Schilddrüse? Wechselwirkung mit Testosteron?

  • Wenn ich regelmäßig beobachten würde, dass mein Hund vor einem bestimmten Anlaß dermaßen hohl dreht, würde ich als erstes überlegen, was da seinen Streßlevel so in die Stratosphäre treibt - und auf jeden Fall mit dem ,was dieses Ausrasten so massiv auslöst, mal für eine Zeit aufhören und den Hund auch sonst auf ganz ruhigem Kiel halten, um zu sehen ,ob das irgendwas ändert.


    Mein Hund wurde übrigens unter schweren Schilddrüsenproblemen nicht mager, sondern schnell dick und insgesamt eher träge, aber auch so panisch, wie er es in sechs Jahren nie gewesen war. Und das Fell war auffallend dünn.

  • Wofür war denn der Chip, wenn er die typischen Rüdenprobleme nicht hat/hatte?

    Es waren damals sehr ähnliche Probleme wie jetzt. Nur, dass sie damals noch viel massiver waren. Wir sind damals davon ausgegangen, dass es daran lag, dass (dank Covid) die Beschäftigung nahezu komplett weggebrochen war.


    Da die Probleme damals so massiv waren, dass für Newton und mich ein normaler Alltag nicht mehr möglich war, hab ich mich dazu entschlossen, der Beratung des Tierarztes, Hunter einen Chip zu setzen, zu entsprechen. Die Probleme waren dann auch ganz schnell weg.


    Deswegen habe ich den Chip auch auslaufen lassen, ohne ihn zu kastrieren. Denn wir können wieder ganz normal trainieren und es schaut auch nicht danach aus als würde der Trainingsbetrieb nochmal komplett untersagt. Also bin ich davon ausgegangen, dass diese Probleme nicht wiederkommen.


    Nun sind die Probleme aber wieder (wenn auch in abgeschwächter Form) zurück. Dabei können wir ganz normal trainieren. Also kann es nicht am Faktor Beschäftigung liegen.


    Eigentlich wollte ich ihm bis März geben um zu sehen, ob es sich wieder einpendelt. Im Moment sieht es aber eher danach aus, dass es das nicht tun wird.


    Naja, jetzt warten wir mal den TA-Termin ab. Vielleicht steckt ja auch tatsächlich was Anderes dahinter.

  • Hier springen einen mehrere Sachen an. Regelmäßige Ohrenentzündung spricht für nicht passende Ernährung. Dafür spricht auch, dass das Futter schlecht verwertet wird. (Was mich bei der Zusammensetzung jetzt aber auch nicht wundert. Mir käme das Zeug nicht in den Hund.) Das Futter hat auch einige Inhaltsstoffe, die auf andere Organe Auswirkungen haben können. Es ist die Frage wie sinnvoll eine Schilddrüsenprofil ist, wenn der Hund mit diesem Futter gefüttert wird und sich in der Auslaufphase des Chips befindet. Wenn da nichts daneben hängt, dann wäre das ja fast schon komisch. Dann das Thema Stress. Es geht ja nicht nur um die Häufigkeit des Trainings, sondern auch um den Inhalt. Wenn der Hund zwei Mal die Woche was macht, was ihn eher stresst als zufrieden stellt, dann kommt der aus der Stressschleife nicht raus. Ob das hier der Fall ist, weiß man nicht. Aber das Ausrasten nach dem Aussteigen lässt so was vermuten.


    Dass unter dem Chip die eigentlichen Probleme gedämpfter waren, heißt ja nicht, dass eine Kastration die Lösung ist ...

    Das mit der Ernährung werde ich auf alle Fälle mal prüfen. Leider ist unser Tierarzt nicht so der Ernährungsprofi. Das sagt er ganz offen. Ich werde mal schauen ob es sowas wie einen Ernährungsberater für Hunde gibt. Eine befreundete Tierärztin meinte, ich solle einfach mal über die Fütterungsempfehlung gehen. Aber da bläst er das einfach alles in Bewegung raus. Er ist da draußen dann nur noch im Galopp unterwegs.


    Ich habe nicht den Eindruck, dass Hunter die Rettungshundearbeit stresst. Im Gegenteil, er hat da total Bock drauf. Das hat unser letzter Einsatz mir extrem eindrücklich vor Augen geführt. Das war wirklich eine happige Suche... teilweise hüfthoch Neuschnee, mega steile Hänge, die man als Mensch gar nicht hoch kommt. Hunter hat fast eine Stunde super motiviert gesucht und sich durch die Schneemassen die Hänge hoch gekämpft. Teilweise war er 50, 70 Meter über uns auf dem Hang. Und das von einem Hund der sonst (in der Fläche) eher an mir klebt. Und er kann definitiv nichts in der Nase gehabt haben, da der Mensch dann leider tot auf der anderen Seite des Hangs gefunden wurde...


    Die Auslaufphase des Chips dürfte beendet sein. Die Hoden fühlen sich wieder normal an. Das kann der Tierarzt aber denke ich besser beurteilen. Das Futter scheint er ansonsten aber gut zu vertragen. Die Häufchen sind klein, und schön geformt.


    Von ihm wurde auch noch nie ein Blutbild gemacht und er ist 3,5 Jahre alt. Ich finde, schaden wird es auf keinen Fall, das mal zu machen.

    Hm. Hast du denn schon einmal versucht, das alles zurückzufahren und zu schauen, wie Hunter drauf reagiert?

    Ja, zwangsweise im zweiten Corona-Lockdown. Das habe ich weiter oben mittlerweile geschildert. Das brachte erst die Probleme, wegen derer er im Dezember 2020 einen Chip bekam.

    Vet concept ist an sich ein tolles Futter, einfach weil es funktioniert, bedarfsdeckend ist und oft sehr gut vertragen wird. Evtl ist aber ein Inhaltsstoff drin, den dein Hund nicht verträgt, dann kann das Futter noch so toll sein. Kannst du zeitlich einordnen, ob etwas geändert wurde vor der Ohrenentzündung? Oder kam es direkt ein paar Tage nach der Behandlung wieder?

    Die Gewichtsabnahme kann krankheitsbedingt oder stressbedingt sein. Aber dass es unter dem Chip besser war spricht für stressbedingt.

    Ja, ich dachte auch, dass das ein tolles, hochwertiges Futter ist. Klar, wenn er es nicht verträgt, müssen wir es wechseln. Sein Output ist aber wie gesagt, i.O. Deswegen habe ich eigentlich keine Anhaltspunkte dafür.


    Das Futter bekommt er erst seit er nach dem Chip wieder so massiv an Gewicht verloren hat. Aber wie gesagt, viel hilft es nicht um Gewicht auf ihn drauf zu bringen. Er bläst das Mehr an Energie einfach raus. Eine Bekannte hat mir empfohlen Lammfett dazu zu geben.


    In meiner Staffel hat noch eine Hundeführerin das gleiche Problem mit ihrem Hund. Aussie-Rüde, gute zwei Jahre alt. Auf den geht auch nix drauf. Da wurde bisher auch nix gefunden. :( Er ist aber gechippt. Und trotzdem.


    Also ich glaube auf jeden Fall, ein Blutbild kann nicht schaden. Das machen wir auf jeden Fall bevor irgendetwas Anderes gemacht wird.

  • Gute Ansprechpartner sind auf Ernährung spezialisierte Tierärzte wie das Team von napfcheck, futtermedicus oder LMU München. Es gibt aber auch nicht TA als Ernährungsberater, da würde ich aber keinesfalls eine Swanie Beraterin empfehlen, da habe ich leider schon die wildesten Geschichten gehört.

  • Ich erinnere mich, hier im DF mehr als einmal von einem Hund gelesen zu haben, der auf Hefe sofort wie Hunter mit massiven Ohrenenzündungen reagiert hatte.

    Ein Blick in die Zutatenliste des Futters von Hunter - Hefe.


    Ausserdem noch Seealgen. Bei einer eh schon angedetschten Schilddrüse garantiert nicht optimal.


    Das nur als Anregung

  • Wir hatten unterm Chip und ohne Substitution hier beim Jungrüden ebenfalls Ohrenentzündungen und viel zu wenig auf den Rippen.

    Die Ohrenentzündungen hatten sich mit der Substitution gegeben, zu dünn war er aber weiterhin.


    Das hat sich jetzt erst mit der Normalisierung der Schilddrüse nach der Kastration gegeben, weil er nicht mehr unter dieser inneren Anspannung steht. Ohrenentzündungen hat er auch nicht mehr.

    =)

  • Klar, wenn er es nicht verträgt, müssen wir es wechseln. Sein Output ist aber wie gesagt, i.O. Deswegen habe ich eigentlich keine Anhaltspunkte dafür.

    Ich finde, die Ohrenentzündungen und dass er nicht zunimmt, sind schon deutliche Anhaltspunkte für ein mögliches Problem in der Ernährung.


    Wir sind damals davon ausgegangen, dass es daran lag, dass (dank Covid) die Beschäftigung nahezu komplett weggebrochen war.

    Eine Verständnisfrage: Wenn ihr dachtet, es läge an der fehlenden Beschäftigung, weshalb der Chip?


    Ich habe nicht den Eindruck, dass Hunter die Rettungshundearbeit stresst. Im Gegenteil, er hat da total Bock drauf. Das hat unser letzter Einsatz mir extrem eindrücklich vor Augen geführt. Das war wirklich eine happige Suche... teilweise hüfthoch Neuschnee, mega steile Hänge, die man als Mensch gar nicht hoch kommt. Hunter hat fast eine Stunde super motiviert gesucht und sich durch die Schneemassen die Hänge hoch gekämpft. Teilweise war er 50, 70 Meter über uns auf dem Hang. Und das von einem Hund der sonst (in der Fläche) eher an mir klebt. Und er kann definitiv nichts in der Nase gehabt haben, da der Mensch dann leider tot auf der anderen Seite des Hangs gefunden wurde...

    Das eine hat doch mit dem anderen nichts zu tun. Ich glaube dir, dass Hunter Spaß daran hat und zuverlässig im Einsatz ist. Aber es kann doch trotzdem sein, dass das Pensum zu viel für ihn ist.

    Mein Hund liebt die Dummyarbeit, fliegt mir und sich selber aber trotzdem um die Ohren, wenn es zu viel war.

  • . Deswegen habe ich eigentlich keine Anhaltspunkte dafür

    Meine Trainerin sagte mal, daß die Hunde über die Ohren reagieren, wenn sie was im Futter / das Futter nicht so gut vertragen.

    Beim Wechsel war das dann auch weg gewesen.


    Das könnte man auch so "testen" .

  • Eine Verständnisfrage: Wenn ihr dachtet, es läge an der fehlenden Beschäftigung, weshalb der Chip?

    Die Theorie war, dass die fehlende Beschäftigung dafür gesorgt hat, dass der Testostern-Haushalt aus dem Gleichgewicht kam. Da hat einfach das Ventil gefehlt.


    Es war auch tatsächlich unter dem Chip sofort weg. Es hat keine Woche gedauert, da hatte ich wieder den normalen, ausgeglichenen, gehorsamen Hunter zurück.


    Also war die Theorie erstmal bestätigt.


    Klar, die Annahme kann natürlich falsch gewesen sein. Und dann macht es das nicht besser, wenn sie bestätigt wurde.


    Jetzt ist es einfach so, dass die Probleme wieder da sind, trotz normaler Beschäftigung. Deswegen muss man dieses Mal denke ich auch in eine andere Richtung schauen.

  • Ich habe nicht den Eindruck, dass Hunter die Rettungshundearbeit stresst. Im Gegenteil, er hat da total Bock drauf. Das hat unser letzter Einsatz mir extrem eindrücklich vor Augen geführt. Das war wirklich eine happige Suche... teilweise hüfthoch Neuschnee, mega steile Hänge, die man als Mensch gar nicht hoch kommt. Hunter hat fast eine Stunde super motiviert gesucht und sich durch die Schneemassen die Hänge hoch gekämpft. Teilweise war er 50, 70 Meter über uns auf dem Hang. Und das von einem Hund der sonst (in der Fläche) eher an mir klebt. Und er kann definitiv nichts in der Nase gehabt haben, da der Mensch dann leider tot auf der anderen Seite des Hangs gefunden wurde...

    Das IST Stress.

    Stress muss ja nicht unbedingt als negativ empfunden werden. Große Aufregung ist halt einfach erst mal auch Stress.


    Das hat nichts damit zu tun, ob Hunter „Bock drauf“ hat. Bzw. eben schon. Das pusht ihn.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!