Labrador spielt nicht mit uns sondern mit sich selber / kein Wille zum Apportieren

  • Was mir auffällt ist, ihr scheint sehr viel zu machen. Kann es sein, dass es einfach zu viel ist und der Hund deshalb immer mal wieder drüber ist?

    Unsere Hundeschule hatte anfangs immer mal wieder die Hausaufgabe geben, mit dem Hund einen stummen Spaziergang zu machen. Sprich, so wenig wie möglich mit dem Hund reden, ihn im möglichen Rahmen selbst agieren zu lassen ohne Eingreifen.

    Außerdem waren "langweilige" Spaziergänge auch das eine oder andere Mal Aufgaben.

    Je mehr du machst, desto mehr wird eingefordert.



    Ich habe eine Golden-Hündin, die findet Dummy-Training einfach nur doof. Sie bringt das Dummy zwei bis max. drei Mal, dann "denkt" sie, wenn du es wegwirfst, dann brauchen wir es nicht.


    Sie ist dafür wunderbar in der Frei-Verloren-Suche. Das findet sie echt klasse. Da kann sie ihre Nase einsetzen.

    Und Mantrailing liebt sie, aber Dummy muss ihrer Meinung nach nicht sein.


    Nur weil es ein Retriever ist, heißt das nicht, dass er Apportieren und Dummies toll finden muss.

  • Danke für eure Antworten.

    Wenn meiner Superbeute im Garten findet und die Ok ist für mich, jage ich ihn damit quer durch den Garten was uns beiden total Spaß macht. Das hat rein garnix mit Apportieren zu tun.

    Soll er es ausspucken tut er auch das.

    Meiner spuckt es nicht aus und ist dann irgendwann "drüber", will uns anspringen mit allen vieren in der Luft, er will uns beißen, es geht einfach zu weit.


    Deshalb wollen wir das Spiel rechtzeitig abbrechen, damit diese Anspring und Beißsituation gar nicht erst entsteht.


    Warum sollte man das abbrechen?


    Ernstgemeinte Frage, ich freue mich immer so ein Spiel zu beobachten und wüsste nicht warum ich da eingreifen sollte.

    Aber wie ich schon geschrieben habe, vielleicht sehen wir diese Spielsituation zu verkniffen.

    Vielleicht ist er ein Kandidat bei dem man das Apportieren tatsächlich kleinschrittig aufbauen muss. Hast du das Buch „Die Retrieverschule“ von Kosmos? Da steht es sehr kleinschrittig drin. Es geht los mit Dummy halten. Und wenn das klappt, kommt der nächste Schritt.


    Was das Fangspiel betrifft: Ich würde ihm einen Alternativen Gegenstand anbieten. Äpfel und Stöcke wären mir zu gefährlich. Kann er denn Steh oder Platz aus der Bewegung? So könntest du gut an ihn ran kommen wenn er sich was Verbotenes schnappt.

    Danke für die Buchempfehlung, das schaue ich mir mal an!

    Er kann Sitz aus der Bewegung, allerdings ist er beim Toben mit seiner Beute so out of order, da sind alle Ohren auf Durchzug.


    Ich denke, wir werden wirklich konsequent nur noch mit Schleppleine in den Garten gehen.




    Dass der SV nicht der richtige Verein für Dummysport ist, ist klar.

    Für die BH fühlen wir uns dort aber sehr gut aufgehoben.


    Ich werde mich auf jeden Fall bei Retrieververeinen/Clubs erkundigen.

    Bis dahin werde ich Nimm und Gib und alles weitere mit Dummy weglassen

    Kennt ihr Vereine in Schleswig-Holstein?

    Und dann werde ich in mich gehen, und schauen, welchen Sport ich mit dem Hund wirklich weiter betreiben möchte, ob weiter in den IBGHs, Fährtenarbeit oder Dummyarbeit und mich dann entscheiden und nicht alles "durcheinander" machen.

    Natürlich schaue ich auch, wo der Hund am meisten Spaß dran hat.


    Danke für euren ganzen ehrlichen Input!

  • Hallo Spinne,


    Danke für deine Antwort.

    Nach den ganzen Antworten denke ich auch, wir machen zu viel durcheinander.


    Drüber ist er nur in dieser Spielsituation mit Beute.


    Stumme Spaziergänge klingen interessant und werden wir sicherlich mal ausprobieren.


    Klar, wenn er nicht Apportieren will, dann muss er auch nicht.

    Nasenarbeit liebt er auch, hier steht Fährte ganz hoch im Kurs.

  • Nur weil es ein Retriever ist, heißt das nicht, dass er Apportieren und Dummies toll finden muss

    Aber wenn ein 9 Monate alter Labrador-Junghund aus überwiegend Arbeitslinie sich bei einem hundesportlich unerfahrenen Halter mit dem Apportieren schwertut, dann liegt das mit 99,99%iger Wahrscheinlichkeit am falschen Aufbau und nicht daran, daß der Hund Dummy grundsätzlich doof findet.


    Dagmar & Cara

  • Wo kommt er denn her? "Eher Arbeitslinien zuzuordnen" muss ja nix heißen, nichtmal Züchter.

  • Zu 1.

    Es kann jetzt schon sein, dass euer Labby in einem Riesen Konflikt ist.

    Er scheint doch gut auf Beute anzuspringen. Nur seine Gene sagen „bringen bringen bringen“.

    Und genau hier könnt ihr dem Hund helfen, indem ihr Spiel, Spiel sein lasst und Apportieren sein lasst. Ihr habt schon Vorsitz geübt, das kann den Hund nicht sortieren in der 9 monatigen Birne.

    Das Problem ist, dass oft im SV die Hunde hochgedreht werden, damit sie tolles Beuteverhalten zeigen, aber nicht wenige Halter können dem Hund nichts mal was verbieten.

    Und man kann über Beute „Spiel“ was beizubringen, aber es bedarf sehr viel mehr Wissen und Fingerspitzengefühl, als andere Arten.


    Zu Punkt zwei…..

    Die BH ist eine Sportprüfung. Die kann auch viel versauen, wenn man dann andere Sportarten als IPO macht.


    Sucht schnell einen „Labbi“ Verein. Is besser.

  • Hat bei "eher Arbeitslinie" vielleicht noch eine andere Rasse mitgemischt?


    Ansonsten würde ich den Dummy als Arbeitsgerät behandeln, damit wird nicht gespielt. Da wird nicht drauf rumgeknuspert, nicht gekaut, nicht geschüttelt und nicht mit weggerannt. Mit allem Spielzeugen darf man das aber schon, damit kann man auch richtig rumblödeln und zergeln und auch Extrarunden drehen.

    Ich würde den Dummy noch mal eine Weile wegpacken und dann erst wieder rausholen wenn du einen Plan hast wie du das aufbaust und dann vermutlich auch konkret üben mit Schleppleine etc.

  • Normalerweise kann man mit dem Dummytraining bereits mit Welpen spielerisch und sehr wohldosiert anfangen. Aber, Euer Hund ist in der Pubertät, da würde ich den Gedanken erstmal „weglegen“ und froh sein, wenn überhaupt irgendwas klappt.


    Es spricht nichts gegen Vielseitigkeit, ich habe mit meinem Labbi selbst auch vieles gemacht, Ihr macht derzeit aber vermutlich vieles ohne für den Hund erkennbare Struktur und teilweise auch gegensätzliche Dinge, das könnte den jungen Burschen verwirren. Also Gang runterschalten, sich für den Apportaufbau kompetente Hilfe suchen und nach der Pubertät einfach in Ruhe nochmal neu und kleinschrittig mit dem Apportieren anfangen.


    Sieh es so: wenn er mit der Beute wegrennt, trägt er die Beute ja bereits rum, er apportiert also schon - das muss jetzt „nur noch“ in die richtigen Bahnen gelenkt werden.


    Das wird schon, macht Euch nicht so einen Druck.

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