Adopt don't shop😉

  • Für mich ist das vor allem ein "Problem", das in der Sprache und deren Wandlung sowie dem Zusammenspiel mit Konnotation besteht.


    Im nicht näher begrenzten Früher waren Tiere (und das sind sie auch heute noch) Objekte, Ware, Besitz oder aber Lebewesen geringeren Grades. Also wird entsprechend abwertend über sie gesprochen.


    Zeigt sich auch darin, dass ich nach wie vor korrigiert werde, wenn ich Begriffe wie Essen und Trinken statt Fressen/Futter und Saufen verwende. Es muss halt für manche ganz klar unterschieden werden, ansonsten "vermenschlicht" man die Tiere oder hebt sie auf ein Level, auf das sie nicht gehören.


    Ein Großteil dieses Vokabulars stammt aus eben einer Zeit, als Tiere eine Sache waren. "Gebäude" z.B. - das ist ein Objekt. Ebenso könnte ja Körperbau oder Bewegungsapparat gesagt werden und damit anerkannt, dass es sich um ein Lebewesen handelt.


    Das zieht sich durch unheimlich viele Bereiche. Bei Menschen ist es eine Autopsie, bei Tieren eine Nekropsie. Warum diese Unterscheidung? Bei Tieren ist es Kot, bei Menschen Stuhl. Beides ist Kacke - ein Stoffwechselendprodukt. Aber sogar dabei wird eine ganz klare Linie gezogen, um das zu distanzieren. Für mich ergibt das keinen Sinn.


    Ich mag es auch nicht, wenn jemand sagt "Deine Hunde sind dein Hobby". Nein, sind sie nicht. Sie sind Familienmitglieder, mit denen ich gemeinsame Hobbies habe. Die sind kein Puzzle, das ich mal mache, wenn ich Lust darauf habe. Oder ein Instrument, das ich in die Ecke stellen kann, wenn ich gerade keine Zeit habe.


    Adopt, don't shop macht für mich auf vielen verschiedenen Wegen Sinn. Als Ursprung, um darauf hinzuweisen, dass auch in den Sheltern/Heimen viele Tiere sitzen (und in einem Heim adoptiert man nun mal - ebenso wie bei Kindern). Um von Shops Abstand zu nehmen, in denen man shoppt/kauft. Beides kann absolut unüberlegt sein. Keine Frage.


    Aber der Ursprung ist nun einmal: Viele unüberlegte Käufe, die dann zu einem großen Teil im Shelter landen und dort eingeschläfert werden, weil der Platz nicht reicht, während "Züchter" (Puppymills) lustig nachproduzieren unter extrem widrigen Umständen für die Tiere und sich dabei ne goldene Nase verdienen. Es war und ist ein Versuch, Leid und Tod zu vermeiden.


    Wird es die absolute Lösung sein? Vermutlich nicht. Aber ein bisschen Bewusstsein hat es doch geweckt.

    • Neu

    Hi


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    • Insofern ist das der Aufruf, auch Second-Hand-Hunde zu kaufen statt Puppymill-Welpen.

      Der Spruch ist wohl eher auf dem Zeichenbrett eines Werbetexters entstanden und er funktioniert- sehr gut.

      Denn er erreicht das, was nur wenige Werbesprüche erreichen:

      Emotionen.

      Und bleibt im Kopf.

    • Ich denke aber das sich viele Vokabeln deshalb so ergeben haben, weil Menschen die über ihre Hinterlassenschaften sprechen peinlich berührt sind man also Umschreibungen brauchte. Nicht um menschlichen Kot von tierischem zu unterscheiden.


      Außerdem sind wir eben die einzigen die sich seit einigen Generationen auf einen Stuhl setzen um sich Erleichterung zu verschaffen. Da bietet sich "Stuhlgang" als Wort für eine nette Umschreibung halt auch an. Bei einem Hund würde das schon gar keinen Sinn mehr machen.

    • Ich finde es jetzt auch kein Zeichen von Abwertung, dass ich für einen Hund anderes Vokabular verwende als für einen Menschen. Für einen Eisvogel verwende ich ja auch anderes Vokabular als für ein Wildschwein oder für eine Waldameise. Das liegt einfach daran, dass die meisten Menschen gerne kategorisieren, denke ich.

    • Ich denke aber das sich viele Vokabeln deshalb so ergeben haben, weil Menschen die über ihre Hinterlassenschaften sprechen peinlich berührt sind man also Umschreibungen brauchte. Nicht um menschlichen Kot von tierischem zu unterscheiden.


      Außerdem sind wir eben die einzigen die sich seit einigen Generationen auf einen Stuhl setzen um sich Erleichterung zu verschaffen. Da bietet sich "Stuhlgang" als Wort für eine nette Umschreibung halt auch an. Bei einem Hund würde das schon gar keinen Sinn mehr machen.


      Ich finde es jetzt auch kein Zeichen von Abwertung, dass ich für einen Hund anderes Vokabular verwende als für einen Menschen. Für einen Eisvogel verwende ich ja auch anderes Vokabular als für ein Wildschwein oder für eine Waldameise. Das liegt einfach daran, dass die meisten Menschen gerne kategorisieren, denke ich.


      Ausscheidung aus dem Darm ist aber Ausscheidung aus dem Darm. Da gibt es keine grundlegenden Unterschiede zwischen den verschiedenen Spezies, der eine andere Bezeichnung rechtfertigt - außer, und das war mein Punkt, der eigene Eitel. Der Mensch ist was besseres, der braucht ein anderes Vokabular.


      Für einen Eisvogel anders als für ein Wildschwein - ja, klar, Wildschweine haben für gewöhnlich keine Flügel und keinen Schnabel, dafür aber Hufe. Das ist deskriptiv, beschreibend.


      Es zeigt sich auch ansonsten aber in der Sprache, dass Tiere bzw. auf Tiere bezogene Begriffe häufig beleidigend und abwertend eingesetzt werden. Das wandelt sich. Wie alles in der Sprache. Aber eben allmählich. Wie schon immer. Dennoch ist der Grundgedanke eine klare, wertende Differenzierung.


      Dumme Kuh, blöde Sau, bitch, Zicke, Schaf, dog, falsche Schlange, Bärendienst, fressen, saufen... Das ist so in der Sprache integriert, das es kaum auffällt bzw. als gegeben hingenommen wird. Aber die Konnotation ist vollkommen klar und häufig nicht positiv.


      Thema Geburt: Ist bei Tieren keine Geburt. Das ist hecken, werfen, fohlen etc. Exakt gleicher Vorgang wie beim Menschen. Warum also anderer Begriff?


      Bei der Adoption ist das für mich persönlich ganz genauso. Hab ich nicht auf die Welt gebracht. Aber ich habe ein Lebewesen in mein Leben aufgenommen (adoptiert), für das ich rundum verantwortlich bin. Ob ich das auf dem Müll gefunden, dafür 5 oder 2.500 Euro bezahlt, aus dem TS oder vom Züchter habe ist langfristig für dieses Individuum vollkommen egal. Langfristig zählt, dass ich mich darum kümmere.

    • Da gibt es keine grundlegenden Unterschiede zwischen den verschiedenen Spezies, der eine andere Bezeichnung rechtfertigt - außer, und das war mein Punkt, der eigene Eitel.

      Das stimmt einfach nicht. Bei manchen Tieren sage ich Losung, bei anderen Guano oder Köttel. Ohne dass ich eines dieser Tiere mehr wertschätze als andere. Ich nenne das ja nicht bei Fledermäusen anders als bei Feldhasen, weil ich weil ich eitel bin. Sondern weil es praktisch ist, dass am Begriff erkennbar ist, um welche Tiere es geht.


      Thema Geburt: Ist bei Tieren keine Geburt. Das ist hecken, werfen, fohlen etc. Exakt gleicher Vorgang wie beim Menschen. Warum also anderer Begriff?

      Auch da wieder. Für fast jede Tierart ein anderer Begriff. Für Menschen - eine eigene Tierart - auch ein eigener Begriff. Es ist ja nicht als gäbe es für Menschen einen Begriff und für alle anderen Tiere einen anderen. Bei Affen, die den Menschen sehr ähnlich sind und einigen anderen Tieren nutzt man übrigens auch gebären.


      Das ändert natürlich nichts daran, dass es Menschen gibt, die Tiere als wertlos ansehen. Aber das jetzt an sowas festmachen zu wollen, ist denke ich witzlos.

    • Wir alle lieben unsere Hunde, ansonsten würden wir nicht unser unabhängiges, bequemes Leben gegen eines mit Tieren welche viel Aufmerksamkeit, Zeit und Geld benötigen eintauschen.

      Jedoch kann ich diesen, für mich, extremen Gedankengängen nicht folgen. :exploding_head:


      Keine Unterscheidung mehr in der Sprache zwischen Tier und Mensch, Keine Unterscheidung mehr im "in die Familie aufnehmen" zwischen Kindern oder Hunden und direkt immer dieses "man sagt das nur so weil man sich als etwas höhergestelltes sieht".

      Nein, vielleicht einfach weil wir eine schöne facettenreiche deutsche Sprache haben und nicht wie in vielen anderen Sprachen nur ein Wort für einen gewissen Vorgang. :denker:


      Viele Dinge nicht so persönlich und als wertend zu nehmen/empfinden würde uns allen mit Sicherheit gut tun und das miteinander entspannen.

    • Mal so ein Einwurf von mir: Dieses "Tiere sind Sachen" kommt meines Wissens nach aus dem BGB und bezieht sich lediglich auf die Eigentumsverhältnisse. Und das ist auch gut so, dass mein Hund mir gehört und ich dessen Eigentümer bin.

      Als Eigentümer eines Tieres bin ich aber dazu verpflichtet, es artgerecht zu halten und zu versorgen, ohne, dass das Tier eine "Gegenleistung" erbringen muss (mit Rechten gehen Pflichten einher). Das Tierschutzgesetz regelt dann nochmal mehr in Bezug auf Tiere.


      Und ein bisschen Respekt vorm "Eigentum Tier" schadet auch nicht! So füttert man zum Beispiel nicht einfach fremde Tiere oder streichelt sie. Oder tut andere Dinge die man regelmäßig im Nerv-Thread nachlesen kann.


      Sachen werden übrigens produziert. Mal so als Anregung für die, die gerne "produzieren" verwenden um sich irgendwie abwertend über Zucht zu äußern.

    • Viele Dinge nicht so persönlich und als wertend zu nehmen/empfinden würde uns allen mit Sicherheit gut tun und das miteinander entspannen.

      Das gilt aber für alle Seiten. Ich verstehe den Aufriss um das Wort "Adoption" echt nicht. Grüße, die Hundemuddi

    • Viele Dinge nicht so persönlich und als wertend zu nehmen/empfinden würde uns allen mit Sicherheit gut tun und das miteinander entspannen

      Aber wo kämen wir denn dann hin? Wäre doch langweilig. :ironie2:



      Sachen werden übrigens produziert. Mal so als Anregung für die, die gerne "produzieren" verwenden um sich irgendwie abwertend über Zucht zu äußern

      Wäre dann durchaus mal ganz spannend, ob das bei Haltern, die vermehren (mit Absicht oder aus Versehen), als produzieren lassen gesehen werden könnte.

      Bei "ups" wird zwar nicht aktiv die Produktion in Gang gesetzt, aber eben auch nicht verhindert und quasi das Nebenprodukt, was bei Haltung beider Geschlechter entstehen kann, ja durchaus auch verkauft.


      :denker:

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