Adopt don't shop😉

  • Was ich mit "Produktion" meine sind Tiere, die zu einem möglichst geringen finanziellen Aufwand geboren werden, um maximalen Profit daraus zu schlagen.

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    • Völlig klar. Ist mir bewusst, dass wir hier alle das Gleiche meinen. Wollt nur sagen, dass es mir damit so geht, wie denen, die das Wort "Adoption" im Zusammenhang mit TS nicht mögen.

    • Massentierhaltung ist eine Produktion.

      Da geht es nicht um die süßen Babys sondern darum mit dem Verkauf des Fleisches Geld zu machen.


      Da finde ich den Begriff nur korrekt.

      (Wenn auch das ganze Thema moralisch schwer zu verdauen ist, ganz klar. Ändert aber nichts an den Tatsachen)

    • Wo wir hier schon bei Wortklauberei sind - was mir immer übel aufstößt im Zusammenhang mit Tieren ist das Wort "Produktion". Ich weiß, dass das hier einen anderen Hintergrund hat und auch, dass das Wort "Vermehrung" nichts anderes meint. Aber Produktion ist für mich die Herstellung von toten Dingen in Fabriken. Den Vogel abgeschossen hat hier vor ein paar Jahren ein Landwirt, der an seinen Rinderstall ein Schild mit der Aufschrift "Fleischproduzierender Betrieb" gehängt hat. Ich wäre fast gegen einen Baum gefahren. Respektloser geht's kaum.

      Diesen Ausdruck mag ich auch nicht, obwohl er durchaus üblich geworden ist.


      Bauern produzieren nur mehr, sie züchten nicht. Was bei vielen leider auch stimmt, wenn man mal in den Betrieb hineinsieht.

    • Massentierhaltung ist eine Produktion.

      Da geht es nicht um die süßen Babys sondern darum mit dem Verkauf des Fleisches Geld zu machen.

      Bei solchen Bezeichnungen wird aber schnell mal vergessen, dass es einzelne Individuen sind, denen der Landwirt seinen Umsatz zu verdanken hat. Mir gefällt es nicht. Es degradiert das Tier zur Maschine. (Gegen Massentierhaltung bin ich ohnehin)

    • Ich finde, man sollte sich nun nicht am Wort "adopt" oder "shop" aufhängen.

      Das Problem, sind nicht die Worte per se.

      Das Problem ist die Wertung, die bei diesen Ausdrücken nicht mehr ganz so unterschwellig mitschwingen, bei den Leuten, die diese Unterscheidung machen.

      In den USA, wo der Slogan herkommt, hat er eine andere Relevanz, das stimmt. Da geht es schlicht auch oftmals um Leben und Tod im Tierschutzbereich.


      Aber der Slogan wird eben auch im deutschsprachigen Raum immer populärer und hier hat er ganz klar einen abwertenden Unterton und eine klare moralische Wertung und das finde ich absolut abzulehnen.

      Jeder Hundekäufer, der sich informiert und einen passenden Hund aus einer seriösen Quelle kauft - egal ob seriöser Tierschutz oder seriöse Zucht - sollte gerade in der heutigen Zeit, wo Haustiere zu Luxuskonsumgütern verkommen, begrüßt und als positiv empfunden werden.

      Dieser Drang, sich selbst als ethisch-moralisch überlegen zu fühlen weil man "adopt don't shop" brüllt und danach lebt, ist auch so eine moderne Unsitte. Man möchte sich selbst besser machen, in dem man andere abwertet und das stößt mir immer auf.

    • Ich hab ja selbst einen Hund aus dem Tierschutz. Eigentlich waren mein Freund und ich noch in der "Hundefindungsphase" (ca 5 Jahre haben wir da schon gedanklich geplant wie, wann und was für ein Hund bei uns einziehen soll), er war eher für einen Hund aus dem Tierheim, ich wollte eher einen Welpen (mir war nicht klar, dass man auch recht junge Hunde aus dem Tierschutz kriegen kann) und dachte da bleibt nur ein Züchter übrig. Da wir sehr konkrete Pläne mit dem Hund hatten, hatten wir natürlich auch Anforderungen an den Hund und bestimmte Hundetypen fielen tatsächlich schnell komplett raus. Allerdings wären für uns die allermeisten Probleme fast egal, solange er in seinem Job toll ist. Er müsste nicht mit anderen Menschen kompatibel sein, andere Hunde toll finden (ist natürlich klasse, dass das trotzdem klappt) und mit Jagdtrieb habe ich auch keine Probleme. Wir wohnen mit viel Platz ohne Kinder im eigenen Haus am ADW. Uns war selbst das Geschlecht egal, er sollte einfach grössentechnisch in unserem Rahmen liegen (damit ich ihn auch mal tragen kann, besser sichern, falls er doch nicht verträglich mit irgendwen ist usw) und "für Nasenarbeit geeignet". Als wir dann von dem kleinen Jagdhund Mischling erfahren haben ging alles relativ schnell und statt uns im Januar 2020 (nach einer schon geplanten Fernreise) konkret nach einem Hund umzuschauen zog er halt etwas früher schon im Sommer 2019 ein. Wir würden jederzeit wieder einen Tierschutzhund kaufen, allerdings sehe ich schon auch die Berechtigung der Zucht gerade bei "Arbeitshunden" und würde auch nicht ausschließen, dass hier mal ein Welpe vom Züchter einzieht.

      Ich kann ein Stück die Begründung nachvollziehen, wenn hier argumentiert wird, ein ordentlich gezüchteter Hund der in einer passenden Familie landet, landet eher weniger auf der Strasse/ im Tierheim und ist somit auch Tierschutz. Ich Frage mich aber, ob das denn tatsächlich so wäre? Hier bei uns in Mitteleuropa würde das vielleicht noch fubktionieren, hier gibt es ja auch so kaum Strassenhunde, weil es entsprechende Infrastrukturen gibt. Gerade in anderen Ländern hat der Mensch (klar ist das jetzt sehr verallgemeinernd, ich hoffe ihr wisst wie ich das meine) oft einen anderen Bezug zu Hunden/Tieren und ich frage mich ob es dort beispielsweise für den Jäger einen Unterschied machen würde ob das ein reinrassig gezüchteter Jagdhund ist, der in seinen Augen nicht für die Jagd taugt oder nur ein Mischling sonst woher. Ich befürchte halt, dass dann auch der gut gezüchtete, aber für ihn nicht brauchbare Jagdhund vom Hof gejagt wird (wenn er nicht gleich erschossen oder aufgehängt wird). Oder vorm Urlaub muss der inzwischen ausgewachsene Hund, der nur noch Probleme macht und die Kinder von ihm schon längst die Schnauze voll haben, schnell noch weg. Wenn es nur noch Züchterhunde gibt, haben solche Menschen dann halt auch Hunde vom Züchter, weil ich von ausgehe, dass bei solchen Regelungen sich auch unter Züchtern immer mehr unseriös arbeitende Menschen einfinden werden, denen vielleicht doch nicht soviel am Wohl ihrer Hunde liegt, wie das eigentlich sein sollte.

      Würden wir in einer idealen Welt leben, wäre der Ansatz es gibt einfach nur noch Hunde vom Züchter, die total passend vermittelt werden und deshalb gibt es auch keine leidenden Hunde, toll. Leider tickt unsere Welt nicht so.

      Würde aber jedem, der nicht ganz spezielle Anforderungen hat, nahelegen auch im Tierschutz nach einem Hund zu schauen.

    • Nach ein bisschen Erfahrungen mit Tierheimen und Züchtern, kann ich hier evtl. auch etwas beisteuern. Erstmal ich kaufe, bzw. erwerbe meine Hunde. Egal ob Tierschutz oder Züchter.

      Alle meine Hunde vom Züchter passen viel besser hier ins Leben, als die tierschutzhunde.

      Das kleinteil aus Rumänien habe ich schließlich an die Vermieter abgegeben, weil sie auch nach Monaten nicht im Auto mitfahren konnte und meine Hunde täglich im auto mitfahren, schlafen müssen. Irgendwann hatte ich echt keinen Nerv mehr und als dann der Tag kam, an dem ich den Hund 12 Stunden alleine gelassen habe, weil sie nicht mit zum hütetraining konnte, ohne mein auto und die anderen Hunde vollzuspeicheln und das nach 8 Monaten Training, war klar, passt nicht ins Leben. Jetzt lebt sie glücklich bei der Vermieterin, muss kein Gassi mehr gehen, muss nicht im auto fahren, muss nicht hören, sie ist happy, ich auch.


      Dann starb die alte wachhundedame und wir suchten im Tierschutz einen neuen passenden Hund. Durfte groß sein, muss verträglich mit Hunden und Menschen sein, 3-6 Jahre alt, am besten kastrierter Rüde, darf draußen und im Haus leben, kein Jagdtrieb, kein listenhund, kein Angsthund, bereits in Deutschland, bestenfalls Bayern. Auch nach Monaten - kein passendes Tier zu finden. Nicht im Tierheim, nicht bei auslandorgas, oder die Vereine vermittelten nicht in hundegruppen, oder nicht zu geschlechtsgenossen, oder nicht auf ein großes Grundstück, oder nicht als Wachhund, oder oder oder.

      Wir haben das Thema dann beendet und es ist ein weiterer passender Hund vom Züchter eingezogen.


      Ende vom Lied ist, ich muss dem Tier und auch mir gerecht werden können. Es muss passen, ich bin unflexibel in meinen Ansprüchen. Und ich muss und kann nicht die Welt retten. Ich kann es für meine passenden Tiere und mich schön machen.

      Ich kann an kastrationsprogramme spenden, kann Menschen nur dringend von direktimporten abraten und ansonsten hin und wieder im Ferienhaus in Griechenland die Streuner füttern ( nicht auf dem eigenen Grundstück).


      Der Spruch Adopt don’t shop, passt auf Deutschland nicht. In den USA hat er seine Berechtigung, hier bei uns eher nicht.

      Und ob ich jetzt kaufen, übernehmen, erwerben sage, ist doch egal.

      Adoptieren passt für mich nicht, Kinder, Teenager, Menschen kann man adoptieren, Tiere nicht.


      Lg

    • Alles richtige Punkte, die du da ansprichst. Ich versuche es zu erklären.

      Mit einer Übernahme aus dem seriösen (!) Tierheim unterstütze ich weder einen Züchter noch einen Vermehrer. Niemand verdient an mir Geld, auch das Tierheim nicht und daher gibt es keinen Grund, neue Hunde zu produzieren. Da liegt für mich der Riesenunterschied. Die Hunde im Tierheim sind nun einmal da und müssen nicht aufgrund meiner Nachfrage neu geschaffen werden. Mir ist auch klar, dass das Tierheim nicht leer bleibt, da es immer irgendwo Menschen gibt, die sich überlegt Tiere anschaffen. Daran ändert aber doch meine Aufnahme nichts. Was ist denn, wenn ich nicht das Tier aus dem TH nehme? Das führt doch nicht dazu, dass Lieschen Müller davon absieht, sich einen Welpen aus dubioser Quelle zu holen oder die dubiose Quelle darauf verzichtet, mit dem Hund Geld zu verdienen. Denn du hast vollkommen Recht, dem Vermehrer ist es dann egal wo der Hund landet. Jetzt kann Lieschen sich nicht mehr um den Welpen kümmern, weil halt, und bringt ihn ins Tierheim. Ob ich da vorher einen Hund weggeholt habe oder nicht, spielt für Lieschen und den Vermehrer keine Rolle. Was wäre, wenn ich meinen Hund nicht aus dem TH geholt hätte? Dann wäre da jetzt vielleicht kein Platz für Lieschens Hund und dann? Findet sie auf magische Weise eine andere Lösung? Durch meine Aufnahme aus dem TH schaffe ich Platz für andere Hunde, aber ich erhöhe nicht die Nachfrage.

      Und ja, wenn es keinen passenden Hund im TS für mich gibt, dann gibt es auch eben keinen Hund.


      Ich engagiere mich nicht für ein Verbot der Hundehaltung, das ist natürlich unrealistisch aus den von euch schon genannten Gründen und ich habe explizit betont, dass ich für Spezialjobs zu 99% nur Hunde vom Züchter an diesen Stellen sehe. Dazu gehören natürlich auch Blindenhunde. Aber stellt es euch als Gedankenexperiment vor: jeder denkt mal an Situationen, in denen er mit wirklich leidenden Hunden in Kontakt gekommen ist. Wenn ich dieses Leid verhindern könnte, würde ich auf Hundehaltung komplett verzichten. Dabei bleibe ich.


      Aber vielleicht können wir ja versuchen zu überlegen, was man realistisch tun könnte. Mir erschließt sich beispielsweise nicht, warum man einen Hund wie ein paar Schuhe kaufen kann und warum jeder "züchten" darf. Einen verpflichtenden Hundeführerschein VOR der Anschaffung (wie auch immer der inhaltlich aussehen kann, aber alleine dieses Hindernis, den beantragen zu müssen, hält vielleicht schon ab) und Strafen für nicht registrierte Züchter, auch für Ups-Würfe, bessere Kontrollen bei der Auslandseinfuhr, ... Damit sollten die Tierheime deutlich leerer werden und ich wäre zufrieden :relieved_face:

    • Was wäre, wenn ich meinen Hund nicht aus dem TH geholt hätte? Dann wäre da jetzt vielleicht kein Platz für Lieschens Hund und dann? Findet sie auf magische Weise eine andere Lösung?

      Das ist aber nicht meine Aufgabe.

      Wenn kein Platz für Lieschen Müllers Hund ist, muss Lieschen Müller halt den Arsch hochkriegen und für den Sch*** den sie gebaut hat, mal die Konsequenzen tragen und eventuell für die Unterbringung ihres Hundes mal ordentlich in die Tasche greifen, bis ein Gratisplatz frei ist.

      Meiner Meinung nach wird es den Lieschen Müllers dieser Welt viel zu leicht gemacht, sich ihrer Verantwortung zu entziehen..


      Es ist nicht meine Verantwortung für dumme und rücksichtlose Menschen mitzudenken und schonmal vorab so zu planen, dass ich hre Fehler mit abpuffern kann in meinem Leben. Meine Verantwortung sind mein Leben und mein Hund und dieser Verantwortung komme ich nach, in dem ich gut informiert einen passenden Hund aus seriöser Quelle kaufe. Wobei es mir egal ist, ob diese Quelle ein Züchter oder ein Tierheim ist. Wobei ich auch schlicht sagen muss, dass ich aktuell kein besonders begehrter Kandidat bei Tierheimen bin.

      Ich möchte glücklich und zufrieden mit meinem Hund leben und nicht die Welt retten. Ich bin nicht verantwortlich für die Lieschen Müllers dieser Welt und werde den Teufel tun, mir diese Bürde ans Bein zu kleben.

      Kann man egoistisch finden, aber ich sag mal so, wenn jeder vor seiner eigenen Haustür kehrt, ist die ganze Straße am Ende des Tages sauber.

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