Hund meiner Mutter bellt mich an

  • physioclaudi Ich habe eben nochmal mit meiner Mutter gesprochen und sie gefragt wo der Hund davor war. Sie sagte, er wurde ganz früh auf der Straße gefunden und war dann bis jetzt in einer Pflegefamilie. Nur um mein Geschriebenes von vorhin zu korrigieren/ergänzen.


    Ich wusste von Anfang an, dass ich was falsch gemacht habe, eben nur nicht was genau. Jetzt habe ich ja ein paar Tipps bekommen und werde das auch so umsetzen.


    Was meinst du eigentlich mit Gedankenkarussell?

    Das Ganze hat mich schon echt stark beschäftigt und ich will ja auch nicht, dass sich der Hund wegen mir schlecht fühlt.

  • Was meinst du eigentlich mit Gedankenkarussell?

    Das Ganze hat mich schon echt stark beschäftigt und ich will ja auch nicht, dass sich der Hund wegen mir schlecht fühlt.

    Dass ein Hund mal bellt oder schnappt, wenn er einen guten Grund dazu hat, ist nicht gleich eine riesen Katastrophe. Eigentlich ist es eher sogar gut, dass der Hund vernünftig kommunizieren kann. Er kann sich scheinbar recht gut ausdrücken und das erleichtert das Zusammenleben doch ungemein.

    Er hätte auch gleich heftig zubeissen oder vor Angst erstarren können.

    Also, warte es doch erst mal ab, wie es sich entwickelt! Ich sehe auch keinen Grund, die Mutter nicht mehr zu besuchen.

  • Dieser Ami hat einen Leitsatz, den er gebetsmühlenartig immer und immer wieder postuliert. Nicht ansehen, nicht anfassen, nicht ansprechen. Wurde hier bereits erwähnt. Lass den Hund auf Dich zukommen, wahre aber die natürlichen Grenzen. Es soll von beiden Seiten höflich ablaufen.


    Man muss sich vor Augen halten, dass der Hund komplett fremdbestimmt ist. Plötzlich ist die Pflegefamilie weg und er ist bei Deiner Mutter. Dazu hat er sich nicht entschieden. Das muss/soll ja nicht heißen, dass es ihm da schlecht ergehen wird, aber er braucht für die Umstellung einfach Zeit.


    Wenn ich morgen Deine Mutter besuchen würde, würde ich mich seitlich zu ihm hinhocken, mich abschnüffeln lassen und gut. Er hat dann erstmal genug Informationen über mich, die er verarbeiten kann.


    LG Matthias

  • @SanchoPanza In meinem Kopf geht`s immer so drunter und drüber. Ich mache mir halt Sorgen, dass es am Ende schlimmer ist als ich es beschreibe.


    Digirunning Erstkontakt erfolgte ja bereits. Beim nächsten Mal ignoriere ich ihn einfach komplett. Sonst irgendwelche Tipps falls er doch ankommen sollte? Sollte ich ihn dann trotzdem ignorieren?

  • Genau, einfach ignorieren. Der Hund ist für dich Luft. Wenn er schnuppert, dann schnuppert er eben und du reagierst gar nicht. Sagt sich immer so leicht - aber lass dich vom Hund nicht irritieren, sondern zB setz deine Unterhaltung einfach fort, wenn du dich grad unterhältst.


    Das ist als Besucher oft die beste Handlungsoption. =)

  • Sonst irgendwelche Tipps falls er doch ankommen sollte? Sollte ich ihn dann trotzdem ignorieren?

    Wenn er von sich aus Kontakt aufnimmt, dann würde ich ihn nicht komplett ignorieren. Das sehe ich anders als meine Vorredner. Ich würde nur keine große Sache draus machen. Auch nicht nach ihm greifen, um ihn z. B. zu streicheln. Nicht bei der Vorgeschichte zwischen Euch beiden.


    Ich kann da jetzt keine klare Marschroute vorgeben, es kommt auf die Situation an und wie sich der Hund verhält. Ich hatte schon mit Angsthunden zu tun, die ich auf die oben beschriebene Art "begrüßt" habe und durch deren Bewegungen ergab es sich einfach zufällig, dass meine Hand an deren Fell war. Ich habe dann auch schon mal kurz (!!!) Blickkontakt aufgenommen, ruhig und lächelnd: "Ja Hallo!", gesagt und dann wieder weggesehen. Völlig undramatisch und entgegen der oben genannten 3er-Regel.


    Wenn Menschen wissen, dass ein Hund Probleme hat, dass er vielleicht schlecht behandelt worden ist, dann kommt oft Mitleid ins Spiel und dadurch eine Anspannung, die der Hund sofort spürt. Das hilft ihm aber nicht, sondern er merkt nur: "Dieser Mensch ist in meiner Nähe auch angespannt." Und der Teufelskreis beginnt.


    Der hier angesprochene Amerikaner hat noch einen zweiten gebetsmühlenartigen Spruch: "ruhig und bestimmt". Keine Aufregung, keine Anspannung, keine Unsicherheiten in der Nähe vom Hund! Ich habe das rational sofort verstanden, emotional hat es letztendlich Jahre gedauert. Was will ich Dir damit sagen? Tief durchatmen und langsam angehen lassen. Das wird schon!

  • Digirunning Wenn er mich anbellt, dann habe ich erstmal so ein Schockgefühl. Wie soll ich das wegbekommen?

    Atmen :smile: Durchatmen. Kennst Du Entspannungstechniken und Übungen zur lockeren aufrechten Haltung?


    Wann bist Du denn das nächste mal bei Deiner Mutter? Vielleicht hat sich bis dahin schon wieder Einiges gesetzt.


    Wo finden denn die Zusammenkünfte statt? Hat der Hund im gleichen Raum seinen Ruheraum? Wenn ja, dann würde ich ihn da nicht behelligen und Höflichkeitsabstand halten, wenn Du an ihm vorbeigehst. Und ansonsten schließe ich mich der „nicht sonderlich beachten-Fraktion an“. Nicht ignorieren im Sinn von bewusst weggucken, sondern einfach als nicht so wichtigen Teil des Raums betrachten, also wissen, dass er da ist, dem aber keine besondere Bedeutung beimessen. Da ist wahrscheinlich etwas Übung nötig, aber das klappt meistens ganz gut.


    Cesar Milan (um das Harry Pottersche „Du weißt schon wer“ mal zu durchbrechen) würde ich mir nicht zum Vorbild nehmen. Du hast in Bezug auf den Hund Deiner Mutter keinen Job. Er muss lernen, sich in Deiner Gegenwart zu entspannen. „Besuchskultur“ müssen ihm aber Seine Besitzer beibringen, das ist nicht Deine Aufgabe. Und Du solltest Dich in seiner Gegenwart entspannen und Dich nicht von ihm aus der Ruhe bringen lassen. Und beim Rest würde ich einfach gucken, was die Zeit bringt, Ihr habt ja viel davon :smile:


    Bei Deiner ersten Schilderung hast Du gesagt, dass Ihr eine lange Runde „bei Dir“ gemacht habt. Du hast noch gar nichts zu Eurem Umfeld geschrieben. Aber eine lange Runde mit fremder Person in fremder Umgebung - das ist viel für einen Hund, der die erste Woche im neuen Daheim ist. hat er den Spaß am Gassi, erkundet er, ist er da locker und entspannt?


    Rein aus dem Bauch heraus würde ich die nächste Begegnung auf eine gemeinsame Runde draußen verlegen, wenn (sobald) es eine Runde ist, bei der der Hund sich sicher fühlt. Und dann eben wirklich den Hund als zwar da, aber nicht wichtig wahrnehmen :smile:


    Ach ja, vergesse bitte so einen Quatsch wie den, dass es „unterwürfig“ wirkt, wenn Du den Blick abwendest.

  • Phonhaus Meine Mutter wohnt mit Ihrem Freund in einer recht kleinen Wohnung. Der Hund hat im Wohnzimmer seinen Platz. Vorher haben sie in einem Haus gewohnt, aber das war auf Dauer zu groß und teuer. Die Wohnung jetzt ist nur Übergang und da wohnen sie erst seit ein paar Wochen.

    Sie wohnen ca. 25km von mir entfernt (Ich wohne in Bingen am Rhein) und habe es zum Wasser nicht weit. Allgemein ist es hier sehr Hundefreundlich mit diesen Hundetoiletten überall und viel Wiese und so.

    Er war tatsächlich recht entspannt. Hat viel geschnüffelt (läuft ständig links und rechts).


    Hab schon mit meiner Mutter geklärt, dass sie nächstes mal her kommt und wir ne Runde gehen.


    Ich kenne nur andere Übungen, aber keine für aufrechte Haltung.

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