Adopt don't shop😉
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Unterscheide ich aber Kot (alle Tiere) und Stuhl (nur der Mensch) ist das sprachlich und in der Auswirkung psychologisch betrachtet etwas anderes.
Ich folge fasziniert der Diskussion, für mich ist das alles derselbe Sch...
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Das dürfte der Knackpunkt sein, welche Begriffe lösen bei wem emotionale Reaktionen auf und wenn ja, welche.
Wenn man zu einem Wort keinen emotionalen Bezug hat, findet man eine Diskussion darüber befremdlich bis ärgerlich.
Als Beispiel: Reagiert einer von euch auf "chalice/calice"? Ziemlich sicher nicht, oder? Auch die meisten Muttersprachler reagieren da nicht drauf. Auf Deutsch: Kelch. Reagiert hier immer noch keiner drauf, oder? Auch die nicht, die christlichen Glaubens sind, oder? In Teilen von Kanada ist das eins der übelsten Schimpfwörter, die es gibt.
Wenn man jetzt eine Diskussion startet mit Frankokanadiern, US-Amerikanern, Engländern und Nicht-Muttersprachlern "ist es ein Problem, seine Hündin Calice zu nennen?", wie sollen die je auf einen Nenner kommen. Die meisten Leute werden nicht richtig verstehen, worum es geht, selbst wenn man es erklärt.
Und, was oft übersehen wird, auch innerhalb desselben Sprach- und Kulturkreises sind die emotionalen Reaktionen auf bestimmte Begriffe individuell.
Ich zum Beispiel reagiere absolut gar nicht auf "adoptieren" und "kaufen". Für mich ist die ursprüngliche Diskussion daher rein akademisch.
Ich reagiere auch so gar nicht auf das Wort "Zigeuner". Ich reagiere stark negativ auf "Z-Wort". Ich sehe rational ein, warum Roma und Sinti nicht als Zigeuner bezeichnet werden möchten. Trotzdem kann ich mir eine negative Emotion zu "Zigeuner" und "Zigeunerschnitzel" nicht anerziehen.
Ich reagiere nicht auf "Frauchen" und "Herrchen", weil das schon immer so hieß, seit ich Kind war. Aber wenn ich drüber nachdenke, dann finde ich die Worte doof, was soll diese Verniedlichung. Und warum ist man Frau bzw. Herr seines Hundes? Ist doch völlig verquer. Ich fühle trotzdem völlig neutral, wenn ich die Worte lese oder höre.
Ohne danach "zu suchen", reagiere ich immer negativ darauf, wenn sich jemand hier einen Nick gibt in der Form "WuffisMama" oder "FiffisPapi". In den meisten Fällen steckt da aber gar nix hinter. Man muss da schon mehrfach in einer bestimmten Weise über seinen Hund schreiben, damit ich dahinter ein System und eine Geisteshaltung behaupten will.
Also ja, Gedanken/Geisteshaltung und Sprache beeinflussen sich gegenseitig und Gedanken/Geisteshaltung beeinflusst das Handeln.
Aber die Zusammenhänge sind eben stark individuell, was Diskussionen über Begrifflichkeiten sehr schwer macht.
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Hunde sind nach dem Gesetz Sachen.
Das stimmt so nicht.
Es geht um Eigentumsverhältnisse. Tiere sind vor dem Gesetzt eindeutig keine Sachen im Sinne von Gegenständen. Das ist ein spruch, der nicht wahrer wird, wenn man ihn wiederholt.
Das gilt aber für alle Seiten. Ich verstehe den Aufriss um das Wort "Adoption" echt nicht. Grüße, die Hundemuddi
Welche Seiten denn jetzt schon wieder?
Welcher Aufriss?
Es wurde gefragt, wie man zu dem Wort steht, und dann haben halt Leute geschrieben, nutze ich, nutze ich nicht, hat für mich diese oder jene Konnotation usw. Einfach ein Austausch von Meinungen. Und auch wenn ich adoptieren in dem Kontext selbst doof finde, rege ich mich nicht weiter auf, wenn das jemand benutzt.
Aufregen tu ich, wenn jemand um die Ecke kommt und erzählt, man solle doch unbedingt bitte einen Hund "retten". Da hab ich dann wirklich was dagegen. Das ist meine Haltung dazu - aber einen Aufriss mache ich (und andere) nicht, nur weil ich meine Meinung (auch Nachfrage!) äussere.
Ich sage z.B. nicht adoptieren, nenne meinen Hund aber durchaus mein "Baby" und rede mit ihm in alberner Babysprache - schlimmer, als jemals mit meiner Tochter! Keine Ahnung, was da mit mir los ist - er kann sich halt nicht wehren und tut ja auch immer so "ich armes liebes Baby" mässig. Ich hatte auch schon Hunde, die hätte ich nie im Leben "mein Babybärchen" genannt. Oder mein Pony, die würde mich mit Verachtung strafen, komplett unter ihrer Würde! Die wird wahlweise "Madam" oder "Kröte" genannt. Aber nie Babyschnuffelmaus oder so was.
Also.
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Das gilt aber für alle Seiten. Ich verstehe den Aufriss um das Wort "Adoption" echt nicht. Grüße, die Hundemuddi
Welche Seiten denn jetzt schon wieder?
Welcher Aufriss?
Es wurde gefragt, wie man zu dem Wort steht, und dann haben halt Leute geschrieben, nutze ich, nutze ich nicht, hat für mich diese oder jene Konnotation usw.
Ich habe den Thread hier gestartet, weil es mich gestört hat, dass in anderen Threads jedesmal wenn jemand das Wort "adoptieren" benutzt hat, mindestens drei Kommentare kamen, warum man Hunde kauft und immer der mehr oder minder unterschwellige Vorwurf der Vermenschlichung und einer gewissen Geisteshaltung (Hunde nur aus dem Tierschutz/alle Züchter sind böse). Mag auf manche zutreffen, nicht auf alle.
Zu meiner alten Hündin habe ich irgendwann Oma gesagt. Sie auch so angesprochen😳
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Zu meiner alten Hündin habe ich irgendwann Oma gesagt. Sie auch so angesprochen😳
Du Freak.
Ich nannte meine alte Lotte zum Schluss "Ömmeken Skywalker". 🥸
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Eigentlich passt dieser Einwand ganz gut zum Threadtitel, da wird der Slogan, der aus Amerika kommt und dort auch eine etwas andere Aussage macht hier bei uns verwendet und dann finden das wahrscheinlich viele Menschen ähnlich seltsam, weil für sie Adoption nunmal etwas menschliches ist (In meinen Ohren klingt das halt auch so seltsam, wie wenn ich sagen würde Frau X hat ein Kind geworfen) und viele dem Verwender dann aber auch eine gewisse Geisteshaltung unterstellen, die aber damit nicht einher gehen muss und einfach auf Vorurteilen beruht.
Den Aspekt hatte ich noch gar nicht auf dem Schirm - „adopt“ wird im Amerikanischen halt auch viel variabler eingesetzt als das deutsche „adoptieren“. Es gibt zum Beispiel auch das Programm ‚adopt a highway‘, wo man sich verpflichtet, die Bankette eines bestimmten Highway/Autobahn-Abschnitt von weggeworfenem Müll zu befreien, da denkt bestimmt niemand an eine kindesähnliche Bindung.
Und soweit ich das beobachten konnte (Erfahrung aus drei Staaten) funktionieren US-Tierheime halt auch eher wie Läden. Man geht hin, sagt, dass man dieses Tier will und nimmt es dann mit - dieses ganze Vorkontrollen-Zeug entfällt da einfach.
Gleichfalls bezieht sich ‚shop’ nicht auf den Gang zum ASCA-Züchter, sondern zum Zooladen, wo man (wie hier Kleintiere) in den USA eben auch Hunde und Katzen kaufen kann.
Insofern ist das der Aufruf, auch Second-Hand-Hunde zu kaufen statt Puppymill-Welpen.
Danke für diese einleuchtenden Erläuterungen!
Damit wird mir dieser Spruch zumindest verständlich.
Vom Sprachgefühl her empfinde ich ihn jedoch einfach nur platt und plump, in etwa vergleichbar mit den Werbeversprechen von xDoodleproduzenten.
Auf mich wirkt dieses Sprüchlein einfach nur unseriös und erreicht den gegenteiligen Effekt, den es theoretisch wohl erzielen soll.
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Ich finde den Thread voll interessant.
Und ich finde auch, dass man abweichende Meinungen, andere persönliche Konnotationen mancher Begrifflichkeiten auch einfach mal so stehen lassen kann.
Nach dem Motto: "Ah, so siehst du es. Kann ich zwar nachvollziehen, werde dir darin aber nicht folgen. Trotzdem schön, dass wir uns mal ausgetauscht haben."
Ist doch trotzdem (oder grade deswegen) voll interessant.
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Unterscheide ich aber Kot (alle Tiere) und Stuhl (nur der Mensch) ist das sprachlich und in der Auswirkung psychologisch betrachtet etwas anderes.
Betonung auf das "ich", also du.
Denn ein Großteil der Leute da draußen muss bei dem Wort Stuhl erstmal nachdenken wenn es im Kontext um Scheiße geht. Kot hingegen wissen fast alle.
Bedeutet dann also das wir uns, wenn wir deiner Argumentation folgen, eben immer weiter annähern im Begriff.
Ich wüßte nun auch niemand der sagt "Mensch XY hat sich eingestuhlt", die sagen eingekotet. Oder wenn sie nicht vom Fach sind (oder keine Eltern sind) dann halt schlich "hat sich eingeschissen".
Und warum ist man Frau bzw. Herr seines Hundes? Ist doch völlig verquer.
Weil es eben so war früher. Man hatte einen Herren.
Der Kaiser oder König war der Herr, der Fürst war der Herr, die Menschen gehörten sehr lange Zeit ihren verschiedenen Herren.
Die Bediensteten standen bis was, 1950?, auch im Dienste eines Herren oder einer Herrin. Meine Uroma hat im Krieg auf der Domäne gearbeitet und wehe man nannte die Besitzer dort nicht Herr und Herrin! Da war aber Holland in Nöten dann.
(Wie der Herr so das Gescherr ist ja nun auch ein sehr bekanntes Sprichwort)
Und es wurde im Lauf der Zeit für die Hunde abgeschwächt, niedlicher gemacht weil die Hunde uns näher kamen. Aus den Herren und Herrinnen wurden Herrchen und Frauchen.
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Auf mich wirkt dieses Sprüchlein einfach nur unseriös und erreicht den gegenteiligen Effekt, den es theoretisch wohl erzielen soll.
kapier ich jetzt ehrlich gesagt gar nicht. Wegen des Slogans würdest Du also nicht in ein Tierheim gehen, weil der Slogan so plump und platt ist? Sondern deswegen dann zum Züchter?
Und was hat das denn mit irgendwelchen Versprechungen zu tun?
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