er bemerkt hat, dass der ganze Hund schon vibriert. Er hat mir dann die Leine zugeworfen und ist wortlos verschwunden. Aber besser als das Diego ihm im Arm hängt, das wäre der nächste Schritt gewesen. Diego war zu dem Zeitpunkt ungefähr 1,5 Jahre alt.
-
Nein, ich denke, es ist das Problem der Unsicherheit, welches der z.T. diametral entgegengesetzten Trainingskonzepte das richtige ist. Diese Unsicherheit kann ich dem TE nicht vorwerfen. Er WILL ja lernen, sonst hätte er sich nicht angemeldet und sich "nackig gemacht". Dass er Pech mit den Trainern hatte, ist ihm nicht vorzuwerfen. Wichtig ist doch jetzt, ihm das Rüstzeug zu vermitteln, seinen Hund besser einzuschätzen und toxische/unbrauchbare Methoden abzustellen. Bei einem Gebrauchshundverein sollte ihm am Sa. angesichts der Reaktionen seines Hundes schon geraten werden können.
P.S. bezieht sich auf den Beitrag von Irish Terrier.
-
Nein, ich denke, es ist das Problem der Unsicherheit, welches der z.T. diametral entgegengesetzten Trainingskonzepte das richtige ist. Diese Unsicherheit kann ich dem TE nicht vorwerfen. Er WILL ja lernen, sonst hätte er sich nicht angemeldet und sich "nackig gemacht". Dass er Pech mit den Trainern hatte, ist ihm nicht vorzuwerfen. Wichtig ist doch jetzt, ihm das Rüstzeug zu vermitteln, seinen Hund besser einzuschätzen und toxische/unbrauchbare Methoden abzustellen. Bei einem Gebrauchshundverein sollte ihm am Sa. angesichts der Reaktionen seines Hundes schon geraten werden können.
P.S. bezieht sich auf den Beitrag von Irish Terrier.
Okay, nur dann sollte man offen für Ratschläge sein und das sehe ich bei dem TS nicht.
-
Nein, ich denke, es ist das Problem der Unsicherheit, welches der z.T. diametral entgegengesetzten Trainingskonzepte das richtige ist. Diese Unsicherheit kann ich dem TE nicht vorwerfen. Er WILL ja lernen, sonst hätte er sich nicht angemeldet und sich "nackig gemacht". Dass er Pech mit den Trainern hatte, ist ihm nicht vorzuwerfen. Wichtig ist doch jetzt, ihm das Rüstzeug zu vermitteln, seinen Hund besser einzuschätzen und toxische/unbrauchbare Methoden abzustellen. Bei einem Gebrauchshundverein sollte ihm am Sa. angesichts der Reaktionen seines Hundes schon geraten werden können.
P.S. bezieht sich auf den Beitrag von Irish Terrier.
Okay, nur dann sollte man offen für Ratschläge sein und das sehe ich bei dem TS nicht.
Muss denn sowas sein?
kann man nicht erst mal Zeit zum d
Nachdenken geben
-
-
Nein, ich denke, es ist das Problem der Unsicherheit, welches der z.T. diametral entgegengesetzten Trainingskonzepte das richtige ist. Diese Unsicherheit kann ich dem TE nicht vorwerfen. Er WILL ja lernen, sonst hätte er sich nicht angemeldet und sich "nackig gemacht". Dass er Pech mit den Trainern hatte, ist ihm nicht vorzuwerfen. Wichtig ist doch jetzt, ihm das Rüstzeug zu vermitteln, seinen Hund besser einzuschätzen und toxische/unbrauchbare Methoden abzustellen. Bei einem Gebrauchshundverein sollte ihm am Sa. angesichts der Reaktionen seines Hundes schon geraten werden können.
P.S. bezieht sich auf den Beitrag von Irish Terrier.
Okay, nur dann sollte man offen für Ratschläge sein und das sehe ich bei dem TS nicht.
Diese Argument taucht im DF ständig auf. Nur weil jemand fragt, heißt es nicht dass er sein bisheriges Konzept innerhalb von zwei Tagen über den Haufen wirft.
Ich an seiner Stelle würde jetzt auch nur lesen, darüber nachdenken, den Gebrauchshundverein wie geplant besuchen und mir die Einschätzung dort in Ruhe anhören. Das wird sich ja mit einigen Beiträgen hier überschneiden. So kristallisiert sich dann auch ein klareres Bild heraus.
Es gibt keinerlei Verpflichtungen Ratschläge Fremder anzunehmen oder gar direkt umzusetzen. Insbesondere als Anfänger der noch gar nicht einschätzen kann wer hier Ahnung hat und wer nur labert (mal ganz platt ausgedrückt 😉)
Wer hier als Rat Gebender die Erwartungshaltung hat dass seine Ratschläge dankend am Folgetag direkt umgesetzt werden, sollte vielleicht aufs Rat geben verzichten.
Gebt den Neuusern/Anfängern doch auch mal etwas Zeit über Geschriebenes nachzudenken. Eine anfängliche Abwehrhaltung ist völlig menschlich und sagt gar nichts über eine Beratungsresistenz aus.
Dieser Thread ist gerade mal 9!!! Stunden alt
-
Ich möchte gern diesen Beitrag nochmal hochholen:
Das sagt übrigens der Deutsche Tierschutzbund zu Leinenruck und co. (S. 6 - 7, „Aus Tierschutzsicht abzulehnende Trainingsmethoden“):
https://www.tierschutzbund.de/…n_Umgang_mit_dem_Hund.pdf
Die genannten Studien solltet ihr euch auf jeden Fall auch mal anschauen.
Ich wünsche euch alles Gute!
...und aus der genannten Quelle zitieren:
Zitatbauen moderne Erziehungskonzepte auf die Erkenntnis, dass Hunde leichter und nachhaltiger lernen, wenn sie nicht „untergeordnet“, sondern für das erwünschte Verhalten belohnt werden. Ständiges Reglementieren und Kommandieren schadet der Bindung vom Hund zum Menschen
und lässt den Vierbeiner im schlimmsten Fall gar nicht oder nur aus Unterwürfig-
keit, gar Angst gehorchen.
Hunde, die aus Angst oder Resignation gehorchen, sind keine verlässlichen Partner, sondern im Zweifelsfall tickende Zeitbomben (Feddersen-Petersen 1989; Schneider und Ketter 2016). Angst führt zudem zur Lernblockade (Del Amo und Theby 2011).
(Fettdruck von mir)
Mir fällt ebenfalls bei der Schilderung des "Trainingsplanes" auf, dass sehr viel körperlich gearbeitet wird (wurde schon darüber geschrieben). Ich hab früher selbst so trainiert, und es macht einfach so null Spaß und frustet Mensch und Hund. Ich spreche nicht von angebrachter Korrektur, sondern von folgender Problematik:
Wenn du schreibst, der Hund wird nicht angeschaut und nicht angesprochen, und auch nicht belohnt, dann nimmst du aus deinem Werkzeugkasten die allerwichtigsten Werkzeuge einfach ohne Not heraus.
Du sagst, es hätte bei der Leinenführigkeit nichts gebracht, als ihr gelobt und Leckerli gegeben habt. Nun, vielleicht war euer Timing falsch, oder ihr habt euch nicht interessant genug gemacht, oder es ihm abgewöhnt. Es hat ja einen Grund, warum euer Hund euch nicht anschaut.
Wenn ihr die Richtung ändert, und der Hund kriegt das erst durch den Leinenruck mit, dann hat er offensichtlich vorher nicht nach euch geschaut, sondern woanders hin. Natürlich kann ein Hund nicht die ganze Zeit nur zu seinem Halter schauen, das ist bei einem Junghund eh von der Konzentration her nicht drin, aber er sollte schon im Kopf auch immer ein kleines Eckchen frei haben, wo er bei seinem Menschen bleibt und reagiert, wenn der ihn anspricht und was von ihm will.
Wenn also euer Hund euch schon so wenig beachtet, dann verwendet ihr den Leinenruck, um ihn zum Mitkommen und Reagieren zu bewegen. Er wird nicht etwa angesprochen und dann gelobt, wenn er guckt, er wird nicht mit Fingerzeig an die Seite geleitet, ihm wird keine Bestätigung in Form von Lob oder Leckerli angeboten.
Das, was ihr da versucht zu erreichen, ist ein Roboter. Das hat mit einer funktionierenden und auf gegenseitigem Respekt und Zuneigung basierendem Mensch/Hund-Team nichts mehr zu tun.
Hunde können sehr, sehr viele Kommandos und gesprochene Signale abspeichern und umsetzen. Daher würde ich gucken, dass ihr eine wohlwollende Einstellung dem Hund gegenüber entwickelt und mehr mit ihm sprecht anstelle dem öden Training im Viereck.
Dann würde ich nach Vorzeichen suchen, die anzeigen, jetzt gleich packt der Hund zu. Das kann eine Veränderung im Ausdruck der Augen sein, ein Senken des Kopfes. Die Situationen, wo das Festbeißen stattfindet, würde ich genauestens untersuchen. Was passiert direkt davor? Kann man den Hund vorher verbal wegschicken? Und zwar nicht körperlich, sondern man kann einem Hund beibringen, auf Fingerzeig wegzugehen. Kann man dem Hund ein Kommando geben, zum Beispiel ein Sitz oder Platz auf Distanz? Das muss man vorher natürlich üben, und dann bitte in kurzen Einheiten, ein oder zwei mal und bestätigen mit Leckerli oder wenigstens Stimme, direkt bevor man wieder auflöst.
Ich würde alles bestätigen und loben, wo der Hund freiwillig oder auf freundliche Anweisung weggeht von der Frau. Ich würde auch im Umgang aufpassen, dass er die Frau nicht begrenzt oder kontrolliert, also ihr ständig auf den Füße liegt, auf der Couch an sie heranwanzt oder ihr im Weg herumwuselt.
Und schlussendlich, Rituale helfen, wie BieBoss es schon geschrieben hat. Kommt die Frau heim, geht der Hund auf den Platz oder Körbchen, bis er Freigabe bekommt. Es gibt keine überschwänglichen Verabschiedungen oder Begrüßungen, sondern Frauchen geht aus dem Haus und kommt wieder, so wie früh die Sonne aufgeht und abends untergeht. Kein Grund, sich aufzuregen.
Und bitte sucht euch einen Trainer, der nicht nach den Methoden von Annodunnemals trainiert. Nicht gegen den Hund, sondern mit ihm. Das macht euch und dem Hund mehr Spaß und wird euch auf Dauer viel Ärger und Frust ersparen. Und überlegt euch, ob ihr euch nicht zweierlei Halsband zulegt, wenn es zum Trainieren unbedingt ein Kettenhalsband sein muss. Eins für den Alltag und eins zum Training. Wobei ich Kette auch nicht so toll finde.
Alles Gute!
-
Empfindest du eure beschriebene Trainingsmethode als fair, Luphan ?
Hast du das Gefühl, euer Hund versteht, was ihr möchtet und tut diese Dinge gerne für euch?
Ergibt es für dich instinktiv Sinn, ohne Belohnung zu arbeiten?
Das meine ich überhaupt nicht provokant, sondern es würde mich wirklich interessieren! Ich lese aus den Beiträgen bisher zwar raus, dass ihr sehr bemüht seid, den richtigen Weg zu finden (toll!). Dass ihr probiert und auf gewisse Weise reflektiert. Aber bei der Bewertung der Methoden lese ich bis jetzt immer nur das Kriterium, ob es 'funktioniert' oder nicht. Jetzt haben ja schon andere gute Beiträge zum Thema, was man unter Funktionieren versteht, geschrieben (das Beißen jetzt stellt das Funktionieren in Frage, Hund 'funktionieren' ggf. auch einfach aus Angst, etc). Aber mich würde da wirklich mal eure Einschätzung interessieren. Losgelöst von dem, was 'funktioniert'. Also wenn du den Trainingsplan nochmal liest und so tust, als würdest du ihn zum erstem Mal sehen. Da würden mich die Antworten auf die Fragen oben interessieren.
Wie einige andere schon geschrieben haben, es liest sich so, als wärt ihr sehr bemüht, ein gezeigtes Konzept möglichst genau umzusetzen. Ich frage mich, inwiefern ihr selbst die Konzepte aber hinterfragt, verändert, auf euch und euren Hund anpasst? Bisher konnte ich das kaum rauslesen. Und unabhängig vom speziellen Konzept finde ich das immer enorm wichtig. Da gehts dann ums Thema Authentizität, die mMn ein elementar wichtiger Bestandteil der Hundeerziehung ist. Wenn man immer nur Trainer/Konzepte versucht, möglichst genau nachzuahmen, verhält man sich nicht natürlich. Und das merkt der Hund.
Zusammengefasst würde ich euch einfach nahelegen, ein bisschen von der Konzepttreue abzulegen und ein bisschen mehr euren Weg zu suchen und dann zu gehen. Immer natürlich mit der Frage im Kopf, wie man dem Hund gegenüber fair arbeiten kann.
Viel Erfolg
-
Ich frage mich hier die ganze Zeit eins: Nach Deinen Schilderungen ist es vorwiegend oder gar fast nur Deine Frau, bei der er das problematische Verhalten zeigt. Wenn das so ist, warum meldet sich Deine Frau nicht hier an und tauscht sich aus? Es ist viel sinnvoller, wenn die hauptsächlich Betroffene direkt die Situationen schildert, in denen das Verhalten auftritt und wie sie reagiert. Über einen „Mittelsmann“, der ganz logisch auch eigene Vorstellungen hat, geht doch gerne mal was verloren.
Wer von Euch führt den Hund im Alltag denn üblicherweise? Teilt Ihr Euch das, macht Ihr das zusammen oder ist da überwiegend einer mit befasst? Geht Ihr die gleiche Linie? Macht vorwiegend einer von Euch Training/Ausbildung mit Trainer oder wie läuft das?
Zu den Trainingsansätzen wurde schon genug gesagt, auch dazu, dass es für den Hund vermutlich auch einfach zu viel ist, was gefordert wird. Und zu viel durcheinander geht.
-
dagmarjung danke für die Buchempfehlung! Finde solche Themen irre spannend und hab mir direkt das ebook gegönnt.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!