Rüde aggressiv gegenüber anderen Hunden, Training finanziell erschwert
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Hallo alle miteinander
Ich hab mich dazu entschlossen doch mal ein Thema für den Hund eines Freundes aufzumachen. Manche haben ihn vlt in meinem Pfoto-Thread schonmal gesehen.
Es handelt sich um einen 2,5 jährigen, intakten ACD Rüden.
Ich möchte dazu gleich sagen, ich frage hier nur um Rat und eventuelle Ideen zur Problemlösung.
Der Hund lebt seit er klein ist bei seinem Herrchen, wurde über ein sehr bekanntes Portal angeschafft und hat... diverse Baustellen. Er hat seit Anfang des Jahres gesundheitlich diverse Baustellen, die nicht so richtig behoben werden konnten. D.h. er hatte lange Zeit immer wieder Durchfälle, es erfolgten diverse Untersuchungen, Futterumstellungen, Giardien Tests, Allergie Tests usw... aber nichts hat geholfen, bzw sämtliche Tests ohne Ergebnis. Aktuell läuft eine Ausschlussdiät - Durchfälle sind rückläufig. Der Hund scheint aber auch sehr extrem auf Stress zu reagieren. Gebäude technisch könnte auch noch was im argen sein, er ist auch recht dünn (da er Anfang des Jahres viel abgenommen hat). Untersuchungen sind aber finanziell nur begrenzt möglich.
Seine Hauptbaustelle ist: Er ist draußen einfach... puh... Spaziergänge sind ein Spießrutenlauf.
Als ich die Beiden kennen gelernt habe, hat er nur bei Hunden ausgelöst die zu nah in seinen Raum kamen, er hat markiert wie nichts gutes - also ungelogen alle 10 Schritte. Mittlerweile pöbelt er auch bei fast jedem Hund sodass er 24h mit Maulkorb gesichert ist. Sein Herrchen sagt zwar das er sich sicher ist dass er nicht beißen würde, ich würde meine Hand dafür nicht ins Feuer legen, auf keinen Fall.
Er scheint diese Aggression ggü anderen Hund momentan zu generalisieren, was natürlich eher contra produktiv ist. Er ist auch teilweise sehr... ambivalent dabei. Mal ist es jeder Hund, egal ob Rüde/Hündin, egal ob intakt oder kastriert, egal ob groß oder klein. Mal sind es eher Rüden, mal kommt gar nichts. Ich kann sein Verhalten gar nicht einschätzen bzw seine Motivation dahinter. Ich finde er gehört von einem Trainer eingeschätzt.
Ich glaube dass da viel Frust im Spiel ist, denn Frust aushalten kann er absolut GAR NICHT. Er ist mega schnell überfordert, schnell drüber was natürlich alles Gründe oder zumindest Komponenten sein könnten die dieses Verhalten anfeuern.
Nun das Problem....
Hund braucht dringend Hilfe, muss logischerweise trainiert werden. Herrchen hat nicht so viel Ahnung, ist aber bereit zu lernen - hat aber selber privat sehr viel auf dem Zettel.
Finanzen sind sehr schlecht, heißt Training mit einem Trainer ist nicht möglich.
Was wir bisher gemacht haben...
Ich habe ihm versucht zu erklären dass er mit dem Hund da spazieren gehen muss, wo eben nicht so viele Hunde sind. Damit er eben erstmal nicht mehr so viele negative Begegnungen hat. Auto ist keins vorhanden - rausfahren also keine Alternative. Hundebegegnungen erstmal eher aus dem Weg gehen, d.h. wenn ein Hund kommt in ne Seitenstraße gehen oder umdrehen wie auch immer - den direkten Kontakt halt vermeiden wenn möglich. Hund immer auf die abgewandte Seite, für ruhiges Verhalten loben, Bögen laufen wenn möglich usw.
Hund mehr geistig und körperlich fordern - ohne diesen zu überfordern. Lange Spaziergänge im Wald an der SL, bisschen Futterbeuteltraining (weil der Hund das kannte). Dem Hund ist es am Ende egal, der macht typisch Cattle ALLES mit - Hauptsache arbeiten (Ab und an nehm ich ihn mit zum Mantrailing - findet er auch Klasse, aber das finanziere ich dann eben auch.)
Das klappt auch eher... naja...
Wüsstet ihr vielleicht noch etwas, was man erstmal noch tun könnte?
Ich denke es kommen viele Sachen zusammen... Hund ist extrem Stressanfällig, hat null Frustrationstoleranz/Impulskontrolle, er nimmt Herrchen kaum ernst, er diskutiert unheimlich gern und hat gelernt dass ihn das auch weiter bringt, er ist nicht ausgelastet (meist nur Spaziergänge an kurzer Leine) - weder körperlich noch geistig.
Andererseits ist der Hund super schlau, er ist lernwillig und auch lernbereit - kann sich aber kaum konzentrieren. Er ist, wenn man klare Regeln und Strukturen stellt, gut ansprechbar und lernt/versteht schnell was man möchte- außerhalb von Hundebegegnungen.
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Hi
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Hm.
Ich seh da mehrere größere Problem. Allem voran die finanzielle Situation ... dazu mag ich aber gar nichts sagen, ist nicht mein Recht. Und du bist im Endeffekt ja auch nur Mittelsmann.
Dann die fehlende Führung. Ich glaube (!), dass sich das Pöbelproblem vielleicht halbwegs in den Griff kriegen lassen würde, wenn Herrchen mehr führen würde. Also wie du schreibst einen klaren Rahmen vorgibt, Regeln und Strukturen aufstellt und vor allem auch eine sinnvolle Beschäftigung mit dem Hund verfolgt. Und eben die üblichen Strategien, die du auch schon vorgeschlagen hast, umsetzt, um dann Stück für Stück Hundebegegnungen zu üben.
Da kommt dann aber das dritte Problem: dass Herrchen "privat viel auf dem Zettel" hat. Warum hat er denn dann einen Gebrauchshund, wenn keine Zeit/Lust (so versteh ich das) für die rassegerechte Auslastung da ist? Also, kann auch sein, dass ich da was falsch verstanden habe, dann bitte korrigieren
Ich glaube, das wird schlimmer und schlimmer werden, wenn Herrchen da nicht die Kurve gekratzt kriegt. Das ist ja aktuell für niemanden schön und da bin ich ehrlich geneigt, das Thema Abgabe in den Raum zu schieben
Mit kostenlosen Onlinekursen und Ratschlägen aus dem Web kommt man halt auch nur begrenzt weit, gerade bei einem Hund, bei dem man wirklich gar kein Muster festmachen kann.
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Das Thema Abgabe habe ich tatsächlich schon mehrmals in den Raum gebracht, aber er will eben "alles probieren".
Bacardi sollte ja auch eigentlich einige Monate zu mir in "Pflege" kommen, was aber nicht geklappt hat - und im Nachhinein auch gut so ist. Er hat Cali mittlerweile auf Spaziergängen schon als Blitzableiter genutzt, wenn er gepöbelt hat - Gott sei Dank ist nicht passiert und ich wusste auch nicht dass er sowas macht - und seitdem hat sie eher weniger Interesse an ihm. Sie gehen zusammen spazieren usw, alles gut aber sie will eben nicht mehr mit ihm spielen.
Und ich bin auch bei allen anderen Sachen total bei dir, Karpatenköter
Was die Anschaffung angeht... naja... er wurde wohl in einer Beziehung angeschafft, weil man einen sportlichen Hund wollte mit dem man viel machen kann. Die Beziehung gibt es nicht mehr.. und sportlich aktiv ist man auch aktuell nicht. Aber auch das habe ich schon mehrmals angesprochen. Die Zeit ist aktuell auch da, aber wie gesagt da sind einige Sachen noch mit im Spiel die ich jetzt hier öffentlich nicht näher benennen möchte, u.a. psychische Erkrankung(en).
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Schwierig.
Ich kenne im privaten Umfeld eine Trainerin, die Einzelstunden auf "Pay it forward"-Basis anbietet - sprich, ihr Kundenstamm spendet hier und da ein paar Euro und von dem Geld wird dann Hundetraining für Menschen, die sich das nicht leisten können, finanziert. Das Konzept hat sie noch nicht lange und sie sitzt auch bei Hessen, also eher nicht in eurer Nähe - aber ich kann mal nachfragen, wie weit das Projekt ist und ob sie sich da auch an eine Beratung per Videotelefonie herantrauen würde. Den Kontakt würd ich dir dann per PN vermitteln.
Die Frage ist halt, inwieweit er gewillt/fähig ist, die erwähnten Dinge dann auch konsequent umzusetzen. Das wird das Kernproblem sein.
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Ich würde die beiden in einen Hundeverein schicken. Da kann man ja allerlei trainieren, für wirklich kleines Geld gegen Mitarbeit.
Und das Buch "Leinenrambo" zu Weihnachten schenken, da sind gute Ansätze enthalten und auch Trainingspläne.
Aber trainieren und an sich arbeiten muss er letztendlich selbst. Und wenn es da an der klaren Linie fehlt, wirds halt mit so einem Hund schon schwierig...
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Naja es wird kein Weg dran vorbei führen den Hund klar und eng zu führen und zu verstehen zu geben das es Regeln und Grenzen gibt.
Allein den Frust am andern Hund auslassen, das gäbe hier ne durchaus Körperliche Korrektur meinerseits wenn der Hund so bollerig und respektlos ist.
Auch das austillen bei anderen Hunden , es sind ja nun nicht alle Cattles verträgliche und soziale Lämmer.. Ist halt blöd das er bisher nie gelernt hat frust auszuhalten und den schlecht abbauen kann aber dennoch würde das hier nicht als Entschuldigung gelten. Alternative anbieten und wenn die nicht genommen wird würde ich persönlich das nicht dulden. Man kann halt nicht immer alles perfekt unter Laborbedingungen kleinschrittig erarbeiten und grade im Alltag ist mein persönliches Empfinden auch das sowas zumeist zu mehr Problemen führt als nötig weil unnötig verkopft gehandelt wird.
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Die Frage ist halt, inwieweit er gewillt/fähig ist, die erwähnten Dinge dann auch konsequent umzusetzen. Das wird das Kernproblem sein.
Das wäre cool, wenn du da vielleicht mal nachfragen könntest. Ich wusste gar nicht das es sowas gibt
Ich weiss das Bacardi's Herrchen mit sowas ähnlichem in Kontakt ist, aber im Bezug auf die finanziellen Kosten seiner Gesundheit.
Ja, ich denke an der konsequenten Umsetzung hapert es sicher. Andererseits denke ich aber auch manchmal, woher soll er es wissen? Und er hat ja niemanden (außer mir) der ihn da irgendwie unterstützt und hilft, und ich bin auch kein Hundetrainer und sicherlich kein Profi. Er (also Herrchen) weiss ja manche grundlegenden Sachen nicht - er kannte zb keine Übersprungshandlungen, Stressanziechen usw.
Ein paar Grundlegende Dinge kann ich schon erklären und zeigen um zb seine Orientierung zu Herrchen zu verbessern, oder eben Umgang mit SL oder bedürfnisorientierte Spaziergänge etc... aber an dem Thema Aggressionen will ich mich nicht versuchen. Dafür hab ich zu wenig Erfahrung und wie gesagt... seine Motivation ist nicht klar erkennbar (für mich)
Ich würde die beiden in einen Hundeverein schicken. Da kann man ja allerlei trainieren, für wirklich kleines Geld gegen Mitarbeit.
Und das Buch "Leinenrambo" zu Weihnachten schenken, da sind gute Ansätze enthalten und auch Trainingspläne.
Aber trainieren und an sich arbeiten muss er letztendlich selbst. Und wenn es da an der klaren Linie fehlt, wirds halt mit so einem Hund schon schwierig...
Das Buch merk ich mir mal, danke dir :)
Verein wird schwierig, wir wohnen sehr ländlich und der nächste, gute Verein ist einige Orte weiter weg.
Naja es wird kein Weg dran vorbei führen den Hund klar und eng zu führen und zu verstehen zu geben das es Regeln und Grenzen gibt.
Allein den Frust am andern Hund auslassen, das gäbe hier ne durchaus Körperliche Korrektur meinerseits wenn der Hund so bollerig und respektlos ist.
Auch das austillen bei anderen Hunden , es sind ja nun nicht alle Cattles verträgliche und soziale Lämmer.. Ist halt blöd das er bisher nie gelernt hat frust auszuhalten und den schlecht abbauen kann aber dennoch würde das hier nicht als Entschuldigung gelten. Alternative anbieten und wenn die nicht genommen wird würde ich persönlich das nicht dulden. Man kann halt nicht immer alles perfekt unter Laborbedingungen kleinschrittig erarbeiten und grade im Alltag ist mein persönliches Empfinden auch das sowas zumeist zu mehr Problemen führt als nötig weil unnötig verkopft gehandelt wird.
Da bin ich tatsächlich auch bei dir, Problem... Hund nimmt Herrchen NULL ernst. Das interessiert den nicht die Bohne was Herrchen dazu zu sagen hat, wenn er pöbelt.
Herrchen: "Lass das, hör auf"
Barcardi: "War da was?"
Er kommt sehr schwer an den Hund ran in solchen Situationen. Eigentlich gar nicht, er kann ihn nur festhalten.
Bei mir gehts, er rastet bei mir auch aus aber nicht so krass schlimm. ABER ich bin auch nicht seine Hauptbezugsperson, ich habe von Anfang an klare Regel und Grenzen gezogen, und er hat mit mir nicht 2,5 Jahre gelernt dass er machen kann was er will.
Für die Aktionen mit Cali, hat er von mir Ärger bekommen, und das nicht zu knapp - zumindest beim zweiten Mal als er das gemacht hat. Aber auch das... er macht das nicht immer, nur manchmal - vermutlich anhängig von wie gestresst und hochgefahren er dann gerade ist.
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Bevor man da irgendwas trainiert (insbesondere auf Anraten von Menschen, die das Tier nich kennen) wäre eine Abklärung der gesundheitlichen Baustellen das aller wichtigste.
Unter Schmerzen und Unwohlsein kann man noch so viel trainieren ohne dass es nachhaltig was bringen wird.
Das kostet aber nun mal Geld und lässt sich auch nicht ändern.
Jeden anderen Ratschlag finde ich fahrlässig und unfair dem Tier gegenüber.
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noda_flake Ich hak mal nach und geb dann Laut, was sich ergeben hat
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Bevor man da irgendwas trainiert (insbesondere auf Anraten von Menschen, die das Tier nich kennen) wäre eine Abklärung der gesundheitlichen Baustellen das aller wichtigste.
Unter Schmerzen und Unwohlsein kann man noch so viel trainieren ohne dass es nachhaltig was bringen wird.
Das kostet aber nun mal Geld und lässt sich auch nicht ändern.
Jeden anderen Ratschlag finde ich fahrlässig und unfair dem Tier gegenüber.
Das weiß ich, und ist auch mein Reden. Und da ist er ja auch dran. Zumindest erstmal an den Verdauungstrakt-Problemen.
Die Untersuchung des Gebäudes ist momentan nicht drin. Fakt. Das ist wie es ist . Wann sich das ändert
Seine Aggressionen sind aber sicherlich nicht Gesundheitsgeschuldet, sie beeinflussen sie vielleicht, ja, aber sie sind nicht der Auslöser. Der Hund hat sich schon mit 10 Wochen nicht die Butter vom Brot nehmen lassen Und alles was ich so über ihn gehört habe als Welpe und Junghund führen dahin wo er heute ist.
Aber ja, du hast natürlich Recht. Nur ist das eben nicht möglich aktuell, also alles zu 100% zu untersuchen und auszuschließen. Er hat alleine dieses Jahr schon 2000€ für den Hund und seine Gesundheit investiert- weiter sind sie aber immernoch nicht.
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