Adopt don't shop😉

  • Ich hab den Spruch jetzt mal spaßeshalber bei Google eingegeben - meine persönliche Filterblase dort dürfte sehr tierschutzlastig sein - da springen einen nun nicht massig Ergebnisse von TSV auf den ersten Seiten an. Es gibt wohl einen Verein in Deutschland unter dem Motto, auch in anderen Ländern, viele Diskussionsbeiträge und massig Shops mit Logoshirts.


    Ich finde 9 von 10 Platitüden-Sprüchen dieser Art nervig, teils auch unangenehm, wenn sie komplexe Sachverhalte in platte Formeln packen wollen, gerne noch mit einer Prise Zynismus dabei wie bei der aktuell angesagten 3G Definition z. B. Sind halt praktisch für Marketingmaßnahmen - und letztlich ist es genau sowas.


    Würde ich mich da über alles aufregen wollen, dann hätte ich viel zu tun. Zu viel. So lange mir niemand bei einer persönlichen Entscheidung so einen Spruch an den Kopf knallt - was tatsächlich äußerst nervig wäre - kann ich mir mMn aussuchen, von was ich mich triggern lasse. Das passiert in der Regel nur, wenn meine tiefsten Überzeugungen und Werte verletzt werden. Und bei Heuchelei und bestimmten Grammatikfehlern (Pupertät. Ich könnte schreien, wenn ich Pupertät lese). Ansonsten gilt für mich urhessisch (passend und 1 von 10 :D ) „Bevor ich mich uffreesch, isses mit liwwer egal.“


    In meinem direkten Tierschutz-Umfeld hab ich noch niemanden erlebt, der einen Anderen mit diesem Spruch unter Druck setzen wollen würde und angehen würde. Bei vielen gibts beides - Hund vom Züchter und aus dem Tierschutz :ka:.


    Seltsam finde ich es dann, wenn sich über eine Grundsatzdiskussion wegen der bloßen Existenz des Spruchs - also ohne ihn direkt vorgehalten bekommen zu haben - Leute verbal die Köppe einhauen und sich in Rage steigern. Macht nur Stress und Konflikte, wo eigentlich keiner ist, bestärkt Feindbilder und Gruppenverurteilungen. Wegen eines Marketinggags? Muss nicht sein, finde ich.

    • Neu

    Hi


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    • Die Umbenennung des Kaufvertrags im Tierschutz in all diese blumigen Umschreibungen hat ja durchaus einen Hintergedanken. In erster Linie den, dem Käufer gewisse Rechte vorzuenthalten bzw ihm vorzugaukeln, man könne ihm diese Rechte vorenthalten.

      Das emotionale Thema, das mitschwingt, wenn man nicht Kaufvertrag, sondern Schutzvertrag, Adoptionsvertrag oder was auch immer nennt, ist nochmal das hübsche Sahnehäubchen oben auf.

    • Aber viele Schutzverträge sind doch gar keine richtigen Kaufverträge, oder? Ich meine z.B. im Auslandstierschutz habe ich schon öfter gesehen, dass es sich um Verträge handelt, wo die Organisation weiterhin der Besitzer des Hundes bleibt.


      Eine Freundin hat einen Hund aus Rumänien adoptiert und da steht deutlich drinnen, dass der Verein weiterhin aus Schutz dem Hund gegenüber Eigentümer ist. Somit wäre meine Freundin nicht berechtigt den Hund weiter zu verkaufen, weil er eigentlich gar nicht komplett ihr gehört.

    • Ich meine z.B. im Auslandstierschutz habe ich schon öfter gesehen, dass es sich um Verträge handelt, wo die Organisation weiterhin der Besitzer des Hundes bleibt.

      Drum sage ich ja, man benennt diese Kaufverträge um, um den Leuten vorgaukeln zu können, man könne ihnen dieses Recht vorenthalten.

      Ist rechtlich nicht möglich. Egal was drin steht, wie man es auch nennet, es ist und bleibt ein Kaufvertrag, wenn Geld gezahlt wird, ist die andere Partei Eigentümer mit allen Rechten und Pflichten.

      Nicht umsonst ist die salvatorische Klausel so wichtig im Tierschutzbereich.

    • Diese Verträge sind das Papier nicht wert auf dem sie gedruckt werden. Da stehen jede Menge Dinge drin, die rechtlich nicht haltbar sind. Aber auch das wäre mittlerweile ein Grund gegen eine Tierschutzhund. Bei Problemen ist der Vertrag zwar nichts wert, aber erstmal hat man die rechtlichen Probleme an der Backe.

    • Ich finde "adopt don`t shop" nicht verkehrt. Weil es um ein Lebewesen geht. Ob ich das jetzt vom Züchter, vom vorigen Halter oder aus dem TH/TS adoptiere, ist doch egal. Aber der Fokus verschiebt sich von "gekauftes Produkt" zu "Lebewesen in die Familie aufnehmen".


      Ich verstehe darunter auch, dass es eine Gegenbewegung zum Modehund ist. Würden Menschen sich vor der Anschaffung wirklich eingehend mit den Besonderheiten befassen, gäbe es das nicht. Da aber viele Menschen Hunde als Deko, für das Image oder schlicht als Objekt sehen, finde ich den Hinweis darauf nicht verkehrt. Ist nunmal kein Auto oder eine Handtasche.


      Was mich wirklich irritiert obwohl ich das aus dem Bereich Vegetarier/Veganer als Vorurteil bereits kenne: Dass manche sich so derartig darüber aufregen, wenn jemand adoptieren/ Familienmitglied sagt. Angeblich wollen sich soooo viele damit über sie stellen. Ebenso, wie Vegetarier oder Veganer. Ich kenne bisher kaum jemanden, der das tatsächlich macht. Aber das Vorurteil ist da. Da komm ich manchmal schon ins Grübeln, warum so viele daran Anstoß nehmen und direkt anderen unterstellen, sie würden sich damit... elitär/besser/als Gutmensch fühlen wollen. Spricht eher Bände darüber, wie sich der Empfänger fühlt und andere runterziehen will.


      Oder das als Vermenschlichen betrachtet. Meine Tiere sind Familie. Haariger. Andere Spezies. Andere Bedürfnisse. Andere Kommunikation. Aber nichtsdestotrotz Familie. Ich zwinge sie damit nicht in ein Menschenmuster. Ich muss deswegen aber auch nicht permanent darauf rumhacken, dass es doch NUR Hund sind und ich als Mensch einen anderen Wert habe.

    • Ich kenne bisher kaum jemanden, der das tatsächlich macht

      Bei der Aussage vom adoptieren kenne ich es überwiegend tatsächlich so.

      Beim Veganer widerum nicht, da motzen die nicht Veganer meistens von sich aus (und das aus der Sicht eines Fleisch essers) :ka:


      Ich frage mich bei dem dem Satz aber immer weshalb da nur auf Tierheimhunde gepocht wird. In den USA sind (waren) damit die Einkaufsläden gemeint. Richtige Züchter meines Wissens nach nicht. Zumal diese dort gar nicht so bekannt sind wie hier, also für Otto normal Bürger/Menschen die sich nicht richtig informieren. Da wird der Hund einfach gekauft, egal von wo.

    • Der Ursprungsgedanke hinter Adoption ist (bzw. Die Herkunft des Begriffes) ein Kind an Kindesstatt annehmen, mit allen Rechten und Pflichten, Verwandtschaftsverhältnisse erlischen, während neue rechtsgültig erschaffen werden - ohne das Geld fließt.

      Das stimmt so nicht. Auch Adoptionen kosten Geld, auch wenn es sich dabei um Verwaltungsgebühren handelt.

      Ich finde "adopt don`t shop" nicht verkehrt. Weil es um ein Lebewesen geht. Ob ich das jetzt vom Züchter, vom vorigen Halter oder aus dem TH/TS adoptiere, ist doch egal. Aber der Fokus verschiebt sich von "gekauftes Produkt" zu "Lebewesen in die Familie aufnehmen".

      Das finde ich eine tolle "Übersetzung" des Slogans!


      Ich habe gerade in die Verträge meiner Hunde geschaut, die aus zwei unterschiedlichen TH stammen. Dort werde ich ein einem als Erwerberin bezeichnet und bei beiden steht "Übereignungsvertrag" drüber.

      Es geht mir auch gar nicht um Wortklauberei, kann jeder sagen was er/sie möchte. Adoption benutze ich eigentlich auch nicht, würde im normalen Gespräch sagen, dass ich das Tier aus dem TH habe/ übernommen habe/ whatever. Emotional ist es für mich aber näher an der Adoption als am Kauf, würde auch für einen Züchterhund gelten, und ich finde es daher nicht in Ordnung, wenn hier jedesmal, wenn jemand das Wort "Adoption" benutzt, gleich Gegenwind kommt. Lese ich deutlich häufiger als "die bösen Züchter" und habe auch weder hier noch im Alltag das Gefühl, dass man Huldigung für einen TS Hund erwartet.

    • Das stimmt so nicht. Auch Adoptionen kosten Geld, auch wenn es sich dabei um Verwaltungsgebühren handelt

      Verwaltungsgebühr ist aber nun was völlig anderes als wenn ich einer Organisation oder einem Eigentümer oder wem auch immer Geld für ein Lebewesen übereige. ;)

      Wenn, dann auch richtig. ;)

    • Verwaltungsgebühr ist aber nun was völlig anderes als wenn ich einer Organisation oder einem Eigentümer oder wem auch immer Geld für ein Lebewesen übereige. ;)

      Es gibt aber auch Adoptionen, wo deutlich mehr Geld fließt, als Verwaltungsgebühren. Beispiel: USA. Da erhält die Mutter für Abgabe des Kindes einen festen Betrag. Gegebenenfalls werden medizinische Kosten übernommen. Sofern!: bereits während der Schwangerschaft eine Adoption vorgesehen ist, das Paar ausgesucht ist und genug Kohle in der Kasse ist.


      Das ist auch ein Kauf.


      Adoptionen in anderen Ländern: Ebenfalls mit reichlich Geldwechsel verbunden. Aber einfach. Gibt nicht umsonst so viele, die im Ausland adoptieren, weil da halt Geld auf dem Tisch reicht. Im Prinzip Menschenhandel.


      Warum ist es dann also bei Tieren ein Problem, für den gleichen Vorgang den gleichen Begriff zu verwenden? Damit werte ich weder Kinder noch Tiere ab.

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