Vielschichtige Verhaltensthematik Junghund

  • Danke dass du nochmal darauf eingehst. Seh das Problem, kontere aber nochmal: Sie bekommt seit längerem die Aufmerksamkeit verwehrt, wenn sie wie gestern Abend nervig tut. Wenn ich arbeite, ignoriere ich ihr Fordern logischerweise auch und sie akzeptiert das mal schneller, mal langsamer. Was dabei echt fies ist: sie hat wohl gemerkt, dass ich aufstehe, wenn sie Pipi anzeigt. Und das, obwohl wir eben draussen waren..das war anfangs wohl ein grosser Fehler: Sie zeigt an (dafür bellt sie halt auch oft, in einem anderen Ton aber. Fifty shades of Wau) = wir stehen auf. V.a. mein Partner dachte dann immer, sie müsse mal und ist dann halt x mal aufgestanden. Damit kam natürlich immer Bestätigung der Unruhe und noch mehr Unruhe rein. Manchmal musste sie auch, manchmal nicht. Nun geh ich zu fixeren Zeiten raus, nicht dass sie uns damit noch mehr dressiert..

    Zum Besuch: ich stehe wirklich neben ihrer Decke und belohne sie fortlaufend, wenn sie sitzen bleibt in dieser schwierigen Situation. Zu Beginn haben wir Besuchssituationen ja eben nicht so gehandelt. Sondern mit dem Gitter oder einfach mit "Hund wird vom Besuch ignoriert" (was die Leute echt schwer verstehen, alle guckten sie zumindest an und das reichte schon, um sie hochzufahren). Seit ich die Deckenmethode anwende, daneben stehe und fortlaufend belohne, geht es viel besser. Ich achte pingelig darauf, dass sie nicht selbstständig wieder von der Decke weggeht. Will heissen, ich gebe ihr das "Frei" (kennt sie auch vom Freilauf / Leinenlaufen) sobald die Gäste aus dem Mantel / Schuhen sind. Dann darf sie begrüssen, sobald sie jedoch nach Kleidung schnappt, brech ich das ab (Hausleine und wieder Decke). Ist das so falsch? Ich probiere das Gitter gern wieder, es ist einfach nur unendlich schwierig und auch peinlich vor den Gästen, wenn der Hund dann dauerschreit vor Aufregung. Ich glaube wirklich, sie spricht auf diese Art der Begrenzung schlecht an und kann sich dann NICHT selber beruhigen. Bellen / schreien tut sie auf der Decke nicht, da ist sie zwar auch aufgeregt, aber über die Futterbelohnung auf mich fixiert. Z.t. bekommt sie auf der Decke auch einen gefüllten Kong / Kausache, damit sie darauf konzentriert ist und gar nicht den Fehler machen kann, den Besuch in die Kleidung zu schnappen oder wild hochzuspringen. Also ich geb ihr ein Alternativverhalten..


    ein normales Begrüssen des Besuchs / fremder Leute ist nicht möglich, sie schnappt immer in die Kleidung. Darum sollte sie ggf. gar nicht begrüssen? Am besten funktioniert es bei Gästen die keine Hunde mögen und sie komplett ignorieren (hab so eine Freundin). Da ist sie nach 3-4min sehr entspannt und legt sich selbstständig hin. Sobald sie aber wieder ein Fitzelchen Aufmerksamkeit bekommt vom Besuch fährt sie hoch..

  • Ich liege auf dem Bett und guck fern. Sie liegt im Eingang im Korb (wir sehen uns also nicht). Kleines Geräusch im Treppenhaus => wauwauwauwau

    Gibt es denn wirklich keinen anderen Platz für das Körbchen als im Eingang? Wenn ich meinem Pudel dort einen Platz zuweisen würde, würde der auch denken, er müsste wachen.

    Oder auch eben: Wir essen. Da macht sie iwie oft Stunk, wohl weil sie da nicht beachtet wird und sie abends eh immer beachtet werden will. Wir haben heute mal die Esszimmertüre zugemacht mein Abendbrot. Sie tingelt 30min im Raum rum, macht ein paar dumme Dinge (auf Couchtisch gehen, Kabel annagen, an mir hochspringen, bisschen jammern) wird aber ignoriert weil wir in Ruhe essen wollen.

    Dann wieder ein Geräusch im Treppenhaus= WAUWAUWAUWAUWAAAAAAAAAAU

    Das hatte ich glaub ich weiter oben schon mal geschrieben, unser Pudel hat das nämlich auch gemacht, wenn wir essen. Wir haben ihn dann angeleint auf seinem Platz, ohne Tamtam oder irgendein Kommando. Nach ein paar Tagen war das Thema durch. Ihr müsst agieren, bevor sie anfängt, auf dumme Ideen zu kommen.


    Ich würde ihr insgesamt mehr das Gefühl geben, dass ihr die Sachen regelt, nicht sie. Das hat nix mit Dominanzblabla zu tun, aber der Hund muss wissen, dass ihr den Alltag im Griff habt. Dass ihr Struktur und Orientierung geben könnt, aber ohne ständige Kommandos.

    Bobby hat zum Beispiel immer die Angewohnheit gehabt, einem beim Futter zubereiten auf die Pelle zu rücken, dann auch ganz gerne mal bisschen im Weg rumstehen oder sanft mit der Nase anstupsen ... Alles ganz subtil und eigentlich nicht wirklich störend, aber aus Hundesicht war es halt ziemlich respektlos. Also haben wir ihn aus der Küche verbannt, er muss nun am Eingang warten. Das hat sein ganzes Verhalten positiv beeinflusst, er ist insgesamt viel höflicher geworden. Manchmal sind es ganz kleine Stellschrauben, die man drehen kann.

  • Manchmal denke ich, wir sind alle so von der Natur entfremdet und überinformiert mit wissenschaftlichen Errungenschaften, dass wir uns das Leben selber schwer machen. Wie haben das nur unsere Vorfahren eine oder zwei Generationen vor uns nur hingekriegt? Die wussten von all diesen Dingen wie operande Konditionierung, positive Verstärkung und und und nichts. OK, die Hunde hatten mehr oder weniger alle eine Aufgabe (Haus und Hof beschützen, Schafe hüten, Milchkarren ziehen, bei der Jagd helfen, etc.) und nur ein Teil von denen durfte mit ins Wohngebäude. Aber trotzdem. Das Miteinander war natürlicher. Es gab klare Regeln und die wurden mitgeteilt und durchgesetzt.


    Ich bin ja selber jemand, der nach 2 entsprechenden Worksshops bei einer Trainerin inzwischen das dritte Buch zum Thema "Die Sprache der Hunde" liest, diesmal ein dicker, wissenschaftlicher Wälzer und ich setze auch auf positive Verstärkung. Aber manchmal braucht's einfach nur mal ein gehöriges Donnerwetter (wie wir ja wissen, innerhalb von max. 1 - 2 sec. nach gezeigtem, unerwünschtem Verhalten :winking_face: ) und fertig.


    Wieviel Macht ein so kleines Wesen durch unser Verhalten doch haben kann. Und der kennt nicht eine wissenschaftliche Studie! :smiling_face_with_halo:

  • Was sich wie ein roter Faden bei Euch durchzieht: Du willst Regeln und Grenzen einführen, wenn der Hund drüber ist. Dann "stört" es Dich und Du willst es üben, wenn der Hund im Hirn schon jenseits von ist ... Aber ich denke, das ist Dir mittlerweile klar.


    Darum sollte sie ggf. gar nicht begrüssen?

    So ist es. Begrüßen heißt für einen Hund immer "kümmer Dich um den Besuch". Und der Hund macht das dann eben auf seine Art. Und es muss einem klar sein, dass es für den Hund total schräg ist, dass wir Fremde in unser sicheres Heim lassen. Also ist Besuch für einen Hund ein großer Stressfaktor, quasi der monströse Pickel mitten im Gesicht. Was soll man damit sonst tun als sich drüber aufregen?

  • Also gut: Besuch, der störende Pickel, wird gar nicht mehr begrüsst. Finde ich eigentlich auch sinnvoll, wird aber schwierig für unsere Besucher. Vielleicht werf ich mal was neben die Besucher wenn sie den Hund anfassen. Zum Aufbau eines Abbruchsignals für menschliche Patschehände :smiling_face_with_sunglasses: Und hab verstanden: Regeln werden jetzt auch eingeführt wenn Hund brav. Jetzt grad sehr brav zB.


    Körbchen kann schon weg aus dem Eingang. Dann liegt Hund halt auf dem blanken Boden im Eingangsbereich. Wenn ich das nicht will, muss ich sie immer im selben Zimmer haben wie ich bin. Oder in die Küche / Schlafzimmer / das Büro sperren. Die Wohnung ist komplett offen, alles führt über diesen vermaledeiten Eingang, der umfasst auch etwa 20qm (von 75). Wir ziehen bald um und ich plane den Korb da jetzt wirklich weg vom Eingang an einem strategisch schlechten Platz.

    Anbinden beim Essen machen wir übrigens zT auch, SherlyH . Weil das ja im Restaurant gut klappt, hatten wir diese zündende Idee auch schon, als sie nicht zur Ruhe fand abends. Manchmal hab ich auch schon nur die Decke neben den Tisch gelegt und sie beim Abendbrot zu Hause / in der Ferienwohnung darauf verwiesen, eben auch nur wenn ein Problem bestand bzw. wenn sie zu unruhig war. Das funktioniert relativ gut! Aber: Wenn sie abends ruhig im Körbchen liegt hol ich sie nicht da raus und binde sie am Tischbein an. Heisst, da fehlt es mir an Konsequenz offenbar. Muss ich das jetzt jeden Abend machen?? Finde ich nicht zielführend, denn mein Ziel wäre ja dass wir essen und sie selbstständig irgendwo chillt. Oder?

  • Die Sache mit der Beißerei in Jacken, Klamotten und generell hochspringen an Besuch klingt auch ein bißchen nach Übersprungshandlung.





    Auch wenn sich manche Erklärungen von uns Usern sich ein bißchen wiedersprüchlich anhören, mal nach Hü und dann doch wieder Hott, so ist nicht alles inhaltlich falsch.

    Eher ist das immer irgendwie an der Situation gebunden.

    Da reagiert man als Hundehalter oft aus dem Bauch heraus. Denn oft merkt man ja in der Situation selbst, was "anders" ist, obwohl sich der Rest sonst doch ähnlich, wie sonst auch immer, anfühlt.

    Ich hoffe, es ist verständlich, wie ich es meine?

    Wir können hier nur Vorschläge, bzw unsere Lösungswege aufzeigen, wie wir reagieren würden, wie halt auch Deine Schilderung so verstanden wird. Und auch da gibt es immer wieder andere Beispiel, wo man selbst mit eigenem Hund wieder anders reagieren würde, als vorher geschrieben.


    Am einfachsten ist wirklich ein Trainer vor Ort, der sich mit Hundeverhalten auskennt und Euch viel über die Hundesprache erklären kann, vor allem in der jeweiligen aktuellen Situation.



    Ich an Deiner Stelle würde mir noch einmal in Ruhe den Thread durchlesen und schauen, wie nun alles zusammenhängen könnte, alles ein wenig aufdröseln, was zur jeweils geschilderten Situation zu euch paßt.




    Du schreibst ja selbst, daß Du gerne positiv bestätigst. An für sich nicht der schlechte Weg. Kann ich aber auch leicht sagen, weil ich ebenso arbeite.

    Trotzdem kennen meine Hunde einen Abbruch.

    Das wurde bei mir auch erst einmal aufgebaut, sprich, dem Hund in Ruhe "erklärt".

    Aber es kam auch schon mal vor, daß ich in einer Situation einfach nur reagieren mußte, und zwar schnell, und dann mache ich es auch einfach.


    Beim Aufbau von einem NEIN, oder AUS, PFUI, SCHLUß, oder was man sonst so sagen möchte, gibt einen guten Weg.

    Du selbst scheinst den auch genommen zu haben, zumindest interpretiere ich Dein " Leckerchen-Spiel" so.

    Aber auch da gibt es einen "Fehler" - ist meine Interpretation - im Aufbau, welchen ich schon ein paar Mal bei anderen gesehen habe.

    Für mich oft die Erklärung, warum das NEIN doch nicht so gut sitzt.


    Dann: viele Halter merken nicht, daß sie bei ihrer positiven Bestärkung eigentlich eher lockern.

    In dem Lockmodus fällt man schon fast automatisch, und merkt es oft nicht.

    Bestes und einfaches Beispiel, Hund soll Sitz machen.

    Kommando kommt, Hund macht nix.

    Mensch wiederholt das Kommando, Hund macht immer noch nix.

    Mensch greift schon mal in die (Bauch) Tasche, oder nimmt auf einem anderen Weg das Leckerchen in die Hand, wiederholt das Kommando SITZ, Hund macht brav Sitz.

    Mensch ist stolz, daß der Hund das Kommando ausgeführt hat.

    Doch, was ist eigentlich passiert?

    Der Mensch hat den Hund für seinen Ungehorsam gelobt!

    Ja, wirklich!

    Denn, obwohl der Hund NICHT das Kommando befolgt hat, wurde in die Tasche gegriffen!

    Also, wurde für das Nichtbefolgen vom SITZ gelobt!

    Also ist dann, aus Hundesicht klar, wieso beim nächsten Mal SITZ wieder nichts gemacht wird!

    Das muß erst einmal der Mensch verstehen lernen!


    Anderes Problem: viele schlaue Hunde haben schnell heraus, wie sie ihren Menschen zu einem Futterautomaten "umwandeln" können.

    Sie wollen viele Leckerchen haben.

    Also wird ganz bewußt aktiv daraufhin "gearbeitet" vom Hund.

    Einfaches Beispiel: Hund soll Mensch anschauen, Click und Belohnung.

    Hund schaut weg - obwohl er das nicht sollte - und guckt dann wieder seinen Mensch an.

    Mensch clickt stolz, weil der Hund das "verstanden" hat. Wundert sich aber, wieso der Hund seinen Blick nicht länger halten will.

    Klar, mehr Leckerchen gibt es ja beim Aufnehmen vom Blickkontakt, und nicht beim Halten ;)



    Das sind so kleine Dinge, die man bei sich selbst im Training beobachten soll.

    Stellt man das ab, und ändert sich so ein bißchen, stellen sich dann auch die Erfolge in die gewünschte Richtung ein.




    Ich an Deiner Stelle würde dem Hund nicht erlauben, die Wachposition in der Wohnung als Liegeflache behalten zu dürfen.

    Also würde ich für die neue Wohnung / das neue Haus JETZT schon überlegen wollen, wo der Hund seine Liegedecke, Körbchen bekommt!

    Hier sind die Dinger weg von der Tür.

    Meine Hunde dürfen liegen, schlafen, wo sie wollen. Sie liegen auch schon mal gerne auf nacktem Fußboden. Habe ich kein Problem mit!

    Aber, wenn sie nicht schlafen wollen, sondern meinen, alles in Blick haben zu müssen, also zu wachen und somit auch zu melden, müssen sie dann von dort weg.


    Dann dürfen sie nur so liegen, daß ich sie im Auge habe.

    Das ist aber nicht wörtlich zu nehmen! Denn ständig unter Beobachtung zu stehen streßt! Sie liegen so, daß ich eine Regung aus dem Augenwinkel mitbekomme, und kann dann entsprechend agieren, bevor sie bellen.

    Sollten sie doch mal bellen, wegen was auch immer Unwichtigem, dann gibt es ein einfaches Klappe halten. Manchmal gepaart mit einem schiefen Blick, sollten Sie nicht aufhören wollen.

    Hierbei gibt es anschließend allerdings keine Belohnung!

    Denn, ich wollte ja nicht, daß sie melden, wenn nur ein Floh pupst. Also gibt es weder fürs Melden, noch fürs anschließendes Klappe halten eine Belohnung.



    Das sind immer so situationsbedingte Aktionen. Wie reagiere ich wann auf was, oder wo?




    Je nach Schilderung von Dir, klingt der Hund mal frustriert (das gehört halt zum Leben dazu, Frust auszuhalten muß eben gelernt werden), mal überfordert (dann hilft kein Ignorieren, sondern der Hund braucht ein Alternativverhalten aufgezeigt und antrainiert von Euch), mal nach Hund mit einer festen Aufgaben, nämlich das Wachen an der Tür.



    Hinzu kommt halt noch das Alter!

    Ein so junger Hund kann noch nicht lange die Konzentration aufrecht halten. Gerade Übungen mit längeren Verweildauer sind jetzt noch viel zu früh, und man macht sich mehr kaputt, als das man sich was Gescheites aufbaut, und setzt sich und den Hund unter starkem Druck. Auch nicht angenehmen und schon mal gar nicht gut fürs Training!

    Immer nur das fordern, was der Hund auch schon garantiert gut kann!

    Der Rest kommt mit vernünftigem, altersgerechten Aufbau mit der Zeit!



  • Darf ich hier mal einhaken? Könnte mir vorstellen, dass es den TE auch interessiert.

    Wir haben die selbe Rasse, und unser Herr Pudel ist ein Meister darin, Verhaltensketten aufzubauen, um an einen Keks zu kommen. Genau, wie Du es beschreibst.


    Wie würdest Du dann vorgehen, wenn der Hund z.B. ein unerwünschtes Verhalten extra zeigt, weil er weiß, dass er belohnt wird, sobald er damit aufhört? Du schreibst glaube ich, dass Du beim Aufhören des Bellens dann nichts belohnst.

    Das machen wir in gewissen Situationen auch nicht mehr, z.B. wenn er uns anspringt und nach dem Kommando "runter!" aufhört. Kein Keks.


    Wie ist es aber z.B. beim Kommando "Aus!", wenn der Hund draußen etwas in den Mund nimmt und auf das "Aus!" brav fallen lässt? Das belohnen wir immer, immer, immer, weil es uns wichtig ist, dass er das im Ernstfall auch wirklich macht. Nur: Herr Pudel sucht sich nun Dinge extra (!), um sie in den Mund zu nehmen und das Kommando plus Keks abzuwarten.

    In diesem Fall haben wir keine Idee. Denn hier nicht zu belohnen, würde sich irgendwie falsch anfühlen. Neulich hat er sogar Wurst fallen lassen, die er gefunden hat!

  • Muss ich das jetzt jeden Abend machen?? Finde ich nicht zielführend, denn mein Ziel wäre ja dass wir essen und sie selbstständig irgendwo chillt. Oder?

    Hey,

    wir haben ja dieselbe Rasse wie Ihr und haben das so gemacht: Beim Abendessen herrscht Ruhe. Wenn er Ruhe gibt, ist es uns egal, wo das stattfindet. Läuft er rum oder "nervt", wird er ins Körbchen geschickt, das neben unserem Tisch steht. Ganz in Ruhe, ohne groß auf ihn einzureden.

    Und dann kommt der Knackpunkt, und wir machen das mit allem so: Sobald er Anstalten macht rauszugehen, kommt ein "äh-äh!". Reicht das nicht, steht einer von uns auf und geht einen Schritt auf ihn zu. Oft hilft das dann. Ist er mittlerweile ganz rausgegangen, wird er wieder geschickt, zur Not getragen.

    Und von vorne.


    Unser Motto: Man muss es "nur" einmal öfter machen als der Hund. Das kann 5x sein, oder 500x. Aber nur dann klappt es - und das, wenn man Glück hat, quasi ein Hundeleben lang.


    Wir haben bei einigen dieser Dinge anfangs gedacht, das klappt nie, aber es hat immer geklappt.

    Gut, ist der Erregungszustand super hoch, dann liegt das Problem woanders. Dann kann er einfach nicht ruhig im Körbchen liegen. Aber wenn es quasi einfach "Noch-nicht-Wissen" oder "Ungehorsam" ist, klappt das Vorgehens bestens.

    Das mit dem Körbchen beim Essen war nach 3-4 Mahlzeiten durch, beim zweiten Mal mussten wir ihn glaube ich nur noch 2 oder 3x erinnern, beim dritten Mal nur noch einmal.


    Klar gibt es auch immer mal wieder einen Abend, an dem er etwas hört oder sieht und rausgehen will, aber da reicht dann meist das "äh-äh!" aus.

  • Ist auch immer der Situation angepaßt!



    Bleiben wir mal beim Beispiel anschauen.

    Wenn Blick halten erwünscht ist, und der clevere Hund den Dreh raus hat, daß er mehr Leckerchen bekommt, indem er bewußt wegschaut und wieder einen anguckt, kriegt er genau dafür keinen Click mehr.

    Dann arbeite ich schon mit dem nächsten Schritt weiter! Hund hat ja bereits verstanden, daß er schauen soll!

    Also wird nun am Blick halten geübt, weil das ja in diesem Beispiel das erwünschte Endziel ist.


    Also wegschauen und anschauen - tja, Pech gehabt, weil, das will ich ja nicht.

    Wenn der Blickkontakt schon mal da ist, und dieser etwas länger gehalten wird, der Mensch kann ja im Kopf zählen, einundzwanzig, zweiundzwanzig ....... und dann kommt der Click.

    Also nicht mehr sofort auf Gucken reagieren, sondern ganz kurz etwas warten.

    Beim Trainingstag also das bewußte anschauen immer noch positiv bestärken, weil das ja erwünscht ist, und dann direkt weiter bestärken, weil der Blick auch danach für eine Sekunde gehalten wurde.

    Blick geht weg - Pech gehabt, wenn Blick wieder da ist - kurz warten, und dann bestätigen.

    Und so auch die Zeit langsam verlängern.




    In Deinem Beispiel.

    Auch da wurde ich schauen wollen!

    Es kann nie schaden, den Hund noch positiv zu bestärken, wenn der Hund was ausspuckt.

    Mache ich heute auch noch.

    Aber, wenn ganz deutlich das Gefühl Auftritt, daß der Hund das ganz bewußt macht, also bloß den Boden absuchen um was aufheben zu können, fange an, auch mal nur verbal zu loben, gut gemacht, ohne gleich mit Click, oder Superwort plus die Belohnung zu machen.

    Denn ich will ja nicht, daß aktiv der Müll von den Straßen aufgesammelt wird!


    Es ist immer eine reine Bauchentscheidung!

    Der Halter kennt immer noch seinen Hund besser, auch wenn man sich (manchmal gerne) vom Hund ein bißchen "verarschen" läßt ;)

    Ist es gefühlt echtes Training, noch im Aufbau, der Hund braucht es - mit Belohnung!

    Setzt die Verhaltenskette ein, und das hast Du ja schon selbst erkannt, bzw es entsteht nur das Gefühl, daß nun der Hund bewußt alles so macht, wird anders belohnt, nämlich mit einem schlichten Lob.


    Variable Belohnung ist sowieso immer gut!

    Vor allem, wenn der Hund ganz sicher verstanden hat, was man will!

  • Danke Ben_auch_mal_hier für die tollen Fragen, die uns genau auch beschäftigen! Und für den Körbchen-Tipp. Ich tue den Thread wirklich noch mal durcharbeiten und schauen, was ich wie gebrauchen kann.


    Apopros SheltiePower: Du hattest Recht. Sie in Büro / ich in Wohnzimmer oder Eingang wird mit Fiepsen kommentiert! Obwohl sie hört, dass ich noch da bin. Ist das jetzt einfach Gemotze?

    Gefiepse Aussitzen? Oder triggere ich damit eine Alleinseinangst? Alleinsein kann sie ja sonst eigentlich zuhause ganz gut..

    Ich trainiere jetzt übrigens grad sehr in Ruhe, sie war 35 min draussen, schnüffeln, rennen, schönhaben.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!