Chesapeake Bay Retriever - Erfahrungsaustausch

  • Also wenn Eigenständigkeit bedeutet, der Hund denkt mit und kommt trotzdem zum Ziel und verliert es nicht aus den Augen dann bin ich dabei, aber wenn der Hund die Aufgabe abbricht und einfach stattdessen was anders macht, dann stelle ich die Eignung/Motivation in Frage.

    Letzteres hat aber mit Gehorsam zu tun Wenn ein Hund die Stacheldraht-Ente (nettes Beispiel, BurisHand) holen soll, dann hat er sie zu holen. Ist eine Sache der Ausbildung.

    Aha sehr sinnvoll, dass der Hund sich kaputt schrotet. Rissverletzungen durch Stacheldraht sind auch immer so toll zu behandeln

  • Vielleicht ist Stacheldraht auch einfach ein schlechtes Beispiel weil es da in der Verantwortung des Hundeführers liegt den Hund zu schützen. Warum soll ein Hund erkennen dass ein Stacheldraht gefährlich ist? Keine Ahnung wie das bei der Jagd gemacht wird, aber bei Workingtest Aufgaben wird sowas sogar simuliert: Dummy fliegt und der Richter sagt hier ist es zu gefährlich den Hund zu schicken, wir gehen dort hin und schicken dann.

    Aber ja, Linien zu halten, so werden die Retriever nunmal ausgebildet. Wie soll der Hund das verstehen wenn er manchmal drum rum laufen darf und manchmal nicht.

    Das hat also nix mit der inneren Einstellung der Retriever zu tun sondern mit der Ausbildung.

  • Ich hatte lange einen Chessie Rüden im Training und kenne eine Hündin.


    Beide arbeiten gerne und ernsthaft, sind eher reserviert, bis ungemütlich und der Rüde mit grosser Vorsicht zu geniessen. Wegen fehlender Führung.


    Wer sich damit befasst, und sich keinen "Labi mit weniger Labi inside" zusammen fantasiert bekommt einen guten, ernsthaften Arbeitshund.


    Hier im Forum hat 🤔 Labimama einen Chessie? Oder wie hiess sie bloss? Und nochmals jemand, einen Bruder.

  • :ka:

    Ich habe ja auch etwas eigenständigere Hunde :hust: als FT-Labradore.

    Der selbständig mitdenkende Hund ist für viele Aufgaben genial.. Für reine und komplexe Gehorsamsaufgaben eher weniger......

    Wenn ich deine Beiträge falsch verstanden habe, dann tut es mir leid, aber auch ein FT Hund muss selbstständig sein. Es sei denn du meinst mit Selbstständigkeit, dass sie auch gerne mal etwas machen, was gar nichts mehr mit der Arbeit zu tun hat.

    Wie kommst du denn darauf? Ich schrieb doch ausdrücklich von Aufgaben! Aufgaben lösen, nicht die (selbständige) Entscheidung, private Interessen zu verfolgen - das ist ein anderes Problem, und auch beim selbständig arbeitenden Hund unewünscht. Gemeint war natürlich das eigenständige Lösen der Aufgabe - welches uU nicht dem vorgeschriebenen Dienstweg entspricht.


    Ja, auch FT-Retriever sollen in einigen wenigen Aufgaben eine gewisse Selbständigkeit zeigen. Notwendig zB für grosse und kleine Suchen. Aber sehr eng beschränkt und geregelt (ua durch Distanz zum HF). Und eher gar nicht gefragt bei Markierungen und der "Königsdisziplin" des punktgenauen Einweisens per Fernsteuerung.


    Ist es nicht so, dass es Punktabzug gibt, wenn der Hund einen hinter einem Geländehindernis liegenden Dummy nicht auf linealgeradem direkten Weg zurückbringt? Egal ob der vom Hund gewählte Weg sicherer und ökonomischer ist? DAS ist was ich meinte mit dem in Retriever-Trials wenig erwünschten selbständigen Mitdenken. Gibt noch mehr Beispiele.


    Man kann als HF diesen Gehorsam installieren oder auch nicht. Züchterisch festgelegt wird, wie leicht das geht. Oder auch nicht geht - was dann von anders gewohnten Menschen evt. als "unzuverlässig" bezeichnet wird.


    Wer wirklich vorn mitmischen will im Retrieversport kommt doch am FT-Labbi kaum vorbei. Weil der optimal für diese Anforderungen gezüchtet wird. Und da ist eben eigenständiges Lösen von Aufgaben eher weniger gefragt. Wo ist das Problem, wenn man anerkennt, dass nicht alle Hunde dieselben Stärken und Schwächen haben?

  • Also wenn Eigenständigkeit bedeutet, der Hund denkt mit und kommt trotzdem zum Ziel und verliert es nicht aus den Augen dann bin ich dabei, aber wenn der Hund die Aufgabe abbricht und einfach stattdessen was anders macht, dann stelle ich die Eignung/Motivation in Frage.

    Letzteres hat aber mit Gehorsam zu tun. Wenn ein Hund die Stacheldraht-Ente (nettes Beispiel, BurisHand) holen soll, dann hat er sie zu holen. Ist eine Sache der Ausbildung.

    Ja, und genau da wird der selbständig mitdenkende Hund nach Alternativen suchen. Um die Ente zu holen, ohne sich selber zu schrotten. Aber du fändest das sich selber schrotten gut?


    Bisher habe ich noch keinen Jäger getroffen, der das Selbstzerstörungsprogramm für gut hielt

  • Das Thema Eigenständigkeit bei Jagdhunden ist wirklich eine Typfrage, und zwar beim Hundeführer.


    Es gibt die HF, die den "Kadavergehorsam" wollen. Die müssen aber nunmal auch zeitweise mitdenken, wenn der Hund etwas machen soll - ob der Hund sich ins Verderben stürzt oder sicher ans Ziel kommt liegt dann nämlich vollkommen in der Hand des HF. Muss auch nicht der Stacheldraht sein - gab letzte Woche erst ein Drama weil ein Weimi fast im Kanal ersoffen wäre weil er die Gans nicht ausgelassen hat um sich selbst zu retten. Muss man der Typ für sein, ich kann's nicht.


    Hat man den eigenständigen Hund (und wie eigenständig meinen wir? Mitdenken und Abwägen wie beim CBR? Die ständig gezeigte Mittelkralle der Bracke? Die Manipulationen der Terrier?) kann man sich zwar im Idealfall darauf verlassen dass der Hund weiß was er tut (nachdem man ihm das auch gezeigt hat), muss sich aber doppelt und dreifach bemühen dem Hund Kooperation schmackhaft zu machen.


    Das sind für mich einfach zwei Arten der Kommunikation bzw der Zusammenarbeit mit dem Hund - Anweisungen geben vs Diskutieren und Kompromiss finden. Haben beide ihre Berechtigung bzw ihr Einsatzgebiet.

  • Letzteres hat aber mit Gehorsam zu tun. Wenn ein Hund die Stacheldraht-Ente (nettes Beispiel, BurisHand) holen soll, dann hat er sie zu holen. Ist eine Sache der Ausbildung.

    Ja, und genau da wird der selbständig mitdenkende Hund nach Alternativen suchen. Um die Ente zu holen, ohne sich selber zu schrotten. Aber du fändest das sich selber schrotten gut?


    Bisher habe ich noch keinen Jäger getroffen, der das Selbstzerstörungsprogramm für gut hielt

    Wo schrieb ich das, das ich das gut finden würde? Was für einen Blödsinn legst du mir hier in den Mund? Wenn ich einen Hund schicke und er auf ein Hindernis kommt, muss er sich einen anderen Weg suchen, aber nicht einfach die Arbeit abbrechen. Das stand nämlich zur Debatte, nichts anderes.

  • Wie kommst du denn darauf?

    Weil ich so die Chessies beschreiben würde, die ich kennengelernt habe. Keiner davon ist der Typ "Mitdenken und Abwägen" aber wenn ihr andere Erfahrungen gemacht habt, dann ist das auch sehr interessant zu lesen.

    Wer wirklich vorn mitmischen will im Retrieversport kommt doch am FT-Labbi kaum vorbei. Weil der optimal für diese Anforderungen gezüchtet wird. Und da ist eben eigenständiges Lösen von Aufgaben eher weniger gefragt.

    Wie kommst du denn darauf?

    Es gibt auf jeden Fall mehr gut veranlagte Labbis, als es Goldies oder Flats gibt. Das muss man einfach einberechnen bevor man sich irgendwelche Ergebnislisten anschaut. Trotzdem ist ein einzelner Goldie oder Flat nicht schlechter als ein Labrador.

    Aber man liest aus deinen Beitragen heraus, dass du den ganzen Sport gerne ins Lächerliche ziehen möchtest. Als ob man die Aufgaben auch mit einem ferngesteuerten Auto lösen könnte.

    Eine Markierung soll der Hund nicht selbstständig lösen, ja genau :hust:

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