Von der Haustieruninteressierten zur Vogelliebhaberin
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Die Rede ist von meiner Schwägerin, die mit (Haus)Tieren nie viel am Hut hatte.
Die Katzen meiner verstorbenen Mutter waren ihr immer ein Dorn im Auge. Verständlich, wenn man auf Katzenhaar allergisch reagiert.
Meinen Hunden begegnete sie mit freundlichem Desinteresse, denn als ihre Kinder klein waren, hatte ich einen Hund, der auf Kinder total euphorisch reagierte und sich immer einen Ast freute, wenn er meine Neffen sah. Alle weiteren Hunde hielt ich von ihr und den Kindern meist fern, was weder für mich noch für meinen Bruder bzw. meine Schwägerin und Neffen ein Problem war.
Schwarzi-Border war im letzten Lebensjahr meiner Mutter und meiner plötzlich schwer erkrankten Schwester dagegen einige Male tageweise bei ihnen, wenn ich ihn nicht hier auf dem Hof bei Herrchen lassen konnte oder wollte.
Meine Neffen fanden ihn toll, meine Schwägerin nett.
Nach dem Tod unserer Schwester, die u. a. ein Nymphensittichpärchen hatte, wollte mein Bruder, nicht zuletzt mit Rücksicht auf seine Frau, die Vögel nur so lange behalten, bis er sie gut vermittelt haben würde. Denn, so O-Ton meiner Schwägerin, durch Haustiere ist man gebunden, und das wollte sie nicht, die Verpflichtungen würden die Freude nicht aufwiegen.
Jedes Mal, wenn ich danach bei ihnen war, sah der offene Wohn- und Essbereich mehr wie eine riesige Voliere aus, mit allerlei am rund um die Uhr offenen Käfig befestigtem Grünzeug und Schaukeln, Sitzstangen und Seilen, die an Decke, Wände und Möbeln befestigt waren, und die Balkontür ist inzwischen durch einen Vorhang und eine Art zusätzliche Gittertür gesichert.
Die Vögel sind mittlerweile, d. h. nach ziemlich genau zwei Jahren, in den Rang von "gefiederten Mitbewohnern" aufgerückt. Waren sie beim ersten Sommerurlaub noch im Tierheim untergebracht, so wird mittlerweile vor jeder Abwesenheit der gesamten Familie ein Vorstellungsreigen von "Vogelsittern" organisiert, die sich mindestens eine Stunde am Tag in der Wohnung aufhalten und mit den Vögeln beschäftigen sollen.
Meine Schwägerin ist mittlerweile in mehren Vogelforen oder Facebookgruppen - keine Ahnung, was und wo - angemeldet, und ich bekomme immer wieder neue Erkenntnisse über gute Nympensittichhaltung mitgeteilt.
An ihrem Geburtstag im Herbst wünschte sie sich u. a. einen Spaziergang in einem Park, in dem sich freilebende Alexandersittiche angesiedelt haben, und das Verwöhnwochenende, das ihr mein Bruder zu Weihnachten geschenkt hat, beinhaltet explizit den Besuch dieses Cafés:
https://www.papageienpark-boch…-Papageienpark-Caf%C3%A9/
Soviel zum Thema "Haustiere und Gebundensein".
Caterina
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Hi
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Ich kann deine Schwägerin absolut verstehen, Vögel sind ganz wundervolle Tiere. Es macht nicht nur Spaß, sie zu beobachten, sondern auch die Voliere zu gestalten, auf Spaziergängen Naturmaterialen sammeln, Keimfutter oder kleine Salate zubereiten...
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Ich kann es auch nachvollziehn.... ich hatte ja bis vor einigen Jahren einen Schwarm Wellensittiche, angefangen hat es mit zwei die von einem Bekannten angeschafft wurden. Nach zwei Wochen hatte er die Nase voll weil die ja so laut sind und auch noch Dreck machen. Er wollte sie dann fliegen lassen - also zogen sie zu mir. Gleich mal ne große Zimmervoliere gekauft. Irgendwann zogen dann Nr. 3+4 und dann noch 5+6 ein. Alles Abgabetiere. Zwischenzeitlich war das Zimmer in dem die Voliere stand komplettes Vogelzimmer mit Balkontür die vergittert war. Die Voliere wurde von den Wellis nur noch zum Futtern besucht, ansonsten waren sie im Zimmer on Tour.
Es war eine schöne Zeit und irgendwie vermisse ich es.
Aber jetzt erfreu ich mich an meiner selbst aufgezogenen und ausgewilderten Krähe die mich täglich mit Anhang besucht.
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Isi73: Du scheinst genau so einen "Vogel" zu haben wie meine kleine Schwester
Die kam nämlich genau so auch zu einem Schwarm von insgesamt 7 Wellensittichen, die dann nach und nach verstarben, bis nur noch zwei übrig waren, und zu denen kam dann das Nymphensittichpärchen.
Waldhörnchen: Meine Schwägerin, Stadtkind und Lehrerstochter (= lange Urlaube in den Sommerferien), bekam von Kindesbeinen an immer zu hören, Tiere machen Dreck, durch Tiere ist man gebunden - oder willst Du in den Ferien zu Hause bleiben und auf Hund/Katze/Vogel aufpassen? -, so dass sie nie Gelegenheit hatte, nicht nur die emotionale Seite von Tierhaltung zu erleben, sondern sich auch, wie Du schriebst, mit dem ganzen Drumherum wie Fütterung und Lebensraumgestaltung (und damit mit Natur) zu beschäftigen.
Anfangs bekam ich immer zu hören, dass sie kein Problem damit hätte, dass die Vögel vorübergehend bei ihnen seien (die Wellensittiche waren sofort an eine Freundin unserer Schwester weitergewandert); mein Bruder, der in seiner Junggesellenzeit lange ein Nymphensittichpärchen gehabt und die Schreihälse nach einem Umzug schweren Herzens einer Kollegin überlassen hatte, hätte ja seine Freude an ihnen, und mit ihm seien sie schon sehr zutraulich.
Tja, bis die gerissenen Biester dann auch meiner Schwägerin und meinen Neffen auf die Schulter flogen und sie angrölten und ihnen in den Haaren pulten.
Caterina
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