Große Hunde führen - Hilfsmittel

  • Mein Großer wiegt "nur" 30 kg, ist für mich damit aber manchmal auch schwer zu halten.


    Eine Zeitlang hatten wir ein Geschirr mit Brustring vorne im Einsatz. Grundsätzlich ist es nicht so schlecht, er ist damit automatisch immer eher hinter mir gelaufen als wenn ich ihn am oberen Ring anhänge. Allerdings hat er sich dann teilweise irgendwie so schräg reingestemmt, wenn es eine aufregende Situation war und er nach vorne ging, dass der Umlenk-Effekt dann wieder aufgehoben war.


    Was gut klappt, ist die Leine vorne und oben anhängen, damit hat man den Hund schon recht gut im Griff. Oder an Halsband und Brustring anhängen, das klappt auch gut.


    Das Geschirr muss jedenfalls wirklich sehr gut sitzen, damit es möglichst wenig verrutschen kann.


    Bei Begegnungen kommt er immer ans Halsband, damit habe ich ihn am besten unter Kontrolle.


    Halti hab ich noch nie ausprobiert, hab auch schon mal dran gedacht. Aber wir sind mit viel Training jetzt auch so schon recht weit gekommen.

  • Hallo Sora ,


    Was du machen kannst sind

    1. Management-Maßnahmen

    2. Training Leinenführigkeit

    3. Training zum Thema Orientierung & Führung.


    Zu den Punkten kann ich Folgendes sagen:


    1. Dazu gehören z.B. Halti. Achtung: es sollte unbedingt richtig benutzt werden. Also bitte: zeigen lassen! Für mich absolut keine Dauermaßnahme, sondern um dem Hund und auch dir über eine gewisse Zeit ein gutes Körpergefühl zu geben (nämlich das erwünschte Körpergefühl an einer entspannten Leine). Viele kennen das gar nicht und gehen dann eben sehr verspannt, Hund und Halter gleichermaßen. Zu den Maßnahmen gehören natürlich auch Verhalten wie: Abstand halten, ausweichen, etc. Ich bin ein großer Fan von Halsbändern (kein Clickverschluss, sondern richtig mit Dorn&Loch). Troete hat , glaube ich auch einen guten Tipp mit Geschirr und Kurzgriff am Geschirr parat).


    2. Da würde ich immer wieder Übungs-Einheiten einbauen. Vielleicht kann dir ein Trainer dabei helfen, einzeln, im Verein oder auch in einer Hundeschule - sind ja eigentlich Basics. Hundebegegnungen kann man auch üben, und in gestellten Situationen, in denen dir jemand von Außen Feedback über deine Körpersprache gibt und dich anleitet, nimmt es von dir Druck weg und fördert deine Sicherheit.


    3. Das finde ich super wichtig: für den Hund eine der sichere Hafen zu sein, an dem er sich orientiert, besonders natürlich, wenn er sich in einem Konflikt befindet. Das Üben fängt zu Hause an, bei dir im Nahbereich. Die Konfliktsituationen langsam steigern, mit Stellvertretern anfangen (Futter beispielsweise). Erzfeind etc. ist Stufe 10 von 10. Das kann dauern. Die gute Nachricht - du kannst noch heute damit anfangen. Ich empfehle das Buch


    Ich persönlich gehe mit meiner Hündin an der 10m-Schlepp, wenn's brenzlig wird, wird sie kurz genommen und auch so bin ich immer am auf und abrollen, also auch das will geübt sein. In die Leine preschen vermeide ich somit (manchmal bin ich zu spät bei Wild&Co, aber ich werde über die Jahre immer besser darin).

    In der Stadt oder für die kurze Runde: 2m-Führleine am Halsband.


    Viel Glück und weiterhin viel Freude mit deinem Dobi

  • Mit Schleppleine hab ich auch die ein oder andere Bauchlandung hingelegt. Würde aber lieber mich mit einer 5 Meter Schleppleine bewaffnen als mit einer Flex. Handschuhe sind aber wichtig .Das ist aber nur meine Meinung mein Mann läuft lieber mit der Flex, ich kann unseren Hund (4ß) Kilo nicht halten. Würde bei einem kräftigen Hund gerade wenn er bei Hundebegegnungen spezielle ist immer ein Hetzhalsband (Halsband mit Griff ) auch Martingal genannt, nehmen. Auch wenn ich den Griff nur sehr selten benutze fühle ich mich einfach sicherer das ich ihm zu Not da festhalten kann. Erziehen muss ich den Hund natürlich trotzdem wenn der Hund komplett ausrastet kommt man natürlich nicht mehr an den Griff dran. Hab das einfach geübt wie den Geschirrgriff. Mir hat das sehr geholfen.

  • Ich hatte für meine 50 Kilo Leonbergerhündin nur ein Halsband. Mit Geschirr hab ich bei der Gewichtsklasse gar nicht angefangen. Am Halsband wurde dann die Flexi zb in der Läufigkeit eingehängt, sonst lief sie immer frei, wurde kurz rangerufen, wenn ein Hund oder Leute entgegenkamen, und anschließend wieder losgelassen. Schleppleine hatte ich zwar für die Hundeschule, aber privat nie verwendet, da zu gefährlich.


    Im Grunde war es bei uns das vorausschauende Gassigehen, zur Not umdrehen, wenn Hund sich komplett hochspult, je nach Situation auch absitzen lassen, wenn der Erzfeind vorbeigeht, und einfach das Einfordern von Top Gehorsam. Ich war mit ihr wohl Welten konsequenter als ich es bei meinem Jungterrier jetzt bin (sehr zu meinem eigenen Leidwesen :partying_face: ), einfach weil ein so großer Hund funktionieren muss, fertig.


    Inzwischen finde ich Einhängen am Halsband und gleichzeitig am Geschirring vorne sehr effektiv, auch 17 Kilo herumspringender Terrier lassen sich so mit einer Hand führen.


    Dann körpersprachliches Ausbremsen, das lässt man sich am besten zeigen von einem Trainer. Der Hund lief bei mir tendenziell eher schräg hinter mir, gibt dafür bei mir das Kommando "hinter". Dann kann man den Hund mit dem Bein hinter sich halten.

    Herumflippen wurde von mir auch sehr deutlich "geahndet" und gab einmal, als sie mich fast über die Straße gezogen hat, weil da am Zaun ein Hund bellte, einen mega Anschiss, den sie sich für den Rest ihres Lebens gemerkt hat. Das war so gefährlich sowas geht einfach nicht. Danach war ich an den speziellen Stellen, wo Hunde hinterm Zaun randaliert haben, wachsamer und vor allem! Nicht mehr mit Schlappen unterwegs, sondern von da ab nur noch mit gutem Schuhwerk.

  • Danke auch hier für die neuen Beiträge :smiling_face:Finde sehr interessant, zu hören, welche Wege für euch ans Ziel führen. Was man in der Praxis gut umsetzen kann, hängt bestimmt auch vom jeweiligen Hund-Mensch-Team und den äußeren Umständen ab.

    Schwere Hunde, die ich nur in bestimmten Situationen managen muss, bremse ich gerne aus, in dem ich sie am Halsband führe und dann die Leinen zusätzlich in einer Schlaufe vorne um die Schulter/ Übergang Vorderbeine lege. Zieht der Hund nach vorne, bremst er sich quasi selbst aus. Ist natürlich keine Dauerlösung,

    Ich weiß was du meinst, auch wenn ich da die Technik nochmal nachschauen müsste. Wie konkret wendest du das im Alltag an? Also wäre das zB sinnvoll für so eine Alltagssituation: Ich sehe, dass auf einige Entfernung der Erzfeind kommt und wir müssen recht dicht vorbei, es geht dann primär um Management und weniger um Training, und dann wickel ich schnell die Leine um das Bein??

  • Würde bei einem kräftigen Hund gerade wenn er bei Hundebegegnungen spezielle ist immer ein Hetzhalsband (Halsband mit Griff ) auch Martingal genannt, nehmen. Auch wenn ich den Griff nur sehr selten benutze fühle ich mich einfach sicherer das ich ihm zu Not da festhalten kann. Erziehen muss ich den Hund natürlich trotzdem wenn der Hund komplett ausrastet kommt man natürlich nicht mehr an den Griff dran. Hab das einfach geübt wie den Geschirrgriff. Mir hat das sehr geholfen.

    Das hört sich auch interessant an, das kenn ich noch nicht. allerdings hat mein aktuelles Geschirr (das aber ansonsten nix dolles ist) oben einen Griff, das finde ich auch recht hilfreich, um Herrn Hund dicht dazuhalten.


    Führt ihr generell lieber am Halsband? Also ich will keine Grundsatzdiskussion aufmachen, pro-kontra Halsband/Geschirr :upside_down_face: aber könnt ihr damit eure Hunde besser "Führen"? Bei meinem letzten Hund fand ich das tatsächlich auch, aber mit Aros komme ich irgendwie mit dem Geschirr besser zurande.

  • Ich persönlich nutze in insgesamt entspannten Umgebungen die 5m-Flex, wenn aber trotzdem kein Freilauf geht. Da lasse ich ihn dann auch Schnüffeln, Rechts-Links-laufen usw. An der kurzen Leine, das kostet uns wirklich (noch) viel Konzentration :grinning_squinting_face: und ist nur auf kürzere Strecken sinnvoll fürs Training, denke ich...


    Selbstkritisch muss ich sagen, dass wir es zu anfangs als Junghund versäumt haben, den Radius entsprechend klein zu halten, bzw. den Rückruf in schwierigen Situationen "durchzusetzen". Wenn er durchstartet, kommt er natürlich sehr schnell sehr weit, und das geht natürlich nicht.

    Die Schleppleine ist ja bei kleineren Hunden wohl ein gutes Hilfsmittel, um das in den Griff zu kriegen, deswegen kam ich auf das Thema.

  • Ich weiß was du meinst, auch wenn ich da die Technik nochmal nachschauen müsste. Wie konkret wendest du das im Alltag an? Also wäre das zB sinnvoll für so eine Alltagssituation: Ich sehe, dass auf einige Entfernung der Erzfeind kommt und wir müssen recht dicht vorbei, es geht dann primär um Management und weniger um Training, und dann wickel ich schnell die Leine um das Bein??

    Ja, genau. Die Leine ist dann quasi am Halsband oder Geschirr (ich finde beides gleich gut geeignet, wenn der Hund leinenführig ist) und wenn ich in eine brenzlige Situation komme, lege ich die Leine als Schlaufe vorne um den Hund. Ich nehme da gerne so eine verstellbare 3m-Leine für. Nachdem wir den anderen Hund oder was auch immer passiert haben, nehme ich die Leine wieder normal.

    Wir sind eine Weile so auch an der Straße oder in der Stadt gelaufen, wenn zu viel vorwärts Drang da war. Die Schlaufe hing dann schnell locker vor der Schulter, da unsere Hündin schnell kapiert hatte, dass sie sich selbst ausbremst.

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