Pferde, Pferde, Pferde

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    • Es war März und bitter kalt. Nachts zeigte das Thermometer bis zu 18 Grad Minus an.

      Ich hatte mir eine dumme Ohrengeschichte zugezogen. So lag ich eingedeckt mit Schmerzmitteln, einer Thermoskanne heißem Kaffee, Schoki und einem Buch auf meinem Matratzenlager in der Stallgasse vor Shubanis Box. Eingemummelt in 2 Trainingsanzügen mit jeder Menge drunter und Wollmütze. Schlafsack, eine Decke und Oberbett. Dazu eine Wärmflasche. Nacht um Nacht um Nacht...


      Aber dann, endlich regte sich was. Shubani äppelte ein ums andere Mal und stellte das Heufressen ein.

      Nun ging es, besonders für eine Erstlingsgeburt, sehr flott. 3-4 kräftige Presswehen und schon lag ein nasses Bündel im Stroh. Das kleine zappelte sofort los und begrüßte die Welt mit seinem feinen Stimmchen.

      Shubani sprang auf, drehte sich entsetzt zu diesem Bündel und stellte sich mit aufgerissenen Augen und großen, schnaubenden Nüstern in die äusserste Ecke.

      Leider blieb das erst so. Versuchte das Kleine richtung Mama zu wackeln wehrte sie es ab und versuchte zu flüchten. Sie am Halfter halten um das Fohlen anzulegen nicht möglich, so gebärdete sie sich. Es war noch mitten in der Nacht als ich meine Tierärztin, die auch Araber züchtete, anrief.

      Ihr resoluter Kommentar: Kein Mitleid. Nasenbremse aufs Pferd und Fohlen anlegen. Das Kleine braucht die Kolostralmilch und die Stute braucht das Ansaugen für die Hormone.


      Gesagt getan.

      In der zweiten Nacht in der wir das Fohlen anlegten schlief ich ein, tief und fest. Normal war ich es die zu den Trinkzeiten rein ging und meinen Mann weckte. Da ich nicht kam schlief er auch den Schlaf der Gerechten.

      Gegen 6 Uhr wurde ich von einem Geräusch geweckt. "Hm, was war das?" grübelte ich noch mit halb geschlossenen Augen. Dann erschrak ich weil ich merkte das ich verschlafen hatte. Zack, saß ich senkrecht auf meiner Matratze. Das Geräusch war immer noch da. Ich schaute in Shubanis Box. Da stand unser Füllen, die Schnute tief unter Mamas Bauch vergraben und saugte was das Zeug hielt!

      Shubani stand ganz entspannt. Als sie meinen Blick bemerkte brabbelte sie mich beruhigend an.

      Ach, war ich froh und erleichtert!!!


      Da war sie, unsere Shebaka Bent el Arab










    • Gott, was für ein Krimi und was für ein hüsches Fohlen! (mach mal nen kleinen Zeitsprung zwichendurch und zeig sie erwachsen, wenn du ein Bild hast!Büdde :paketliebe: )

      Das letzte Foto welches ich von ihr habe ist dieses



      Da war sie zwischen 4 und 5 Jahre alt.

      Die anderen Fotos von ihr sind leider nicht eingescannt worden.

      Das hier im Thread sind alles noch Papierbilder :smile:


      Ich hab sie später an eine bekannte Distanzreiterin verkauft.

      Leider verunglückte Shebaka auf dem Ritt in Muldenau 2002 tötlich im Alter von 11 Jahren.

      Das war eine böse Geschichte die in der Distansszene hohe Wellen schlug.

      Leider musste Shebaka auf der Strecke liegend noch zu lange leiden.

      Wobei sich die Geister scheiden ob man ihr vielleicht noch hätte helfen können.


      Wenn es jemanden interessiert, ich hab hier einen Link zu dem Unglück


      Muldenau 2002


      Mit 11 Jahren war Shebaka komplett weiß.

      Sie hinterließ einen Sohn, Shey Moon, der auch im Distanzsport geht. Aber unter einer anderen Besitzerin.


      Shey Moon





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