Wie habt ihr die Leinenführigkeit trainiert ?

  • Egal wie lang die Leine ist es wird nicht gezerrt und natürlich darf mein Hund auch mal schnüffeln und ich warte.

    Ich sag dann weiter und dann gehen wir weiter.

    Nur rumzerren lasse ich mich nicht.



    Klappt sehr gut :)

  • Unser Spaziergang ist strukturiert zwischen "frei schnüffeln, markieren o.ä" (lange Leine, der Hund muss sich nicht zwingend die ganze Zeit an mir orientieren) und:"Du läufst jetzt an der lockeren Leine neben mir" (kurze Leine, der Hund muss sich an mir orientieren, kein schnüffeln - nichts).

    Wie signalisierst du deinem Hund die verschiedenen Phasen?

  • Wie signalisierst du deinem Hund die verschiedenen Phasen?

    Uh, ich versuch es mal zu beschreiben, ja?


    Ich hab drei Signalwörter:

    "Frei", "Fertig" und "Bei mir".


    Ich führe meinen Hund ausschliesslich am Halsband. Am Geschirr habe ich nur Schleppleine. Heisst also ich mache mir nicht den Aufwand den Karabiner immer aus- und anzuhängen. Hat keinen Grund, ich bin einfach zu faul.


    Unser Spaziergang fängt so an, das ich dem Hund sage:"Bei mir."

    Heisst für den Hund: Ich muss jetzt neben der Ollen an kurzer Leine laufen und darf nichts machen. Ich belohne trotzdem immer wieder, wenn er neben mir läuft. Ich korrigiere Ziehen, schnüffeln, alles und verlange seine ganze Aufmerksamkeit. Weil das sehr viel Konzentration braucht, mache ich das am Anfang nicht lange.


    Wir latschen also langsam unseren Weg. Langsam laufen ist für den Hund gleich doppelt so anstrengend, aber das tue ich nur, weil er am Anfang immer so aufgeregt ist. Ich bleibe stehen, der Hund sitzt ab und guckt mich an. Das muss deiner nicht tun, ich bin da einfach sehr streng und warte immer bis der Hund fragt bzw. seine Aufmerksamkeit bei mir ist.


    Ich sage:"Frei" und der Hund darf die volle Länge der Leine nutzen. Schnüffeln, markieren, die Richtung bestimmen, auch mal ziehen - diese Zeit ist 'seine'. Und wenn ich genug habe, gibt's von mir ein:"Fertig!" und ein "Bei mir". Damit fordere ich die Leinenführigkeit an kurzer Leine wieder ein und das ganze beginnt von vorne.


    Mittlerweile hält er auch den Radius der langen Leine sehr gut ein und zieht kaum bzw. nur noch in Situationen in denen er total vielen Reizen ausgesetzt ist und die wir halt nicht geübt haben. Aber es macht zum Beispiel gar nix, wenn er dann halt auch mal an der längeren Leine Zug hat. Das kann er gut unterscheiden. Ich nutze das immer wenn ich auch keine Zeit hab zum korrigieren o. auf die Leinenführigkeit achten o. es schnell gehen muss und ich in Eile bin.


    Bubi versteht das super und für uns funktioniert das tiptop =) Wir können uns die Zeit beim Spaziergang auch einfach teilen, er weiss wann er an der Reihe ist und wann ich an der Reihe bin. Situationen mit ganz vielen Aussenreizen sind hier noch ein Thema, aber das ist dann alles Übungssache.

  • Uh, ich versuch es mal zu beschreiben, ja?

    Super, danke für deine Erklärung! Kann ich mir dein "Bei mir" wie das "Bei Fuß" vorstellen? Also Hundenase im besten Fall quasi kurz hinter meinem Bein? Wonach entscheidest du, wann welche Phase dran ist? Angenommen ihr spaziert an der Leine Richtung Freilaufzone (falls das bei euch möglich ist), versuchst du immer, beide Phasen einzubauen um es immer wieder zu festigen?

  • Kann ich mir dein "Bei mir" wie das "Bei Fuß" vorstellen? Also Hundenase im besten Fall quasi kurz hinter meinem Bein?

    Ja genau. Kein Sportfuss, nur ein neben mir latschen. Ich hab da einen kleinen Toleranzbereich, es macht mir nix wenn er mit der Schulter nicht ganz auf derselben Höhe ist. Aber ich möchte dann einfach keinen Zug auf der Leine haben, kein Schnüffeln, kein Markieren, nix.


    Entscheiden tue ich einfach nach Bauchgefühl.

    Ich hab ganz am Anfang geschaut das seine Zeit länger ist und meine kürzer. Also das er länger "sein" Ding machen darf und dann die Leinenführigkeit halt nur kurz, damit ich auch ganz sicher Erfolge habe. Ich hab auch aufgelöst, wenn die Leinenführigkeit so richtig ein Traum war.


    Das hab ich irgendwann angefangen umzupolen. So wurde die Zeit der Leinenführigkeit länger und seine dafür kürzer. Dann konnten wir bald auch längere Strecken (20 - 30min) an lockerer Leine laufen.

    Angenommen ihr spaziert an der Leine Richtung Freilaufzone (falls das bei euch möglich ist), versuchst du immer, beide Phasen einzubauen um es immer wieder zu festigen?

    Ganz am Anfang würde ich beide Phasen einbauen. Und dann immer mehr und mehr "deine Phase" ausdehnen.


    Edit: Ich hab da auch mit Markerwort gearbeitet. =) Aber mein Hund liebt es rumzuschnüffeln, daher war das z.T auch seine Belohnung (die Freigabe), das kann ich auch benutzen wenn mir mal das Futter ausgeht.

  • Dann konnten wir bald auch längere Strecken (20 - 30min) an lockerer Leine laufen.

    Wahnsinn, kann ich mir kaum vorstellen. Erfordert das nicht unheimlich viel Konzentration (von ihm, nicht von dir.. 😉)? Das wäre natürlich ein Traum. Hier wird nämlich auch unheimlich gern geschnüffelt.

  • Wahnsinn, kann ich mir kaum vorstellen. Erfordert das nicht unheimlich viel Konzentration (von ihm, nicht von dir.. 😉)? Das wäre natürlich ein Traum. Hier wird nämlich auch unheimlich gern geschnüffelt.

    Das schafft ihr!


    (Und ja tut es. Aber wir haben von unserer Wohnung aus bis zum Freilaufgebiet etwa 15-20min. Danach darf der im Freilauf eh alles machen.)

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