Kastration ja oder nein?

  • Hallo :dog_face:


    Ich würde mich über eure Erfahrungen bezüglich Kastration von Hündinnen freuen.


    Penny, die Hündin meiner Mama, ist jetzt 18 Monate alt und nicht kastriert. Sie war bis jetzt 2 mal Läufig und einmal Scheinträchtig. Der Tierarzt hat von der Kastration abgeraten und uns mit den negativen Auswirkungen ziemlich beunruhigt. Allerdings hab ich mich auch ein bisschen schlau gemacht und uns beunruhigen auch z.B. die Gefahr von Gebärmutterentzündung und Brustkrebs. Penny hat zudem bereits eine schwache Blase und bekommt deswegen Medikamente. Wir befürchten dass sie durch die Kastration inkontinent werden könnte.


    Ich bin selbst überrascht was für eine Auswirkung die Aussage vom Tierarzt auf uns hat, vor allem weil unsere frühere Familienhündin auch kastriert war und meine Hündin auch kastriert ist. Wobei wir darüber keine Kontrolle hatten.


    Was waren eure Entscheidung für oder gegen eine Kastration? In welchem Alter habt ihr sie kastrieren lassen?


    LG Carina

  • Was waren eure Entscheidung für oder gegen eine Kastration?

    Immer medizinisch indiziert, ansonsten lass ich keinen Hund kastrieren.

  • Hey, schön dass Du noch mehr Meinungen einholen möchtest!

    Was waren eure Entscheidung für oder gegen eine Kastration? In welchem Alter habt ihr sie kastrieren lassen?

    Also.. ich habe derzeit 2 Mädels hier.


    DSH Mädel, mit ca. 5 kastriert. Grund: Die Trächtigkeit setzte immer früher und früher ein und hatte zum Schluss noch knapp 5-6 Wochen, bis die nächste Läufigkeit wieder einsetzte. Ein unglaublicher Stress für Tier und Mensch.


    Corgi, sehr früh kastriert mit etwa einem Jahr. Grund: Hazel hing mit Einsetzen der ersten Läufigkeit von jetzt auf gleich zähnefletschend in der Leine, hatte extreme Angst, war nicht mehr ansprechbar selbst in reizarmen Gegenden, war extrem scheinschwanger und hat extrem lang für Rüden gut gerochen.

    Habe ich so noch nie erlebt und ich war echt verzweifelt. Wir haben diverse TA besucht aber die Aussage war immer die gleiche: Wenn wir Glück haben, wird das Verhalten mit der nächsten Läufigkeit besser. Wenn wir Pech haben noch viel schlimmer. Medikamente gegen die Scheinträchtigkeit haben nicht recht angeschlagen.

    Also haben wir uns nicht leichtfertig dafür entschieden - weil ein noch schlimmerer Zustand nicht zumutbar gewesen wäre, für niemanden im Haushalt.

    Das ist jetzt ca. 7 Jahre her; ich hoffe ich hab das jetzt korrekt zusammen bekommen. Falls etwas abweicht (einige haben ja sicher mitgelesen damals) seht's mir bitte nach :)


    ABER.


    Ich hätte niemals die Hunde kastriert, wenn ich nicht das dringende Anraten der Tierärzte gehabt hätte. Und jetzt, 7-9 Jahre später, sehe ich das noch viel kritischer und differenzierter als damals.


    Pepper hatte Glück, für sie hat sich nix geändert. Hazel dagegen, hat seit der Kastra extrem schlechtes Fell bekommen, das ist relativ wuschelig und lockig. Inkontinent sind beide nicht, hätte aber durchaus auch passieren können.


    Ich bekomme Montag meinen Zuwachs. Und sie wird intakt bleiben.

    Lieber dafür 1x mehr zum Tierarzt für eine Vorsorgeuntersuchung.


    Der Eingriff ist groß, preisintensiv und die Hunde haben auch hinterher ordentliche Schmerzen. Und das OP-Risiko hast Du (bzw. das Tier) natürlich auch.


    Meine Meinung:

    Wenn ich nicht will, dass ne Hündin blutet einen Rüden kaufen, oder eben keinen Hund. Ein paar Tropfen Blut bei nem Hundemädel gehören genauso dazu, wie Kothaufen aufsammeln.

  • Unsere Familien Hündin wurde aus medizinischen Gründen kastriert. Sie hatte enorme Probleme mit der Läufigkeit - es wurde von Mal zu Mal immer heftigere Blutungen, die immer länger andauerten. Und die Abstände dazwischen wurden immer kürzer. Sie war da aber auch schon fast 7.



    Ohne medizinische Gründe würde ich nicht kastrieren.

  • Hallo,

    Ich würde meinen Hund auch nur kastrieren lassen, wenn es medizinisch notwendig ist.


    Zum Thema Inkontinenz. Unsere Spitzmix Hündin aus dem Tierheim wurde von dort schon mit 4 Monaten kastriert. Die arme Maus wurde nie richtig erwachsen und ließ morgens immer ein paar Tröpfchen fallen. Im Alter, so ab ca 7 Jahren, wurde es schlimmer. Sie ist mit knapp 10 Jahren an Krebs verstorben.


    Meine Dackelmix Hündin wurde wegen einer akuten Pyometra mit ca 4 Jahren kastriert. Das Verhalten (sie war ausgesprochen selbstsicher) hat sich nicht mehr verändert. Das Fell wurde allerdings filziger und sie wurde im Alter auch etwas inkontinent. Allerdings nicht so sehr wie die früh kastrierte Hündin. Sie wurde 13 Jahre alt.


    Zu der Entscheidung ob kastrieren oder nicht würde ich unbedingt noch die Meinung eines zweiten Tierarztes/Tierklinik einholen.


    Liebe Grüße

    Chrissi mit Speedy

  • Literaturtipp, sehr lesenswert!!!


    "Kastration und Verhalten beim Hund" - Buch von Sophie Strodtbeck und Udo Gansloßer

    Mein Lieblingsbuch für dieses Thema und nachdem ich dieses Buch gelesen habe, stand meine Meinung fest: keine Kastra, es sei denn, sie wird irgendwann mal medizinisch notwendig.


    Früher habe ich immer gesagt "wenn hier mal eine Hündin einzieht, wird sie kastriert", allerdings dachte ich immer nur an Milchleistentumore oder Gebärmuttervereiterung, nicht daran, was eine Kastration und die hormonelle Schieflage für die Hündin bedeuten kann, nicht muss, aber man weiß das vorher nicht. Es gibt gute homöopathische Mittel, um die Scheinschwangerschaft erträglicher zu machen

    Meine TÄ sagt eindeutig "Scheinschwangerschaft, so wie sie bei Moja war, ist keine Krankheit, sondern normal"

  • Ich habe jetzt die 2. Hündin. Die erste war nicht kastriert und die 2. ist und bleibt auch wenn irgend möglich intakt.

    Den Literaturtip von Bea 11 kann ich auch nir empfehlen.

  • Ich möchte ja kein Spielverderber sein, aber es gibt doch schon einen Kastrations-Thread.... 🙈


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