Adopt don't shop😉
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Man will Hunde möchte aber deren Leid verhindern? Dann soll man das bestmögliche dafür tun und da gibt es nunmal keinen besseren Tierschutz als ein Züchter, der Auflagen hat, kontrolliert wird, sich weiterbildet und auf die Gesundheit seiner Hunde achtet. Den Tieren den bestmöglichsten Start ins Leben bieten, Ansprechperson und um den Nachwuchs bemüht bleiben.
Ich verstehe diese Aussage tatsächlich nicht.
Ganz genau jetzt sitze ich in Griechenland, mir laufen am Tag mindestens 10 Hunde über den Weg, die in verschiedenen Stadien der Verwahrlosung sind, ziemlich sicher zu keinem Menschen gehören, verschiedene Krankheiten und Verletzungen haben.
Frodo, den ich vom Strand mitgenommen habe, wäre verhungert (weil er wegen einem Knochen im Kiefer nicht mehr fressen konnte), hat zwei Krankheiten die unbehandelt tötlich verlaufen und war unkastriert.
Wie genau hilft es jetzt ganz konkret gegen vorhandenes Leid, wenn ich einen Welpen vom Züchter kaufe?
Und das sogar besser, als wenn ich ganz konkret die Medizinische Versorgung von Frodo leiste und ihn kastrieren lasse?
Im neuen Griechischen Gesetz steht ein Kastrationszwang für private Hunde, finde ich unter den Umständen hier super.
Vor Ort sind Menschen, die aus eigener Tasche alles kastrieren was am Strand auftaucht, finde ich super.
Ich habe mit vielen Leuten gesprochen, die Füttern, Wurmkuren geben und ein Auge auf die Streuner haben, finde ich super.
Es darf sich jeder den Hund holen wo er will, aber wie genau hilft es Tierleid zu lindern/verhindern, wenn ich mir einen Welpen beim Züchter kaufe?
Meinen jüngsten Hund habe ich als Welpen gekauft. Vom Vermehrer, weil die Rasse nicht mit Zuchtbuch im VDH gezüchtet wird. Und weil sie da war als Cati gestorben ist und der Typ Hund zu meinem Leben passt.
Damit habe ich kein Problem, auch bei anderen Menschen nicht.
Nur wie man Zucht als Tierschutz bezeichnen kann verstehe ich ganz ehrlich nicht.
Es verhindert eben ganz konkret Tierleid, weil die Hunde, die in einer seriösen Zucht "produziert" werden einen vernünftigen Background haben und eben nicht auf der Straße landen.
Sie sind medizinisch untersucht und versorgt. Genießen eine vernünftige Prägung und Sozialisierung und sind perfekt vorbereitet auf ihr neues Leben. Das ist durchaus eine aktive Form um späteres Tierleid zu vermeiden.
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Ich finde, man sollte sich nun nicht am Wort "adopt" oder "shop" aufhängen. Jeder weiß doch eigentlich, worum es geht. Es geht darum, lieber ein Tier bei sich aufzunehmen, daß nicht extra zum Verkauf produziert wurde. Mein Eindruck ist, daß in den USA z.B. die Produktion im großen Stil und das unverantwortliche Kaufen der produzierten Tiere ohne sich viele Gedanken darüber zu machen weitaus verbreitet ist als z.B. hierzulande.
Ich habe bisher nur 1 Tier vom Züchter. Keins aus dem Tierheim. Hund Nr. 1 geschenkt über eine Kleinanzeige. Hund Nr. 2 für 50 Euro aus einem Ups-Wurf. Hund Nr. 3 vom Züchter. Katze Nr. 1 von einer befreundeten Züchterin übernommen im Alter von 2 Jahren, weil er sich dort sehr zurückgezogen hat. Die folgenden 3 Katzen über Kleinanzeigen (1 Kitten mit schrecklichem Schnupfen und 2 erwachsene Kater). Ich weiß gar nicht mehr, was ich für die bezahlt habe. Mehr als 50 Euro auf jeden Fall nicht.
Der Gang zum Züchter hatte den Hintergrund, daß wir echt besondere Vorstellungen hatten von dem Hund, den wir wollten. Ist nicht ganz aufgegangen, weil man kurz nach Kauf des Welpen beschlossen hatte, Ridgebacks nicht mehr zur jagdlichen Brauchbarkeitsprüfung zuzulassen und auch nicht ausbildet. Der Hund ist natürlich trotzdem bei uns geblieben.
Von Tierheimen bin ich geheilt, seitdem man mir nicht mal ne Ratte vermitteln wollte, weil "an Tiermediziner geben wir nix". Das Telefon wurde mir ohne weiteres Gespräch aufgehängt.
Nachdem ich im November einen meiner Kater einschläfern lassen musste, denke ich drüber nach, eine ältere Katze oder 2 Kitten aufzunehmen. Und auch hier werde ich wieder die Kleinanzeigen durchforsten. Da findet man nämlich nicht nur Vermehrer, die das große Geld machen wollen. Sondern auch Menschen, die die Vermittlung ihres Tiere einfach gerne selbst in der Hand haben wollen und es lieber selbst behalten, bis ein geeigneter Interessent gefunden ist, als es in ein Tierheim zu geben.
Ich finde nicht generell etwas verwerfliches an Kleinanzeigen. An Züchtern auch nicht.
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Oh, ich danke dir so sehr für diesen Thread! Er brannte mir auch unter den Nägeln.
Ich verstehe die Aufregung, die das Wort Adoption in Bezug auf Hunde auslöst, gar nicht. Ich sag das über meine Hunde. Ich vermenschliche die sicher auch manchmal, sag Sachen wie "kommabeidemutti" und "jetzt sag nicht, dass er dick ist, wenn er dich hören kann" - trotzdem behandle ich die Tiere weitestgehend und im Maße des städtischen Lebens in einer Wohnung artgerecht.
Ich hab kein Thema damit, dass meine Hunde für mich Familienmitglieder sind. Ja, Bindungspartner. Ich glaube, denen ist auch egal, ob ich damit vielleicht irgendwas kompensiere - kann ja sein, dass es so ist! Ich weiß nicht, ob und was ich möglicherweise durch die unscharfe Trennung kompensiere, kann aber nicht ausschließen, dass das so ist.
Und ich muss auch sagen, dass ich keine Hunde hätte, wenn es nur Hunde aus der Zucht gäbe. Ich brauche ja keinen Hund. Die sind teuer, machen alles dreckig, kosten viel Zeit und Nerven. Die sind für mich auch kein Hobby. Ich hab Hunde, weil ich gern Hunde um mich habe, ich die sehr leicht lieb haben kann und es einfach immer mal wieder welche gibt, die irgendwo weg müssen resp. einen Platz freimachen für einen, der wo anders weg muss.
Das hat ja nichts mit Heiligenschein zu tun und ehrlich gesagt, empfinde ich diese Aussage auch als recht gehässig bis boshaft. Der vorgeworfene "Heiligenschein" ist ja kein Argument, sondern soll einfach nur dazu dienen, Menschen ein schlechtes Gefühl über ihre eigene Lebensgestaltung zu geben. Das bringt ja keinen Mehrwert für die Diskussion.
Das ist tatsächlich häufig ähnlich, wenn jemand sagt, dass sie*er gendergerechte Sprache verwendet, vegan lebt, versucht möglichst klimaneutral zu leben oder so. Da habe ich schon häufig Wörter wie "Gutmensch" "Heiligenschein" oder "ja, da wird das Rind jetzt aber auch nicht wieder lebendig von" usw. gehört.
Das killt einfach nur die Gesprächsgrundlage.
"Ich hab meinen Hund aus der Verpaarung Dark Spirit of Harzerroller und Dynasty von Frackstein"
"Finde ich kacke, ich habe ja meinen Hund aus dem Tierheim, der hätte sonst keine Chance gehabt"
"Oh, du fühlst dich wohl besonders heilig!"
"Und du bist Schuld am Hundetöten in Timbuktu!"
Warum sollten den Gespräche bitte so laufen?! Das führt doch zu nix.
Das Leben ist doch zu kurz, um sich über solche Sachen abzufucken. Und ja, auch wenn für mich kein Hund das Licht der Welt erblicken soll und ich gerne beratend im Thema Tierschutz zur Seite stehe (frisch frisiert mit Heiligenschein), heißt das doch im Umkehrschluss nicht, dass ich anderen Leuten sage, wie sie ihr Leben zu führen haben. Ich hau niemandem das Schnitzelbrötchen aus der Hand und sage niemandem, dass man keinen Hund aus der Zucht haben darf. Muss ich nicht verstehen, kann ich aber so lassen. Jede*r hat eigene Ziele, Lebensvorstellungen, Ideale und Ansprüche.
Klar, ich krieg auch einen Gänsehautekel, wenn ich Worte wie Regenbogenbrücke höre oder Seelenhund. Aber ich versteh', wie's gemeint ist und dass unter dieser Decke aus kitischigen Verklausulierungen einfach nur eine tiefe (ich sag's jetzt, stark sein!) Bindung - bzw. Verbindung oder Liebe - bzw. Hormone, für die ganz Rationalen - liegt. Und dann kann man das doch auch einfach so stehen lassen.
Ich habe nicht alle Seiten gelesen, aber hier stimme ich zu.
Obwohl ich als Anfänger HH Probleme hatte damit. Irgendwann bin ich dazu übergegangen diese Bezeichnungen einfach auszublenden.
Auch diese Aussage, man habe einen Hund gerettet, überhöre ich immer öfter. Es gibt so viele Geschäftsmodelle, die mit Tieren die Moneten der Menschen abzugreifen. Mit Begrifflichkeiten verkauft es sich noch besser. Mein Ärger ist der Resignation gewichen.
Und mein Hund wurde artig gekauft, mit Papieren vom Züchter, nach mehreren Besuchen bei der Zucht und dem Bangen, überhaupt "würdig" zu sein, einen solchen Hund zugeteilt zu bekommen usw. Im größeren Hunde Bekanntenkreis ist er der kränkeste Hund der mir bekannt ist, inkl. der, die von Qualzüchtern kommen.
Ich liebe Takeo, dass das auch er so empfindet, rede ich mir halt ein, denn ich weiß sehr wohl, dass er anderswo genau so glücklich wäre. Hoffentlich ist er noch lange bei mir, denn es wird der einzige und letzte Hund hier bleiben. Den gesamten Markt, der mittlerweile betrieben wird, wird von mir nicht mehr unterstützt werden.
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ich würde mir auch einfach wünschen, dass seriöser tierschutz und zucht friedlich nebeneinander koexistieren können. denn das eine schliesst das andere zum tierwohl nicht aus.
ich für meinen teil hatte beides und kann mir beides weiterhin vorstellen, aber "unseriöser" tierschutz hat gefühlt während meiner recherche überhand genommen, das ich selbst als erfahrene hundehalterin abstand davon genommen habe, weil die "beratungsgespräche" bauchweh hinterlassen haben. ich hatte aber auch gespräche mit vdh züchtern, bei denen ich bereits beim ersten telefonat das bauchgefühl "nein" hatte.
schwarz-weiß denken ist immer schwierig, denn viele tolle hunde findet man in den graustufen dazwischen.
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Ich bin aber auch sehr dafür Tiere zu "Retten". 3 von unserem Meerschweinchen sind so gesehen "gerettet" worden, unser Kastrat aus Verhältnissen wo er von seinem Bruder und einem älteren Weibchen stark unterdrückt wurde, 2 sind geschenkt Tiere von 2 Züchterinnen die nicht damit Züchten konnten, weil vorallem die eine extrem mit dem Kopf wackeln wegen eines allergischen Schock, die eine relativ schlimm, die eine nicht ganz so schlimm. Die eine Züchterin hätte sie auch gerne behalten als Liebhabertier ging aber nicht weil sie da im Winter in der Außenhaltung erfroren werden weil sie Orientierunglos ist wegen des Wackelkopfes. Aber beiden geht es super.
Also lehne ich Tierschutz keinesfalls ab, in Gegenteil. Aber ich fühle mich deswegen nicht wie ein besserer Mensch.
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Es verhindert eben ganz konkret Tierleid, weil die Hunde, die in einer seriösen Zucht "produziert" werden einen vernünftigen Background haben und eben nicht auf der Straße landen.
Sie sind medizinisch untersucht und versorgt. Genießen eine vernünftige Prägung und Sozialisierung und sind perfekt vorbereitet auf ihr neues Leben. Das ist durchaus eine aktive Form um späteres Tierleid zu vermeiden.
Also ich sag Mal so...ja, bei einem guten Züchter ist eine gute Aufzucht garantiert. Ändert nichts an Problem, dass die genetische Varianz der geschlossenen Rassezuchten in einem sehr kritischen Zustand ist und nach wie vor von den Verbänden kein Einlenken kommt. Dann gibt es einige Rassen, die müssten sofort eingestampft werden. Neben den offensichtlichen Qualzuchten auch Rassen wie Dobermann, Tervueren und Groenendal oder Flat Coated.
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Gerade wenn man gewisse Anforderungen an den Hund stellt ist der Gang zum Züchter einfach die bessere Wahl.
Deshalb bin ich auch kein Fan von Pauschaliersungen a la "die Tierheime sind voll"
Super aber es passt nicht jeder Hund in jedes Leben. Bei uns im Tierheim sitzen z.b. 85% große und oder bissige Hunde. Beides will ich definitiv nicht haben. Und da einen Hund zu finden der in mein Leben passt ist wie ein Sechser mit Zusatzzahl im Lotto.
Ausserdem bei aller Liebe. Ich liebe meine Hunde abgöttisch. Und solange ich denken kann hatten wir immer auch einen Tierschutzhund dabei. Aber weder lasse ich mir von einem Hund wieder das komplette Leben auf den Kopf stellen weil ich mich an seine schwierigen Verhaltensstörungen anpassen muß noch lass ich mir ein schlechtes Gewissen machen. Ich kann nicht die ganze Welt retten und auch nicht jeden Hund
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Klugscheissermodus on: Ich denke zu sehr sollte man sich auch nicht an dem Wort "Adoption" bzw. "adopt" aufhängen, es hat ja noch weitere Bedeutungen wie annehmen, nehmen, übernehmen. Klugscheissermodus off
Und Garm schrieb von den Zoogeschäften die Hunde verkaufen, in Amerika. Von daher macht die Kampagne in diesem Land Sinn, um die Leute davon weg und ins Tierheim zu lenken.
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Es verhindert eben ganz konkret Tierleid, weil die Hunde, die in einer seriösen Zucht "produziert" werden einen vernünftigen Background haben und eben nicht auf der Straße landen.
Sie sind medizinisch untersucht und versorgt. Genießen eine vernünftige Prägung und Sozialisierung und sind perfekt vorbereitet auf ihr neues Leben. Das ist durchaus eine aktive Form um späteres Tierleid zu vermeiden.
Also ich sag Mal so...ja, bei einem guten Züchter ist eine gute Aufzucht garantiert. Ändert nichts an Problem, dass die genetische Varianz der geschlossenen Rassezuchten in einem sehr kritischen Zustand ist und nach wie vor von den Verbänden kein Einlenken kommt. Dann gibt es einige Rassen, die müssten sofort eingestampft werden. Neben den offensichtlichen Qualzuchten auch Rassen wie Dobermann, Tervueren und Groenendal oder Flat Coated.
Ja, du hast recht. Bei Rassezuchten ist es ein Problem, dass die genetisch viel zu eng gezüchtet werden. Beim Flat sogar ein Grosses.
Seh nur keinen rechten Ausweg aus dem Dilemma. Offene Zuchtbücher? Ist aber bissl Off-Topic.
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Wo wir hier schon bei Wortklauberei sind - was mir immer übel aufstößt im Zusammenhang mit Tieren ist das Wort "Produktion". Ich weiß, dass das hier einen anderen Hintergrund hat und auch, dass das Wort "Vermehrung" nichts anderes meint. Aber Produktion ist für mich die Herstellung von toten Dingen in Fabriken. Den Vogel abgeschossen hat hier vor ein paar Jahren ein Landwirt, der an seinen Rinderstall ein Schild mit der Aufschrift "Fleischproduzierender Betrieb" gehängt hat. Ich wäre fast gegen einen Baum gefahren. Respektloser geht's kaum.
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