Kaufberatungsthreads ufern aus
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Aber so ein Thread kann eine echt nette Ergänzung sein. Eben weil man keine Vorgeschichte hat und ganz frei formulieren kann, was man sich vorstellt. Dazu gehört eine große Portion Selbstreflexion, aber die braucht man immer.
Ich persönlich möchte mich auch gar nicht von meinem Umfeld beraten lassen. Da kommen zumindest bei mir tendenziell nur Hunde raus, die ich nicht möchte. Dazu kennen mich die Meisten nur zu selektiv.
Zu Hundesportzeiten hat man sich immer gewundert, warum ich mir keinen besser passenden oder geeigneteren Hund aussuche. Man wäre mir da sehr gerne behilflich gewesen und ich bin mir sicher, ich hätte erfolgreicher sein können. Aber mir waren immer andere Qualitäten wichtig.
Mein Hundetrainer empfiehlt immer das, was er mir zutrauen würde. Wahrscheinlich hätte er Recht und ich würde mit diesen Hunden klarkommen, aber ich suche eigentlich kein Projekt.R
Meine Schwiegerfamilie mit der ich zusammenlebe macht immer die schlimmsten Vorschläge, weil sie Hunde sehr mögen, aber keinen Eigenen mehr wollen und da wäre es doch wirklich schön, wenn der Hund besser zu ihnen passen würde. Meinen sie nicht böse, machen sie nicht einmal absichtlich. Nur hilfreich ist es auch nicht.
Und so lässt sich das zumindest bei mir beliebig fort führen. Ich wüsste gerade wirklich nicht, wen ich da im echten Leben um Rat fragen sollte.
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Ich bin erst nach Hundeanschaffung ins DF gestolpert und bin eigentlich auch ganz froh drum.
Diesem „muss passen“ im Wesen zwischen Hund und Halter*in wird meines Erachtens manchmal zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt.
Als Anfängerin hätte ich gar nicht so eine sachliche Wunschauflistung bzgl. Jagdtrieb, Wachtrieb etc. machen können. Darunter hab ich mir was vorstellen können, aber in der Praxis lernt man natürlich dazu. Vielleicht wäre ich auch durch sehr unbedarfte Formulierungen aufgefallen.
Was ich aber durchaus formulieren konnte und was letztendlich meine Rassesuche geprägt hat, ist, welche Charaktereigenschaften für mein Wohnumfeld praktisch wären, ob ich lieber mit einem gutgelaunten oder ernsten Hund kann, ob ich einen Hund lieber in seinem Übermut bremsen oder im Gegenteil ein Sensibelchen eher animieren möchte...
Und zu guter letzt habe ich mich gefragt, welcher Hund an meinen bevorzugten Aktivitäten Spaß haben könnte und was ich ihm darüber hinaus bieten wollen würde. Es muss eben einfach passen.
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Ich glaube, ein Problem bei Anfängern ist oft das Verstehen der Rassebeschreibung. Was bedeutet wachsam, sportlich, territorial, intelligent, jagdmotiviert im Alltag? Es gibt Menschen die glauben ein Hund müsse sportlich sein wenn man Sonntags mit ihm drei Kilometer joggen geht. Bei schönem Wetter. Oder ein besonders intelligenter Hund weil man ihm drei Tricks beibringen will.
Und da kann ein Forum hilfreich sein, dieses in ein realistisches Licht zu rücken.
Wenn dann aber seitenweise Nebenschauplätze aufgemacht werden würde ich auch irgendwann nicht mehr weiterlesen.
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Ich für meinen Teil wäre damals bei einer "Beratung" bezüglich Ersthund auch ein ganzes Stückweit beratungsresistent gewesen. Das ist nichts wofür ich mir auf die Schulter klopfe, ganz sicher nicht, aber ich brauche mir da auch nicht selbst in die Tasche lügen.
Ich war 16, wollte einen großen Hund und es sollte ein deutscher Schäferhund werden. Es war 1993 und es ist einer aus einem Schweriner Wildwurf geworden. Vater ehemaliger Grenzschutzhund und von den Bildern her tendenziell LZ, Mutter HZ. Der Wurf ist in einem Aussenzwinger gehalten worden und stand bis zu den Knöcheln im eigenen Kot/Dreck. Schlimmer geht es kaum!
Puh, hier im DF wäre ich Stand heute virtuell auseinander genommen worden. Zu recht! Wenn ich hier sowas lesen würde, würde ich vom Kopfschütteln Schleudertrauma bekommen. Aber ich hätte den Welpen trotzdem mitgenommen, da brauche ich mir gar nichts vorzumachen. Jugendlicher Trotz, haben wollen, ich schaffe alles Größenwahn, etc.
Warum ist es gut gegangen? Weil ich die Motivation, Verantwortungsbewusstsein und die Ambition hatte dass es gut geht, und alles Notwendige dafür getan habe. Ich hatte selbst kein Geld und meine Eltern waren nicht bereit Geld auszugeben für Hundetraining. Also stand ich mehrmals die Woche am Zaun eines SV und habe zugesehen, bis die Mitglieder sich meiner erbarmt haben und unter ihre Fittiche genommen.
Das ist kein Plädoyer für unüberlegte und sehr dumme Beweggründe einen Hund aus dubioser Quelle zu holen, plus ohne Vorstellung von den Rasseeigenschaften des Wunschhundes zu haben. Ich möchte einfach nur gerne daran erinnern, dass es hier bestimmt viele User gibt, deren Weg zum ersten Hund alles andere als optimal war, wo es sehr schlimm hätte ausgehen können, es aber nicht ist. Einfach weil die Bereitschaft und Verantwortungsbewusstsein da war es passend zu machen, auch wenn es bestimmt oft nicht einfach war. Ich habe das Gefühl, das hier anderen Menschen (die man gar nicht kennt) bereits nach wenigen Beiträgen oftmals die Bereitschaft abgesprochen wird der Verantwortung und Pflichten als Hundehalter nachzukommen wenn es schwierig wird, insbesondere wenn man sich naiv und ungeschickt ausdrückt.
Ich rede hier explizit nicht von Extremen á la Malinois im 3OG eines 24Parteinen Hauses in Citylage, weil man gerne joggt und eine eingezäunte Hundewiese vor der Tür hat. Aber machen wir uns nichts vor, schon die Formulierung "Hund sollte keinen Jagdtrieb haben, kinderlieb sein, das Grundstück nicht verlassen, nicht haaren, nicht aggressiv sein und frei laufen können" beschert einigen schon Stresspickel .
Mein Wunsch fürs nächste Jahr ist vielmehr, bevor man schreibt, selbst zu reflektieren ob das was man jetzt schreiben will wirklich das Teilen von Wissen und Erfahrung ist, oder nicht vielleicht doch schon Richtung Belehrung und Übergriffigkeit geht - oder auch nur das ablassen von Frust. Und sich vielleicht auch zurückzunehmen, wenn einem selbst die Erfahrung mit dieser Rasse/Problemstellung fehlt.
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Da hast du völlig recht. Shezza war auch ein "haben wollen" Kauf. Unüberlegt, impulsiv und die Rechnung dafür habe ich erhalten.
Trotzdem ist er heute mein Verlasshund, auch wenn er noch immer Hunde schreddern will und einen extremen Schutz- und Wachtrieb hat. Ich kann ihn einschätzen und händeln.
Ein Collie hätte jedoch viel besser zu mir gepasst. Die Erfahrung die ich durch Shezza gewonnen habe, wäre dann aber nicht da.
Glück im Unglück also.
Wobei ich dank den Usern hier heute so gut mit ihm klar komme. Die Hilfe die ich hier erhalten habe war einfach super und von dem geballten Wissen hier profitiere ich ständig.
Samthandschuhe fehlen des öfteren, da nehme ich mich nicht von aus, aber die Ratschläge und Informationen sind eifach unfassbar wertvoll.
Wissen Neuuser natürlich nicht...
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Aber wenn explizit um Rat fragt, gehe ich irgendwie davon aus ( bei den meisten zumindest), dass eine Antwort gewünscht ist.
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Aber wenn explizit um Rat fragt, gehe ich irgendwie davon aus ( bei den meisten zumindest), dass eine Antwort gewünscht ist.
ja klar. wer schreibt denn dass keiner antworten soll?
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Aber wenn explizit um Rat fragt, gehe ich irgendwie davon aus ( bei den meisten zumindest), dass eine Antwort gewünscht ist.
Für gewöhnlich wird aber um Rat gefragt, nicht um Bashing und herablassende Vorwürfe. Und das ist das Problem, wo die meisten dann zu machen.
Rat kann man deutlich formulieren, ohne den anderen wie ein fünfjähriges Kleinkind dastehen zu lassen oder Nebenschauplätze aufzumachen.
Und das ist es, was mir hier häufig fehlt: Den Respekt, eine Antwort so zu formulieren, dass sie zwar kritisch, aber nicht beleidigend ist. Einfach die eigene Empörung rauszuhauen ist halt einfacher, als den eigenen Ton zu reflektieren.
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Aber wenn explizit um Rat fragt, gehe ich irgendwie davon aus ( bei den meisten zumindest), dass eine Antwort gewünscht ist.
Für gewöhnlich wird aber um Rat gefragt, nicht um Bashing und herablassende Vorwürfe. Und das ist das Problem, wo die meisten dann zu machen.
Rat kann man deutlich formulieren, ohne den anderen wie ein fünfjähriges Kleinkind dastehen zu lassen oder Nebenschauplätze aufzumachen.
Und das ist es, was mir hier häufig fehlt: Den Respekt, eine Antwort so zu formulieren, dass sie zwar kritisch, aber nicht beleidigend ist. Einfach die eigene Empörung rauszuhauen ist halt einfacher, als den eigenen Ton zu reflektieren.
Ich finde es ja immer witzig, wenn die leute in den Beratungsthreads wie kleine Kinder behabdelt werden aber wehe das würde ein tierheim oder züchter machen, dann wird sich aufgeregt. Dabei geht es bei dem letzteren um einen realen Hund um den man sich gekümmert hat.
Aber so ist es bei so einen doch emotionalen thema. Viele wollen nicht nur, dass es klappt sondern dass es dem Hund gut geht. Und da gibt es unterschiedliche Vorstellungen wie ein schönes Hundeleben aussieht. Und das ist ok.
Niemand muss jeden einen Hund anvertrauen und niemand muss jeden zu einem Hund raten.
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Vor einigen Jahren ... also das ist schon echt lange (!) her .... habe ich mal in einem Forum gefragt ob sich der RR für "Anfänger" eignet und ob man mit dem Agility machen kann. Mir gefiel die Optik.
Ich lache heute noch, wenn ich daran denke.
By the way wurde mir damals auch sehr eindringlich abgeraten
Jeder fängt halt mal an.
Einige Jahre später zog dann nach vielen Überlegungen bzgl. Border Collie oder Mini Aussie der erste Sheltie ein. Er war das Ergebnis einer ziemlich langen Recherche und auch der ehrlichen Selbsteinschätzung bzgl. Erfahrung, Lebensumstände und Wünsche an einen passenden Begleiter. Ich bin super happy mit der Wahl und muss dazu sagen, dass mir die Optik des Shelties sehr lange gar nicht gefallen hat. Zu klein. Zu viel Fell. Irgendwie ein "Omahund".
Und mittlerweile züchte ich diese Rasse und genieße es einfach so sehr, wie unkompliziert und perfekt sie in mein Leben und zu meinen Ansprüchen passen.
Eins der größten Probleme in den Rassethreads sehe ich darin, dass viele Neuuser eine sehr romantisierte und geschönte Vorstellung der Hundehaltung haben und viele eben glauben (und das hab ich ganz, ganz früher auch mal geglaubt!) mit ein bisschen Training, Hundeschule und Erziehung kann man sich jeden Hund zum perfekten Begleiter formen.
Viele kaufen einfach immer noch nach Optik. Sei es nun eine trendige Qualzuchtrasse, den schicken Jagdhund passend zum Vorstadt-SUV oder "den voll krassen Mali", weil man gerne Joggen geht und ein paar coole Youtube-Videos geguckt hat.
Ich kann nachvollziehen, dass viele erfahrene User im Forum da innerlich direkt nen Schalter umlegen und die meisten sind wahrscheinlich einfach auf dem "Schaden begrenzen!!!!" Trip, wenn sie direkt mal FCI Gruppe 9 raushauen.
Grade Leute, die einfach noch recht wenig richtigen Hundekontakt gehabt haben, haben einfach keine Vorstellung wie krass Genetik und Wesen sich eben im Alltag niederschlagen können.
Allerdings denke ich auch nicht, dass jeder Neuhundehalter deswegen gleich eins auf die Mütze kriegen sollte. Man kann seine Beiträge ja auch neutral und sachlich verfassen, mit guten Argumenten, anstatt gleich zum Stofftier zu raten, nur weil der Ersteller einfach noch ein blutiger Anfänger ist, der evtl. in der zweiten Zeile seines ersten Beitrages gleich ins riesige Fettnäpfchen getreten ist, weil er das Wort "Dominanz" oder "kinderlieb" verwendet hat.Ich finde es gibt auch außerhalb der FCI Gruppe 9 einige Rassen, die man auch "Normalos" empfehlen kann. Cocker Spaniel, Dalmatiner, Collies, Schapendoes, Tibet Terrier, generell viele mittelgroße und kleine Terrierrassen wie Cairn, Border, Westie, Welsh, Airedale, Irish, Yorkshire, Manchester, Jack Russell Terrier ... und natürlich auch Pudel, Spitze, Wasserhunde, Islandhunde, Powder Puffs, Papillons. Und bei den Hüties auch nach wie vor mal an Shelties, Bearded Collies oder Bobtails denken. Oder eben mal gucken bei Labbis und Goldies aus gemäßigten Showzuchten, oder meinetwegen auch Toller und Flats (zumindest die, die ich kenne - insbesondere Toller - sind nun bei weitem nicht so arbeitsgeil, wie sie immer angepriesen werden). Und wer mit Jagdtrieb klarkommt, der findet evtl Gefallen an einem Silken Windsprite.
Ja, das sind alles Hunde. Ja, die haben zum Teil spezielle oder auch unterschiedliche Bedürfnisse - sind aber im Großen und Ganzen keine "super krassen Spezialisten", die mit entsprechender Beschäftigung (so wie es jedem Hund zusteht, selbst einem aus der Gruppe 9) sicherlich ganz toll in einer Familie mitlaufen können. Aber wer sich einen Hund anschafft, der schafft sich ja auch ein lebendiges, echtes Tier an und eben keine Zimmerpflanze - dass man da auch Arbeit investieren muss und dass es keine eierlegende Wollmilchsau gibt, sollte doch am Ende auch dem letzten Idioten klar werden.
Aber ich finde, es gibt schon einige Rassen, die jetzt nicht so mega "krass" sind und wo für unterschiedliche Menschen auch was Passendes dabei sein kann (z.B. ob lieber eine sensiblere Rasse oder eine robustere Rasse gewünscht ist, ob der Hund freilaufen können muss, oder Leine auch ok ist, ob man joggen oder wandern gehen will, ob es eher was Kleines oder was Großes sein soll, ob Kurzhaar, Langhaar, Trimmfell .... etc. pp.)
Die Entscheidung trifft am Ende sowieso keiner von uns, sondern der Fragesteller. Und ich denke je sachlicher und freundlicher man antwortet, umso eher findet man Gehör.
Dass man bei bestimmten Gebrauchshunderassen und krassen Spezialisten klar abrät, wenn aus dem Eingangspost einfach schon ersichtlich ist, dass die Bedingungen hierfür einfach alles andere als gut sind, dann finde ich das auch absolut legitim.
Aber ich denke auch, dass man trotzdem nicht JEDE Rasse gleich zum krassen Spezialisten konstruieren muss, nur weil die sich nicht mit Knopfdruck von alleine erziehen.
Oh man ... so viel Text. Eigentlich wollte ich hier gar nix schreiben. Ups.
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